'l'IiuT ZU Iclifu aufgchüi'l lialle, und selbst n o d i nudi dem Bilden
lier Versleinerung, gobi diiraiis h e rv o r, dnfs n u d i fast alle Ziihiio
aus ih rer Lage gerissen worden sind, so dafs einer sogar an einen
der Halswirbel geworfen und d ort mit durch dessen Sleinmasse ver-
hadvoii ist.
Soviel also über dio vorluiiideneii Fragmonte des Schiidels im
Allgeinoiiien.
Indem w ir iiuuvcrsudion, über die oigonlliche Gestalt dcsSdiiidel-
gerüsles an diesem seltsamen Thiere der Vorwell uns nach und nach in-s
Klare zu bringen, isl v o r alien ü in g cn sorgfältig in Betrachtung zu
ueliiiiouDas, was von eigciillidier Sdiadolwirbolsäule vorhanden ist;
denn au der Bcsdiairenlicil der oigontiidicn Schiidohvirbel haben wir
ein vcrkiiüchertcsAbhild der Ceulralmassen des Hirns, und die Beschaffenheit
dcrCentralniassen des Hirns, als der liüchsleii Gebilde des Ihieri-
sclien Geschöpfes, sie wird allemal besonders das Maafs abgeben für
die S ic llc , welche die Gattung in der zoologischen Reilionfolge ein-
iiiiniul •).
I^bc sclion aus obiger Aufzählung sich crg ieb l, fanden sich aber
v o n c i g e i i t l i e h c u S c h ä d c lw i r b o l s tü c k e n an dem grofsen, falsoli
zusammengesetzten Kopfe nur ein Theil der Deekplallen des vierteil
Kopfwirbels oder ersten AntlUzwirbcls, d. i. d ie N a s e n b e i n e , vor,
und man würde ganz im Ungewissen über den Ban des eigentlichen
Schädels geblichen se in , bulle sich nicht das sub c erwähnte höchst
wichllgo Slück eines kleinern Individuums gefimden. Je tzt belraehle
man aber Taf. I. aufmerksam, und dem Kundigen wird sogleich ein
g rofses Verslaiidiiirs sich oifcnbaren. Es isl hier nämlich an das Slück
mit dem obcrn Theile der Nasenbeine (iv c ) und den Tliränenbeincii
(.3 g Fig. 11) vo n dem grofsen Individuum (am die Hälfte v e rk le in e rt),
das Stück der Stirnbeine ( in .c .) dagegen von einem klcinorii Individuum
( a b e r, um cs dem vorigen etwas mehr anzupassen, nicht ganz um die
Hälfte v e rk le in e rt) ongefiigt (Fig . 1.), und man hat sogleich ein Verhält-
nifs, welches durchaus an denKopf eines grofsen Sauriers erinnert. Zur
Vergleichung ist ein Slück von der obern Kopffiäche eines kleinen
amerikanischen Krokodils beigefUgt (Fig . IH .), wo denn die zu einem
Stücke verwachsenen Stirnbeine (m . c . ) , Nasenbeine (we lc h e h ier wie
dort getrennt sind (iv . c .) und Thränenbeine (3 . g .) ganz das gleiche
Verhallen gewahren lassen.
