„ f e s c h e t a Herzkammer ist die Richtung und Lage der Muskelfasern schwer zu
erkennen, deutlich aber erkennt man sie in dem Innern derselben, wo die Muskelfasern
ganze Bündel bilden, die sich übereinander legen und kreuzen. Die MuskeVasern-des
Venensacks legen sich in Streifen aneinander, kreuzen sich und dulden Netze und
Geflechte, wie ich dies besonders schBn andern Venensack der greisen Rochen sah.
Die Muskelfasern des Herzens sind ünter/alleh g Ä ä g der Fische dm röthesteC
iedoch variirt die Höhe der Röthe bei den >eisüfiiedenen Fischarten; fönendes sind
!lif Resultate meiner Beobachtungen über diesen Gegenstand. In allen Fischen, welche
sich in B ä c h e n / seichten Flüfsen, und ganz besonders in schneMieftenden Gebirgs,
r „ niifhalten fand ich da. Herz sehr roth; solche Fische sind die Salmarteü,
i f i T s c h e der SälbeUng,. die Forelle, der Silberlachs und der Salmarin. In allen
Fischen, welche sich in tiefen Flüfsen, Teichen und auf dem Grund des Meers auf-
i. l, fand ich das Herz sehr blafsroth und weifshch, wie im Aal, in der Quappe,
M « raaL in der Meergrundel,'li.' a. Die Röthe der Muskeln hän^hiMen Thiere«.
aller Classen von der Rßthe des Bluts ab, daher alle rothblutigen Thiere mehr oder
weniger rothe Muskel? haben. Das Blut selbst ist in allen Thieren um so rother je
mehr die Respirationsolgane ausgebildet sind, und um so leichter i e Ozydation des
■ Bluts von statten gehen kann. Als Beweis für diesen Satz führe ich hier nur ganz
kurz folgendes an: y)
Die Respirationsorgane sind unter allen Thieren bey den Vögeln,am ineisten
ausgebildet, und sie athmen die gröfste Quantität reiner Luft, daher besitzen sie mm.
T t « allen Thieren die röthesten Muskeln und das 'rötheste Herz, t t a » d » V o
»ein selbst Wieder sind die Respirationsopgane' am gröfsteh bey den Raubvögeln, J L
fn d«s hohen Regionen der Luft die reinste Luft einathmen, aber auch sie haben dm
'■ ‘‘SfhSten" Muskeln- auf der andern Seite sind die Respirätjonsorgane am kleinsten
Tef den h“ und Straufsarögen Vögeln, welche sieh meistens auf der Er e
aufhalten und eine unreinere Luft einathmen als jene, daher sind auch ihre Munke
blafser als bei jenen Vögeln.
werde gelegentlich in einer besonder» Abhandlung ausführlicher die Resultate meiner
Untersuchungen Uber die Farbe der Muskeln und über die Muskelstärke- m den Thieren
für die Heilkunde wichtigen hieraus abgeleiteten Gesetze aufstellen.
y) irf»
und
die :
Beobachtungen
angeben, und
2) Auf die Vögel folgen, in Hinsicht der Gröfse und Ausbildung der Respirationsorgane,
die Säugthiere, die an die Oberfläche der Erde gebunden sind, und daher
eine an Oxygen ärmere Luft einathmen. Die Muskeln dieser Thiere sind weniger
roth als di« der Vögel; am röthesten trifft man sie noch an bei den Raubthieren,
welche unter den Säugthieren die größten Lungen haben, am. blässesten bei den Na-
gethieren u. a. welche die kleinsten Lungen besitzen.
3) A u f die Säugthiere folgen die Amphibien, deren Respirationsorgane noch ungleich
weniger entfaltet sind 4 ihre Lungen sind weite häutige Säcke, mit sehr wenigen
Lungen - Zellen und Bläschen versehen, und folglich bieten sie der eingeathmeten Luft
wenig Oberfläche zum Oxydieren des Bluts dar. Ja selbst der kleinste Tbeil des Bluts
strömt durch die Lungen, indem beide Herzkammern noch mit einander in Verbindung
stehen octer eins sind.^ Alje Amphibien athmen selten und die meisten respiriren
eine verdorbene an Oxygen arme Sumpfluft. In allen Amphibien treffen wir daher
sehr blafse kaum röthliche, fast ganz weiße Muskeln an^ indem ihr Blut wenig oxy-
dirt ist. Am meisten rötblich fand ich noch die Muskelfasern bei den Eidechsen, am
blafsesteri bei den Schildkröten^,
- 4} Auf die-Amphibien endlich folgen- die Fische, deren Respirationsorgane noch,
Weniger ausgebildet sind, indem sie Kiemen besitzen, in denen das Blut nur durch
die wenige dem Wasser'beigemischte atmosphärische Luft oxydirt wird. Die Muskeln
aller Fische sind daher fast ganz w e iß , nur das Herz ist roth, indem es ungleich
mehr arterielles Blut bekommt als die übrigen Muskeln, und auch mehr arterielles
Blut in venöses Blut verwandelt, durch seine beständigen Contracjäonen. z)
Der Grund warum das Herz der Salmarten rother is t, als» das Herz derjenigen Fische,
die sich auf dem Boden des Meers aufhalten, liegt in folgendem r alle Gebürgsflüfse
und Bäche fließen schnell und- stürzen sich über Felsen und Gesteine herab, wobei
sich beständig die athffiösphärische Luft mit dem Wasser vermischt und verbindet,
man braucht nur die rauschende Sill und den schäumenden Eysach gesehen zu haben,
ïy Schön Conrad Feyer machte diese Bemerkung dafs das Herz des Lachses rother sei als seine Muskeln. Infra
' branchias exstabaf cof crucibnlo (usitato Chemicis inslrumento) assimile, denso fibrarun» muscolosarum agraine
instructum, sed reliqua salmonis carne et musculis- rubieundiur. in d, Mise. Ac. N. C, Dtc. 2. Ann. i.
Obs. 85- F- ao*.