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Kiirpor» ilic voiscIwodciiCD Perioden unterseliiedc- Schon Jcr oistc Blick
nuf ji^e Kitulergoslult, aoch «lelir aber das Sliidiuiii dieser Einwickelnnjj
iiu Schoosse íler Militer, bewoisl, dass jedes frühere Aller sein eigenes
Ceselz liiih iii diesen Bcziehungeii und liass nur. ;c melir der Körper vol]-
koiniiienor lioito sich naher!, jene hohem Vorliiiilnisse um so mehr lier-
Allo fi'Qhern Proportioiislelircn, weil nicht auf physioiosisehe Basis gogrüiidol,
wosslen liieruber rein gar nichts, o<)er bios gewisse allgemeine,
nncii dem Zufalle absliahirte Koniieln arizugobeu, imr ilie von morpholofiischeti
Griindon geleilolc vern.ng da eine vollständigere Auskunft zu gewahren.
Wir müssen indess in diesen Dingen mit grosser Restrietioii verfahren, denn
die s<-sammle, Bande füllende Entwickehmssgesrfiichle des Kori,ers vei-moehle
ausserdem leiciil hierher gezogen zu werden.
Zunächst einige Bemerkungen über die Proportionen der menschlichen
l'ruchl vor der Geburt.
Die obige Entwickele,o des Grundes inenschlid>er Proportion hat bereits
einen üeberblick gegeben davon, wie mikroskopisch ihre ersten Verhältnisse
sind und wie der Anfang aller menschlichen Bildung steU die
vollkommene, in allen ihren Durchmessern gleiche Kugel des Eies isL Da
indess dort das Ei eines Tliieres zur Darstellung der frühesten Bildungsperioden
benutzt worden tnusste. so hahe ich hier noch beirufügen, dass
der Beginn der menschlichen Krucht sogleich in der symbolisch sehr merkwürdigen
Beziehung von dem der thierisclien sich unterscheidet, dass, indem
zwar beide mit der Wirbelsäule und Uim- und RückenmarksaniBge
anfangen, in der menschlichen Krucht jedoch der Kopftheil oder die Schädelwirhelsüule
ein so ausserordejillichos üebergewicfit über den Rumpftheil
zeigt, dass in rünller bis sechster Woche <ler Entwickelung der orstero geradezu
noch die Hälfte des ganzen Ueinen, kanm ein paar Linien langen
und noch gliederlosen Geschöpfes ausmacht Jlan darf also hiernach folgendes
merkwürdige Gesetz der Proportion attfslellen.
Wenn im reifen menschliclien Kiirper die Länge der Schädel Wirbelsäule
zu tier der freien Rüekenwirbelsäulc sich verhalt wie 1:3. so verhüll
sich im Embryo bei dem Anfange des zweiten Schwangerschaflsmonals
die gesammle Kopllänge zu der des ganzen Rückens wie 1:1. Die gesawnite
Entwickelung der Frnchi zeigt sodann ein allmäliges Vorriicten dieser
\'erhaltnissc. So isl im Anfange des dritten Schwanaerschaflsmonats
die Schädellünge zur Riickgralslänge schon auf das Verhiiltniss von 1;S
gestiegen (denn wie das Wachsthum überhaupt in den ersten Monaten mit
ungewöhnlicher, über immer aUmiihg abnehmender Schnelligteil vorrijckt,
so verändern sieb auch die Proportionen in dieser Zeil sehr rasch), iudess
auch noch in der Mitte der Fruchtenlwickelung seihsl, aUo am Ende des
behält der Kopf eir
it betriichtlicheres
Uebergewieht über den Moiiul i
dies denn aus der Abbildung des Embryo in dieser Periode auf Taf. /.
rig. XIX. deuUich hcrvoi^cht.
Füge ich nun endlich noch die Bemerkung liinzu, dass, was die Rumpfgliedmaassen
holriHt, diese im ersten Monale noch ganz fehlen, im zweiten
als kleine knospenartige Anfänge von Hiinden und Füssen unmillelbar aus
der Schulter- und Beckengegend hervortreten und nur allmälig erst ihre
volle Gestaltung nnd Eintheilung in Ober- imd Ontei^lied und Endglied
(Obenu-m, Unterarm, Hand, und Oher-. Ünlcrscbenkel und t-uss) erreichen,
so erkennt man auch schon hierin sehr eigenihümliehe Proportionen, Es
ist unthunlioh, in diesen Dingen hier zu sehr ins Einzelne zu gehen; aber
ich kann nicht umhin, darauf aufmerksam zu machen, dass die Gliederforme
». des Embryo sich auch u.sofern noch als sehr unvollkommen darslcllon.