^^'ic es aber zu gehen ])flegt, dafs, wenn einmal nach einer Richtung
hin ein Weg sich .ergab, bald noch mehre gcfiindcnwerden, so zeigt sich
nun auch, dafs die einmal richtig gefafsle Bedeutung der Stirnbeine bald
weiter fü h rt, nnd namentlich konnte nun erst die Bedeutung jenes
sonderbaren Stücks k lar w erd en , welches hei der e rsten falschen Anf-
stelluiig des Kopfes als Sclüldeldecke aufgesetzt worden w a r und von
welcher es dann in S i l l im a n ’s amerikanischem Journal (a .a . 0 ..S , 1 3 0 )
ganz richtig heifst: „The size o f Ihe supposed crantum is obtiousbj ioo
small for lodging Die bra/u o f an animal 1 14 feel long.'- — Allerdings
hätte nun auch diefs Slück, wie es da im Cernent eingegossen lag, keine
Deutung fmdcu können, denn es w a r s o zu nndeullicli ; dafür fand sich
Jediich unter den einzelnen Knochen das T a f II. Fig. 1. bei n g. von der
S e ite , nnd sodann Fig. 111. von oben, Fig. IV. vo n unten ahgebildele
S lü ck , nnd nun bedurfte es eines glücklichen Griffes und eines y-er-
glciclienden Blicks auf den Krokodilkopf, nnd es w a r k la r: d i e s e r
K n o c h e n w a r n i c h t s A n d e r e s , a l s d a s v o rw a e h s e n o P a a r
d e r M i l le lh a n p ¡ r i p p e n , d. i. der Knochen, dessen Ilalflcii bei den
Vögeln als freie Knoclienslücke unter dem Namen Ossa omoidea schon
von H é r i s s a n t hescliriebon wurden, welche als hintere Ganmenheine
») Eben so sicher, nie bei manchen nnilern Betrachtungen, wird uns die .scharfe
Kenntnifs der eigentlichen Elemontnrtlieile des Schädelt.auos (wie ieh sie nach vioijihriger
Arbeit und den umsichtigsten Vergleichungen in meinem grofsen Werke: „Ve
Organisation wieder lierToriurufen.— Um so iinrcrantwortlieher isl cs, wenn eine nicht
geringe .Aniahl neuerer Forscher diese philosophische oder typische Anatomie so nnbedingl
bei Seite setzt. Es zeigt sieh hier ein gewisser roher Sensualismus, welcher über das
u nmittelb ar Greifbare das ubemll um e sen tiieh zum Grunde liegende
Geistige xorabsäiimt und darüber am Ende doch zu keinem wirklichen Ganzen gelangt.
Kill solches Gebahren gleicht dem der Kinder, die, wenn sio Reifen nnd Würfel haben, wohl
glanheii. es sei lur alle Zeit überflüssig, ron der geometrischen Construction des Kreises und
des Quadrates und Cabus Notiz zu iiohmoii.
bei Schildkröten und Eidechsen m ildenVordcrhanpIrippen oder inittlern
Gaumenbeinen zu verwach.sen pflegen und welche den ä n f s e r n F la t -
le n d e r u n t e r n K e i l b e i n f l ü g e l beim Menschen entsprechen.
Um diefs anschaulich zu machen, ist Taf. 11. Fig. 1. unter das Stück
der Stirnbeine (iii c .) das Stück der hintern Gaumenbeine ( ii g.)
gezeichnet, und daneben (Fig . II.) der enlsprechendeTlieil eines kleinen
Krokodilkopfs imContour angegeben, w obei sich denn, zumal wenn man
sich dos Wirbelkörpernidiment dosVorderhanptwirbels ( in a .) snppliren
will (wa s u n te r den einzelnen Knochen nicht gefunden w u rd e ), sogleich
wieder ein dein Saurierkopfe auffallend entsprechendes Verliüllnils
zeigt. (Spälerhiii habe ich auf Taf. V, Fig. 1. noch eine genaue Ansicht
d ieser Partie aus einem recht grofsen Kopfe eines Nilkrokodils abbildeii
lassen, uud w ill mau nun diefs mit Taf. II. Fig. I. vergleichen, so wird
sich die Uebereinslimmung noch viel sprechender darslcllen.
Dabei treten nun fernerhin nocli einige sehr bemcrkenswerüie
Umstände h e rv o r: 1 ) Das Stück der Stirnbeine ist zwa r im Ganzen sehr
schön erhallen, die Wölbung, u n te r welch e r die Augen lagen (T . l.F .I .
T.II.F. p.p.),nochvollkommen gla tt,u n d dieStirnnäclie.aufwelcherwobrschcinlich
eine gepanzerte Haut la g , sehr rau h (o . o .) ; allein nichtsdestoweniger
ist das Stück von hinten zusammengebrochen, eine Seite
mehr als die andere gedrückt und daher vo n der Schiidelhöhlcn[läclie
durchaus am Slück keine natnrgemäfse Vorstellung zu gewinnen.
