dieses Wulstes ist dieselbe, welche der cylindrische Anhang bei déri Knorpelfischen-
hat, nemlich das Blut durch seine Contraction in die Kiemen zu treiben, h) Der
Wulst der Kiemenarterie ist ganz besonders stark in denjenigen Fischen, welche sich
in tiefen Wassern aufhalten, vorzüglich in solchen die sehr schlammig und mit vielen
erdigen oder salzigen Theilen vermischt sind, indem bei diesen Fischen die Circulation
des Bluts durch die Kiemen sehr erschwert ist. Der Wulst ist schwach in denjenigen*
Fischen, welche sich in Bächen, seuchten Flüfsen oder nur an der Oberfläche der
Meere und Flüfse aufhalten, weil bei diesen Fischen die Circulation des Bluts durch
die Kiemen weniger beschwerlich ist als bei jenen Fischen.
4) Am Ursprung des Wulstes der Kiemenarterie fand ich immer nur zwei halbmondförmige
Klappen, welche den Rückflufs des Bluts in die Herzkammer hinderni
5) Die Kiemenarterie gxebt auf jeder Seite nur vier Äeste ab, indem die Knochenfische
nur vier Kiemenpaare «besitzen.
Wir wollen jetzt die Gestalt und Bildung der Herzkammer in verschiedenen
Fischarten einzeln betrachten, um die eben aufgestellte Sätze zu beweisen.
In dem Meeraal (Muraena conger) und in der Murene (Muraena helena) ist die
Herzkammer, wie der Fisch, lang und rundlich ' (Fig. 13^ 14,) i); sie liegt rechts neben
dem Venensack. An ihrer vorderen schief abgeschnittenen Flache befindet sich der
sehr verlängerte bimförmige Wulst der Kiemenarterie.- Die Mündung des Venensacks
prema pars cönnectitür, liiCmfiranosä, allia, dura, (juat vèrrucaé lion absurde mini compara» possé vi»
«•'detur, si scccs, intcriorc in parte parvulïs fibris, veluti lineis distinctam vidcas, inde meatus prodit, ten-
dcns ad medium in quo branchiâe omncs inter se co'pulantur.*
b) Conrad Peyer 1. c. wo er die Anatomie des Lachses beschreibt, wußte dies schon indem er sagt: In prin-
cipio aortae apparuit nohis structura mirabilis. Ëtenim aörta iflic instar buffii prominens auriculae speci-
men habet validisque fibris instru'cta sanguiflem proprio' motu impellît. Die Ar'ter. branchialis nannte er
aorta.
Die Verbreitung der Aeste der Kiemenarterie in den Kiemen und zwar vom Stör, vom Lachs und Kabeljau hat
Th. W illis sehr gut beschrieben in seinem vortrefflichen Werke De anima brutorum Cap. 3. P- 3T Amstelod. 1674
i) bei Vioq d’ Azyr 1. c. PI. 1. Fig. 5. sehr schlecht abgebildet, so wie überhaupt alle seine Abbildungen der
Fischherzen undeutlich sind.
liegt an der linken Seite der Herzkammer und ist mit einer zweizipfeligen Klappe umgeben.
Die Herzkammer des Petermännchens (frachinus draco) (Fig. 15 . 16 .) ist von unten
nach oben plattgedrückt und hat fast die Gestalt einer Leier, denn vorn ist sie
schmal, und wird in der Mitte Breit, hinten ist sie abgerundet. Aus ihrem vorderen
Th eil entspringt der. bimförmige Wulst der Kiemenarterie. A u f der oberen ausgehöhlten
Fläche der Herzkammer liegt der Venerisack,
Alle Grathenfisché deren Körper von den Seiten etwas zusammengedrückt ist, and
naöb unten in einen Kiel ausläuft, besitzen eine Herzkammer, welche ebenfalls von
dén Séiteri etwas zusammengedrückt ist und auch unten einen Kiel bildet, so dafs die
Aehnliehkeit Zwischen der Gestalt des Körpers und der Herzkammer nicht zu verkennen
ist. Hierher gehören die Rutte' (Gadus Iota), dié Bartumber (Sciaena cirrosa),
der Stöcker (ScOmbeif ,.frachurus), der Hornhecht (Esox belone), der Trompetenfisch
(Fistulafiachiiiénsis)/?.die Aesche (Salmo thymallus), die Forelle (S, fario), der Sal-
marin (S. salmarinus)?| der Silberlachs (S. Schiefermülleri), der Huche (S. hucho), der
Hecht (Esox lttcius), und der Harder (Mugil cephalusj. In allen ebengenannten Fischen
ist die nach oben gekehrte Fläche der Herzkammer etwas ausgehöhlt um den
Veriensack aüfzünehmen.
Die Herzkammer der Rutte (Fig. 17. 18.) gleicht einer dreieckigen etwas unregel-
mäfsigen Pyramide, deren Spitze abgestumpft ist. An der vorderen Fläche entspringt
der bimförmige Wulst der Kiemenarterie, k) der verhaltnifsmäfsig sehr grofs und stark
ist, wie bei ^llen Fischen die sich in der Tiefe der Flüfse; und einem trüben Wasser
aufhalten. Am Ursprung des Wulstes liegen zwei halbmondförmige Klappen. 1;
k) Jo. de Muralto giebt den Wulst der Kiemenarterie iti der Rutte fast auf dieselbe Art an, nur nennt er die
.Kiemenarterie f^tschlich fprta. S. seine Anatome Mustelae fluviatilis (Gadus Iota L.) in d. Mise. Ac. N. C.
■ D£c- ß Öbs. Aß. p. 124. auch in Valentin! Amphit. Zoot. Vol. 2. p. 133. In der Ob*. 49,
desselben Bands beschreibt er das Weibchen, und sagt das Herz sei rundlich, welches aber unrichtig ist,
denn auch i£h untersuchte ein Weibchen und fand das Herz wie beim Männchen.
l) Nach Jotiston hat die Herzkammer des Graubarts (Ophrdium barbatum) ebenfalls eine dreyeckige Gestalt.
S. seine Histor. natur. de Piscibus p. 19.