TAFEL XXVII.
SCHÄDEL EINES KAFFERN.
man die grossi*, nicht einmal vollständig
^'ckannte Ausbreitung der Stämme
der Kaft'ern oder Kafirs (soviel als Unglänl)
ige) ei-wägt, so überzeugt man sich leicht,
dass eine sehr grosse Anzahl Schädel dazu
gehi'iren würde, die wahre Stammeigenthümliehkeit
vollkommen danach zu bestimmen.
Darin stimmen Barrow, Burclieü und
Lichtenstein überein, dass sie einen wohl -
gebildeten kräftigen, von eigentlichen Negern
wesentlich sieb unterscheidenden Stamm darstellen,
welcher (namentlich nach Barrow)
-zur europäischen Form sich hinneigt, obwohl
ihn die autgewortenen Lippen und die Hautfarbe
als im ganzen den Nachtvölkern angehörig
hinreichend bezeichnen.
Der hier abgebildete Schädel, durch einen
Missionar mir nebst einem Bnschmannschädel
einst vom Cap mitgebracht, zeigt auch
weder die zurückliegende Stirn, noch die
stark vorstehenden Kiefern des wahren Negers,
kommt aber sonst in Kleinheit des
Vurderhanpt- und Stärke des Hinterhauptwirbels,
sowie durch Schmalheit des Mittelhauptes
sehr mit ihm überein. Axittallend
sind die kleinen fast senkrecht stehenden
Schneidezähne, und merkwürdig die grosse
Ausbreitung vom Ansatz des Schläfenmskels,
dessen den Unterkiefer bewegende Sehne
denn auch sehr stark gewesen sein muss,
als worauf die Stärke und Wölbin:ig des Juchbogens
deutet. Der Schädel seheint eiiiem
jugendlichen Individuum von schlankerm
zarterm Bau gehört zu haben, als wir sie
von Reisenden gewöhnlich in der Mehrzahl
dort angeführt finden.