der Knospe), um ihre normale Form anzunehinen. Es geht diese Streckung auch dann
vor sicli, wenn man den Pilz aus dem Boden genommen hat zu der Z e it, wo eben die
allgemeine Hüllo (in der oben bezeichneten Biiigfurche) reifst; ich habe denselben —
und ebenso Aman. Mappa — im Zimmer binnen 1— 2 Tagen seine (iröfse um mehr als
das Doppelte steigern sehen, eine Beobachtung, welche übrigens bereits S c h m it z gemacht
hat. — Der senkrechte Durchschnitt 6 zeigt auf obiger Entwickelungsstiife als aufsere,
dicke Hülle das Velum universale oder die Volva , welches ganz contimiirlicb die Kugel
überall bekleidet. Der zukünftige Hut isl b ereits angedeulel, ebenso die Schicht, in
welcher sich die Lamellen ausbilden werden, die aber zu dieser Zeit noch nicht vorhanden
sind. Unterhalb der Lamellenscbiclit ist schon je tz t eine Andeutung von einer zukünftigen
Spalte zu bemerken a , wo sich späterhin die Lamellen vom Strunke ablösen werden.
(Vgl. die schematische Figur 8 , wo die Conlijiuilät der verschiedenen Gewebstheile
angedeulet ist.) Unter dieser Spalte ist eine deutlich ahgegrenzte, dicke, z a rt flockige
Lage von Zellen zu erkennen, 5 u. 7 , welche nichts anderes als der zukünftige Mantel
oder Ring (das Velum partiale, die Armilla oder der Annulus superus) is t, und
welche nach Statt gehabter Streckung des darunter beiindlichen Strunklheiles der Art
mitgedehnl und endlich zerrissen w ird , dafs der gröfsere Tiieil die obere Portion des
Strunkes dicht anliegend und fest aufgewachsen überzieht, Fig. 9, der untere Theil aber
vom Slrunke abgerissen, am Hutrande dagegen noch eine Zeit lang festhailend (9 , 16),
zu einer breiten Manschette ausgezogen wird, welche endlich ringsum in der Peripherie
abreifst. Die Armilla ist demnach aus dem äufseren Ueberzuge des demnächstigen
Strunkes entstanden, trennt sich aber spater von unten eine Strecke aufwärts in zwei
Schichten; der abgelöste Theil der äufseren Schicht ist eben der frei abstehende Ring
(Flg. 9 u. 12). Die Gewebesciiicht der Armilla verliert sich nach unten (in dem
Knollenlheile des Pilzes) in dem unter dem Velum zunächst folgenden Zellgewebe; nach
oben setzt sie sich — etwas modificirt — vom Hutrande aus als Cutis oder Oberhaut über
den Hut fort. — Die innerste Gewebeschiclil — der demuächslige Strunk — zeigt
frühzeitig schon einen senkrechten Zollenzug, mit dem Eintritte in das Hiitileisch dagegen
wird die Richtung der Zellen regellos und wirr verfilzt, nur in den peripherischen
Partien der Seilenabdachung überwiegend horizontal geschlängelt; von da senken sich
die Zellen fast rechtwinkelig in kleinen Zwischenräumen als Mittelschicht oder Trama
der Lamellen hinab. Die Lamellen bilden 4 Ordnungen, die langen (e rste Ordnung) sind
an Zahl sehr überwiegend.
Mikroskapische A m k ß c - Die V o k a bestellt aus ve rzweigten, septirlon Zeüfäden,
welche in leichl abreifsende bugeüge Biasen endigen : Fig. 15 von dem Knollen des
Strunkes; Fig. 4 von der Oberfläcbe des Hntes. wo sie in Form von weifsen Warzen
noch lange auf dem ausgebildelen Pilze haften bleibt, bis sie endlich durch den Hegen u. s. w.
