I, 5.
Leucosporus. Velum imiversale pruinae micorisve instar sericei in pileo conspicuum,
vulgo obsoletum. Stipes sponj/ioso-farctus, facile cavus, subelas(/cws, extus conipactior
fibrosus (baud carlilagitieus). Pilei margo involutus. Hymenophorum ex apice slipitis
dilatato prorsus conliguum, lamellis posUce allenuaiis aculis a dm its decurrentibusve,
nuiiquam simialis 1 Ftmgi terreslres, lenlius carnosi, ut plvrimmn plano - depressi I.
infundtbuUformes. — Statiiram Clitocybes germit Hygropiiori, Laclarii, Russulae el
Canlbarolli, lamellaruui indole nunc g en e ra distincta I F r i e s Ep. 55. — Hymenophoro
contiguo e t homogeneo ah Omplialiis (hymenophoro quideni continuo, sed a stipite
cartilagineo Iieterogeneo) diversae. (Vgl. Fr. Mon. Hymen. 99.)
Sect. Orbiformes : planiuscuii, lamellis horizontalibus, adnalis-alhidis : Clit. fragrans.
Sect. Cijathiformes : hygropliani, lamellis a d n a lo -d e cu rren tih u s , adscendentihus :
cm . cijathiformis.
Agaricus cm . fragrans Sow. (te s te F r i e s ) . Taf. 3.
Fragrans, pileo siihcarnoso e convexo piano depressove laevi glabro unicolore
hygrophano, stipile e fa rd o cavo elastico glabro, lamellis subdecurrenlibus cotiferliusculis
dislinclis alhidis. — Inter muscos, praecipue in pratis e t pascuis, aulumno seriori frequens.
Odor fragrans, aniseus. Unicolor, nec disco obscurior, e x aquoso albido albicans. Slipes
siibflexuosus. Fr. Ep. 78. Mon. Uym. 135. — Rabh. Handb. 533. Vidi le. : Sow. t. IO.
Pers. myc. eur. t. 27. Fig. 5. Kromhli. t. 1. Fg. 3 4 - 3 8 . Bai! Syst. t. 38.
Entwickelungsgescliichte. Das e rste individuelle Auftreten dieses Pilzes geschieht,
wie gewöhnlich, in der Form eines kleinen Stäbchens mit kopfigem Ende, Fig. 2. Bald
darauf zeichnet sich eine kreisförmige Grenzlinie am unteren Rande der Verdickung aus,
und hiermit isl der zukünftige Hut angelegt. In dieser Grenzlinie, welche sich zu einem’
Ringe ausweitet, Fig. 5 , anfangs aber noch ganz eben is t, werden aisdann auf der
Oberfläche und unverdeckt die Lamellen angelegt, Fig. Ö und 7, die nach vollkommener
Ausbildung in vier Ordnungen stehen, Fig. 11, welche ohne Regelmafsigkeit abwechseln
und eine im Veriialtnifs zum Hute bedeutende Breite haben (3 , 4 ) . — Das Wachslbum
dieses Pilzes ist rein terminal (centrifugal), ein Velum ist nicht vorhanden; daher man
auch die Pseudo-Oheriiaut wohl von den Seitenflächen des Hutes, aber nicht Uber das
’!') xXiios, Abliang, g e n e ig t; y.üßg, Kopf.
Centriim hinaus ablösen k a n n , wie der in Fig. 7 schematisch angedeutete Faserzug
diefs erklärlich macht. Der anfangs etwas kegelförmig gewölbte Hut (7) wird mit der
Ausbreitung gebuckelt (8 ), endlich aber flach (13) oder huulig etwas trichterförmig
verlieft (12, 1 5); die anfängliche Eiurollung des Randes (6) verschwindet frühzeitig.
Im feuchten Zustande ist e r fast durchscheinend, nicht klebrig, die jetzt deutliche Färbung
verschwindet beim Trocknen.
Mikroskopische Analyse, Der ganze Pilz (wie gewöhnlich mit Ausnahme der
Hymenialschicht) besteht aus P a se rz e llen, ausgezeichnet durch die grofse Menge
schnallenförmiger Zweigrudinienle. Nur in der Dicke dieser Fasern findet ein allerdings
bedeutender Unterschied S ta tt, indem dieselben an der Oberfläche sehr z a r t, d ünn, und
mit entfernt stehenden Septa versehen sind (9, a vom Slrunk, 16, a vom Hule), wälirend
sie in der Tie fe , in den fleischigen Tlieilen Ketten von weiten, wurstförmigeii Zellen
bilden (9, b ) , welche mit convexen Enden übergreifend an einander befestigt sind und,
bei der geringen seitlichen Verzweigung, es leicht machen, den Pilz in Längsfasermassen
zu zerreifsen. Mit dieser spärlichen Seitenverzweiguiig {9, c) liaiigl das ullmäiiliclie
llolilwerden des Strunkes zusammen (12).
Hut. An der Oberfläche ist (in de r Milte zwischen Centrum und Rand) de r Zellenzug
horizontal; die Fasern slreiclien ziemlich pa ra lle l, sind nicht seifen verzweigt und diefs
mitunter auf sehr ungewöhnliche We ise ( 1 6 , a , eine Doppelschnallenzelle). In der
Tiefe dagegen isl der Zug v e rw irrt, die Zellen durchkreuzen sich in mannigfaltiger
Richtung (1 6 , b).
Die Lamellen zeigen eine Trama von überwiegend parallelen Fadenzellen von
verschiedener Dicke ( 1 ,1 ) ; nach der Oberfläche hin werden dieselben feiner, und gehen
in der Subhymenialschicht fast corymbös verzweigt ( l , s ) in ein sehr kleinzeiliges
Parenchym üb e r, auf welchem die Basidien und die fadenfönnigen Pollinarien auCsitzon.
Jen e tragen v ie r, seilen zwei Storigmen, an denen die ovalen Sporen ansilzen ( 1 4 ) ,
welche sehr klein sind (-65ö" 0 und einen vorgezogeneii Uilus haben.
Slrunk zäh, biegsam. Die Faserzellen laufen (zumal an de r Oberfläche, wo sie
einen z a rt netzigen Beleg bilden), parallel (9 , a ) , und nur in der Mitte des Strunkes,
wo sie eine Art Mark bilden, ist ihre Richtung etwas wirre. Nur vereinzelt findet
man in den tieferen Schichten dünnere Fadenzellen.
E rk lä ru n g d e r A b b ild u n g e n Taf. 3.
CUtocijhe fra g ra n s . (V e rg iö rseiu n g en 1, II, III, IV wie bei Taf. 2 ). 1, Lamelle im schiefen
Ouersciinilt, III. 2 , ju n g e Pilze, I. 3 , Lainellenslellung im Qu ersch n itte , I. 4 , d ie selb e, II.
5, ju n g e r Hut von imlen seitlich, II, 6, derselbe etwas r e if e r; sen k re ch ter Durchschnitt, II.
7. derselbe mit Andeutung des F a se rz u g s , II. 8, halbreifer Hut, durchschnitten, II. 9, Slructur
des Stru n k e s, III. lO zu 8, 1. H , Lamellenordnung, l. 1 2 , reife r Pilz im Du rchschnilt, I.