B la tte r unb gweige» mit ihren äufferlicffcn unb innei'(tcï)en fe tte n / in einen fo unenblidj fieinen Ur<
ffoff jufammen ju bringen unb ju bilben?
OJIan weiff wohl» wie weif es bie Äunff ffhon gebracht f>at, nnb was bec gleiff unb bic ©efcbict,
lidffeif in einen Äitfchenfern ober in eine ©rbfe, hat serbergen fönnen» bason in benen .S'unfffammern
Bepfpiele genug aufgehoben werben.
Slllein was i(l baS alles gegen ben 3 nnh«lt einet .S'affanienfnofpe? 2Belch ein fleineö Q5e|>dltnu^
ju fo sielen Sfaturfchäjen! Unb boch enthält es ©echsig bis ©iebenjig B lum en ; beten jebe ihte fünf
B lä tte r, ihre © taubfräger, ©taubbeufelcffen unb übrige geugungstljeile hat; ©inen .fiaupt Slff, mit
feinen beeben ©chaalen ober Dvinben unb bem SK a tf; 93ier Sfebenjweige mit gleicfmäffigen OJlatf unb
©cffaalen; “S ie t SStatter beten jebes wiebetum aus «Sieben fleinern SStdtteen befielet / ja enblich noch
mit bet Slnlage ober bem Urfloff son jwep neuen jfnofpen» unb bet Sßcnge SBoIIe!
Sfßet nun aus anbetn Beobachtungen ohnehin weiff, aus tote sielen @ aft,S u ft, unb Slus»
fühtungSgefäffen» nut ein einiges B la t t einer B lum e ober eines B la tes beffehe; tuet ben B a u bes
51fleS; feines ©oljes unb «Marfs gefehen hat; 2 ßem bie gemigfeif bes (leinen befruchtenben Blumen;
ftaubs unb bet ©mbrponen nicht unbefannt ift; bep bem muh alletbings eine folche Beobachtung ungleich
höhere Begriffe nnb ©chlüffe hotwotbringen, als bet) einem anbern/ ber folche geichnungen.nur als
gemeine Äupferbilber betrachtet. ©inem achten Siebhaber folcher ©eheimnüffc, ffrahlef hingegen bie ©err,
tichfeit ©OtteS aus jebem Qiheile bet Ä nofpe, entgegen, unb tso er nur fein Sluge hinwenbef , muh er
ausruffen: ©iet ijl mehr als Sftatur; fiet »ff © O tt ! Sch fefte «inen © tr a fl ber ewigen 28eiffheif!
Söamif nun ein feber greunb bet .SSergtöfferungSgläfer gleiche gufriebenbeit erhalten unb jugletch
meine Beobachtungen prüfen móge, fo will ict) nochmalcn erinnern, bah biejentge Ä nofpe, bie ich hi«c
geöffnet habe, nicht son bem guten ober jahmen Äaffanicnbaum, beffen grüeffte man unter bem ta rn e n
S H a rc n e n , ju geniefen pflegt, genommen tsorben fepe, fonbern son bem tsilben, bem ©ppofaffano,
bason bie gtüchte, SHofffäften ober © ferb fa fta n ie n genennet unb bem SQieh jut SKaffung, gegeben
»Serben; ©in B a um , ben man bet) uns jur Sterbe in benen ©arten unb ©pajiergängen täglich flnben unb
haben fan. ©ie gubereitung feiner grüchte jus ‘Sjehm aff» finbet man aus bem franjöffchen überfeff,
in bem allgemein beliebten ©amburgiffhen SOtagajin. ©ie tseroen nehmlich 3, 4- mal mit Pfriemen
burchffochen, einige geit in Äalchwafler gebet jt , unb bann siebet man mit frifben 2Baffer benÄalchwieber
heraus. (*) Slnberer nuhlicber ©rfabtungen, befonbets bep ber Sanbwirtbfchaft unb Bienenjuchf, nicht
ju gebenfen, als tseStsegen ich bie g. ?. an befagtes ©amb. SKagajin überbaubts, gewiefen haben will*
S c h will nur gans fürs aus einem ©enbfihreibcn an © tl. Jbertn fförof. öfäffnern alb a, bepfügen,
bah ber B erfaffer beffelben, angemerft habe» wie bie rothen ©tiefein ber B ienen , nichts anbers als ber
rothe Blumenffaub unferer B lütb« fepe, welchen fie am liebffen jur Bienenfpeife fammlen unb einfragen.