2 ) Noch besser fast als jene Flächen sind die des hinteren Gaumcn-
knochens erhalten. Die Gaumenflilche (T . II. Fig. IV. c ,) dio obere
imd die Seitenflächen (Taf. H. Fig. I. nnd 111. ß j-) deuten noch zum
Theil auf A n fagening e iner Schleimhant: aber wodurch min 3 ) diese
Gaumenknochen v on dem der meisten Sau rier nnd aller Chelonicr
ahweiciien, ist, dafs sie neben der Gaumenflächc rechts und links e in e n
g r o f s e n s t a r k e n B a c k z a h n von eigenthümlicher sluinpfconischer
und geklilfteter Gestalt tragen, (s. T. II. Fig. I. z , u. Fig. IV. zz.)
Bisher kannte man nämlich zwa r schon an den S c h l a n g e n das
Vorkommen von Zähnen (ab e r allemal n u r e iner Reihe spilzconischor
Zäh n e ) an diesen M itlelhuuplrippen, u nd fern er das Vorkommen meh-
rererGaumenzähne an den mittleren Gaumenbeinen bei einigen E id e c h s
e n ( s o hei Tupinamhis moniior'), d i e s e s V o r k o m m e n e in e s
g r o f s e n B a c k z a h n e s b e i d e r s e i t s h in g e g e n , s t e h t h i e r
g a n z e i n z i g d a , n n d v e r d i e n t a l s e in e d e r b e d e u t e n d s t e n
M e r k w ü r d i g k e i t e n d i e s e s g a n z e n F u n d e s b e t r a c k l c l zu
w e r d e n . Endlich 4 ) bemerke ich , dafs je n e r zu dem ganzen Skelett
gehörige Gaumenknoclien, welch e r bei der alten falschen Zusammcn-
selzimg oben als Schüdclknocheii aufgesetzt w o rd en w a r, n u r in seiner
ühercn Fläche (also etwa nach der Ansicht T. II. Fig. III.) aus dem Gesteine
frei zu Tage la g , dafs e r ab er vollkommen noch einmal so grofs
als der hier ahgebildele, (also v i e rm a l gröfser als die Zeichnung) sich
darstcllte. Als nun der grofse Kopf, Behufs e iner b e sseren Zusnmmen-
selzung, auf das anatoraiscbe Th eater d e r med.-ehir. AJcadcmie gebracht
w o rd e iiw a r, löste man dieses Gaumenstück ans seinen falscheiA'erbind-
ungcn nnd v e rsuchte sofort auch die unteren Fläch en desselben durcli
vorsichtiges Abmeifseln des Gesteines frei zu machen. H e rr Prof. Güii-
I h o r , welcher diese A rb e it auszuführen und ansführen zu lassen ühcr-
nommen hatte, entdeckte hierbei nicht imrse iir bald abermals die beiden
Zähne, so wie sie an dem kleineren Exemplare (T . II, Fig. IV. z z.) dnr-
g e stellt sind, sondern es zeigten sich hier noch in der Richtung von y y
d e r angegebenen F ig u r m e h r e r e , o l i i ig e f ü h r f ü n f , ä h n l i c h e
Z ä h n e , so dafs denn auch dadurch eine gröfsere Acimlichkeit mit der
Stelhmg d e r GaumenzHlme hei Tujmiambis monilor h e rv o rlra l, w o sie
ebenfalls in d e r M ehrzahl nnd in zwei nach vo rn convergirenden Reihen
(ohngefähr so ^V .) g e stellt sind. —Uebrigens ist allerdings dasFormoii-
verhältnifs des gröfseren und des kleineren Gauiuensliickcs nicht ganz
gleich, und unwillkührlicli kommt daher dem aufmerksamen Betrachtenden
d e r Gedanke, es möchten w o h l h ier mehr zwei verschiedene
S p ecks und nicht blos zwei im A lle r verschiedene Exemplare vorlicgcn.
