
 
        
         
		bereits Seile 8  gegeben w o rd e n ,  wo  dio  Classe  der  Fische  und Viigcl  
 nusgosclilosscii  und  unser  Ricsoiilhier  auf  Amphibien  und  Siiugelhierc  
 bingcwicscn worden  isl. 
 Ünler  den  Amphibien wü rd e   dio  Ordnung  der  B a l r a c b i c r   und  
 S c h L ld k r o lc i i  den  Basilosaurus  schon  wegen  seines  hoch  ausgcbil-  
 dclcn  Zohnsystcmes,  die  Ordnung  der  S c h l a n g e n   ab er  weg en   der  
 offenbar  lang vcnvacbseuon Kinnladenäslc,  aber auch gleichfalls wegen  
 der  Mannigfaltigkeit  im  Zahnsystome,  an d erer  Umstiinde  nicht  zu  
 g edenken,  gänzlich  von  sich  zurückwoisen müssen. 
 Die  g ro fs e ,  au  Gattungen  und  Arten   so  reiche  Ordnung  der  
 S a u r i e r   a llein ,  welche  auch  in mehr  als  einer  Pe riode  d e r Vorwell  
 so rcichhallig rcprasciUirl w a r,  kann Ansprüche  darauf machen,  dieses  
 Ricsengcschüpf  an  ihre  Spil/.c  zu  stellen. 
 Nach  O w o i i’s  System  der  Saurier  würden  cs  die  E n a l i o -   
 s a u r i o r ,   dio  grofsen M c c r o c l i s c n   sein,  welche  die  Ichthyosaurcn,  
 Plcsiosnuren  und  Pliesaurcn  in  sich  begreifen und unsern Basilosaurus  
 wahrscheinlich  unter  dio  Plesiosaureu  aufiiehmcn  würden.  E r   hat  
 nllcrdings,  so  wie  d ie se,  einen  vevhällnifsmarsig  kleinen  Kopf,  einen  
 lan g en ,  so wie   hei  diesen ans v ielen Wirbeln  bcstohcndeu H a ls ;  aber  
 einen grofsen Gegensatz  z eig t unser Th ie r durch sein Gebifs,  da Plesio-  
 saurus'’n n r hoble Krokodilzähne hat,  durch  seine Wirb e l,  die bei  jenem  
 kaum so lang als dick und olme  dio  h ier  vorkoramenden Fo rtsä tz e  sind,  
 durch seine Hippen, welche  auch bei  dem Plcsiosaurus,  wie  die Rippen  
 a ller übrigen Saurier,  nur  schmal  und  dünn  und  flach  sind.  Zählen wir  
 endlich den  sehr  vollkommenen  F rag er zu unserm  Basilosaurus,  so hat  
 Plesiosaums  n u r  flossenartigo Ruder. 
 Nach  H e rm a n n   v o n   M c y c r 's   System  der  Saurier  würde  uns  
 der Mangel einer entschiedenen Gcwifsheil an unserm T h ie re ,  über das  
 dort  aiigcwendele  obersto  Einlkeilungsprincip,  das  Verhältnifs  der  
 Gliedmaafsen bolrcffcnd,  v e ra n las sen ,  den Basilosaurus  in den A nhang  
 Sau rier  unbckaimler  Stellu n g ,  non  contexi-'  (L c o n h .  u.  B r o w n ,   
 neues  Jahrbuch.  1845.  S.  2 8 2 )  zu  verweisen.  WoUlcn  w ir  ab er  die  
 aufgefundone  Phalanx  als  sicher  zu  dem  T liie r c ,  und  w eg en   ihrer  
 sehr  vollkommenen  Bildung  als  für  die  Dactylopodes  g c litirig ,  ja   
 vielleickl  sogar  die  Penladactyli  b e ze ichnend,  belraclilen,  so  würde  
 Basilosaurus  (S .  2 8 0 )   u n te r  dio  non  co n tex i  sich  in  die  Nähe  dos  
 Prolorosaiirus  versetzen.  Aber  Aveder  das  Vorkommen  des  Pro lo ro -  
 saurus  im Kupferschiefer,  noch  sein  Habitus,  noch  die  Vergleichung  
 einzelner V erhältnisse,  wie  e twa  des hakenfönnigon Gebisses,  des  nur  
 aus sieben W irbeln  bestellenden H alses,  oder  endlich d e r sonderbaren,  
 nach  unten  zweitlieiligen  V o g elrippcn,  wü rd e   irgend  eine  wirklich  
 iialürliche Veivvandlschaft  lierausfinden  lassen. 
