Zw e ig umgibt. Sie entfalten fich fpät im J a h le , und diefer Draftand fcliliefsct den Platanus von den
F rü h lin g s . Pflanzungen a u s ; der ab er als ein v o rtre ffliche r Schattenbaum d a , w o man an fonniglen
Sommertagen Schatten fu cht, nie zu o ft Vorkommen kann, Im Winte r find die jüngften Zw e ig e in
eine g elb b raune , mit kleinen weifslichen Puncten belüete Riüde g th u lik t, d ü am äUeren Ho lze und
am Stamm eine graue F a rb e annimmt, rifsig w i r d , und fich jährlich im Augufl ab löfet. De r Stamm
erfcheint dann in verjüngter G e fla lt mit einet weifslichen glatten Rinde bed eckt. D ie Knofpen glei-
chen ab geliumpflen K e g e ln , find ro th b rau n , und werden vom Blattliiele g anz b e d e c k t , daher fie
nur nach der Entblätterung fichtbar werden.
D ie F ortpflanzung gelchieht durch Samen ode rStS ck linge. ’ Vo r der A u s fa a t mufs der Same von
den daran hängenden Haaren mit trockenem feinem Sande w o h l gereinigt Werd en , fonll verdirbt
e r v o r der K e im u n g , befonders, wenn anhaltender Regen eintritt. feine mit vielem feinem Sande
vermengte Gartenerde wird zur Ausfa at erfordert, und die letzten T a g e des M ä r z es zum Ausfiien ge.
w ä h lt. D ie Samenpflanzen fordern fo rgfältigeBel'chattung, und eine trockene W in te rb ed e cku n g , fie
w a chfen in den erlieren Jahren fehr la n g fam , nehmen ab er nachher im W u ch fe dergeflalt z u , dafs
fie im fünften Jahre an den fü r fie beftimmten O r t verpflanzet werden können. Schneller wird die
Vermehrung durch Stocklinge e rre ich t, fie bewurzeln fich le ich t b e y hinlänglicher Anfeuchtung, und
erwachfen in wenigen Jahren zu Stämmen, die an Sch nellwü chfigkeit und D au er denen aus Samen
erzogenen nicht nacii flehen.
D a s H o lz von diefem Baume i f tw e i f s , im ausgetrocfcneten Zuliande fehr zäh e , und kann fow o h !
a ls ein vortreffliches B au ho lz , fo w ie auch als ein gutes B ren n h o lz , das fchnelle H itze und brauch-
bare Kohlen g ib t , mit V o rlh e il benutzt werden. Diefe nützlichen E ig en fch a ften , v erbunden mit dem
fchnellen W u ch fe uud der betr-ächtlichen G rö fs e , zu der er g e lan g t , empfehlen eine allgemeinere An-
Pflanzung d efse lb cn, befonders der Ah ornb lä tttigen A b a r t , die mit einem aiifserordentlich fchnellen
W u ch fe , auch eine vollkommene Ausdaurung gegen flrenge F rö fle verbindet, und diejenigen P lä t ie ,
a u f w e lch en W eid en und gemeine Papeln w u ch e rn , könnten eben fo leicht mit Stöcklingeo diefer
nützlicheren H o lza r t bepflanzet w e rd e n , die in gedrängten Mafien zu hohen Stämmen ba ld empor
fchiefsen und das immer feltener werdende B au h o lz g ew ifs in wenigen Jahren erfetzen würden.
T a b u l a 126.
A b e n d lä n d i f c h e r P l a t a n u s .
P la ta n u s occidentalis.
T h e We s tern P lan e-T r e e,
Platane d' Occident.
D i e gcmäfsigteren Nordamerikanifchen Prov in zen find fein V a te r la n d , w o er a u f feuchten fru ch t.
baren Ebenen , oder an den Ufern der Flüfse und B ä ch e fchattenreiche Haine b i ld e t , und von den
Einw oh n ern , befonders in der Nähe der Städte zu tB e fch a ltu n g d e rW oh nung en und W e g e w ie a u c h
zu r Nutzung in der Haushaltung fo rgfä ltig angepflanzet w ird . E r g elan gt d a zu e iner aufserordentli-
Chen Gröfse. Seine B lä tte r lind d re y ode r fü n flap p ig , und am B la ttliiele nur d an n h erab lau fen d, weno
fie üppige Sch öfie belauben. Sind fie ab er in der Näh e der B lülh en zw e ig e ode r an denfelbeo einge-
f ü g t , dann lind fie am Stiele bo genförmig au sg efch nitten, und die L app en ragen über die grofsen
Au s zah nu ngeo beträchtlich hervo r. Sie find währen d der E ntfa ltung mit einer rollfarbigen W o lle
d icht b e d e c k t, die mit der forltchreitenden E n tw ick elu n g w eifslich w i r d , und nach der gänzlichen
Ausbildung nur die Rippen an der untern F lä c h e bedeckt. D ie B lumenkätzchen kommen meifienä
nur einzeln an einem HauplHiele h e tv o r , und übergehen in g rofse runde o ft j b is t" , Z o ll im Durch.
mefTer ha lteaJe runde Frü ch te , an denen die vertrockneten Griffel nur w enig h e rvo rßehn, und d a h
e r ihre F lä ch e g lä tte r, als die an den Früchten der folgenden Art erfcheint. Im entlaubten Zußan-
de läfst lieh der abendländifche P la ta n u s , durch die einzeln hängenden grofsen und glattem F rü ch t
e , w ie auch durch kü r z e re , wenige r abftehendc Knofpen vom morgcnlandifchen unterfcheiden.