Stirnbeine, Nasenbeine, Thränenbeine und hinterste Ganmoiibeine
w ären hiermit also k la r, nnd ich imlerlasse minmehr, weitere Beschreibungen
derselben zu geben, da die Abbildungen sie dem Les er vollkommen
genau v o r Aiigen führen.
E s blieben also nun noch insbesondere die K i e f e r k n o c h e n zu
betrachten übrig. — Beide ( s .T . III.) sind im hohen Grade zerlrüimuerl!
Am O b e r k i e f e r unterscheidet man 1 ) eine starke knöcherne
Scheidewand, durch welche die NasenkanUle, wenn sie bis zumVorder-
endc der Schnauze reichten, vollkommen getrennt w erd en mufsten (s.
T. III, Fig. 1. s ) , und welche also insofern ein durchaus anderes Ver-
hällnifs darstollt als an der knücliernon Nasenüffnung d e r K rokodile g e funden
w ir d , indem Lei den le tzteren durch Zwischenkiefer und Nasenbeine
n u r eine cinfaclic rundliche OelTnmig gebildet zu werd en pflegt,
wäh ren d h i e r eine einzige mittlere starke stumpfgeendigtc Knochen-
wcndimg bis v o r reicht. Kommt nun aber aucli dieses Verhallen bei
den grüfsten Eidechsen der Jelzlwe lt nicht v o r nnd könnte dadurch
mehr eine Aeiinlichkeit mit dem Sängethierschädel bedingt scbeL-
iieii, so zeigt cs sich doch bei den L eguanen und Tiipiiiambisartcn regel-
m äfsig, allwo ein sta rk er m ittlerer Kiiochennst des Zwischenkiefers *)
rech tes und linkes Nasloch scheidet. Bei diesem Hyd ra rch u s-Sk e le tl
is l d e r horizontal gestellte Bogen des Zwisclienkiefers ( b e i * ) abgeb
ro ch en ; dagegen islk e inZw e ife l, dafs das mittlere Stück desZwischen-
kiofers (h e i s ) eben h ier das v o rdere Tremiungsstiick der Nasenkanäle
dnrslellt.
Die eigentlichen O b e r k i e f e r b e i n e sind ganz besonders zusam-
mengedriickt, zerbrochen und verschoben. Kein Zahn ist an seinem
P latz e, und die Fig. 1. d e rT a f.lH . giebt bei mm ein deutlicliesBild dieses
so ganz unvollkommenen Zustandes. Dafs sie jedoch selbst in diesem
zerstörten Zustande noch immer an die Form der Oberkicferltuochen
bei den Krokodilen e rin n e rn , ist aus der Zeichnung genugsam zu e rkennen.
Dasselbe gilt auch ohngeführ vo n dem U n t e r k i e f e r . — S e in e
beiden Aeste wurd en nach v o rn ohne feste Verbindung gefunden, w e lches
jedoeli schwerlich dazu führen d a rf, zu g lau b en , dafs sie wie bei
den meisten S chlangen, auch im Leben hier n u r b e w e g l i c h v e rbunden
g ewe sen wären. — Die Form des freilich auch grofsenlheils zerstörten
Unterkiefers z eig t Fig. II. d e r Taf, HI. w ied er sehr bestimmt.
Auch h ier sind alle Zähne verschoben und zerbrochen. (Im Einzelnen
w ird vo n den Zälmen sp äter dio Rede se in .) — Die Bildung beider
Unleriiiefcräslo im Ganzen erinnert durchaus w ie d e r an die d e r lang-
gesclmauzten Krokodile. Uebrigens müssen Ober- nnd Unterkiefer
n och ein gut Slü ck län g er gewe sen se in , da am le lzleren die Gegend
des Gelenkes noch durchaus feh lt, und allerdings ist diefs g e rade defs-
halb sehr zu bedauern, da durch Vorhandensein en twed e r einer Gclenli-
g rubc oder eines Geleiikkopfes h ier die F r a g e , ob das Geschöpf etwa
auch w o h l ein Säugethier gewe sen sein kön n e , sogleich entschieden
w e rd e n müfste; denn bekanntlich haben a lle Amphibien die Gclcnli-
g rube am U nterkiefer und den Gclenkkopf am sogen. Qiiadralknochen,
w e ld ie s bei den Säiigelhieren sich umgekehrt verhält.