 Weite re   Vergleichung  mit  den  bekannten  Fo rmen  der  fossilen  
 Sau rier  Avürdo  vielleicht  nicht  näh er  zu Aiiflindung  e iner  passenden  
 Stellung  dieses  merkwürdigen  Gliedes  der  vorweltlielien  Fauna  zu  
 führen vermögen. 
 Unter diesen ümslünden bleibt  uns  noch  ülirig,  die  lebenden F o r men  
 der  Sau rier  zu  mustern,  und  wenn  un se r  Blich  zuerst  anf  die  
 Krokodile,  als die Riesenformen d e r J e lz tw e lt,  gelenkt w ird ,  so  zeigt  
 uns auch  bei diesen das einfachere Zahnsystem,  aus  ziemlich  gleichförmigen  
 und  u nte rwä rts  hohlen,  noch keineswegs geschlossenen Zähnen  
 be steh en d ,  eine  so wichtige  Abweichung,  dafs w ir  kaum  noch  einer  
 Aufzählung d e r übrigen Differenzen bedürfen.  Genügender  tritt uns die  
 oben Seile 7 gegebene Vergleichung mit T e ju s  T e t ju i x in   {Laceria —  
 L in ii .,  S h a w . )   Cuv. —   welche mit  Te jm   monilor  H e r r . ,   Podinema  
 T eg u ix inW  a g l   xaiáTiipiminbis monitor S  f i x . ,  nicht C u v ., gleich ist —   
 cn ig eg en ,  e iner  Gallung,  Avelche  in  Hinsicht  auf  die  merkwürdigen  
 Gaumenzähne dos B a s i l o s a u r u s ,   im Vereine mit den zackenkronigen  
 Reifszühnen, allerdings noch nm besten ubereinslbnmt.  Dennoch dürfen  
 w ir mich nach Aiiflindung e ines so  analogen Zahnsystems uns nicht ganz  
 für  befriedigt  h a lten ,  da  d e r  Bau  des  ganzen  Rumpfskeletts  uns  von  
 einer wirklich  natürlichen  Verwandtschaft  mit  den  Fo rmen d e r  Teju-  
 cchsen od e r den Ameiven  wieder  entfernt,  diese  auch keine  Seelhiere  
 sind, was  w ir  doch bei  un se re r Gattung  durch  die Umstände  der Auffindung  
 und  durch  die  Riesengröfse  des  Thieres  als  wahrscheinlich  
 b eg rü n d e t,  vorausselzen  dürfen. 
 Beachten  wir  demnach  die  für  die  Amphibiennatur  des  Basilosnunis  
 spreohcndcii Vorhällnlsse, ivic sio bcrcils  oben Seile 7, 8  miil  10  
 aufgcführl wo rd en  : 
 1  Ein  Zwischenkieferbein,  welclies  in  einem m ittle ren ,   die Nasenöffnungen  
 durch  sta rk e   Knochenwand  Iheilenden  Aste   eine  
 solche Bildung  darstelll,  wie   sie   Taf. 111.  Fig . I. g eboten w ird ; 
 2.  ein so kleines  und so niedriges  Stimbein, welches  so  Avenig  v o rd 
 em  R aum für das Gehirn bietet ; 
 3.  die wie  bei Sau riern  beschaffenen Nasen - und Thränenbeine; 
 4.  Ilak en fo rts atz am Unterkiefer, GclenkkopfarnQuadrallmochenCO; 
 5.  d ieGaumenzähne; 
 6.  das Getrenntsein der  Bog en  vo n  den WlrbeBiorpern; 
 7.  das höchst imvollkoramene Kreuzbein — 
 so  bleibt  uns  nichts  ü b rig ,  als  eine  n eue  Fam ilie,  die  der  B a s i lo -   
 s a u r i e r ,   zu  bilden  und  de ren  Charakteristik  vo n   den  Eigcnlhumlick-  
 keilcn d e r beschriebenen Gallung und ih rer  einzigen, geg enw ärtig  noch  
 niclil ganz vollständig bekannten A rt  zu entlehnen. 
