stumpf, lezteres scharf zugespitzt endigen. Die an dem Schweife des, gestreiften
Körpers anliegende Masse des grossen Hirnwulstes, entfernt sich in
gerader Richtung, ehe sie sich umschlägt, von ihrer Anheftung, und giebt
dadurch der Hirnhöhle eine besondere, neben dem hintern herabsteigenden
Horn zwar gelegene, aber sich in gerader Richtung in den hintersten Theil
des Wulstes hereinziehende sackartige Erweiterung, welche als das dritte
Horn angesehen werden kann, und mit den Gebilden, welche den Boden der
Höhle ausmachen, nichts gemein hat.
Die gewöhnliche Methode, diese Höhlen von obenherein zu betrachten,
und die so angeschauten abzubilden, giebt von ihnen nur einen unvollkommenen
Begriff, dagegen sie von der Seite angesehen leicht klar werden. Die
3 Figur stellt den Umfang, die Verbreitung und das Verhältnis derselben auf
eine genügende Art vor. Bey & sieht man das vordere vor der Kolbe des gestreiften
Körpers gelegene, beym Foetus mehr als beym Erwachsenen geräumige,
Horn; ß und t zeigen das hintere herabsteigende, wie es dem Schweife
des gestreiften Körpers n , o folgt; da das Ammonshorn r herabgeschlagen
ist, so sieht man bey s das Horn sich scharf zuspitzend hinter dem pes hypo-
campi n blind auslaufen; y und s zeigen die hintere, sackartige Erweiterung,
welche beym Foetus grösser, geräumiger und stumpfer I 'ist, als beym Erwachsenen,
wo sie wegen der Zunahme des untern Lappens ƒ mehr nach
oben gedruckt, verengt, zugespitzt und eben dadurch von dem herabsteigenden
Horn mehr getrennt wird. Denn wie hier, so zeugen mehrere Veränderungen
in der Hirngestaltung von der Zunahme des Wulstes an Masse nicht
blos nach aussen sondern auch nach innen.
Bey den Säugthieren ist die hintere taschenartige Höhle oder das hintere
Horn nicht vorhanden. Wenn man ihr H irn, auf dieselbe Art, wie hier das
des Foetus abgebildet ist, zergliedert, so sieht man nur, dafs das herabstei-
gende Horn breit sey, ein Umstand der von der geringeren Ausdehnung des
Hi rnWulstes herrührt; denn die Grösse der Hirnhöhlen ist abhängig von der
Ausdehnung und von dem Gehalte an Masse des grossen Hirnwulstes. Beym
Foetus ist mehr Höhle da als beym Erwachsenen und beym Thier, gegen-
jenen ist sein Hirnwulst dünner, gegen diesen ist er ausgedehnter. Im zarteren
Embryo fehlt aber auch diese sackartige Erweiterung.
-l.-Sacco magis simile quam comu W enzel 1. c. p. 3l8.
m
8.
Der beym drey- bis viermonatlichen Foetus noch sehr dünne lamellen-
oder membranen artige grosse Hirnwulst, bildet an seinem freyen inneren
Rande, womit er im Herüberschlagen an den der andern Seite anstöfst, eine
eigene Falte, die grossentheils in ein dünneres Markblatt übergeht, immer
aber mit einem Saume sich endiget.
Sobald die den grossen Himwulst constituirende Marklamelle im Ueberrollen
über den gestreiften Körper so weit gekommen ist , dafs sie vorne und
oben, in der Mitte des Hirns an die der andern Hälfte angränzt, und nach
hinten, wo die Hirnhälften durchs kleine Hirn getrennt sind, an dem Sehe-
nervenhiigel und seinem Schweife anliegt, so schlägt sie sich wieder nach
einwärts herein in die Hirnhöhle, die sie eben bildete, zurück, beugt sich
um, geht wieder nach innen, gegen die Mitte des Hirns, und endigt hier in
das dünnere Markblatt und zuletzt in den Saum.
Da die besagte Falte den ganzen Rand des grossen Hirnwulstes begleitet,
ja ihn erst bildet, so unterscheiden wir daran zwey Enden, das vordere und
hintere; zwey knieartige Umbeugungen, die vordere und hintere; und vier
Gegenden, die vordere untere, von der kleinen vordem Hirncommissur, wo
die Falte anfangt, bis zur ersten Umbeugung, die obere vordere, von der
ersten Umbeugung bis zum vorderem Rande der Sehenervenhügel, die obere
hintere, was auf den Sehenervenhügeln aufliegt, die hintere, wo die Falte
als Cornu ammonis herabsteigt.
Die lange Hirnfalte fängt gleich bey der vorderen kleinen Hirncommissur
an, und ist hier im ganzen kleiner, schmäler, dünner als in ihrem ferneren
Verlaufe. Sie nimmt ihre Richtung von hinten nach vorne, indem sie aufwärts
steigt; nun beugt sie sich um, macht ein ziemlich scharfes Knie, und
schlägt sich nach hinten über die Kolbe des gestreiften Körpers laufend, zurück.
Das untere Blatt dieser Falte macht an seinem innersten Rande eine
kleine Umwendung nach aussen und aufwärts, gleichsam ein zweytes kleines
Fältchen, und geht nun in eine zarte in die Höhe gerichtete Marklamelle über.
Die nach der Umbeugung stärker gewordene Falte macht mit ihrem unteren
Blatte, soweit sie vor den Sehenerven liegt, ebenfalls an ihrem inneren
Rande eine kurze Einrollung aber nach unten, und geht dann auch in ein
dünnes, hier abwärts gerichtetes Markblättchen über, dieses vereiniget sich
zum Theil mit dem aufwärtsgerichteten des ersten Stückes der Falte, so dafs
aus beyden nur ein die Hirnhöhle von der inneren Seite bedeckendes Markblatt