um hiervon überzeugt zu seyn, diese reine mit dem-Wasser in grofser. Menge ver-.
mischte Gebürgsluft oxydirt das durch die Kiemen fliefsende Blut ungleich mehr, als
die unreine Seeluft, die sich mit den Wellen des Meers verbindet und in geringer
Menge in die Tiefen eindringt, und das Blut der dortlebenden Fische oxydirt. Hieraus
wird uns auch begreiflich seyn, warum die .Muskeln der Salmarten -ungleich
röther sind als die der übrigen Fische.
Mit der Gröfse und Ausbildungen der Respirationsorgane, mit. dem Grad der
Oxydation des Bluts, und mit der Röthe der Muskeln, läuft die Stärke der Muskeln
und die Stärke ihrer irritablen Aeufsefungen paralell. Zum Beweis dieses Satzes will
ich kürzlich einiges anführen i
i) Die Vögel sind unter Allen Thieren flie stärksten, imtäbelsten, und in altert
ihren Bewegungen am lebendigsten, indem sie sich durch die Starke ihrer Muskeln
in der Luft, einem so leichten und wenig tragenden Medio, aufhalten können. Die
stärksten Vögel sind wieder die, welche die gröftten Lungen und röthesten Muskeln
haben, die Raubvögel, welche am schnellsten und' höchsten fliegen, und Tage lang
im Fluge ausdauren, ja selbst Thiere, die so schwer wie sie selbst sind, als Beute
von der Oberfläche der Erde in die höheren Regionen der Luft mit sich fortfuhren.
Am langsamsten und trägsten im Fluge und in ,der. Bewegung sind die Hühnerartigen
Vögel.
i ) Auf die Vögel folgten die Säugthiere in Hinsicht der Ausbildung unÜ’ Gröfse
der Lungen, sie folgen ihnen auch in der Mnskelsfärke. Die stärksten, kräftigsten
und .irritabelsten sind die Raubthiere, welche andere Thiere, die eben so grofs ja
noch gröfter als sie selbst s in d ,-zu Boden vferfen und wjij|en. D ie schwächsten
Säugthiere sind die Nager.
3) Ungleich schwächer als die Säugthiere sind die Amphibien, alle ihre Beweg
t e n sind langsam, trag und schwach. Am schnellsten und stärksten sind die
Eidechsartigen, das Crocödill, das Leguan u. a., am trägsten und schwächsten sind
die Schildkröten.
4) So wie die Fische in der Ausbildung der Respirationsorgane u, s.'W. auf die
Amphibien folgen, so folgen sie ihnen auch in Hinsicht der Bewegung und Muskelstärke.
Keine Bewegung ist leichter und bedarf weniger Muskelstärke als die des
Schwimmens, indem das elastische und dichte Wasser an sich schon trägt, und das
Fortbewegen befördert. Unter den Fischen sind auch die wieder die stärksten, welche
die gröftten Kiemen haben und im reinsten Wasser leben, hierher gehören besonders
die raschen Salmarten, die in den schnellströmmenden Gebürgswassern gegen den
reifsenden Strom schwimmen und sich über mehrere Fuft hohe Wasserfälle aufwärts
schnellen, eine Bewegung die so viele Naturhistoriker bewundert haben. Alle jene
Fische welche in einem an reiner atmosphärischen Luft armen Wasser leben, oder
kleine Kiemen haben, sind träg und langsam, ich erinnere nur an die langsamen
Bewegungen des Aals, der Rochen, des Karpfens, des Schlammpitzgers, der Meergründel
u.. a.
A b t Heilung des. Herzens.
Das Herz der Fische besteht aus einem Venensack (sinus) und einer Herzkammer
(ventriculus). a) Das schwarze oder venöse« Blut, welches aus allen Theilen des
Körpers zurückkommt, wird durch die Hohladern in den Venensack ergoften, dieser
zieht sich alsdann zusammen und treibt, das Blut in die Herzkammer. Aus der Herzkammerströmmt
es, durch die Contraction ihrer Wände fortbewegt, in die Kiemenarterie.
Das in den; Kiemen durch die im Wässer befindliche atmosphärische Luft
oxydirte oder. rothgefärbte arterielle Blut, iheftt aus den Kiemenvenen in die Arteria
aorta, die sich w e r zweigt und den verschiedenen Theilen des Körpers das arterielle
Blut zuführt. Das durch den Ernährungsproceft venös gewordene oder schwarze Blut
flieftt durch mehrere Venen in die Hohladern zurück, um von neuem seinen Kreislauf
zu beginnen. Hieraus erhellt daft das Herz der Fische unmittelbar nur allefn find en
Kreislauf des' Bluts durch die Respirationsorgane oder für den kleinen Kreislauf des
Bluts bestimmt ist, nur mittelbar trägt es auch zum grofsen Kreislauf bei. Die Bildung
des“ Herzens dem Fische steht also unter den Thieren mit Wirbelbeinen auf der niea)
w ie schon Harvey in seiner Schrift Exercit. anatomicae de cordi» et sanguinis motu p. I I anfiihrt um zu
ibeweisen', dafs das Blut: aus den Venen durch das Herz in die Arterien komme. In piscibus, in quibus
unus^ tantum ventriculus' cordis (ut non habentibus pulmones) res primum satis manifesta est. Vesicam
enim sanguinis, in basi Cordis p.ositam, auriculae nimimm analogen, sanguinem in cor immittere, eun-
demque cor d e n u o per fistulam sive arteriam, vel arteriae analogon, aperte transmittere, rum visu, tum
. secta arteria (exinde sanguine singula pulsatione cordis prosiliente) oculis palam confirmari posse constat.