©ie berühmteffen ffjflansenlebrer unb «ftaturforfcher unferet Seiten, S p n ä t t S , S ilb tttig unb an,
bete, betreiben biefen B a um unter bem ta rn e n Efculus auch Aefculus unb Hypocaftanum. (* *)
(* ** ) © a ich «be|: «icht gefonnen. bin, allbiet eine Befchreibung beffelben, fonbern sielmehr
«ine ©tjeblung besjenigen was ich in einer fJBintetfnofpe beffelben, gefehen, ju liefern, fo muh ich
b ie g . ?. abetmalenbitten, bie fpffematifche©infheilung unb Beffhtribung, bason, bafelbffen naehju;
fuchen.
gjjgrum ich aber biefe Beobachtung nach bem S o rn geliefert habe, wirb bie ©rflärung ber I lt .
ttgfel einiger maffen ju ©tge legen; tnbeffen ich bie ‘Betfcberung mit anfüge, bap wann ber liebe © O ft,
mir noch fo lange beben nnb jfräfte serlepben wirb, auch bie Erfahrungen an bem 2Baijen, bem ^)abet
unb ber ©etffs, in furjem nachfolgen werben.
g r r ifln in g
(*) Jftatttb. bJlaoai. SBanS Seite 003.
• 35. ö. 0 . 520.
• SB. 14. ©• 587.
* SB. 17* 0 . 468*
* 35. 19. 0 . 116.
(**) Linn. Syß. Nat. Claf, VII, Heptandrla n, 4lo i Ejusd. fyft. phntar. Nat. Tom. 2, ad Edit, X. rcform.
1760.
(***) Dr. Chrift, Gottl. Ludwig, Definit, Gener. plantar, Lipf, 1760. 8vo,
^ r f l d r u n g t e r f u p f c r t a f c l n .
T a b u l a I.
^achbeme ich mit bem Slnfang biefes SahrS einen Sweig som ^ppofaffano erhielte, ber im gimmer,
Sfnofpen, B lätter unb Blumen getrieben hatte, fo nahm ich mir fogletch oor, eine Keine SBinter,
fnofpe bason, weldje einer griffe g ro f w äre, abjunehmen unb b a sw a s in felbiger bcfinblich fepn
möchte, mit bem Bergröferungsglafe su betrachten.
gigur a. (feilet bähet son bem etwas länger geweffnen Sweig einen Qhcil mit feinet braunen äuffem
Slinbeunb Slugen s o r , son welchem bie Änofpe b. abgefchnitten ifl, fo ich bet? c. in natürlicher ©rohe
abgebilbet habe. Sri» scntt>eilfe (te erfflich nach ber Sänge h«t«b, ober petpenbifulat burch; unb beffen
beebe natürliche ©heil« irigen (ich mit d, e. angemerft. © a s unbewaffnete Sluge flehet fchon bie ©effalt
eines fieinen Bäumchens barinnen liegen; bringt man fie aber unter bas ©ucl;g!as, fb erfennet man es
beglichet, wieble gigü r ƒ. sorffellet.
