innufseii zu versorgen gewesen wiircn. Vielleicht siml nur Rudimeiile
von Gliedern, seihst unter der Haut v erborgen, vorhanden gewesen.
H io S c I iw e irw i r b e l (Tnr.VI. Fig.V, und Taf. VII. Fig.V. u .V I.)
zeigen liis zum zwölften noch dcullicbe Spuren vorlinnden gewesener
Uogon, welclie wohl noch weiter rü ckwärts gegangen sein mögen;
allein es fohlen nun mehrere W irbel nnd sind durcli iiölzerne nur
angedentol. Die letzten zwölf W irbel sind w ied er nutitrliche, ab er ohne
Bogen und Fortsätze. Die hintere Fläche des letzten, 1% Zoll iin Durch-
nicsser hallenden Wirbels scheint daranf liinzndeulcn, dafs noch einige
Wirbel fehlen. Interessant isl die radienarligc,vomCentrura ausgehende
nnd von Kreislinien durchzogene Stellung der festen Knochcnlamellen
auf d ieser Fläche (Taf. VII. Fig. VI.).
D er von diesen Wirbeln gebildete K n n a 1 f ü r d a s Rü c k c nm a rk
is t, wie man aus der hier und da gut erhaltenen Ausfüllungsmasse von
Kalk und aus dem Abstande der Bogcnwurzeln abmessen k a n n , in den
Halswirbeln, den v o rderen Brustwirbeln nnd den vo rd eren Lendenwirbeln
3 " weit, nur, und das ist aufrällig. in den liinteren Brustwirbeln
B'k" weil. In (len hinteren L endenwirbeln steigt nun die Weite auf V k "
bis 2 " herab, b e trügt in den e rsten Schweifwirbeln auch noch 2 " , in den
letzten mit Bogen versehenen l i l bis 1". Diese gleichmäfsige und nach
rü ckwärls regelmäfsig abnehmende Weite des Wirbclkanals spricht
dafür, dafs keine fremden Wirbel eingemcngl sind, und die Erweiterung
in den hinteren Brustwirbeln e rk lä rt sich , wenn mau annimml, dafs
dieser Theil bei noch starkem Rückenmarke bcweglLclier als andere
Gegenden der Wirbelsäule w a r und folglicli auch w eiter sein mufste.
An der eben beschriebenen Wirbelsäule sind 2 8 Pa a r R i p p e n
Hufgehangen, von denen aber nur 32 einzelne Rippen ächt, die übrigen
künstlich nachgemaclil sind. Unter den natürlichen sind die hesterhal-
leneii die erste und dritte re c h ts , die v ie rte , secbszcimle und vierundzwanzigste
links. A u fflllig mufs es hei diesem grofsen Thiere sein, dafs
die Rippen verhällnifsrnäfsig anfserordcntlich dünn sin d ; die erste
(T a f V. Fig. III.) hat \-oii vo rn nach rü ckwärls am Tuberculum
Durchmesser und am iinlcrn dickem Ende l '/ i " ; die sechste Rippe hat
am Tuhcrculum i 'k " Dicke, am untern Ende 3Vi" Breite und 1 5 "D ick e .
