Scliicht fe in e r, verzweigter Zellfäden von horizontalem Verlaufe b e s teh t, b. An diesen
Zellen ist ein doppelter Contour nicht zu erkennen. Aelinlicli, aber aus etwa s stärkeren
Z ellen, ist die folgende, gelbe Schicht c zusammengesetzt. Der durchweg horizontale
Zellenzug dieser Lage ist die Ursache, dafs man die ganze Oberhaut in Continuo vom
Hule abziehen kann. Unter ihr folgt die fädig - kolbige Schicht, d e , welche im
Wesentlichen mit der Slrucliir der Armilla übereinstimmt. S c h a c h t (Anat. u. Pliys. I,
S. 166. 185 6 ) bildet in diesem Gewebe Milciisaftgefäfse ab , welche ich nicht gefunden
habe. Im Uebrigen verdienen hier die schönen, bei den Agaricinen auch sonst nicht
seltenen Hförmigen Verzweigungen d hervorgehoben zu w e rd e n , auf welche bereits
Ch. M o r r e n bei Ag. epixylon aufmerksam gemacht hat (Bullet. Ac. Bruxell, VI. I. 1839.
p. 3 9 ; Fig. 5, a). ¡Nach der Unterfläclie des Hutes hin schlagen sich diese Faden mit
langen Kolbencnden senkrecht hinab, ^ gehen dann in ein verhältnifsmäfsig grofszelliges
Parenchym ü b e r, g , auf welchem die Basidien mit 4 Sporen aufsitzen; ausnahmsweise
findet man auch nur 2 oder 1 Spore ausgebildet, h, i. ß o n o r d e n bildet überall nur
2 sporige Basidien a b , Botan. Zeitung 1858, t. 6. F. 1 d. So in den Interslilien der
Lamellen, welche durchaus fértil sind.
Ueber den Lamellen selbst aber (Fig. ( ) dringt die kolbige Schicht weiter nach
abwärts m und bildet so die Trama derselben, welche aber wieder, wie oben, von der
parenchymalischen Subhyinenialschicht und dann den Basidien (nebst einzelnen Pollinarien
bekleidet wird. Die Basidien sind übrigens nicht, wie sie C o r d a abbildel, viereckig
(Ic. III. t. 7. F. 97). Die Siibhymenialschicht ist von spärlichen verästelten Zellfäden n
durchzogen, zeigt aber bezüglich des rundjelligen Parenchyms keine Verschiedenheit,
wenn man sie tan g entia l-senkre cht (de r Schnitt etwas nach aufsen g e fü h rt), oder aber
horizontal (parallel der Lamellenkante) durchschneidet.
Die Sporen sind farblos, o v a l, lang und dick, mit einem Spitzchen
(der Ansatzstelle an dem Ste rigma ), und enthalten einen dicken Plasmakern (Fig. 1, s).
Bemerkenswertli ist demnach für diesen Pilz das fädige Zellgewebe mit kolbigen
oder (an der Oberfläche) mit blasigen Enden, die Spärlichkeit der bei den Agaricis sonst
so hauDgen Schnalleuzellen (Fig. 4, d), die Grofse der Zellen in d e r Subhyraenialschicht.
Diefs ist auch die einzige Stelle im ganzen P ilz e , wo ein eigeniliches Parenchym
vorkommt; der ganze übrige Pilzkörper besteht aus Fadenzellen, welche allerdings in
einigen Tlieilen durch ihre blasigen Enden ein rundzeiliges Parenchym simuliren.
E r k lä ru n g d e r A b b ild u n g e n Taf. 1.
A g a r . {Ama n ü a ) muscariv.s, gem. Fliegenschwamiii. (Fig. 5, 6, 7 sind 5— lOmal v e rg rö fs erl;
3, 10, 12 und 16 in natürlicher Gröfse; die übrigen 363mal ve rg rö fs erl dargcstelif.) Fig. 1, Junge
Lamelle im Ouersciinilt. 2, Ju nger Pilz. 3, Schema der Entwickelungsweise, der Pilz im Längsschnitt.