©he ich biefe geichnung" näher erfläre, muf ich jusot anmerfen, baff bie oberpe grofe unbgtü«
ne Änofpe g, (ich nach unb nach öffnete, unb mir feine serborgen gehaltene Schönheiten, fel;r Deutlich»
sor bie Slugen legte,
©amif nun b ieg.?, bie gigu r ƒ . beflo beffet serffehtn fönnett, fo habe ich für bienlich angefehen,
auch biefe Sfnofpe als fie (ich geöfnet, abjujeichncn, unb gigu r h. ganj sorjuffellen, was bie gigur /. im ©Urch«
fchnitt enthält; 9}emlich bie äufferffen ©echiehett ©ecfblätter, welche eigentlich ben Sfelch ober bie ©djaale
ausmachen, © ie liegen B ie t unb B ie r , genau aufeinanber, *mte öfartenblätfer; so rn 4 » hinten 4 ,
unb ju (eber ^ e ife 4 .; bas erffe i. i(l braun; bas anbere k, etwas bünnet unb halb grün, halb btaungeib;
bas britte l. febt gelb unb jur ©älfte oben grün; bas sterte « .'g a n j grün unb (ehr fein» wie bas aller;
fünfte ©olbfchlagerhäufchen. 3 e mehr bie Sfnofpe fiel; sergröffert, je mehr seränbern biefe B lä tte r M
garbe unb © tä rfe, unb werben täglich grüner unb järter. gulejf erfcheinen bte©ptfsen ber siet järtelten
©ecfblätter fo bie Blumentraube wie eine Shüie bebeefen, roth , unb bleiben fo lange, bif fch bie $rau<
be öffnet, unb ihre Blumen auSbrcitet. ©ie ftnb habet) soll reftnofen flebrigten © a ftes, fowobl auffen
als innen, glänjen bähen, unb fleben, wann man (te mit ber ©anb berühret, wie g>ech an ben gingern,
©inige einjelne folcher ©ecfblätter, jeigen fch bep 0. p. q. r. son auffen unb innen, ©te brep,
ecfiäten lichtbraunen glecfen» ». fo id) einfweilen nach meinem B egrif» bie Slugen nennen will»
haben etwas befonberS an fc h , baff ein jeber berfelben mit «.auch 7- fieinen ©teftgert ober gw ef,
gen i gejiert i f . 3«h nenne fe son barum Slugen, weil ich bemerft habe, baff oben in ber S fitte bes
glecfens, auf bem alleinfehenben febenben © te ft, bie Meine junge Sfnofpe jebesmalen berausbricbf unb
ju flehen fommt. © . gigu r ƒ. an bem SCfi t.
giadf) benen äufferf en ©ecfblättern ober gleich unter ihnen, fehet man bie junge ©eitenjweige unb
ihre blaffgrüne B lätter « , bie wie ein jufammen gelegter ©onnenfächer, bepfammen aufeinanber liegen,
©ie gigur v. wirb biefeS beutlicher machen, wo bie äuffem ©ecfblätter ober ©chaale nebf ber 2Bo!(e»
'abgenommen fn b , unb ». bie sier ©eitenäfe mit ber jarten ©aube w. anjeigen, jwtfchen benen ber
rofenfarbe©aubtaf x. etwas ju fehen, ber in ber gigur b. fowohl als ƒ, noch beutlicher angebracht
worben i f . ©ie jungen Blumenfnöpffc mit ihren fieinen gweigen» bemerft tber B ucfffabe j , uno alfo
fnbet bet g. ?• in beeben giguren ƒ. unb b
©rflieh bie äufferfen ©ecfblätter i. i . L m,
gwepfens bie innern grünen B lä tte r an ben 4* sieben Siefen ».
©rittens ben Sfeuen S lf x. ober fbaubfjwefg.
BierbtenS beffen Blüth« unb Blumen ©auben y.
©ehnetbef man eine folche Heine 2Bmterfnofpe quer burdh, wie z natürlich, uub A etwas sergröf»
fest barfeilet, fo fehet man eben biefes, nehmlich bie 16. B lä tte r rings h«mm i. k. I. m, getnet ben
©auptaff berB Iü th e in bet «Kitte, 1. bann bie sier ©eitenäfe j . 3. 4. 5. mit thtertjwep Sfinben«.
unb 7. bann bem innetffen «Karf. s. Stßelche innere Befchaffenheit bes gweiges auch bie gigu r ƒ ,
bep b . c. unb d . im ©urchfhmtt» nach b erjän ge herab, begreiflicher macht. 3 a man fehet fo gar
mit einer groffen ©eutlichfeit, ju beeben ©eiten» jwep neue ö fn o fp ett,c, welch« ber Urfföf neuer
B lüthiw eige, gweifels ohne fepn werben.
2( a Um