Überhaupt bleibt diefer Baum b e y uns unter gleich günßigen ümftäoden a llz e it fchw ä ch e r , als der
ahornblätterige P la ta n u s , und gedeihet in einem trockenen mageren Boden gar nicht.
T a b u l a 127. 128.
J V Io rg en lä n d ifch e r P la ta n u s .
Platanus o r ien ta lis , Linn.
Orientale Plane - Tree.
Plata n e Oriental.
D a s gemäfsigte A f ie n , die Infeln des griechifchen Archipelagus , und die füdlichßen Länder Euro-
pens bringen diefen prächtigen und merkwürdigen B aum , unter delTen Schatten T h u c yd id e s feine
Ge fchichle fch rieb , h e rvo r. E r erreicht alld a ein hohes Alter und eine auffallende G rö fs e , zu w e lcher
er in unfern Pflan-z-ungen v ie lle ich t nie gelangen w ird , es w ä re denn b e y dem ahornblatterigeo
Tab. 127. abgehildeten der Fälb^, denn diefer v erbind et mit einem aufserordcnllich fchnellen W u ch fe
eine vollkommene Dau erha ftigke it felbß gegen ungewöhnlich firenge Fröfle. Seine Blatter find in
ihren Formen fehr v e r fch ied e u , diefe Verlcitiedenheil ift an'jungen aus Samen erzogenen Slämmchen
fo au ffa llen d , dafs man fie leiclu fü r befondere Arten hallen dürfte. Ich habe daher die vorzü g -
lichften Abänderungen derfelben T a i . 128- v o rzu flellen , und zu gle ich anzuzeigen für nöthig g e a ch t
e t , in we lche A b a r ien fie fich in der F o lg e ausbilden, Diefem nach w ä chs t ficliFi'g-. A . in Plat, orient,
a c e r ifo lia , B. C. in P la t , orient, e lo n g a ta , und D. in Plat, orient, undulata aus. Die B lätter a ller hier
erwähnten Abarten find w ie die der vorhergehenden A r t b e y der Entfaltung mit roß färb iger W o lle
dicht bedeckt, die b e y vollkom men er Ausbildung an beyden F lä chen ganz v erfchwindet. Die B lumen
kommen zu 2 b is 7 Stücken an einem gemeinfchafclichen Stiele zum Vo rfchein , die Früchte find au ch ,
be ym F la t, orient, e lo n g a ta und u n d u la ta , die b e yd e gegen ungewöhnliche K ä lte immer empfindlich
b le ib en , merklich k le in e r, als d ie , w e lch e der P la t. orient, a c e r ifo lia hervor bringt.
Lieb hab er v on gefcheckten G ew ä ch fen , die in Pflanzungen zur Hervorbringung einer au ffa l-
lenden Verfch iedenhe it dienliche Hülfsmittel ab g eb en , dürfte die Vorftellung der A b a r t mit z ie rlich
gefcheckten Blättern willkommen leyn. W ir verdanken diefelbe den reichha ltigen Pflanzungen des
Herrn Grafen v . Sin zen do rf in Ernftbrunn, delTen bekannte Vo rliebe für a l le , die Humanität be fö r dernden
Künfle und WilTenfchaften fich auch in der äflhetifchen NaturverfchÖnerung jener belräch-
lichen Herrfchaft au s z eich n e te, in w e lch er A n o rd n u n g , Menge und Gröfse der feltenflen ausländi-
fchen B äum e , fo w ie grofse und neue Ideen io den kühnften und prächtigften architektonifchen Ver-
fchöuerungen des G a n z e n , dem denkenden und empfindenden Naturfreunde fo v ie lfa che s Vergnügen
gewähren.
N a c h z u l e f e n d e S c h rifte n .
Tab. i2Ó, Platanus occidentalis folils lobaiis , Linn.
Wangei.heim ß e y t iä g e , p. 3 i . Ta b . 1 3 . F ig . 3 1,
Du Roi, batbkefcbe wilde Baummcht 2.
Willdenow becliniCclie Baumzucbt 2 2 5 ,
Tab, 1 2 7 . Platanus orientalis ac erifolia, folüs Irans
Aiton horl. Kewensis 3 . p. 3 6 4 .
Tab, 12 8. Platanus orientalis folüs palmatis. Linn.
Pallas F l, rofs. 1 , pars 2. T a b . 5 « .