DiesoüiimihcitdorRippen hat auch unstreitig d e renAusgrahen und Auf-
bewahren seh r ersclnverl. Eine andere Eigenlhttmliclikeit der Rippen
ist die Richtung ih re r Flächen. An den e rsten fünf bis sechs Rippen
nämlich sehen diese Flächen ganz nach rü ckwärts nnd v o rw ä rts , und
an den folgenden wenden sich zwa r die Flächen etwas und cs ist das
obere und mittlere Stück mehr abgerundet; aber deutlich nach aufsen
nnd innen gcn ch le tc Flächen lindet man nur an den unteren fast keulen-
nrtig verdickten Enden der Rippen. Das Köpfchen fehl) an allen, nnd
dem kurzen und dünnen Halse nach zu urlh eilcn , ist es auch klein
gewesen. Daraus läfst sich auch e rk lä ren , warum man an den Wirbel-
kürporn kerne EinlenkimgsIIäciien für die Rippen findet, da diese Ideincn
Köpfchen nn den breiten Zwisclienwirbelknorpeln hinlänglich Raum
landen. Das untere verdickte Ende s c h e i n t mir an den v ie r bis fünf
vorderen Rippen einen wirklichen Rippenknorpel ge trag en zu haben,
denn nur an diesen ist es rauh und uneben (v erg l. die e rste R ip p e ), an
den folgenden dagegen fast ganz gla tt (v erg l. die zwei mittleren Rippen
Fig. IV. und V.). Hiernach könnten die v o rderen v ie r bis fünf vielleicht
als w a h r e , die folgenden als falsche Rippen angesehen werden. Das
B r u s tb e in müfsle demnach, wenn überhaupt eins vorhanden w a r, sehr
kurz gewesen sein. Die Länge der Rippen an langend, so nimmt diese bis
zur neunten ziemlich regelmäfsig zu. Denken w ir uns die Rippen als
Bogen, so erhalten wir folgende Maafse für deren Se imen :
Die e rste Rippe 1%',
die zweite - 2 ',
die dritte - 2 ‘ 1".
die v ierte - 2 ' 2 " ’,
die fünfte
nnd die sechste - 2 ‘ 3 '" ,
die neunte - 2 '4 'k " ,
die dreizehnte- 3'.
Die folgenden sind zu unregelmäfsig, bald gröfser, bald kleiner, als dafs
deren Maafse etwas lehren könnten; auch versich e rt D r. K o c h , n u r die
neun ersten Rippen haheii in regelmüfsiger Reihenfolge, die folgenden
aber ohne Ordnung dtirchoinander gelcgen.
Die bei unserm Skclete gefundenen E x t r e m i t ä t e n k n o c h e n
sind v ie r wolilerhallene PImlaiigeii (T a f VII. Fig. I., II., IIL , IV .),
welche auch unmittelbar zusammen zu g ehören sch ein en , aufserdem
noch einige an dere zum Theil zerbrochene. Die Gestalt derselben ist
länglich sechsseitig mit abgerundeten E ck e n , o b e re r nnd u n te re r Ge-
lenkfläclie.
Wenn w ir cs nun v ersuchen w o lle n , dem hoschriehenen Skelote
eine Deutung zu g e b en , so kommen w ir zuerst auf den Gedanken, dafs
das Ganzo ein in seiner morphologischen Ausbildung ziemlich tief
stehendes Knochengerüste se i; darauf w eisen die zwischen K o rp e n in d
Bogen gelegenen Knorpelslücke hin, ferner die Unvollkommenheit oder
dei” vöHigo a ian g e l d e r schiefen Fo rtsä tz e, b e sonders der hinteren an
den Lcndenwirheln, v ielleicht auch nn den B ru stwirb e ln , das jedenfalls
mir rudimentäre Beck en , die hei den kleinen Köpfchen der dünnen
RippeniDur lockere Einlcnkung derselben an dio W irb e l, d e r Mangel
oder do^h die Kürze des Brustbeins. In Bezug au f die Ex tremitäten läfst
sich nichts Gewisses nussag en , uud u u r aus d e r Beschaifenhcit des
nntbren Endes d e r v ie r bis sechs vo rd eren Rippen k ann man auf die
h i o g l i c l i k e i t eines Brustbeins, und von dieser a u f dnsDascin v o rd erer
GUedmanfson schliefsen, denen dann allerdings die angegebenen Ph a langen
entsprechen. Ueher die h interen Ex tremitäten h aben w ir uns
schon ausgesprochen.
