Ich habe bei den Galtungen von der Aufzählung der Synonyme
und L iteraturcitate abgesehen und mich begnügt, in jedem einzelnen
Falle nur auf die erwähnte Schrift hinzuweisen, da die dort angeführten
Synonyme und die Diagnosen gar keinen Zweifel aufkommen
lassen, in welchem Sinne und Umfange ich die betreffenden Genera
auffasse.
Um die Übersicht über die Arten zu erleichteren, habe ich dieselben
innerhalb der Gattungen in alphabetischer Reihenfolge geordnet
und alle Species fortlaufend nummerirt, jedoch diejenigen, welche
überhaupt ungenügend bekannt sind oder deren Vorkommen im
Gebiete unwahrscheinlich oder unrichtig ist, nicht mit fortlaufender
Nummer versehen, um dieselben auf den ersten Blick kenntlich zu
machen.
Eine ziemliche Anzahl von bisher üblichen Autorencitaten musste
ich corrigiren; dieselben haben sich theils durch die laxe Handhabung
der Autorcitation in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts
in die Synopsis Hepaticarum eingeschlichen und sind von dort in
fast alle Schriften übergegangen, theils dadurch entstanden, dass
man früher bei einer Species nur immer den Autor zu citiren
pflegte, der die betreffende Namencombinalion zuerst anwandte.
Um nur ein Beispiel anzuführen, findet man bei neuen Arten, die
in Reinwardt, Blume et Nees ab Esenbeck, ilepaticae Javanicae (1824)
publicirt sind, später fast überall bloss A'. ab E. als Autor genannt;
dieser Vorgang wäre auch dann unzulässig, wenn thatsächlich die
Beschreibungen von Nees verfasst wären, denn als Autoren dieser
Schrift sind auf dem Titelblatte und in der Einleitung ausdrücklich
alle drei Forscher angegeben.
HISTORISCHES.
Die erste Nachricht über die Lebermoose des Indischen Archipels
reichen in das vorige Jahrhundert zurück; Thunberg war der erste
Reisende, welcher in Java 2—3 Arten von Lebermoosen sammelte
und zwei derselben {Plagiochila Javanica und Frullania vaginata)
wurden von Swarlz (Methodus muscorum [1781]) beschrieben ( ‘).
Nach langer Unterbrechung widmeten sich zwei um die Erforschung
der Pflanzenwelt des Indischen Archipels hochverdiente Reisende,
Reinwardt und Blume auch dem Aufsammeln von Lebermoosen mit
grossem Erfolge.
Eine Species wurde von Nees in der Abhandlung über die neue
Gattung Spiridens (“) {Jungermania Indica) beschrieben und abgebildet
im Jahre 1823 und von demselben Autor im nämlichen Jahre noch
zwei Arten (/. aligera und I. Blumii), beide von Blume gesammelt,
publicirt in der Abhandlung: Pugill. plant. Javan. (’).
Schon im folgenden Jahre (1824) veröffentlichten ß/ume
und Nees von Esenbeck unter dem Titel: Hepalicae Javanicae (’)
eine umfassende Bearbeitung der hepalicologischen Funde der beiden
erstgenannten. Diese denkwürdige Schrift gewährte zum ersten
Male einen Einblick in den ungeheuren Reichlhum der Lebermoosflora
des Indischen Archipels, indem hier bereits 62 zum grössten
Theile neue Arten beschrieben sind, denen in dem Supplement noch
5 weitere beigefügt werden.
Hauptsächlich dem Sammeleifer des unermüdlichen Blume ist es
zu danken, dass Nees von Esenbeck in Jahre 1830 seine Hepalicae
Javanicae (^) den Botanikern übergeben konnte, eine Schrift, welche
die Ziffer der aus dem Gebiete bekannten Arten fast auf das Doppelte
vermehrte, indem hier 116 Species beschrieben erscheinen. Die
»Berichtigungen” zu diesem Werke (®), in der »Linnaea” 1831
erschienen, bieten zahlreiche wichtige Correcturen und kritische
Bemerkungen.
Auch in seinen späteren Werken; in seiner Bearbeitung der
Hepalicae in Martins, P. Brasiliensis (1833) {’’) und seiner classichen
(ff Vgl. d a s folgende »Verzeichniss d e r c itir te n L ite r a tu r N®. 15 2 . tn g le ic h e r W e ise
w ird a u f d ie v o lls tän d ig en T ite l d e r in d ie s em h is to ris c h e n Ucbe rblicke g en an n ten S c h rifte n
d u r c h Angabe d e r N um m e r, u n te r d e r sie in d em L ite ra lu r-V e rz e ic h n is s e zu finden sin d ,
h ingewie sen w e rd en .
(*) N°. 9 9 . {«) N“. 1 0 0 . n N". 1 1 3 . (^J N". 1 0 1 . (®) N"* 1 0 2 . ( ’) N". 1 0 5 .