F ig . 3.
¡ihynchonemn, Fadenalge mit Achnantes mitmtissima, Synedra radimis und Gomphonema
teniillum als Schmarolzeni.
Fig. 4.
Fine Oscillarin. Fadenalge mit Bewegung.
F ig . 3.
Euyteim d r id is, eine der kleinsten Infusorien von rascher Bewegung, Ihre grosse Zahl gieht
oft den Gewässern eine grüne Farbe.
F ig . 6.
Vorticella. citrina. Glockenthierchen, die sich am festsitzenden Schweife hin und her schnellen.
Durch Bewegung ihrer Wimpern erregen sie einen Wirbel, der ihnen die Nahrung, bestehend aus
kleinen Infusorien, Sporen ii. dgl., in den weiten Mund führt.
Fig. 7.
Das Doppelrädertbierchen, Rotifer culyaris. Die Räderthiere zählt man neuestens zn den
Würmern. Ihre Wimpei-n dienen zum gleichen Zwecke, wie diejenigen der Glockenthierchen. Alle
Räderthiere schwimmen mil slolzei' Ruhe durch das Wasser, meist mit den Wimpern wirbelnd. Sie
können aher auch plötzlich mit grösser Schnelligkeit einherschiessen.
F ig . 8.
Das Krvstallthierchen, Hydatina sentn. Das grösste unter den bei uns lebenden Rädertliieren.
Es kommt besonders gern vor, wo thierische Stoffe im Wasser verwesen. Der Magen zeigt sogar ver-
.schlungene Diatomeen. Sein Appetit ist .so stark, da.ss es zu verschlingen anfängt, wenn es kaum erst
den Kopf aus der Eischaale herausstreckl.
S c h tifs su 'o r t»
Damit wäre nun die Stufenreihe der mikroskopischen Organismen von den Pflanzenthieren bis
hinauf zu den Würmern durchlaufen. Je nach den drei Lebenserscheinungen der Ernährung, der
Bewegung und der Fortpflanzung haben wir das Thierische sich immer entschiedener vom Pflanzlichen
ausscheiden sehen. Bei den Diatomeen fanden wir das Thierische vertreten durch eine in
hohem Grade willkürliche Bewegung, das Pflanzliche durch die Ernährung vermittelst Endosmose bei
gänzlichem Mangel aller Ernährung.sorgane. Die Üesmidien zeigten liereits verminderte Bewegung
hei ührigens gleiclier Ernährungsweise, die angewachsenen Oscillarien verdanken ilii-e Schwingurigs-
fähigkeit nur dem raschen Wachsthum, die Fadenalgen bewegen sicli nur als Samen, während sie.
später grossentheils angew'acliseii, ohne Zweifel die meiste Nahrung aus den Sluffeii ziehen, an welchen
sie festsitzen, und dadurch den Uebergaiig zu den bewurzelten Pflanzen darstellen. Auf der ändern
Seite tritt zuersl hei den Glockenthierchen ein wirklicher Ernälirungsapparat aiif-'als ein mil Faiig-
wimpern versehener Mund und einfache Mageiizelleii: doch .felilt ihnen der .\fter, auch erinnern sie
noch an das Pflanzliche, indem sie nur in ihrer Jugend frei umherschwimmen. s|iäter hingegen an
langen elastischen Stielen festsitzen. Höher stehen die Infusorien mit Mundöffiiung und Magenzelleii.
welche sich ihr ganzes Leben hindurch frei umhertreihen. Die letzte Stufe stellen die Bädertliiere
dar mit Mund und Schlund. Magen und Mastdarm nebst Afteroffnung. Vermehren .sich die eigentlichen
Infusorien immer noch durch Theilung und gleichen hierin den Diatomeen: so findet hei den
Rädertliieren die Vermehrung durch Eier statt, wodurch sie auf Seiten des Tliierreiches den Sporen
erzeugenden Algen im Pflanzenreiche entsprechen. Schon diese Skizze dürfte die -Annahme einer
Urerzeugung (generatio (eguicoca) iu der gegenwärtigen Weltperiode selbst für die einfachsten Organismen
als höchst unwahrscheinlich darstellen. Noch gewagter dünkt uns die Lehre von, Generationswechsel.
Sind seit jenen Myriaden von Jahren, da noch kein Vogel, geschweige denn ein Säugetliier
existirte. die Arten der Dialomeen und Foraminiferen sich völlig älinlich. zum Theil sogar gleich
geblieben; so ist es geradezu unmöglicli. dass binnen viel kürzerer Frist die ganze Arienmenge der
Landwirbelthiere aus einigen wenigen gegebenen Formen vermittelst allmäliger .Ahändeningen entstanden
.sei, es wäre denn, dass der A rtenw e ch s e l gerade da, wo die .A r te n v e r s c h ie d e n h e it .sich
am schärfsten ausprägt, am ehesten stattlinden könnte.