TAFKI. III.
GRAF CAMILLO CAVOUR.*)
A V f im die f iesdi i i 'hte maiK-lier vcrgangeiiei
.riiln-lmndeitL' es al lerdings wenig zu
liefflrwijrten scheint , dass I tal ien je in der
Neuzeit geeignet erscheinen we rde , als einheitliohes
Köuigi-eieh uder Republ ik zn einer
wirklich festen Existenz zu ge langen, so
kann man doch gern zugehen, dass nichtsdestoweniger
dei- Gedanke einer solchen Einheit
in der Phantasie etwas anlockendes und
anregendes habe, wodurch entzündliche Geuiflther
wohl sich inuner wieder best immt
finden können, seihst vor Ungerecht igkei ten
oder Unthaten nicht znri ickznscbrecken, soiKild
i rgend eine Aussicht sich eröf fnet dieses
Ziel zu erreichen. — Der Jlaun, dessen leider
wieder nur nnvol lkomniene Ko p f - A b f o rmu n g
ich hier abbi lde, ist deun jedenlal ls derjenige
welcher in diesem Sinne mi t
grosster pol i t ischer Umsieht und Thüt igkei t
gewirkt hat, und es mnss daher von hesonderm
Interesse sein, nun auch in dem A b -
druck von der äussern Hül le seines Geistesr>
rgans nachzuforschen, ob wi r hier wirkl ich
solche Fähigkei ten angedeutet linden, welche
bei liingerm l.ebeu und günst igen C'onstellatiouen,
seinem Streben einen hleibeudcn Er -
folg gesichert haben möchten? — .ledenlalls
ist es aber auch hier wieder me rkwürdi g zu
beobachten, welchen festen Anhal t im Grossen
und Ganzen g enommen, richt ig angewendet e
crauioskopische Mes,sungen .stets gewähren.
Es l iegt uns näml ich hier al lerdings eine
sehr bedeutende Bi ldung des Vorderhauptes
(von dem hier allein genrthei l t werden kann)
vor. Die Höhe ist fast gleich der der St iruhöbe
von Xapol eon I., und nur dadurch
wird im letztern diese Höhe noch bedeutungsvoller,
wei l sie, bei der ger ingen Breite,
a l l e i n die unaufhal tsam vordr ingende dämonische
Energie dieses Geistes hezeiclmete,
während bei Cavour sich zugleich eine ganz
migewöhnliche Brei te (auf reichl ich 5" S"
fast gleich der Höhe ) darstellt, so dass durch
die analytische Uichtung jeue gegenst i indl ich
vordringende in etwas sich minder t . Eben
so gleicht die Augenbrei te- hier d e r Na p o -
leoa's, und die Ohrenbrei te ( iV ö " ) üherti-ifft
selbst di e Tal leyrand's um 8". — Schon
nach diesen Resultaten der i lessung des
Vorderhauptes allein dar f mati also sagen,
dass die Italiauissinii al lerdings die gegründetste
Ursache haben, detl Verlust eines .Mannes
tief zu beklagen, der viel leicht der Einzige
wa r , der ihre Pläne in einem grössern
Maassstahe zu verwi rkl ichen im Stande gewesen
wäre.