.lass sie iu den frühern Monaten noch nichl jenes echt menschliehe
zeigen, nach welchem da. Oberglied das grösste, das Unlerglied
kürzer und d;i5 Endglied am kürxeslc n düss sich (gleichwie
in den meisten Thiere.ij anfangs die Oberglieder kürzer als die Unterglieder,
und spitlcrhii. «och einige Zeit wenigstens Oberglied und Unterglied
einander gleich verbalton, somit also wirklich auch hierin ein niederer
«ildungstypus ausgedruckt wird, — Wir we.iden uns nun zu ilen
I, Proponiunen des Neugeborenen.
Beiläuüg ist hiervon schon weiter oben betnorkt worden, dass als
Norm angenommen werden müsse, die ganze Liingc der freien
Rüofcenwirbelsäule im neugeborenen Kindn entsprooho vollständig
dem einzelnen Modul, oder dem Dritiheile des freien
Rückgrats im Erwachsenen. Dieses merkwürdige Gesetz ist jedenfalls
auch mit als Grund davon anzusehen, dass gerade das Wachsthiim
innerhalb des mütterlichen Sehoosses dnnn niifhön u„<l dio Vci«andelung
der Menschenlarvo zum wirklichen Menschen durch Abwerfen der lühauto
erst dann geschiehV wium das Rückgrat des Embryo genau liie Lange vom
Modul des Erwachsenen eri'eichl hal, und folglich nun auch der Modul für
das \eugoborcno gerade als ein Driltheil des normalen Moduls des T.rwaclisenen
erscheint.
Es wurde also hier Jetzt nur noch ührigbleiben, zu untersuchen: in
welcliem Maasse tlieilt sich die Grösse der einzoben Körpergegenilen im
iNeugeborenen nach diesem eigentli um liehen Modul (Mn, und welche Abweichungen
;on den Proportionen des lirwaclisenen finden hier noch statt?
Nach Dem, was im vorigen Abschnitt gesagt wni-den isl über das
bedeutungsvolle und starke Vorherrschen der Schädelgrösse oiner menschlichen
Fruclit, muss envartel werden, dass sonach namentlich die Voriniltnisse
des Kopfos sehr eigentliümliche Proportionen darbieten werden, und so verhält
es sieli Buclu Die Länge der Schädel Wirbelsäule von .1er Uinturiiauptbis
zur Stirnn olbung, welcho im Erwachsenen einen Modul missl, zeigt hier
zwar nicht mehr drei Modul, wie im früiien Embryo, allein sie kan.: als
Norm auf zw ei Modul gesetzt -werden (s, Taf. K F'),. I und Ta;. VI. Fig. //),
Der Umfang des Schadeis ist hier noch sehr stark elliptisch und misst deshalb
(anstatt iingeráhr Gm" zu haben, wenn er einen Kreis bildete) nur
5 m". 12 m'. — Was die Dohe des Kopfes ohne Unterkiefer betrim. so
darf sie nach nonnaleni Verhähnisse anf festgesetzt werden, welche
sich aber auch noch sehr viel anders als im ErrN'aclisenen theilen, iuden>,
anstatt dass dort die Uidfte der ganzen Höhe auf den Scliädel und die andere
Hälfte auf das Antlitz (ohne Unterkiefer) kommt, hier beim .\cugeboronen
nur ein Drittheil der ganzen Hübe dem Antlitz (Taf. VI, fíg. ]),
und zwei Dritiheile dem Schädel angehören, welches dann elicnfalls
durch das dieser Lebensperiode zukommende ungemeine Ueborgewicht ties
Schädels sich rechtfertigt, de,«scn physiologischen Grtind ich früher angegeben
hatte. — Ebenso aulfallend isl dio Grösse der Augenhöhlen ')
hier, deren Breite im E.-wachsenen % Modul betrtig und hier als nonnales
Verhaltnissaur'/,ra''gcseUt werden mu.«, wührend dagegen die Nase merkwürdigerweise
schon ganz mit dem Verhältniss des lirwacbsenen stimmt,
da die Xasenknochen 3 m' und die ganze Nasenlange 8 m' betragen, welches
sie dann freilich gegen den so sehr ve:-rössei1en Schiidel sehr klein
erscheinen liisst. Dasselbe Verhältniss gilt vom Ohre, — Ebenso ist auch
die Ünterkieferhöhe ziemlich im gleichen Verhültnisse wie beim Erwaciisenen;
denn wenn sie bei diesem 6 m' helrägl, so isl sie hier nur (wegen Mangel
der Ziihne) um 1 m' medriger (laf. VI. Fig. H) . wahrend der ganze
Unterkieferbogen noch 4'/, m" misst und sich im Brwaclisenen auf 1 m" reducirt,
ein Verhältniss, das aucit nichl ohne physiologische Bedeutung bleibt,
da der Unterkiefer als Kauwerkzeug eine durchaus mateiiiille Itcdeutung
hat und also seine so betrochtlichc Grösse nidil ohne eine gewisse Herabsetzung
dos psychischen Ausdrucks gedacht werden kann, llabeii doeli die
Thiere im Allgemeinen schon dadurch, .lass ihre Kiefergcgend so »tmk erscheint,
einen SD viel geringem Bildimgstyjjus gegen den Menschen.