So unbedingt d e r Schädel ganz und g a r den Bau des Sanrier-
schüdels zeigt und sich auch an dem übrigen Skelele manche E rin n erung
au die Saurier lindet, z. B. das Getrenntsein der Bogen von den
W irb e lk ö rp en i, das ganz unvollkommene Kreuzbein u. s. w ., so kann
doch auch manche Erscheinung nicht u n b erührt b le ib en , welch e an
hö here Ordnungen e rin n e rt; dahin geh ö rt d e r Bau und die Gestalt der
Z äh n e , die ehciic v o rd ere und hintere F lach e d e r W irb e l, d e r w ah rscheinliche
Mangel d e r hinteren schiefen F o rts ä tz e , u nd die Umwniid-
inng d e r vo rd eren in Processus accessoni, die Durchbohrung d e r Quer-
fortsälze d e r Len d enwirb el, das kculennrtige Verdicken der unteren
Rippenenden u. s. w ., so dafs w ir unstreitig ein Thier v o r uns haben,
welches durchaus in keine d e r bekannten Gattungen pafst und ein Glied
einer ganz nenen Familie zu sein scheint.
Diese Reste eines d e r merkwürdigsten v o rweltlichen Th ie re boten
mir eine seh r willkommene Gelegenheit dar, mich üb e r den mikroskopischen
Ban derselben zu n n le rric lilen , dio ich auch sogleich benutzte.
Die Resultate d ieser Untersuchungen leg e ich im Fo lgenden vor.
Was zuerst den K n o r p e l an b elriilt, so besitze ich davon n u r ein
kleines Sliickchcn, welches sich im äufscrn Anselm nicht vom Knochen
nntersciieidel und dessen Ursprnngsstello ich nicht angeben kann. Das
Ganze bröckelt aufserordcnllich le ich t, so dafs man n u r seh r kleine
Fragmente zur U ntersuchung e rh ä lt, nnd diese fein geschiilTen, haben
ein g elbliches, ziemlich h e lles Ansehen. Das untersuchte und T a f V.
Fig. VlII. abgcbildete P rä p a ra t scheint dem wah ren Knorpel anzii-
gehören. Die Knorpelhöhlen od e r Knorpelzellcn liegen ziemlich dicht
aneinander, die Grundsubslanz erscheint seh r feinkörnig, h ier nnd da
fein gestreift. Die Zellen se lb st sind länglich und rundlich nnd haben
einen D urchmesser vo n 0 ,0 1 2 " ' bis 0 ,0 1 5 '" . Endogene Zellen kommen
selten vor.
Die K n o c h e n s u b s t a n z ( T a fV . Fig. VII. Querdurclischnitt)
gleicht bis a u f die feinsten Details dem frischen Knochen. Die Grundsubslanz
le g t sich in feinen concenlrischen Ilalhringen um dio 3Iark-
kanalchen h e rum , welch e Ringe wied er von g e ra d en , rad ienarlig von
dem Mittelpunkte d e r Slarkkanälchen ausgehenden Linien durchsetzt
werden. Die Knochenkörperchen haben durchschnittlich einen langen
Durchmesser von 0 ,0 1 5 '" nnd einen kurzen v on 0 ,0 0 3 '" bis 0 ,0 0 7 '" .
Han findet dieselben o h n e , ab er auch mit sehr z ah lreichen, ein dichtes
Gewirr bildenden Ausläufern. In den Markkanülchen haben sich hier
und da Kry s talle vo n kohlensanrem Kalk ausgeschieden. Als eine
b esondere Eigenlhümlichkeit d ieser Knochen, wenigstens der meisten
Stücke d e rs e lb e n , ist d e r Gefitfsreichthum anziisehen. Gefäfse vo n
O,O125"‘b is0,O375'"Durchraesser durchziehen die Substanz in bogigem
Verlaufe und scheinen ein seh r weitmaschiges N etz zu bilden.
Das Z a h n g c w e h c zeigt sich auch hier als Zaimhcin nnd Zahnschmelz.
