T a b u l a 1 2 4 .
H a a r i g e r R o f e n lo r b e e r .
Rhododendrum hirsutum.
Ha iry Rhododendron.
Rosage vela.
D i e mit feinen weifsen Ha aren bekränzten B lätte r v eran la fstea den Nahmen diefes fchönen St rau c
h e s , der auch ein B ew oh n er der Alp en der P yrenäen und der Ka rpaten i f t , ab er jede r zeit an e i.
nem v ie l niedererem Standorte als der roftfärb ige Rofenlorbeer angetroffen w i r d , von dem er fich
v o r zü g lich dadurch unlerfcheidet, dafs feine Blumen fich v ie l fpäter entfalten, einen angenehmen Ge-
r u c h , und eine fa ft bis a u f den Grund getheilte B lumendecke h a b e n , dafs die B lä tte r mit Haaren
b e k r ä n z t , und in ihrer Jugend an b e yd en F lä c h e n , d och häufiger an der untern mit we ifsen durch *
richtigen flachen Drüfen b e fä et lin d , die a n d e n vollkommen ausgebildeten Blättern fa ll g an z ver-
fchw in d e n , w e lch e dann an b e yd en F lä ch en in einem g efattigten Grün erfcheinen. E in Stück eines
v ergröfsert ab geb ildeten mit gedachten Drüfen befäeten B la tte s ttellet F ig . b. vor.
D e r Genufs v on diefem Strau ch e fo il ebenfalls b e y den Laftthieren höchft fch äd licIieF o lg en ver-
an la flen , d och ha t Herr G r a f von W a ld fte in , der die Freu n d e d er vaterländifchen Pflanzenkund e
mit v ielen bisher noch unbekannten pannonifchen Gewäch fen bekannt machen wird , a u f feinen v o r zü
g lich der Naturkunde gewidmeten lehrreichen Reifen die Gelegen heit zu bemerken g e h a b t , dafs
d ie A n w o h n e r des Ä tn a , fo wie die der Ka rp a ten die fehr kleinen Samen v on diefem Strauch e
o r g f ä ltig fammeln , und fich derfelben zu r W ü rzu n g ih rer einfa chen Sp eifen an fta tt des P fe ffe r so hn e
a llen Na ch the il bedienen.
T a b u l a 1 2 5 .
N i e d e r ig e r R o f e n lo rb e e r .
Rhododendrum Chamaecistus*
T h e Chamaecistus.
Rosage Chamaeciste»
D i e f e s niedere E rd h o lz bringen die hohen u nfru chtb aren, einen grofsen T h e il des Jahres mit Schnee
bed eckten G ip fe l der Alpen hervor. E s wird bisher noch io unferen Pflanzungen, w o es nur im dich-
teñen Schatten uud mit v ie le r So rg fa lt zu erhalten if t, zu den Seltenheiten g e zä h lt. Seine fchönen
B lum en , die es durch eine grofse radfö rmige Blumenkrone von den zw e y vorhergehenden Arten
au ffallend unterfoheiden, kommen einzeln oder p a a rw e ife , feltener zu d reyen aus einer Endknofpe
der vorjährigen Zw e ig e zum V o r fc h e in , und ruhen a u f einem langen ro th en , mit geß ielten Drüfen
d ich t befä eten Blumenftielchen. Ihre fa ft bis a u f den Grund geth eilte Blumendecke iß am Rande
der Einfchnitte und an der äufseren F lä ch e mit rothen geßielten Drüfen g eziert. Die kleinen eyrund-
la o z e tte n fö rm ig e n , an beyden Flä chen g rün en , und am Rande mit Haaren bekränzten B lä t te r , d ie
nur die jüogßen einjährigen Zw e ig e b e lau b en , fa llen im zw e y te n Jahre a b , und v erfä rb en fich be vor
an b e yd en F lä ch en in eine rofib iau o e F a rb e.
Nachzulefende Schriften.
Tab. 12 1. Rhododendrum maximum folüs nicidis ovalibus venosts margine acuto reiiexo. Linn, sp, pl, Hol;
Waogenheim Beyträge p. Ì 3 .
Ehret. T tew . PI. Selectae. D ec. V I I . p. 3 2 . T a b . 6 6 .