abgelöst und weggeftibrl wird. Oie A imillarsc k idit bat damit einige Aehnlicbkeit, allein
stall der Blasen lindel man fast nnr kenlenförmige, zum Theil Scbwnnenkopf-älinlicbe
Endglieder : Fig. 13, s , ans einer Schuppe vom .Sirnilke Czwischen Volva und Ring,
vgl. Fig. 1 2); 11, f von dor üulerlläclie des Ringes; — I I , c von der überlliiche des
Ringes nnd vom oberen Slrniikllieile; diese letzlere Partie ist in aafl'allender We ise mit
GallerlcHOmpcIien besolzl, welche in mikioskopisclicr Kleinbeil die Zelll'aden Ibeilweise
oder ganz bedecken nnd uiiler Wasser jene schu-ingendon und zillerndon stab- oder
fadenförmigen Gebilde Fig. I I , a be rvorlroiben, welche ich frillier (vgl. Bol. Zeitung
1859, S. 2 14) genauer beschrieben habe. Icli linde keinen Grund, anönnehmcn, dafs
diese Gallerte duroh einen elwaigon Colli(,,mlionsprocefs der Zellfadcn enlslanden se i;
weifs ober binsichls ihres ürspnmgs und ihrer Redentimg nichts onzugcben. Sie lindci
siel, während aller Lebensslufon des Pilzes. - Bebrigens felilen dieser Schicht die
kugeligen Blasen keineswegs gänzlicli, wie man deren eine and die andere unter 13 (,
11, f (liier sind sie zahlreieh vertreten und müssen, da sie die Conlinuität des Filzes
iiulerbreclien, als die Brsachc helraclilel wo rd en , worum gerade hier dieser Filz sich in
2 Sclncliten trennt, nämlich in den Ring tmd in den danmier folgenden Strunknborzug)
nnd Fig. 8 dargeslcllt fmdol. Die lelzlereii sind dem oherslen Tlieilc der Armilla entnommen,
da wo anfangs die Kanten der Lamellen fest an den Strunk angedräckt sind;
auch bleiben einige dieser Flöcliclien an den Laraellenhanten noch für einige Zeit liarien,
nachdem diesolheii sich bereits von dem Slrunke weil enlfernl haben, önlersucbl mau
solche Kugeln aus einem sehr jungen Pilze unter W a sse r, so bemerkt man, dafs niclil
nnr gewisse siabcheuorlige Körperchen (Fig. 8 , k) im Innern eine lebliafl Innzende
(Molekular-) Bewegung zeigen, sondern dafs auch das ganze Plasma an der Wand sich
fortschiebt und sein Aussehen langsam aber merklich verändert (m, n, o stellt dieselbe
Zelle in verschiedenen Momenten diir).
Der Sii-unk besteht innerlich niis einem lockeren Marke, welciies Uberwieg-end aus
Kolbenzeilen von senkrechtem Ve rlaufe, untermischt mit ve rzweigten, wenig seplirten
Zellfiiden besteht, 11, i, also denselben Elemenfen, wie die imlere liutschichl (Fig. 4, f).
Doch sind im Slrunke einzelne Blasen eingesprengt ( I I , g ) , «-eiche im Fleische’ des
Hules nicht bemerkt wurden, dagegen olTenbar jenen an der Hutoberfläche (in der Volva)
entsprechen.
Die knollige Basis zeigt oberflächlich — unter der nicht scharf zu (rennenden Volva —
ein der Arraillarschicht des Slninkes ähnliches Gewebe, Fig. 14; weiter innen, in der
Milte des Knollens, gehen aber die Blasen and zum Theil auch die Kolben verloren.
Das Gewebe ist in der Tiefe fast rein fädig, aber reich v e rä s te lt, häufig seplirt und so
dicht und wirr verfilzt, dafs man auf Durchschnitten ein Parenchym vor sich zu haben
glaubt und nur mit Mühe mittelst der Nadel die Fadeiielemenle darstellen kann.
Der Hut (Fig. 4 ) zeigt unter der Volva a die glutinöse , rollie Cutis, welche aus
halb aufgelösten, in einer gallertigen (durch Coliiqualir.n der Zellmembranen enlstandcnetO
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