Das Zahnbein unterscheidet sicli wesentlich von demjenigen
un se re r je tzig enTh ie re (aller?) schon diirchden mit blofsem Auge a u f den
e rsten Blick erkennbaren blätterigen, sclialigen Bau, und mikroskopisch
dad u rch , dafs die Kanälchen ku rze Ausläufer haben, dadurch aber
besonders auf dem Querschnitte den Knochenkörjierchen ähnlich w e rden,
nnd aus, der Reihe nach m iteinander verflossenen K nochenkörperchen
entstanden zu sein sclieinen. Dieselben geben auf diese A rt einen
nicht unwichtigen Aufschlufs üb e r dio Bedeutung je n e r Kanälchen,
welche man bis je tz t woLl g e ah n e t, aber noch n icht nachgewiesen hat.
Die Gestalt dieser Zabnlianälchen erscheint auf dem Querschnitte sehr
verschieden, rundlich, länglich, wurslförmig, dreieckig, meistens aber
sternförmig, h ier nnd da mit einem h eüen Hofe umgeben; sie sind niclit
hohl, sondern, hier wenigstens, ausgefülll, und k leiner als dio Knochenk
ö rp erch en ; sie haben nämlich 0 ,0 3 6 '" bis 0 ,0 7 2 " ' Durchmesser. Das
Ganzo e rinne rt also an den Cement der g rö fse ren Säugelbierzähne. Die
zwischen diesen Kanälen liegende Grundsubslanz ist durchaus g leichförmig,
ohne S tru c lu r, wird ab er ebenfalls vo n einem weitmaschigen
Blutgefäfsnetze durchzogen (T a f IV. Fig .VIIL ); doch sind diese Gefäfse
en g er, als die der Knochen; in dem v o rliegenden P rä p arate fand icli sie
zu 0 ,0 0 6 2 '" und wen ig darüber. Die Nolhwendigkeit ih res Daseins
leuchtet ans dem Mangel e in er c entralen Höhle d e r Zähne e in ; denn
soweit als die Zähne un te rsuch t w erd en kon n ten , w a r keine solche
Höhle Wiilirzunehmen. — Die S c h m e l z su b s t a n z der Zähne ist sehr
fest, spröde, springt daher anfserordcntlich leicht- Dünne Schliffe mit
dem blofsenAuge od e r d e r Loupe scharf b e trachtet, geben das Ansehen,
als oh in e iner h e llem , fast durchsichtigen M asse feine Fäden von Milchglas
wellenförmig, im Ganzen e in er Ilaiiptrichtiing folgend, fortzögen.
Bisweilen verbinden sicli zwe i solche Streifen unter einander und nm-
schliefsen inselälmlicbc, längliche Räume. Be id e rB clrach tu n g unter dem
Mikroskope lösen sich jen e Streifen nnd die h e llere Zwischensuhstanz
gleichmäfsig in Sclimelzprismen auf, und jen e fadenähnliche Zeichnung
entstellt n u r durch Licht un d Sciialten, indem ganze Bündel dieser
Prismen zugleich wellenförmige Biegungen ausführen. An dem (Taf.
IV. Fig. IX .) gezeichneten Prä p a ra tö 'w a ren dio g egen den Beschauer
gerichteten Wellenerhahenheiten angeschliffen, dah er schiefe Schnittflächen
d e r Prismen zur Ansicht kommen. A n einem guten Querdurch-
sclinilte zeigten die einzelnen Prismen eine unregelmäfsig fünfseilige,
auch bisweilen n u r vierseitige Gestalt und 0 ,0 0 3 " ' Ms 0 ,0 0 5 '" Durchmesser,
und an den Win k eln dieser Prismen hliehen längliche Lücken,
als ob dio W in k el nicht scharf seien. Die A bgränzungslinlen zwischen
den Prismen v e rlangen aber eine V crg röfserung vo n wenigstens SOOmal
nach S c h ie k . Blutgefäfso w a ren in d e r Schmelzsuhslnnz nicht aufzu-
findeu. — Der b lä tterige Bau und d e r Gefiifsreichthum des Zahnbeins,
so wie d e r 3Iangcl der c entralen Höhle des Zahnes setzen eine ganz
eigenthümliciie Eiitwickelungsgeschichte der Zahne bei diesem Thiere
voraus-
Dic interessanteste Beobachtung, die ich machen k o n n te , hctriffl
den I n h a l t d e r B l u tg e f ä f s o . Die Blulgefäfsc h ab en , mil Ausnahme
wen ig er farbeloser S te lle n , meistens eine gleichmäfsige gelbliche
F ä rb u n g , die nicht selten aucJi dunkelgclb bis rothbraun gesprenkelt
erscheint- Solche bräu n lich e , durchscheinende Punkte finden sich an
einzelnen Stellen auch aufserhnlb d e r Blutgeräfse, aber doch stets in
d e ren unmittelbarer Nähe. Diese kleinen Flecken sind rundlich, länglich,
eckig, und an einigen glaubt man in d e rJIitle wieder einen dunklem
Pu nkt imzweifelliaft zu e rkennen (T a fV . Fig. VI.). Der D urchmesser
be träg t hei den wenigen F leck en , die eine re in e , scharfe Begräiizung
zeigen nnd diese auch bei SOOmaliger Vcrgröfserung beibeiiallen,
0 ,0 0 1 0 " 'bis 0 ,0 0 4 0 '" . Bei noch s tä rk erer Vcrgröfserung lösen sich
dioso Fleck en in dichte Gruppen feiner Körnchen auf.
