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ÜBEREINANDER GEZEICHNETE CONTOURE DER
KÖPFE VON KANT, RUMOHR, TIEDGE UND EINER
MUMIE.
Die drei bedeuten( ierii liiclividnalitäteii
aus i'ciit enropäisel iein St a imne , Kant , I 'uinoiir,
Tiedi^e, treten znvövder s t i^aiiz schart'
überwiegend he r v o r über den seliuu den
Naehtvülkern sieh zane i g euden Zwe i g dew
kaukasischen S t amme s , wi e er in der IJildung
de.s alten Äei^yptens sicli darstellt.
Besonders ge r ing zeigen sicii hei dieser Z u -
sanunenstellung das Mi t tel l iaupt, und (wenn
man auf die p u n k t i r t e blaue Linie achtet ,
welche den fortgesetzten Cont our des hier
vdu Haut und Bys sus bedeckten Kn o c h e ns
anzeigt) das Vorderhan] ) t des Letztern. —
Nicht mind e r charakteri.stisch heben sicli auf
diese ^\'eise die s chon f rüher b e s p r o chene n
Eigenthümlichkoiten der drei er s tgenannten
Ko])fbildungen (lervur. — Das gänz l i ch a b -
fallende, zurückwe i c l i ende Hint e rhaupt und
der sehr ho ch auf s teigende .Mittelbauptwirbel
von T i e d g e — eine Bi l d u n g , wc l c l i e bier
so charakterist isch ist für die Eigent luindi chkeit
ps y chi s che r l'^ntwickehiug — we rden in
dieser Ve r g l e i chung beson<lers deut l i ch auscliaulicb.
In Bezug auf die ver s chiedenen Bi l -
ihmgen des \'orderhau[ i tes bat es etwas Au f -
fallendes, zu s ehen, dass die Linie vcm K a n t
nicht unl)eträchtlich hinter der von I iuinohi '
imd Ti edg e zurückwe i cht : wenn aber hier
theils die al l g eme ine , sehr ge r inge Kö r p e r -
grö.sse vmi Kant in Ans chl a g gebracht we r -
den nui s s , so ist andei'iitheils darin auch wi e -
der ein v on o rgani s che r Bi ldung entmunni e -
ner Bewei s dafin- zu finden (was sich auch in
seinen \\'erken darstellt), dass näml i ch gr o s s e ,
geniale, gegens tändl i che AuiTassung der NN'elt.
der Natur und des Gei s tes, wenige r die Au f -
gabe nud das Ve rmö g e n dieses i 'hi losi tphen
waren, als die g enaue S o u d e r u n g , die ana -
lytische Er läuterung der (Jedankenwel t und
überhau[)t die Au s b i l d u n g des t remienden
Verstandes, mi t we l chen letztern l-^gensciiaften
denn ge rade hier eine b e s onde r e phv s j -
sehe Anl a g e vurzügl icli dur ch die stni-ke Ent -
faltung des Vo rde rhaui i twi rhe l s in <lie IJreite
übereinstiunnt. Dami t aber auch dieses
Verhältniss hier mö g l i chs t ans chaul i ch g e -
macht we r d e , habe ich die Br ei t endimens i i , -
nen der A'orderhauj i twi rbe) v o n K a u t (a) ,
l i u m o h r ( b ) imd T i e d g e (e) no ch [ )esouders
o b en auf der Tafel ang e b en und wiedei'
durch ve r s chi edene Farben unt e r s che ide n
lassen. Das me r kwü r d i g e Uebergi -wi cht
der Brei te, we l che s ge rade in dieser Be -
ziehung K a n t zufäl l t , ist S(miit in der Ve r -
gleichung dieser drei Linien sehr deut l ich
zu erkennen.
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