chen des Saumes zu legen, wie man auf der 4 Fig., von einem 35 Wochen
alten Foetus, sieht; vom Erwachsenen bildet sie Vicq d’A z y r auf der
XVI. Tafel bey 14, 15, zum Theil'ab.
Das Knötchen der gezähnten Leiste, das ovale Blättchen des Saumes:
und der-Hacken bilden im Vereine mit dem Ende der grofsen Hirnfalte den
pes hippocampi.
Die 7 Figur stellt den Profildurchschnitt der unteren Hälfte des pes hip*,
pocampi der linken Seite aus einem Erwachsenen dar, um daran seine Bil-
düng, und die Lagen von grauer und weifser Substanz, wie sie aus dem Auf-
und Kleinander liegen der benannten Theile entspringen, zu zeigen, a a a
ist die graue Substanz der herabsteigenden Windung, b die weifse; c, d, d, eine
untere Nebenwindung, e ihre weifse Substanz; bey ƒ vereinigen sich die
weifse Substanz der beyden Wülste und die innere weifse Fläche des pes hippocampi
l, l, l, l; bey m ist die stärkste weifse Stelle, welche von dem ovalen
Blättchen des Saumes und der oberflächlichen weifsen Masse des pes hippocampi
entsteht; g , g ist der Hacken, h der Knoten der gezähnten Leiste,
welcher von der grauen Substanz des pes hippocampi n , n , durch einen
weifsen Streifen unterschieden ist; o ist ein Fleckchen grauer Masse, welches
von einer Hirnwindung herrührt; bey p hängt das Ganze durch ein dünnes
Blättchen mit dem äusseren Theile des Hemisphaeriums zusammen.
Da dem also ist, so ist auch das Ammonshorn mit dem pes hippocampi
keine Hirnwindung, gyxus; denn die Hirnwindungen entspringen nicht aus
ursprünglichen Falten, und alle Handgriffe vermögen nicht, ihren faltenartigen
Bau im Hirn des Erwachsenen darzustellen. Auch ist jede Hirnwindung
etwas Einfaches, das Ammonshorn aber aus zwey deutlich unterscheidbaren
Theilen, der Falte und der gezähnten Leiste zusammengesetzt, letztere namentlich
ist ein dieser Stelle des Hirns ganz eigenthiimlicher Theil, dem ähnliches
im Hirne nichts mehr vorkömmt.
So ist auch der Saum im zartesten Foetus schon zu dick, verhältnismässig
dicker als im Erwachsenen, um ihn für eine Duplicatur der inneren Hirnhaut
halten zu können.
1. ViC9 d ’A zyr Tab. XV» 37. 38.
12.
Die gesammte Bildung des Endrandes von dem hinteren Theile des grossen
Hirnwulstes hegt also, da hier keine Verwachsung der beyden Hemisphaerien
wie vorne und oben statt hat, frey, aber doch beym Erwachsenen
sehr genau, so dafs nur die dazwischen hegende Gefäfshaut Platz hat, beym
Foetus weniger dicht, an dem Schweife und hinteren Theile des Sehenerven-
hiigels an. Zwischen diesem nun und dem besagten Rande bleibt eine gekrümmte
Spalte, welche parallel mit dem herabsteigenden Horn der Seitenhirnhöhle
läuft.
Da der Saum und die gezähnte Leiste, deren Richtung die Spalte folgt,
unmittelbar mit der grossen Hirncommissur Zusammenhängen, diese aber ffey
auf den Vierhügeln und den Sehenervenhügeln aufliegt, so geschieht es, dafs
nun auch die hierdurch entstandene mittlere Querspalte mit den beyden gekrümmten
Seitenspalten zusammenfliefst, und dadurch eine einzige grosse
Hirnspalte, grande fente cerebrale 1 entsteht, welche einen frey en Eingang
in die Hirnhöhlen gestattet.
Aufser diesem Zugänge zu den Hirnhöhlen hat noch ein anderer unter
den Vierhügeln statt, und beym Foetus kommt, ehe die Commissur sich bildet,
noch ein senkrecht zwischen den beyden grofsen Hirnfalten hereinführender
hinzu.
1. X. Bichat traite d’anatomie descriptive Tom. troisième k Paris 1802. p. 73.
4 Q ± 0 .
Jene Fläche, welche in der 9 Figur bey g als der Boden der sylvischen
Grube, oder als das Thal, erscheint, ist nicht unmittelbar die äussere Fläche
des hier gelegenen gestreiften Körpers, sondern die Oberfläche einer Masse
derjenigen ähnlich aus welcher der grosse Hirnwulst besteht. Diese Masse
liegt wie eine Wand an der äussern platt gedruckten Seite des gestreiften Körpers
an, ein Verhältnifs welches beym horizontalen Durchschnitte des grossen
Hirns, wie ihn die IX. bis XIH. Platte bey V ic q d ’A z y r vorstellt, recht
deutlich wird. Nach oben, nach vorne und nach hinten verfliest sie mit dem
grossen Hirnwulst, nach unten aber zieht sie sich verdünnt an die Basis des
Hirns, ?vo sie theils mit der unteren Fläche des vorderen Lappens verschmelzt,
theils unter den Hirnschenkeln vorbey, diese verbergend, gegen
die Mitte des Hirns lauft, um mit der von der anderen Seite sich vereinigend,
die Hemisphaerien hier aneinander zu knüpfen, und den Raum zwischen den
Sehenervenhügeln zu schliefsen. Von dieser Masse scheint auch das weifse
schmale Blättchen herzustammen, welches von der Vereinigung der Sehenerven
zur vorderen kleinen Commissur aufsteigend die Hirnhälften verbindet.