Was sind nun dioso Punkto? Dor erslo Gedanke fällt auf Blutkörperchen.
Darauf führt die Gröfso und F ä rb u n g , so w ie die Lage
innerhalb oder n eben unzweifelhaften Blnlgcräfsen. Doch d e r Gedanke,
mehrtansendjährigo B lutkörperclien v o r mir zu haben, w a r mir zu neu,
zu fremdartig, a ls dafs ich mich demsolhcn sogleich hiitle hingeben
küimon’, nnd nur oft w iederholte Betrachtung und dio gleiche Ansicht
mehrerer im Gebrauche des Jlikroskops geübter Freu n d e, z. B. des P ro f
ü r . R i c h t e r , Dr. P i e s c h e l u . A ., denen ich das P räp arat vorlegte,
ohne sie v o rh er auf den fraglichen Gegenstand aufmerksam gemacht
zu haben, brachten mich immer w ieder auf denselben zurück. Endlich
legte ich d ieP räp a ra le auch dem Herrn Geh. Hedicinalrathe Dr. C a r u s
v o r , der sogleich der ausgesprochenen Ansicht beitrat und selbst in
einzelnen Bliitkügelchcn den Kern bemerkte. ~ Trotzdem mufs mnh nn
die möglichen Täuschungen denken. Diese können darin be stehen, dafs
ein oder einige K nochenkörperchen gerade u n te r domBlutgofäfsc liegen
und dadurch jen es Bild veranlassen. Doch diese Täuschung würde auch
ein w en ig Geübter bald entdecken, da die Blutkörperchen und Knochon-
hörporchen zugleich nuf dem Sehfelde liegen, und die c rstcren kleiner,
einzeln gelb und durchscheinend sin d , zusammengehüuft liegen und
dann die oben beschriebene dunklere Färb un g zeigen. - Eine andere
Möglichkeit w äre, dafs die Knochen von Eiseuoxydlösung durchdrungen
wo rd en seien und diese vorzugsweise dio Blutgefäfse gefärbt Iiälte;
ab er die Analyse lial im Mnltergostein w enig Eisen nacligewiesen, und
w ä re es durch ganz unwahrscheinliche Lagcrungsvcrändcrungen des
Skelelcs doch möglich g ewe sen , so würde die Imbibition allgemeiner
und der etwa in den Blutgefäfsen abgelagerte Ocker, Eisenoxyd u. s.w.
nickt durclischeinend sein. — Endlicii spricht auch für die Annahme der
Blutkörperchen der Umstand, dafs w ir im ganzen Tliierkörpcr keinen
Gewebsthcil k en n en , wölcher innerhalb d e r Blutgefäfse der Knochen
und Zähne durch Gestalt und Färb u n g jen es Bild gewähren konnte. Es
erscheint demnach nlehC allzu g ew a g t, jen e in und neben den Blut-
gefäfsen d e r Knochen un d Zähne des Hydrarchus voikommenden
Körperclicn wirklich Jtir^Blutkörperchcn zu hallen.
