der sieb auch mehr als jener an der Herzkammer herunterzieht. Wenn der Venensack
mit Blut angefüllt ist, so sind die Anhänge verkürzt und der Venensack ist von
vorn nach hinten breiter. Er besteht aus einer Lage von Muskelstreifen, die sich in
mancherlei Richtungen kreuzen, unregelmäfsig verzweigen und Netze bilden. Um die
Oeffnung der Hohladern, und um die Oeffnung der Herzkammer sind die Muskelstreifen
am stärksten, auch bilden sie hier förmliche Ringe, deren abwechselnde Contraction
und Expansion im Leben, die Oeflnungen bald verschliefst, bald öffnet, welches dann
einen grofsen Einflufs auf den Kreislauf des Bluts hat. Auch in einem jeden Anhang
des Venensacks bemerkte ich eine starke Muskelportion, Von aufsen wird die Muskelhaut
des Venensacks von dem Herzbeutel umgeben, der sich an dem Venensack
herabzieht und sich durch kurzes Zellgewebe mit demselben verbindet. Die innere
Fläche der Muskelhaut des Venensacks ist mit der inneren Venenhaut umgeben, welche
sich in den Venensack fortsetzt. Die Aliindung.des Venensacks in die Herzkammer
ist länglich oval und befindet sich an der linken Seite. Der Venensack des^Nagel-
rochens (Raja clavata) (Fig. 6.), des Glattrochens (Raja batis) (Fig. 7.) und des Elec-
trischen Rochens (Raja torpedo) (Fig. 80 kommt im Wesentlichen mit dem des Dornrochens
überein, nur ist er nicht so schmäl und in die Queere gezogen. Bei dem
Nagelrochen hat der Venensack rechts eine grofse Erweiterung, beim Glattrochen
links und bei dem Electrischen Rochen ist er fast überall gleich weit. Aus dem bisherigen
erhellet, dafs der Venensack der Rochen sehr in die Oueere gezogen ist, und
dafs er darin mit der Gestalt ihres Körpers überein kommt.'
Der Venensack des getiegerten Hays (Squalus canicula) (Fig. 9.) und des Stern-
hays (Sqpalus stellaris) (Fig. 11.) liegt wie bei den Rochen vor und auf der Herzkammer,
queer über dem cilindrischen Anhang aus welcher die Kiemenarterie entspringt.
Bei beiden ist er schmal von vom nach hinten1 und seitwärts verlängert.
Die innere Structur ist ganz wie bei den Rochen. Die Gestalt des Venensacks des
Störs (Accipenser sturio) (Fig. 12.) weicht von der ab, welche wir in dem Venensack
der vorhergenannten Knorpelfische bemerkten, denn er ist oval, hat einige Einschnitte
und Anhänge. Auch liegt er ganz links vor der vorderen schief abgeschnittenen
Fläche der Herzkammer, neben dem cilindrischen Anhang.
Der Venensack des Meeraals (Muraena, conger) (Fig. 13.) nnd der Murene (Mu-
raena helena) hat die ^Gestalt eines langen Sacks, und liegt an der linken Seite der
Herzkammer. Wenn er mit Blut ungefüllt ist, wie er Fig. 14. abgebildet ist, so
krümmt sieh sowohl das vordere als hintere Ende um die Herzkammer, ist er aber
leer, (Fig. 13.). so erscheint er als ein schmaler kleiner Sack. Der Venensack ist also
hier wie der Fisch selbst sehr verlängert»
Bei den meisten' Gfathen - oder Knochenfischen liegt der Venensack vor der
Herzkammer auf dem' Wulst der Kiemenarterie und auf der vordem oberen schief abgeschnittenen
Fläche der Herzkammer, die meistens etwas concaV ist. Der Venensack
schlägt sich tim die Ränder der Herzkammer, besonders dann , wenn der Venertsack
mit Blut angefüllt ist; auch er ist an dem vorderen und unteren Theil, da wo er
den: Wulst der Kiemertarterie umgieBt, etwas ausgehölt. So fand ich den Venensack
im Petermännchen (Trächinus draco) (Fig. 15. 19.), in der Rütte (Gadüs Iota) (F i,. 17.
ig»), hfr Bartumber (Sciaena cirrosa) (Fig. 26: im Stöcker (Scomber trachurus)
(Fig. 28- 29:}, im Hornhecht (Esox belope) (Fig. 30. 3-1.),- im Silberlachs (Salmo Schie-
fermülleri (Fig.-41.- 42. 43.),' im Salmarm (S. salmarinus) (Fig. 39. 40.),- in der Forelle
(S. fario) (Fig, 37. 38.), in der Aesche (S. thymallus) (Fig. 35. 36.), im Huchen (S.
huchö) {(Fig. 44. 45.) ,■ im Trompetenfisoh (Fistularia chinensis) (Fig. 32,), im Sternseher
(Uranoscopus scaber), im Hecht (Esox lucius (Fig. 46.), und im Harder (Mugil
eephalus) (Fig. 49, 50^^ In einigen dieser Fische ist der Venensack sehr breit, z. B.
im Huchen Und Trompetenfisch; in änderen ist er sehr verlängert, z. B. in der Butte,
im Härder, im Salmärin und in der Forelle;; wieder bei andern ist er rundlich z. B.
in der Aescite, im Hornhecht, im gemeinen Hecht, im Steniseher u, a.; endlich hat
er die Gestalt einer vön Viorn schief abgeschnittenen Pyramide, wie im'Silberlachs.
Bei allen- endigt sich der gemeinschaftliche Stamm beider Hohladern an der oberen
Und hinteren Fläche des Venensäcks, Und an der Oeffnung liegen wie Bef den
Knorpelfischen zwei- kläppenförmige Segmente, die mit starken Muskelfafsern umgeben
sind und den Rückgang des Bluts aus dem Venensack in die Hohladern hindern.
Der Venensack ist viel geräumiger als die Herzkammer, welches man am deutlichsten
Bemerkt,, wenn er, mit Blut angefüllt ist; so bald das Blut ausgeflofsen ist, erscheint
er kleiner als die Herzkammer,
Im Karpfen (Gyprinus carpio) (Fig, 51. 52.) liegt der Venensack fast ganz auf
der linken Seite, als ein weiter dreieckiger Sack, der einen spitzen Anhang hat und
mit einigen Einschnitten- versehen ist