Rofenlorbeer»
Rhododendrum.
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D i e Arten des Rofenlorbeers find fätnrntlich ßrauchartige Gewäch fe mit immergriinenden ohne
Ordnung zerttreuten Blättern . Ihre Blumen entfalten fich an der Sp itze der vorjährigen Zw e ig e au»
eigenen groi'sen Blumenknofpen, die man fchon im Auguft von den kleineren Holzknofpen unter«
fcheiden kann. Sie haben entweder eine fiinftheilige oder fünfipa ltig e Blumendecke, eine e in b lä tterige
rad -o d e r trichterförmige am Rande ausgebreitete B lumenkrone; zehn fadenfö rmige a u s w
ä r ts gebogene Stau bfäden mit eyrunden einfachen Staubbeuteln , einen fünfeckigen F ruchtknoten »
der einen fadenfö rmigen mit einer runden Rümpfen Narbe gekrönten Griffel unterftützt, und in eine
fünfe ckige fü o ffä ch er ig e trockene Kapfel umgebildet w i r d , die oben auffpringt und in jedem Fach e
v ie le längliche kleine Samen enthält.
D ie F ortp flanzung und Erhaltung diefer fchönen G ew ä ch fe erford ert befondere S o rg fa lt. Sie
w e rden entw ede r durch Sam en , ode r durch junge im F rü hling ab gelegte Zw e ig e v e rm eh r t, die
unter günfligen ümftand en im zw e y te n Jahr v erfe tzba r lind. Die mühfamere E r z ieh u n g aus Samen
ha t Herr Wend land im T a fch en b u ch e fü r Natu r-undG arten freund e a u f d a s Jahr 1795. S . 80. undHerr
Neuenhahn im dritten Stück der Annalen der G ä rtn ere / S . 46. umß ä ad lich gelehrt. Sie erfordern
überhaupt einen leichlbefchatteten Standort und eine to cfa r tig e E rd e , in deren Ermanglung auch
feine L a u b e rd e , unter die ein Dritthe il feineu Sandes gemengt w i r d , gute Dienfte leide t. Z u r Be*
fchattung muffen auch nur folche Bäume gew äh lt w e rd e n , deren W u rz e ln fich t ie f in die Erde z iehen ,
und nicht gen eigt find W u rze lbru t zu treiben- Hier verdienen die Gleditfchien, die Sophore, die kleinblätterige
E lc h e , der fibirifche S ch o ten d o rn , der b r e it-u n d fchmalblätterige C ytifus d en V o rzu g .
Am forgfältigfien ab er find aus der Nach b a r fch a ft diefer und a ller feltenen Sch attengew ächfe die
in anderer Hinficht nützlichen U lmen , Pappeln und Mau lb erb äum e, der gemeine Sch o ten d o rn ,
die S y r in g e n , der S um a c h ,d a s L y cium , der Sand do rn, die Himb e er, B rom b ee r-un d Rofeoßrau-
che zu entfernen.
T a b u 1 a 121.
V irg in if c lie r R o fe n lo rb e e r .
Rhododendrum maximum,
Broad^leaufd Rhododendron.
Rosage d grandes Feuilles.
D i e P ra ch t der Blumen in V erb indung m it der immer grünenden Belaubung, w omit diefer fü n f bis fechs
Fu fs hohe B ew oh ner der feuchten fruchtbaren B rüch e V irg in ien s , PenCylvaniens und CaroUoa’ s ge*
fchmückt e rfcheint, haben ihm die entfchiedenfie V o rliebe der Gartenkenner in E u ro pa und die
Aufnahme in die blumenreichen Gä rten der J ap o n e fc r , in deren Infela er ebenfalls eioheimifch feyn
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