F eh lt iudefs auch die Gelenkslelle des U n terkiefers, so fand sich
doch u n te r den kle in eren Fragmenten noch ein S tü ck , welches ohne
Zweifel als h interer Kronenforlsalz dieses Knochens, jedoch von einem
weit kleineren Individuum anznsobcn war. E s ist diefs Stück Taf. IV.
Fig. X. a b g eb ild e t, und ich habe einen idealen Contonr hinziigefügt,
welch e r an zc ig t, w ie sein Vcrbällnifs zum Kieferast und wie dio Ge-
Iciikllächo für den Gelenkkopf des Ouädralknocbens Inernach wolil gedacht
w erd en dürfle.
Aufserdem fand sich noch ein Versleincnmgs - Fragment vo r,
welches mit der Gelenkkopfsfläche eines Oüfldralknochens die v ollkommenste
Anbnliclikcit darliot. Es fehlte iudefs z u v ie l d a ran , um es
ganz bestimmt dafür ansprechen zu dürfen, nnd so habe ich unterlassen,
eine Abbildung davon z.n geben. Jedenfalls mnfslc es v on einem sehr
grofsen Exemplare gewe sen se in , denn die Golcnkfläche allein mafs
g egen 5 Zoll.
Endlicli w ä re nun noch das Fragment eines Jochhogcns zu e r-
wäln icn , welches Taf. I. Fig. IV. abgebildet isl. Auch diefs Stück ist
dergestalt zorliroclien und v e re in ze lt, dafs sich e twas Genaueres über
seine Bcsciiairenlicil nicht anssagcn läfst. — Bei den Krokodilen legt
») So bei T.ipinnmiis monitor (s. Spix Ccphologcncsis T. IX. Fig. II.). Es
sebr merkwürdig, dofa dieser Kopf überliniipt tlieils dadurch, dafs auch bei ilmt Zäli
um mittleren Gaumenbeine sitzen, theils dadurch, dafs die ZSIino der Kiefer au.sgcziid
Kronen Imbcii, sehr mildem des ¡lydtttrchus übcreinstinimt.
sich das .loclibcin mit einer breiten Platte an das Stirnbein an, und gehl
(hmn durch einen dünneren Stiel in den vom Quadralknoclien zum Oberkiefer
gehenden zweiten breiteren Jod ib o g en *) über. Aclinlicli
sclieint das Vcrhällnifs d i e s e s Jochbeliil'ragmenles gewesen zu sein.
Auch hierüber sind erst von künftigen weiteren Aufiindungen
vollkommene Aufschlüsse zu erwarten.
Je tzt wurde denn nur noch übrig se in : tlieils d i e v e r s c b i e d e n e
Z a i in b i ld u n g , wie sie an diesen merkwürdigen Kiererfraginenteii
walirgenominenwird, zu e rö rte rn , theils die a l ig e r a e h i e n F o lg c p -
n n g e n zu g e b en , wie sie über Wiederherstellung des Kopfes im Ganzen
uud über den Charakter gerade d i e s e r Kopfbildung gegeben
werden können.
W as die Z ä h n e betrifft, so sind sie mit Ausnahme der selir z e r brochenen
Gaumenzähno und der binlersten Zähne des Unlerkielcrs.
nirgends in ih re r ganz natürlichen Stellung und Lage in der Zabnzelle
zu finden, und cs ist defshalb unmöglich, von ihrem eigciilhümliclien
natürlichen Vcrhältnifs einen deutlichen Begriff zu erhallen. Der Gestalt
n ach lassen sich deutlich d r e i verscbiedene Arten unterscheiden:
1 ) Dio einfachsten sind die l lu n d s z ä l in o {Benies canini). Es sin<!
