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In dinsem Ilcfto übergebe ich dem Publicum eine seil Jaliren mir besonders lieb gewordene Arbeil, Die äussern MaassVerhältnisse
des mensehlieheii Organismus, dieser wunderbaren kleinen Well, verdienen so selir die Aulnierksamkeit des Philosophen, Naturlorscbers
und Künstlers, dass in Wahrheit es zu verwundern ist, dass sie so lange ohne eine liefere wissen seh aliliche Erörterung
bleiben konnlon, und wenn man bedenkt, dass längst schon die Siiulenordnungen, weiche man nicht mit Unrecht dem liilde des
Menschonkörpers verglich (die ionischc Säule dem Frauen-, die dorische dem Mannsknrper), ihr aus ihrem Innern entnommenes
Maass, den Modul, erhalten halten, so musste es gewiss aulTallen. dass die Menschengestalt selbst, also das Vorbild jener, so lange
dieses Vortheils imd dieser Nachweisung entbehren konnte.
Wie und wann ich auf diese Untersuchungen gekommen bin. ist im Werke selbst ausführlicher mitgethcilt, und ebenso sind
die wichtigen Anwendungen, welche von diesen Lehren gemacht werden können, theils aus Dem. was über die Bedeutung jeder
besoiuicrii Proportion eines Menschen fiir sein seelisches Sein hervorgeht'), theils aus Dem, was davon aus gleichen Gründen der
bildendon Kunst angohürt, sehr leicht abzusehen, und ich darf daher auch in allen diesen Beziehungen auf grössere Theilnahme
h Olfen.
NVer in das Einzelne der Darstellung nur oinigei-masseii sich einsludiren wird, muss alsnbald erkennen, dass sich den Maassangaben
unschwer noch eine weit grössere Vervielfältigung hätte geben lassen; ich habe iudess mit Absicht vermieden, den Leser
mit einer überschwenglichen Menge von Maassbeslimmungen zu überhäufen, und liabe namentlich mich hauptsächlicli auf die
Liingenmaasse (besonders bei den Gliedmaassen) beschränkt, denn es lag mir daran, vorzuglich den Dauptbegrilf des Moduls und
seine merhvürdigen Anwendungen recht festzustellen und Jedem zur Ueberzeugung zu bringen, eine Aufgabe, die durch Venvirrung
mit zu vielen Maassangaben leicht hülle gefährdet werden müssen. Wer die Proportionen der Hand und ihrei- Finger, sowie de.s
Fusses uiul seiner Zehen, wie sie hier mitgetheilt sind, genau beachten will, wird leicht erkennen, wie sehr diese neue Mes.sungsmcthodo
geeignet ist, auch in den kleinsten Theilen Anwendung zu linden. Ist einmal diese Methode in den Hauptsachen Gemeingut
geworden, so werden bald auch noch \iel weiter ausgedehnte Anwendungen derselben nicht felilen,
Rs bleibt mir somit hier nur noch übrig, mehren Freunden und Kunstlern, welchc mich bei dieser Arbeit unterstützt haben,
ölfentlichen Dank auszu.sprechen, unter denen ich denn ganz vorzüglich die Heiren Professoren liietschel und Bendemann zu
nennen habe. Insbesondere war es der Ersfere, mit tiem ich diese Gegenstände vielfältig besprochen habe und dessen Kunst und
lii'fahi'ung als RiJdiiauer ich manche wichtige Mitlheilung verdankc.
Miige nun ebenso das Publicum dem \Verke eine gunstige Aufnahme bereiten und dadurch zu gleicher Zeit I)eitragen, die
Vcrlagshandhmg zu entschädigen, welelie mit wahrer imd erfreulicher Liberalilät für dessen äussere Ausstattung Sorge getragen hat.
/>mrfc», 2(1. October 1853.
CarHS.
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