 E s  ist  nun  aber  -   Seite 8   -   gesagt w o rd e n ,  dafs  nähere  Bestimmungen  
 über die Stelle,  welch e  dieses u n g eheuere Th ie r  im  zoolo-  
 loo-ischen  Systeme  cinzunohmen  h ä t te ,  sich  erst  dann  mit  e im p r   
 Sicherheit geben  lassen w ü rd en , wen n  die Classe wirklich  entschieden  
 feslgeslellt  nnd  das V erhallen  seiner  Ex tremitäten  vollkommen  auf-  
 trcklärl Wäre;  fe rn e r ,  dafs auch  e b e n so ,  wie  wii-,  durch  anatomische  
 und physiologische Erfahrungen b e leh rt,  die C e l a c e e n   als Bindeglmd  
 für  die  Fische  mit  den  S ä u g e th icren ,  nn d   die  O l ig o d o u t e n   fur  die  
 Vögel mit  den  Säugcliiieren  zu  be tra ch ten   gewolmt  s in d ,   uns  aiich  
 Binde<riieder bekannt w erd en   müssen, welch e   gewisse  Charaktere  der  
 Ain p h ^ icn   in  die  Classe  d e r  Säu gethiere  hineinlragen.  W en n   schon  
 uu le r  den  Ilu flh icrcn   dergleichen  Beziehungen  nicht  feh len ,  so  ist  es  
 doch  u n v e rk e n n b a r,  dafs  d e r  dann  in  Z e u g l o d o n   umznncnnendo  
 B a s i l o s a u r u s   eine  Re ihe  von  n euen Beziehungen  zwischen  beiden  
 Classen  eröffnet. 
 Wenn  es  e rlaubt  is t,  den  e rsten  Eindruck  zu  be ach ten ,  den  der  
 Anblick  e iner  u n sewo h iilen ,  g rofsartigen  Erscheinung  in  uns  kerv o r-  
 rufl,  so darf ich g e stehen,  dafs hei memcra e rsten  Ein treten  in den jenes  
 Riesenskclelt  bergenden  Raum  sich  plülzlicli  d e r  Gedanke  meiner  
 lo raiich lig le i  „ D . s   T l i i n t   w . r   o ln   K l o s e n m a n a l i “ ,   »nil  to g la   
 ich mich dann bei w e ite re r Beschauung nach den  D etails, welch e  diesen  
 e rsten  Gedanken  e rz eu g ten ,  so  w a ren   e s   wo h l  n u r  die  abschüssige  
 Spitze  des  Oberkiefers  und  die  sta rk en ,  k eu lenförmigen,  nach  unten  
 verdickten  Rip p en ,  welche  dio  Anschauung  dieses  Sk e le tts  mit  der  
 ciues  Lamantinskelctls  in  Vergleichung  g e stellt  batten.  Die  Aveilcrc  
 Beachtung  der  üb rig en   Umstände,  namentlich  die  n ähere  Kennlmfs-  
 nahmc  vom  Baue  des  Schädels  und  Gebisses  und  die  Zahl  d e r  Halswirb 
 el mahnten w ied er davon  a b ,  hier  an  eine  unbedingte Vcrwandt-  
 scliaft  zu  glauben. 
 Wenn man ab er neuerlich  cingcsehen h a t,  dafs  die ganze Stellung  
 d c r s o - o .u m n i c n l l c r b i v o r e n   als Scblufsstcin  d e r C e l a c e e n  w id e rnatürlich  
 ist, ja , wen n  selbst C n y i c r ' s  Hippopolamus medius und dubins  
 zu  einer Seekuh, àora M elaxylheriumCucieri C l i r i s to l . ,  g eworden  sind,  
 so dürfle cs der Natur gewifs be sser entsprechen, wen n  man jen e  S i r c -   
 n ia   oder M a n a t i n a   als  Anfangspunkt  d e r U n g u l a l a   aufslellle, wie  
 sie  denn  auch  wirklich  diejenigen  Säugethiere  sin d ,  bei  denen  die  
 Hufe  zu erst beginnen.  Dann w ü rd en  sich  der  Familie  der  Sirenia   die  
 der Zggodonta  anreihen  lassen,  welche  auf d ieser  Stufe  das Gebifs  der  
 Robben  gcwLsscrmnafscn  schon  andeulcnd,  zwischen  \o»o Sirenia  und  
 zwischen Dinothérium nebst Tapirus und Hippopotamus  e in lrclen könnte. 