4 a—h. Senkrechter Durchschnilt des Hutes. 5, Der obere Theil des Pilzes senkrecht durchschnitten,
die Lamelle noch ganz v e rd e ck t; Velum und Armilla im BegrilTe sich zu trennen. 6 zu 2, senkrecht
durchschniUen, der ob e re Tlieü. 7 wie 5 , aber etwas jü n g e r. 8, Blasen aus dem Mantel vom
obersten Struiikende. 9, halb entwickelter Hut. 10, Lamellen im Querschnitt. 11 a—c, Slructur
der Oberiliiche des Ringes und weiter hinauf am Stru n k e ; d e f : m s der ünlerfläche des Ringes;
g— Je Stninkolemnnte unterhalb des Ringes, Ic die Oberhaut. 12, Reifer Pilz (kleines Exemplar).
13, Gewebe aus den Schuppen vom unteren Tiieile des Stru n k e s, etwas oberhalb des Randes der
Volva. 14, Gewebe aus dem Innern der knolligen Slielhasis. 15, Aus der Volva von d e r ü berdache
des Knollens; s eine Schnallenzelle mit 2 Blasen am Ende. 16, Der Hut in d e r Entfaltung.
IX.
l i a c t a r i l i s (Galorrheus).
Ilymenophorum cum stipite e l trama vesiculosa contiguum. Lamellae inaequales,
membranaceo-ceraceae, rigidulae, laclescenles, acie acuta. Sporidia globosa, alba, raro
lufescenüa. Fungi carnosi, putre sc enle s, pileo depresso, aliis jam primitus umbilicato,
aliis convexo, lamellis adnaiodecwrenübus et saepe ramosis. F r i e s Ep. 333. Trib. 3 ;
Russulares. Stipes centralis. Lamellae e pallido decoloranfes, dein o bscuriores, lucem
versus vibrantes, demum albo-pruinosae. Lac primitus album mite 1, e dulci acre. * * *
L a d e albo miti, pileo sicco glabro.
Lactarius miHssimus F r ., teste F r i e s (Taf. 2 ). Pileo carnoso tenui e convexo
depresso papillate sicco azono laevi slipiteque e fa rd o caco glabris a u ra n tia c is , lamellis
confertis pallidioribus, la d e miti albo. F r. Ep. 345. — Serotinus in sylvis.
Enlwickelungsgeschichte. Der anfangs stahlörinige, mit einer kleinen Verdickung am
Ende versehene Pilz , Fig. 2 , entwickelt sich centrifugal, indem sich der Knopf oben
allmählich, wie eine Qua ste , mehr und mehr zu einem Hute ausw e ite t; eine Entwickelungsweise,
welche sich u. a. auch bei Omphalia (Bot. Zeitung 1860. No. 51. T. 14.
F. 6 , a—f)< Cantharellus u. s. w. wiederholt. Auf diese Analogie hat bereits Bo n o r d en
aufmerksam gemaclit (3Iykol. S. 183). Die Lamellen bilden sich unter dem ringförmigen
Absätze, welcher den zukünftigen Hutrand vom Stiele abgrenzl, an de r Oberfläche aus;
die belreifende Schicht ist Fig. 8 dargeslelll, wo noch kein Lainellenrelief wahrzunehinen
ist. Weiterhin entrollt sich der anfangs eingebogene Ran d , und der Hut hekomml eine
erst flach halbkugelige, dann g eb ucke lte , endlich flach trichterförmige Gestalt (Fig. 13.
11. 6). Die Lamellen bilden 3—4 Ordnungen und stehen ziemlich genähert (7, 9).
Ein Velum isl zu keiner Zeit vorhanden.
Mikroskopische Analyse. Der Pilz besteht aus drei wesentlich verschiedenen
Elementen ; aus blasigem Parenchym, verästelten Fadenzellcn, und Milchsaftgefäfsen,
iloffinuiin, Iconcs mialyUcoi; füngorum. 1. 4