starke (bis 1" im Durchmesser) mafsig gch o g cn e , lange (bis 5" lang)
mit einer einfachen conischen soliden W u rz el versehene Zähne (m. s.
einen solchen T. IV. Fig. V. in natürlicher G ro fse ), welclie den Eclt-
zähnen der roifsenden Th ie re unter den Säugefliieren insofern weit
nah er kommen als den grofsen und starken Spitzzäbnen der Krokodile,
dafs sie durchaus keine Höhlung au ihrem unteren Ende vcrrallien,
eine Höhlung, welche sich bei diesen Amphibien iinincr findet und in
welch e die Keime der neuen nachkommenden Zähne hinoinwachscn
und dio alten endlich so verdrängen. Diese Zähne hingegen haben
eine lange solide allmüblig sich verdünnende W u rz e l, und zeigen,
wen n man sio z erb rich t, auf ih rer Bruclifläche eine merkwürdige
concentrische Schichtung (s . T. IV. Fig. V I ) , welche in diesem Maafse
ebenfalls bol den Säugethicren niclit x’orkominl. Mehrere dieser
Zähne scheinen wesentlich den vorderen Theil der KiefeiTündcr bewaffnet
zu haben, doch sitzt keiner mehr in seiner Zelle. — 2 ) Die in
d e r Form mannichfaltigeren sind die R e i f s - oder F l e i s c h z ä im e
{Benies laniarit). Sie zeigen durchgängig z w e i oft ungleiche W u r z
e ln (ein e F o rm , die bisher bei Amphibien g a r nicht beobachtet w o rden
is t), sind von 1 bis fast 3 " Breite und 2 bis 4 " Länge, und z.war so,
dafs die Krone immer nur % oder Vi des ganzen Zahnes ausmacht. Die
K ro n e , welche in den meisten Exemplaren an ihren Spitzen sehr ahge-
scliliffcn gefunden w ird , ist flach von den Seilen zusnmmongedrückl,
und die so enlslehende Längenkanle in meh re re, 4 , 5 , 0 , 7 Spitzen
erh o b en , von welchen dann immer eine (in den grofsen Zähnen die
mittelsle) am höchsten steh t, so dafs das Ganze dem Contonr eines
zackigen Gebirgsjoclies nicht unähnlich wird. (Taf. IV. sind bei Fig.
I. II in . IV, solche Zahne in natürlicher Grofse abgebildet.) — Diese
Kronen sind mit einem eigenen braunen noch wolilerhaltencn glänzenden
Schmelz überzogen. Die Wu rz eln ebenfalls durchaus so lid , nnd
wo sie e rhallen w a ren , von glatter Oberfläche. Unter den jelztlebcn-
den Geschöpfen sind es entschieden die R o lilio ii . welche noch in ihren
zackigen Backzähnen den Bau dieser grofsen Rcifszähne am vollkommensten
im Kleinen darstellcn.
Von der elgcnthümliclien natürlichen Stellung dieser Zähne kann
es einigermaafsen einen Begriff geben, wenn man das T a f IV. Fig. VII.
in halber Gröfsc abgebildetc Brucbslück von dem Gestein, in welchem
alle diese merkwürdigen R este eingebettet lagen, aufmerksam hetrach-
lel. Hier liat sicli nämlich ein höchst schätzbarer Abdruck bewahrt,
welch e r die Spuren von drei unteren und zwe i oberen Zahnkronen solc
h er Rcifszähne auf das deutlichste darbietet. — Freilich is t nicht zu
behau p ten , dafs dieser Abdruck gerade von den Z ahnen dieses Individuums
sein müfsle, selbst über die gleiche Species ist keine Gewifslicit
zu erlano-en, allein die grofse Aelmliclikcit des Abdruckes mit der Form
der Kronen je n e r Rcifszähne w ird Niemand in Abrede stellen könneD,
und da der »\bdruck übcrdiefs in d e r Nälie des grofsen Skelettes gefunden
ist, so k an nmanjedenfalls ihn benutzen, um dadurch die Vorstellung
von dem allcrnirenden Zusainmeiilrcffen der oberen und unteren R eifs.