 Hie r w ä r e  das A u ftreten e iner so offenliaren Saurierform ungefähr  
 so  zu beu rlh e ilen ,  w ie   u n te r  den Oligodonten das A u ftreten des O r n l -   
 I h o r b y n c h u s   mit  seinen V o g o lch arak te ren ,  welche  an  dieser  Stelle  
 des  Systèmes  schon  so  lan g e   b ekannt un d   darum  so  eingcwölmt  sind,  
 dafs Niemand mehr  daran Anslofs  zu  nehmen vermeint. 
 Einigermaafsen  könnte  auch  wo h l  dio  Zukunft  den  Amphibieii-  
 ch arak te r  und  die  Aehnlichkeil  mit  Plcsiosaurus  noch  dadurch  mode-  
 riren , wen n  sich ein grö fsc res Hinterhaupt fände  und  die Zaiil der Halswirb 
 el  violleiclit  red u c irt würde. 
 Ckeirotherium B r u n o   und Melaxylherium  C h r i s l o l .   und  Cymato-  
 Iherium K a u p   hielon  zu wen ig   Anbaltungspunklo  dar-  scheinen  aber 
 den wah ren  Lamantins  sehr  nahe  zu  stehen  und  sic mit den Ilippopola-  
 mcn  in Vcibindiing  zu  bringen. 
 F ü r dio M öglichkeit  e iner Zulmbildiing, wie  Basilosaurus  dieselbe  
 d u rb ictet,  auf d ieser Stufe  der Ungulaten,  ja   für die Mögliclikcit  eines  
 Vorkommens von Ganmenzähnen,  licfse sich vielleicht Folgendes  sagen. 
 Betrachten w ir die Entwickelung  d e r Zahnforraeu  in   e iner ziisam-  
 inenhängenden  R e ih e ,  z. B.  bei  den  C c l a c o c n   vo n  B a l a e n a   ausgeh 
 en d ,  so  finden w ir  h ie r  zu erst je n e  Barlenbildiing, welch e  Polster  
 ans g e trennten Querlamellcn  bestehend d a rb ie te t,  denen  alle  Schmclz-  
 ei'z eugung  abgeht.  Eingekeilte  Slofszähne  treten  hei  M o n o d o n   auf,  
 eingekeilte  I l a l l z ä h n e ,   deiiles  canini,  bei  P h y s e t e r   in  der  unteren  
 Kinnlade;  dann  tritt  der mannigfaltige W ech sel  in   Zahl  und  Fo rm  bei  
 d en  Delphinen  au f *).  Bei  d e r  Gruppe Hyperoodon  (T a f. X I.)   n u r  in  
 e inem Kiefer zwei  Hundszähne,  ebenfalls  wen ig e  Zähne  bei Delpkino-  
 rhynchus (Taf. XXIV).  D agegen z ahlreiche, gleichförmige Hundszähne  
 in beiden K iefern, z. B. bei Delphinaplenis leucorhamphus (Taf. X L ),  bei  
 Grampiis  (Taf.  X I I I .) ,  bei Delph.  griseus  und  I le am id ü   (T a f   XVI.), 
 D.  Delphis  (Taf. X VII.— X X III.) —   fern er seitlich zusammongodriickle  
 Zähne, die nach hinten stehenden im Oberrande  ausgekerbt, bei Delphin-  
 a p lm is   tnelas  (Taf.  X II .) ;  dann  bestimmte  Differenz,  nämlich  vo rn   
 Hundszähne,  na ch  hinten abgestumpfte  meifselförmige  und  in der Milte  
 e ingeschnürte  Zähne  bei D. Phoceena  (T .  X IV .) ;  v o rn   im  Unterkiefer  
 abg estu lzte ,  w e ite r  liinten  und  oben  lauter  Hundszähne  bei  D.  Orca  
 (Taf. X V .) ; noch abweichendere Zalinfonnen bei I/da (Taf. XXII.) und  
 bei Plaianista (Taf. XXIV.).  So  wie   h ier  in  d e r einfachsten Weise   die  
 DilTorenz v orschrcitot,  so  in  je d e r  R eihe,  aber in  je d e r  höhern Reihe zu  
 g rö fsc rer Mannigfaltigkeit  auFsteigcnd. 
