Verhältnifs der Schwere des Herzens zur Schwere des ganzen
Körpers,
Beim Abwiegen des Herzens wurde das Herz zuvor bei den Gräthen- oder Knö- *
chenfischen nach vorn vor dem Wulst der Kiemenärterie abgeschnitten» bei den K n o r pelfischen
aber vor dem cilindrischeii Anhang der Herzkammer; nach hinten wurde
es von der Endigung der Hohladern in den Venensack getrennt. Das Herz wurde
auch von dem in ihm befindlichen Blut entleert.- Obgleich das Herz und . der Körper
sehr • genau abgewogen wurden» so Jäfst sich das Verhältijiss <|er,£teb\Ygre des
Herzens zur Schwere des Körpers doch nur ohngefähr. angeben, we ijd a s Gewicht des
Körpers durch die verschiedene Quantität der Speisen im Magen u. s. w. sehr verän*
derlich ist.
Das Gewicht des Herzens ist im Verhältnifs zum Gewicht de$ ganzen .Körpers
sehr gering» wie dies auch schön Haller u) vom Karpfen angiebh. Folgende. Vabelle
wird es deutlich zeigen/
Im Elektrischen Rochen (Raja torpedo) verhält sich-das Gewicht des Herzens zum
Gewicht des Körpers * wie t zu' iU
Im Glattröchen (Raja batis) - - - -■ — t — 343.
Im Nagelrochen (Raj’a clavata} -■ - - — 1 — 470.
Im Hundshay (Squalus canicula) . - * — ï 3 gg.
Im Sternhay ( Squalus stellaris) « - * -'-1 i — ÿqt.
Im Stör (Acciperiser sturio) - - lÄ * - — r- — 397.
Im Meeraal (Muraena conger ) -, ■ - — 1 — '762.
Im Grofsschuppig. Drachenkopf (Scorpaena scrofa) —■ 1 — 480.
In der Zunge (Pleuronectes solea ) - - — 1 — 450.
Im Bartumber (Sciaena cirrossa) - - - . — 1 -•
u) Opera minora, T. 3. p. igg. Cor cyprinj earpionis curfl corporis magnitudine comparafum perexiguum esf,
ut sit in ratione 1 : 410, In homine vi corfeceris 15. Unciarum, et corpus 150 librarum ratio erit ut 1.
ad 160.
Broussonet, der das Herl eines grölsern Karpfen untersuchte, fand dafs sich das Gewicht des Herzens
lum Gewicht du Körpers verhielt wie x zu- g ia , [woraus man sieht, daß das Herz bei jungem Fischen
verhältnilsmäfsig grö’fser ist, als bei altern.
«
In der Quappe (Gadus Iota) - - - - wie i zu
Im Silberlachs (Salmo Shiefermülleri) - - 1 348-
lm Huch (Salmo hucho) • - <* ^ - I e- 520.
Im Hecht (Esox lucius) - - - Ï ■ - 430*
Im Karpfen ( Cyprinus carpio) - - i 1 573.
In der Barbe ( y f l \ barbus) - | - 1 - 467.
Im Kühling ( — jdus) r r •“ 1 ,57ö<
Dieses sehr geringe Gewicht des Herzens der Fische wird weniger gering scheinen,
wenn man bedenkt, dafs .die fische eigentlieh nur die eine Hälfte de« Herzens
des Menschen, der Säugthiere ,und der Vögel besitzen; nemlicb das Herz der Fische
besteht nur aus einer Herzkammer .und einem Venensack, das der vorhergenannten
Geschöpfe aber besteht aus zwei Herzkammern und zwei Venensäcken. Das Herz der
Fische ist wie wir später sehen werden, .dem rechten Herzen jener Thiere ähnlich,
oder es ist ein Herz für die .Circulation des Blutes durch die Respirationsorgane, die
Kiemen, Aus der angegebenen Tabelle des Verhältnifses des Gewichtes des Herzens
zum Gewicht des ganzen Körpers erhellt, dafs das Herz der sehr irritablen Fische,
welche sich durch grqfse Muskel^tärke aus^eichnen, und die daher schnell schwimmen
und ändere Fische würgen, wie z. B. die Hayfische, ,der Hecht, der Silberlachs u.a.
verhältnifsmäfsig viel schwerer .und gröfser ist, als das Herz der weniger irritablen
Fische, die trag, wenig und langsam schwimmen, auch schwach sind, wie der
Meeraal, der Bartumber, die Quappe u. a. Ferner finden wir auch, dafs das Herz der
Fische mit grofsep: ,Kiemen der Hayfische, der Rochen, des Hechts und des Silberlachses
ebenfalls verhältnifsmäfsig. gröfser ist, als das Herz der Fische mit kleinen
Kiemen, des .Merijaals, der Quappe u, a, x)
yerhältnifs Her Länge des Herzens zur Länge des Körpers.
Das Herz der Fische ist /ungleich kleiner und schwächer als das der warmblütigen
Thiere, .der Säugthiere und der Vögel. )Dies sahen wir eben da wir das Gewicht des
x) Wie klein das Herz 4er. Fische sey, wird auch aus folgender Vergleichung der Gröfse des Herzens mit der
Große der Gallenblasse bemerken welche OL Borrichius anstellfc : Cor aci marini vesicula fcllca triplo
minus esh S. seine Descript. änätomica aci marini in d. Actis med. Hafniens. Voi. 2, p 149*