Zeigen sich soiiach die Proportionen des Neugeborenen liinsielitlicli des
Schadeis in vieler Beziehung sehr abweichend von denen .le.i Erwachsenen,
so werden wir dagegen liinsichtlich des Stninmt,s und dei- üliedmaassen
eine weit grössere UebereinsÜmmung lindcji. Am erstem haben niimentlicb
Sclmlterbreilen , Brestbein länge, Liinge vom Sclnvcrtknorpcl bis zm-
Nabelschnur und vo.t du bis zur Scham [Taf. V. Fig. !) jede ebenso wie
im Krwaclisenen einen Modul Griisso, Die drei Maasse des Beckens (s,
oben), welche im Erwachsenen jedes 1 n." hielt, haben hier jedes .nir
ic Grosse der Orbilo lu.ngt ¡rb v
nodi niedriger im Typus, Oí «i
1er ursprüDglichon Srosse tlts Augapfel., wclehur s,
•e relaU. kloin•^re Rulii.a und grossem Aiigciistoru I.
m
% m", und ebenso betragt auch die Scliullei blatllänge hier mir % m". Was
die Gliedmaassen betrilll (Taf. V. Fig. !). so stehen sie noch durchgängig
in etwas kleinem Verhiiltnisseii und ei^sdioinon immei- um y, oder
% m" kürzer, wie dies ,'^ich aus der sogleich mitziitheilenden Tubolle des
Weilern ergeben wird.
Ideal-n ! dos Nougebore > Einzelnoi
, 12 n
Länge v
Lange n
Liinge V
Breite v
im obem Bruslbeinrande bis zur Herzgrube
.n da bis zum Nabel
n dB bis zur Scham
n der Mitte des Oberrandes vom Brustbeine bis
Schulterhbhe
n einem Darmbeinkamme zum andern (Uüilenbreite)
1 m». 6 m'
Höhe des Becken-Seiten« andbeins . . — IS m'.
Länge desselben — 1 8 m'.
!8 m'.
Längo des Arms (Oberarm 1 m", 7 m'. Unterarm 1 m». 8 m') 2 m». 12 m'.
- i m'.
Längo dei- Hand 20 m'.
Höhe zwischen letztem Lendendom um U m'.
Lunge des Oberschenkels , . , . 1 m». 1 2 m'.
Höhe des Kniegelenkes . . . . 2 m'.
Länge des Unterschenkels . . . 1 m». 6 m'.
Liinge des Fusses von der Ferse bis i !ur Zehenspitze , . 1 m''. —
Höhe des Kusses — 8 m'.
Lange der ganzen Gestalt vom Scheite 1 bis ZuI r Fusssohle 8 m» -
jrhergehenden
reichliche Ge-
(d, i. t» Centimeler oder äO'/s Zoll leipziger Maass).
Vergleicht mnn diese Tabelle nun im Einzelnen mit der
von den normalen Maassen des Erwachsenen, so wird mf
logenheil linden, theils die Gleichheil, Üieils die Ungleichheit beider zu erkennen
und üljer die überall auf wichtigen Momenten der Physiologie der
Entwickelung begründeten Vei'schiedonliuiten ausfulivlicbe Betrachtungen anl'.
benso wichtig isl es indess, zu verfolgen, wie nun bei vorrückendem
allgemeinen Wacl.sthum die in der letzleii Tabelle verzeielnieten Maassveriiiiltnisse
alliuiilig in dio der erstem übergeheu. Es würde zu weil
führen, wenn wir dies durch alle einzelnen Jahre dtircbfCihren wollten; ich
>verde daher hier nur die wesentlichsten Veränderungen, wie sie im dritten.
Ti sechsten und im fünfzehnten Jaln-e sich darstellen, i
ieschlechtsverschicdonheii übergehen.
II, ProporUonen des dreijährigen Kindes.
Sehr gross sind .-iclion d , welche in diesen ei in di-ei
Lange der freien Wirbelsaule vom Alias bis zum letzten
Lendenwiriiel 3 m' ' = 1 m" des Ei wachsenen . = 1 8 Centimeter,
(Der einzelne Modul misst also hier 6 —
Die einzelne Modulminute noch nicht ganz . . . 2 Millimeter.)