 Boginnen w ir  a lso ,  w ie   w ir  naturgemnfs  müssen,  die Ungulaten  
 mit  den  S ire n en ,  so  z eig t  R y l i n a  S t e l l e r i   w ie d e r die B arlenbildiing  
 analog doniiLedern Cetacecn,  im Gaumenpolster,  welches B r a n d t  uns,  
 so lange nach se iner Entdeckung, noch als inlcrcssanlo Neuigkeit richtig  
 k ennen  ge leh rt  hat  (v e rg l.  A nal, mummal.,  /.X X V I.').  Bei  I la l i c o r e   
 ( T a f  X X Al.)  sind  im Kiefer  zwe i  g ro fse ,  kegelförmige V orderzälinc,  
 Eckzülmc fehlen,  Backenzähne  jo d e rseils oben un d   unten drei.  M a n a -   
 lu s  (Taf. XXVII, XXVIII.)  hat n u r als  ju n g e s Th ie r zwe i Vordcrzälme  
 im K iefer, welch e  bald au sfallen; die Eckzähue fohlen, die Backenzälmc  
 in zwe i Querleisten  a u f der Krone sclion  in d e r Zahl  von  acht  bis  neun  
 oben  und  unten.  Die  p la tten   Nägel  zeigen  sich  b e re its  als  die  e rste  
 Andeutung von Hufen,  in  d e r Zahl von  einem bis v ie r  am  untern Rande  
 der Flossen.  Ein e   habituelle Aehnlichkeil  unscrs Basilosaurus  mit dem  
 Sk e le tt von Maiialus  ist niclil  zu v e rk e n n en ;  am  auffaUcndslen stimmen  
 die  dicken  Rip p en ,  als  dio  g e rade  nm  meisten isolirte Erscheinung bei  
 beiden,  überein.  W ie   ab er  auch  bet  den  übrigen Sirenen  das Gaumenp 
 o lster  nicht v e rlo re n   g in g ,  z eig t  die  von   A l e x a n d e r   v o n   H u m b 
 o l d t   gegeb en e  Abbildung  vo n   M a n a tn s   a m e r i c a n n s   in  W i e g -   
 m a n n ’s Ai'c/«>“ ) .  E s  ist als  eine zAveilo Modificalion  je n e r bei R y l i n a   
 begonnenen Bildung  be lra ch lb ar,  und  cs  kann  uns  nichls ablialten,  das  
 Au ftre len   Avirklicber  Gauraenzalnie,  welch e   auch  überdiefs  in  ih rer  
 Substanz und durch dunkle,  fast schwarze  F a rb e  v on den Kieferzähnen  
 bei  dem  Basilosminis  verschieden  s in d ,  als  den  d ritten   und  letzten  
 Schritt  d ieser EnUvickclungssliife  zu begrüfsen. 
 Die  llu n d s zä lin o ,  denen  so g a r  e twas  mehr  vorrageiide  Vordcrzälmo, 
   den Slofszälincn  d e rMan alis  und  Ilippopolaracn  a n alo g ,  beige-  
 sc llt  gewe sen   sein  k ö im en ,  la ssen   sich mit  den  ve rwan d ten   Formen 
 gleichfalls in Einklang b rin g en ,  da  sie  den  Hippopolamen  nicht  fohlen,  
 auch bei ihnen, wie  bei den Sirenen, die Vorderzähne  kegelförmig sind-  
 Die  Reifszäbiic  mit  ihren  seitlich  zusomracngcdrücklcn  dreieckigen  
 Ilöckerkronen  finden  in  den  mehrerwähnlen  Hückerzähnen  A-on  D/uo-  
 therium,  Tapirus  und  Mastodon  eine  ziemlich  klare  Analogie.  E s  ist  
 nicht  zu  leu g n en ,  dafs  eben  diese  Zahnhildung  so  entschieden  an  eine  
 Säugthierform  e rin n e rt,  dafs  sie  auch  ihrem  inneni  Gefüge  n a ch ,  zugleich  
 anatomisch  n achgewiesen,  das  gröfste G cwid it  für  die Ansicht,  
 das Thier  den Säugethicren beiziizählen,  abgebeii mufs. 
