derliegens der beyden runden Wüis teilen, vorderen Schenkeln des Bogens,
womit diese Markblättchen sich endigen, hinten geschlossen, wodurch nun
die Höhle der Hirnhöhlenscheidewand, so wie diese selbst, durch die aneinander
liegenden Markblättchen, entsteht.
Diese Höhle ist selbst wieder dreyeckig, der eine Winkel derselben liegt
nach vorne und unten ober der kleinen Hirncommissur, wo zwischen dieser
und dem Winkel der beyden runden Schenkelchen der Zusammenhang der
beyden Blätter am schwächsten zu seyn scheint 1; der zweyte beym Foetus
mehr gerundete, beym Erwachsenen schärfere Winkel, ist im Knie, der
dritte ist nach hinten, und beym Foetus im Verhältnisse zu dem des Erwachsenen
sehr verlängert, wodurch bey diesem die Höhle am Umfange bedeutend
gewinnt*; übrigens soll dieselbe auch hey Erwachsenen nach W e n z e ln
nicht immer die gleiche Ausdehnung haben 3, was leicht möglich ist, indem
die nahe beysammenliegenden Blättchen selbst unter sich mehr oder weniger
verwachsen können.
Aus dem Verwachsen der grossen Hirnfalten an ihrem hinteren Theile,
entsteht wegen der izt horizontal gelegenen Markblätter, das die Sehenerven-
hügel und die vierhügliche Erhabenheit bedeckende Dreyeck, welches zu den
Seiten von dem umgelegten Saume, und nach hinten vom aufgesetzten
Wulste, welcher höchst wahrscheinlich ebenfalls einer ursprünglichen Faltenbildung
sein Daseyn verdankt, begrenzt wird. Die an der ganzen Faltenbildung
bemerkbare Richtung der Markfasern nach der Länge ist hier vorzüglich
sichtbar. f
Man kann sich die Gestaltung des Dreyecks am besten vorstellen, wenn
man sich die zwey das Septum bildende Blätter seitwärts auseinander gelegt,
und verdickt denkt.
1«. W bnzez. 1. c. p. 74.
2. Man vergleiche Summe rings Tafel (über das Organ der Seele, Königsberg 1796.) mit de?
1 Figur bey mir.
3. Lib. c. p. 71.
11.
Am deutlichsten und am wenigsten verändert erhält sich das Gebilde der
langen Hirnfalte in dem Ammonshorn.
Der hintere sich umschlagende Theil des grossen Hirnwulstes macht an
seinem Rande eine hornartig gekrümmte Windung, welche wie alle Windungen
um so weniger ausgebildet ist, je jünger der Foetus ist, daher in der
zwanzigsten Woche noch gar nicht, hervortritt , wie man an der 5, Figur bey
l, l, l sieht; beym siebenmonatlichenFoetus aber schon vollständig entwickelt
ist, welches die 2 Fig. bey g, h, i zeigt, wo sie sogar, weil noch keine Nebenwülste
und Furchen da sind, als eigene Gestaltung schärfer und deutlicher,
wie beym Erwachsenen sich aushebt. An der Grundfläche des Hirns endiget
diese Windung in einem rundlichen Kolben, welcher das ursprüngliche
stumpfe Ende des hinteren Lappens des Hirnwulstes ist,
Vom inneren Rande dieser Windung geht nun hier die Falte aus, wickelt
sich herein in die Hirnhöhlen, und endet in ihrem ganzen Umfange mit dem
Saume. So wie an der ganzen grofsen Hirnfalte, so auch hier, bemerkt man
auf ihrer, in die Höhlung schauenden Oberfläche unvermerkt die graue Farbe
der Masse in weifse übergehen, so dafs endlich an der innern und äufsern
Fläche nur weifse Hirnsubstanz ist.
In die Höhlung der Falte legt sich die nur aus grauer Substanz bestehende
gezähnte Leiste, portion godronnee, 1 ein, und erhält die Falte nach den
Hirnhöhlen eingedrückt. Ln Foetus liegt diese Leiste an der inneren Seite
des Hemisphaeriums, und noch ziemlich flach auf der Falte auf, auch ist sie
selbst besonderenach oben noch zart, und hat mehr ein gewundenes oder gedrehtes
als gezähntes Aussehen; daher die Falte noch wenig in die Hirnhöhlen
hinein gedrückt wird. Je mehr aber die Windung am Rande zunimmt, desto
mehr wird die gezähnte Leiste in die Falte hineingedrückt, diese dadurch erhoben,
und die ganze Gestaltung in die Himhöhlen geschoben.
Die gezähnte Leiste hängt oben unmittelbar mit dem hinteren Rande der
grofsen Hirncommissur zusammen, und endet nach unten mit einem länglichrunden
Knöpfchen,. welches., in das unterste Ende der Falte eingelegt, diese
kolbig in die Höhe hebt, während es selbst von dem ovalen Blättchen, womit
an dieser Stelle der Saum endiget, zugedeckt ist.
An dem stumpfen Ende des hinteren Hirnlappens liegt nach innen eine
eigene, wenig durchscheinende, gallertartige Masse, welche nach und nach das
Aussehen der übrigen Hi rnmasse gewinnt, hackenartig an, sie ist auf der 5 Fig.
bey h, auf der 4 bey h, auf der 10 bey g g, vorgestellt, im W e n z e ls c h e n
Werke scheint sie auf der 5 Fig. der XV. Tab. bey b b abgebildet zu seyn.
Diese Masse schliest immer mehr und mehr an die Spitze des Hirnlappens an,
und zieht sich .namentlich nach innen, von der Spitze des Hirnlappens durch
dessen eigenthümliches Auswachsen verdrängt , um sich über das ovale Blatt