Länge dei- Schndelwiitelsäule von Stirn bis Hinterhaupt . 2 m".
Umfang des Siiädols
Hintere Breite des Schädels
Vordere Dreite des Scliiidels
Höhe des Schüdols von. Uiilenanrie de.s Oberkiefers bis zum
Niveau der Seheitelliöhe
Höhe dos vordem Schädels allein . . ....
Höhe der Antlilzgegen.l allein (ohno Unterkiefer) . . .
Breite des Antlitzes von einem Joch bogen zum andern
Breite jeder Augenhöhle
Breite der Augen lidspalte
Lange der Nasenknoehon
Länge der ganze» Naso
Breite der Mundspalte
Länge des Ohres
Breite des Ohres
Der unlere Bogenrand des Unterkiefers
Höhe des Unterkiefers
Schädelhöhe am Fo^-amm magnum
Länge des Halses vom Kinn bis zum obcrn Brustbeinrand
Jahren mit den räumlichen Verhiillnissen der Gestalt vorgehen, und es i»l
merkwürdig, zu beachten, wie fest doch bei alledem immer jenes erste Gesetz
proportionaler Bildung bleibt, wie es beim Eintritte in die Well sich bereits
ausgesprochen balle. Dass es eben das vollkommen Richtige sei. nur
von der freien Wirbolsiiulo den Modul zu entnehmen, beweist sich in diesen
Veränderungen mehr als irgendwo sonst, indem sogloicli klar hervortritt,
dass die Wirbelsiiule, von der überhaupt alle Skelodiilduug ausgebt, durcliaus
auch den besten Maassstab abgibt, woran dis eigentliche Zunahme des Wacb»-
thums gemessen werden kanu. — leb dai'f nur hier im voraus die Folge
aufführon, noch welcher dio Altci-sslufen vom 3. — 0. — <8. 2ö. Jabr<^
in der Veränderung des Moduls im ideal-normalen Vorhältnisse sich ergeben,
und unmittelbar wird sich das Gesagte bestätigen. Es zeigt sich nämlicli
als Mittelzahl oder ideal-normale Grösse iles Mo<luls für diese Perioden
im Neugeborenen , , . . ß Cnnlimeter
im Sjührigen Kinde . . . . 10
im 6jährigen Kinde . . . . 13 —
im i 5jährigen jungen Menschen <6 —
im 2öjäbrigen reifen Menschen 18 —
Der Modul isl sonach Das, was in der Folge der Jabre mehr und mehr
und zuhöchsl um das Dreifache sich vergrössert, während ilagegen immer
deulliclior wahrgenommen wird, wie sehr dio einzelnen Maasse des Körpers,
inwiefern sie jedesmal durch den eigenen Modul bestimmt sind, an sich dann
grossentbeils dieselben bleiben, sodass folglich selbst die allgemeine Grösse
der GesUilt, als im Ei-waolisenen durch 0% Modul, im Neugeborenen aber
doch auch schon durch 8 Modul bestimmt, hier im Ganzen nur um 1% Modul
zuninnnt, obwol die absolute Grösse in diesem Zeiträume um nicht weniger
als 4,î3 Meter gewachsen isl, also beinahe um das 2'/,fache sich vergrössert
hat.
Ich wende mich nach diesen allgemeinen Bemerkungen nun zunächst
zur Proportion des dreijährigen Kindes, welche ich sogleich in ihren wesentlichsten
Momenten in tabellarischer Form auftrage. Man vei^leiche hiermit
die Abbildung Taf. V. Fig. H.
Ideal-normale Maasse des dreijährigen Kindes im Einzelnen.
Länge der freien Wirbelsäule vom Atlas bis zum letzteo
Lendenwirbel 3 m° = 30 Centimeter.
(Der einzebio Modul misst also hier 10 —
Die e
Länge der Schädel Wirbelsäule von Stirn bis Hinterhaupt .
Breite dos Schädels
Umfang des Schädcls
Höhe des Schädels vom Zahnrande des Unterkiefers bis zi
Niveau des Sclieitels
Höhe des Schädels «Hein
Höhe der Antlitzgcgenil allein (ohne UnterkieferJ . .
Breite des Antlitzes von einem Joclüiogen zum andern
. iV, Millimeter.)
. 1 m". I D m'.
Breite der Augenlidspalte
Länge der iNase
Länge des Ohres
Breite des Mundes
Der untere Bogenrand des Unterkiefers
Hohe des Unterkiefers
Höhe des Schädels am Foram'n pxagnum
Länge des Halses vom Oberrande des Brustbeins bis zum
Niveau des Kinnes
Länge vom Oberrande des Brustbeins bis zur Herzgrube .
Länge von da bis zum Nabel
Längo von da bis zum Unterrande der Schamfuge , . .