Die 31öglichkcit d e r Erhaltung dieser z arten Gebilde des Organismus
innerhalb der Knochen und Zäh n e , während alle freiliegenden
Wmchtheile der Zerstörung anheimgefallen sind, bleibt eine schwer zu
■erklärende Thalsache. Hier, w ie an dem ganzen Skelette des Hydrarchus
(einstweilen noch so g en annt) bleibt künftigen Fo rschern noch ein
weites Fe ld geöffnet, und w en n sich, wie c s gewifs isl, BGrichtigungeii
und Erwe iterungen der Arbeit des Unterzeiclinelen finden, so möge
man sich erinnern, dafs die erslonUnterswchimgen e iner so rälhselliaflen
Erscheinung, wie der ganze Hydrarchos is l , schwieriger als jede folgende
sind.
Weim es gestaltet sein d a rf, ans den unvollslundigen Resten des
Skelets einen Schlufs auf die W e i c h th e i l e zu machen, so bann sich
dieser n u r auf dio mit dem Skelote zunächst in Berührung kommenden
T h eile, als die Zwischenknorpel, Rückenmark, Rückenmiiskeln, he-
zichen.
Die Z w i s c k e n w l r b e l k i i o r p e l bestanden, wie sich an einigen
sehr gut erhaltenen Flächen sehen läfst und wie oben schon bemerkt,
aus Fase rk n o rp el mit ähnlichem Verhallen wie bei dem Jlensclien.
Diese Zwischenwirhelknorpel müssen aber sehr dick und breit gewesen
se in , um bei der Ebenheit der v o rderen und hinteren Wirbelfluclicn
durch ihre Elaslicität eine Beweglichkeit der Wirbelsäule und einen
Anbeftepunkt für dio Rippen zu gewähren. Auch haben die vorhandenen
R este im ganz vertrockneten Zustande an e in e r Fläche noch 'k " Dicke.
Das R ü c k e n m a r k ist relativ sehr dünn gewe sen ; denn nehmen
wir vo n dem Durchmesser des Wirbclkanals, d. i. von 3 " , den für die
Beweglichkeit der Wirbelsäule und dio Häute und Bhilgefäfse auf jed er
Seite nölhigen Raum nur zu ab , so bleibt für das ganze Rückenmark
nur ein Durchmesser vo n 2 " , d e r gewifs für dieses ungeheure Thier
gering zu nennen is t imd keinen Vergleich mit dem Riickenmarke
un se re r grofsen Landsäugcthiere zuläfst.
Die M u s k e ln , welche diese Wirbelsäule b ewe g t haben, können
nicht schwach gewesen sein, uml doch sind die Dornfortsälze der Brnst-
imd Lendenwirbel nur dünn, die Querfortsätze dagegen stark und grofs
gewesen, welches Vcrhältnifs unstreitig anzeigl, dafs die Seitenraiiskeln
weit stärker als dio Streckmuskeln g ew e sen 'se in müssen. Anders
v e rhält es sich am H alse, wo nicht allein dio Dornfortsälze stärker
waren , sondern auch die Querfortsätze so weit an den untern Theil der
Seitenfläche herahrUckten, dafs diese nicht allein den Seitenmuskeln,
sondern auch, bei dem Mangel un te re r D o rn en , den Beugemuskeln des
Halses eine bequeme Anlage gewährten. Auch die dünnen, weit von
einander abstehenden Rippen haben genug Zwischenraum für Seilcn-
mnskeln und Seitenbewegung gelassen. Auch ein ziemlich slarkes
Tuberculum an der ersten Rippe deutet auf eine starke Entwickelung
der Scalcni nnd freie Seitenbewegung des Halses hin. Die an den
Schweifwirheln bemerkten Querforlsätze z e ig e n , dafs auch diesem
Theile besonders Seitenbewegung eigen war.