Hamp. Marscball, Catalogue des Arbres et arbrisseaux p. 3 0 2 .
Tab, 123. Rhododendrum ponticum folüs nitidis laueeola|is uttinque glabris racemis terminalibus. Lina« sp,
p l. Hol.
Pallas F l, Rofsica 1 . p . 4 3 . T a b . 29.
Willdenow Betlinirche Baumzucbt. p . 2 3 5 .
Tab. 1 2 3 . Rhododendrum ferrugineum folüs glabris subtus lepro s is , coroUis infundibuliformibus, Lin n .
Scopoli F l. Catn. >. pag . a g t f.
Jacqiiin F l, Aust. 3 . Ta b , 2 5 5 . p. 3 1 .
Host Synopsis, pag. 2 2 2 .
Tab. 1 2 4 - Rbododeodium hirsutum folüs ciliatis nudis, coiollis in rundibulifotmibus. Linn.
lacquin F l. Aust. i . T a b , 9 8 , p. d o .
Tab, 1 3 5 , Rhododendrum Chamaecistus. folüs c i lia t is , corolÜs rotalis, Lion.
Scopoli F l. Catn. 1 , pag. 2 8 7 ,
Jacquin F l, Aust, 3 , T a b , 2 1 7 . p . 10 .
Host Synopsis, pag. 2 2 2 ,
P 1 a t a n u s.
P la ta n u s Linn.
D e m Platan us gebührt unter den gröfsten und fchönßen Schattenbäumen der gemäfsigten Zone der
erfte P la tz . Sein hoher und g erade r S tam m , feine mit grofsem L aub e reich umwölbte Krone und fe i.
ne Schnellwüchfigkeit in einem feuchten fruchtb aren Boden zeichnen ihn unter den angenehmtten
Gefchenken a u s , mit w e lch en das A u s land unfere Pflanzungen bereicherte.
Man kennt bisher nur z w e y A r te n des P la tan u s , die in Anfehung der Blattformen in mehrere
Ab arten zerfallen. D ie eine kommt in den wärmeren Gegenden des gemäfsigten Afiens , die andere
in den füdlicheren Prov in zen No rd am erik a’s w ildw a ch fen d v or . L ian e ordnete ihn unter diejenigen
G ew ä ch fe , deren männliche und w e ib lich e Blumen a u f einem S tamm h e rv o r k om m en , und d a v on
die erftern v ie le S tau b fäden enthalten. Sie erfcheinen mit dem Ausbruche des L au b e s in runden, an
langen Stielen hangenden vielblumigen K ä t z c h e n , davon die w eib lichen durch die vorragenden ro then
Griffel leicht zu erkennen find. Jede einzelne B lum e ift v on einigen eyrunden hohlen und be ha
a rten Schuppen umgeb en, die hier die Stelle der Blumendecke vertreten. D ie Blumenkrone be-
flehet aus einigen kaum bemerkbaren gelblichen eyrunden Kro n b ia tte rn , und nur die v ie len oben
v erd ickten weifsen S tau b fä d e n , an deren Seiten v ie re ckige lange gelbe Staubbeutel der L ä n g e nach
an gewa chfen lin d , machen den deutlichften T h e il der männlichen Blume aus : Die w eib lichen g le ichen
diefen v o llk om m en , nur nehmen b e y ihnen mehrere e y run d län glich e, am Grunde mit Ha aren
umgebene F ru ch tkn o ten , deren jede r einen langen r o th e n , mit, einer au sw ä rts gebogenen langen
Narb e gekrönten G riffe l unterftützt, die Stelle der Stau bfäden ein. D ie ku g e lfö rm ig en , an langen
zähen F äd en hängenden Frü ch te find aus trockenen länglichen v ie rfe itig en , unten verdünnten , mit
Haaren umgebenen, und mit dem vertrockneten Griffel gekrönten einfächerigen Kapfeln zufammeo
gefetzt, deren jede einen länglichen Samen enthält. Diefe Früchte zeitigen b e y uns im No vembe r, und
hängen meiftens bis zur folgenden Grünezeit am B aum. D ie Blätter flehen w e ch fe lsw e ife , und haben
am Blattfiiele ein w a gerech t ausgebreitetes N eb en b la tt, das mit feiner röhrenförmigen B a lis den
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