 Blicken Avir  au f  die  Enlwickelimgsslufen  d e r  Zäh n e 'im   ganzen  
 T h ic rrc ich c ,  so  finden w ir ,  dafs  (licsclhcn  eine  ühnliclio  slufeuAveiso  
 Fortbildung  durch  Combinirung vo n   Gegensätzen  geAvinnen,  Avio  diefs  
 die Pflaiizo zu lliun goAvolmt ist.  Jen e   indifferenten Zahngebilde  bei den  
 Mollusken, Amioliden,  Polymerien  und  Iiisccten  sind  nocli  seilen  als  
 isolirte Organe belraclitbnr.  Bei  Fischen  und  Amphibien  tritt  der  erste  
 Gegensatz  a u f,  der  ZnliiiAvUchst, wie   die  spilzkeiinendo  Pflanze,  nach  
 o b en ,  sein  u n te re r  Gegensatz  Avird  nicht v o lle n d et,  die  Wurzel  fehlt  
 en twed e r g änzlich,  oder  sie  bleiht  h o h l,  und der neue Zahn Avächst  iu  
 ihn hinein und hebt den  a lten   Zahn, wie   die  spilzkcimendo  Pflanze  üirc  
 abgestorbene Scheide, empor.  In   d e r Classe  der Säugethiere A'olicndeii  
 sich  die Gegensätze,  der Zahn  wird   ein  intogralos  Gebilde,  die  beiden  
 Gegensätze  vollendend  und  vereinend,  die  solide W u rz el  setzt  sich  
 endlich, Avie die Pfahlwurzel dem Stamme,  direct  der Krone  enigegen,  
 uud  d e r Zahn  is t  in  beiderlei  Richtung  \-ollcndct *). 
 MerliAvürdig,  dafs  auch  unter  den  Säugefliieren  in  solchen  Gattungen, 
  Avelche genügsame Beziehungen  zu zahnlosenThicrcn darbicteii,  
 Avie  z. B.  die Oligodonten  zu den Vö g eln ,  gänzlicher  Zalmmangel,  und  
 selbst bei V erschmelzung mit anderen Typen, wie  bei den Nagern,  noch  
 w u rzellose  Zähne A'orkoramcn. 
 Die Reifszähne  des  Basilosaurus  bieten  eine  grofse  Aebulichlieil  
 dar mit denen der Robbon, Avas besonders bei Vergleichung dor Abbildungen  
 im  Erebus  und  Terror  auffällig  Avird.  Dessemiiigeachtct  dürfte  
 eine unmittelbare Zusammenstellung  dieser Zähne  nicht Rechtfertigung  
 finden,  da  dio  Robbenzähne  vollständig  spilzliöckerig  sind  nnd  ihre  
 Krone  aller Andeutung  an  Lomelionbildung  enlbcbrt.  Die  Zähne  des  
 Basilosaurus  laufen  in  gestutzte  Höcker  aus,  zAvischen  denen  Furchen  
 e in treten  und  nuf  Lamellenbildung  liindeulen,  so  dafs  dieselben  den  
 Zähnen vo n  Dinotherium und Mastodon offenbar näher sichen.  Und Avenn  
 AA-ir uns  erinnern, dafs Mastodon  in d e rV o rze il ein lleisclifresscnder Elephant  
 genannt Aviirde,  so könnte man nacli Berichtigung dieses Irrlhums,  
 d e r  Zahnbildung  n a ch ,  den  Basilosaurus  doch  schAverlich  für  g rasfressend  
 holten,  da  nufser  den  spitzen  Ilallzähnon  auch  die  sehr  v e rlängerten  
 K ie fem im d  d e r lange Hals dafür sp rech en ,  dafs  er  organisirl  
 Avar, sich vo n  Fischen zu nähren.  E r  Avürdc demnach n u r  als  ein Repi'ü-  
 senlant  der Robben  h ier  u n te r  den  pflanzenfressenden  Ungulaten  ein-  
 Ircten können.  Die Stellung un te r ihnen dürfte sich vielleicht dann desto  
 mehr  reclitfcrligcn  lassen,  Aveiin  die  vorhandene  Phalanx,  wirklich  zu  
 ihm  gehörig,  eine  seh r  vollendete Ausbildung  vo n  B rustgliedern nach-  
 weisen 'wiird c . 
 J lö g c   ein  glücklicher  Zufall  die  Auffindung  eines  rech t  v o llständigen  
 Exemplars oder wenigstens der je tz t noch mangelnden Theile  
 begünstigen,  damit die Erfahrung einst  zu  eiUschoiden  \-ennag,  Avelche  
 v o n  den  je lz l  noch  nicht  vollständig  erwiesenen  Ansiclilen  die  rich tig 
 e   ist. 
 »)  Tn meiner Anatomia mammnlium,  1.,  siml  alle Modificationcn leicht ubersichtlicli  
 snimnciiges teilt. 
 • ')  Vergl. auch Anatomia mammalium,  t. XXXVII. 
 Reichenbach.