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ciidmlleii. Sclindc nur, d a ss cs diesen n n lc r dem Namen des Kiipfer-
sa iidsteiiics begrilTenen Gebilden so s e h r an s c h a rfe r Gliederung
geb rieh t, d a ss es nninöglieli is t, sic mit den Pcrmischen Gebilden
iiusserlialb Hiissland e iner gen au e ren Vergleichung zu niiterwcrfeii.
Sie führen zw a r auch Kupfererze, stimmen ab er dciiningcaciitet mit
dem bituminösen Kupferschiefer Deutschland’s elien so w en ig im
übrigen p e tro g rapliisehen Ch arakter, wie in der N atur d e r Reptilien,
überein, wesh a lb sic auch der Formation des Kiipferschiefeis, auf
die ieli mich zu besch rän k en hab e, n icht aiigeliören werd en . Wenn
ancli an g efüh rt w ird , d a s s die Th ie rres te so n s t, so wie die Pllanzen,
welch e dei Kupfe rsan d slcin Russland’s umscliliessf, an den Z echstein
und das Rotlilicgende e rinne rn, so will es doch sch ein en a ls wenn
w en ig s ten s ein Theil d ie ses Kiip fersan d stc in s n icht Permisch, s o n dern
eh er T riasisch w äre. Es g iebt s e lb s t Eichwald zu (J ah rb . für
Miner., 1 8 4 4 . S. 1 4 7 J , d a s s d ie s e r San dstein eine Verbindung aus
Z echstein und bnulcm Sandstein darstelle , mul sp ä te r g lau b t er sieh
(Nnliirh. Bemerkungen au f e iner Reise durch die Eifel etc., .Moskau,
1 8 5 1 . S. 2 0 4 ) ü b e rzeugt zu haben, d a s s das Pe rmiscbc Sy s tem im
Gouvernement Perm, o iis ser Pllanzcii des Bcrgknlkes und bunten
San d ste in s, Thiere des Miiscliclkalkes mul Kenpcrs en tlia lle , wesh a lb
e r in ihm eine an die Schichten von St. Ca ssian grenzende Formation
v e rm n lh et. Es is t dah er Grund v o rh an d en zil gl.aiiben, d a s s der
Kiipfcrsanilslein e n tw ed e r keine rein au sg ep räg te Formation dar-
stellf, oder d a ss u n te r ihm meh re re noch n icht g eh ö rig u n te rs ch ie dene
Formationen zu v e rs teh e n sey n werden.
Der Ch arakter, der in den Gebilden des Pe rmlschcn S y s tem s a u s -
g ed rückt lieg t, tr itt d eutlich in der ü b e rlieferten F lo ra h e rv o r . Die
Flora des Kothliegcndcn s c h lie s s t sich , w ie s c h o n Bro ngniarl na ch g
ewiese n , der Steinkohlenformation enge an. Nach den zu letz t v on
Göppcrt (Ja lire sb e ric h t der Sch lesischen Gescllacliaft für v a terl.
Knllnr v o n 1 8 5 4 . S. 3 6 ) vorgenommenen U n te rsuchungen e rh ö h t
sich die Zahl der Species für die gesammte Pe rmische Flo ra vo n 60
(Bronn, Letliaca, 3. Aufl. 11. S. 9 2 ) a u f 2 1 3 . Am reich sten an Pflanzen
is t d e r Kiipfersandstein Ru ss lan d ’s , am ä rmsten der Ku p fe rsch ie fer
Deu tsch lan d 's. Fin d et sich in der Pe rmischen Flora au ch der
g r ö s s te Theil der Familien d e r Sleinftohlenformation v e rtre te n , so
fehlt es doch nicht an Eigcnthümliclikeiten, wo d u rch beide Floren
sich iinferschciden. Die Algen werd en g rö s s te n th e ils v e rm is s t. Die
C u pre ssine cn tre ten hier in den so g en an n ten Mansfclder, Ilinenaiier
und Fran k en b u rg er Kornähren zum erslenma) auf, w a s au ch für die
p ew is s cn n a a s s en die Lycopodiaceen mit den Coniferen v e rb indenden
Waleliieen gilt. Die Zahl der Lycopodiaceen is t ge rin g . Von Farn
sind Stämme aus allen Gruppen häufig. Von den in d e r Sleinkohlen-
fovmation in Menge v o rh an d en en Sigillarien g e lan g c s Göppcrt im
Pcrmischen System mir zwe i Species n a ch zuwe isen . .Mit der ü eb er-
g a ngsflora h a t die Pc rmische Flora 2 , mit dev Stein k o h len llo ra 2 6 ,
mit jü n g e ren Formationen w ah rsch ein lich g a r keine Species gemein.
Bezeichnend für den Cha rak te r der Flo ra an und für sich, so wie
für die Zeit, der das Permische Sy s tem an g eh ö rt, is t folgende Beme
rkung Göppert’s : ,,Dic Lycopodiaceen, N ö ggcrathien, Stigmarien,
Sigiliarieii, Asterophyllitcn, Annulavien und Walchieen tre ten in unse
re r (d er Pc rmisch en ) Formation zum letztenmal auf, w o ra u s sich
die ab g esch lo ssen e Beschaffenheit der F lo ra der Paläozoischen Periode
rech t augeiiseheinlich e rg ie b t, un d zugleich auch die frü h e r schon
ausg esp ro ch en e Belianptiing. d a s s die Flo ra in d ie ser langen Periode
dennoch keine w e s e n tlich e Verändemng e rlitten habe, n eue Beslä-
ligung e rh a ll.“
Die Verthciliing der o rg an is ch en U eberreste in der Pcrmischen
Gruppe sc h e in t in s.o fern in einem g ew is s en Zu sammenhang mit der
N atur des Gesteins zu s te h en , a ls die Pflanzen hau p tsäch lich im Roth-
liegenden gefunden w erd en , a n s dem mir noch einige F is eh re s te h e rrü
h ren . w o fü r die T h ie re ü b e rh a u p t der o b eren Abtheilung d e s Permi-
sclien Systems zu steh en , die Fisch e und Reptilien dem K upferschiefer,
die w irb ello sen Thiere v o rzu g sw e is e dum Z ech st ein od e r dolomitischen
Kalk, worin s ie in immer g rö s s e r e r .Anzahl g efunden werd en . Obschon
d e r C h a rak te r, der dem Pcrmischen System durch die F au n a e rw ä c h s t,
der o b eren .V btheiinng desselben entnommen is t, so is t er doch im
AHgcmeincii d e r Art, d a s s da rau s ein n äh erer A n sch lu ss an die
Steinkohlenformation, a ls an die T rias sic h e rg ie b t; die Fauna b e s
tä tig t dah er d a s, w a s in der Flo ra an.sgedriickt liegt. Die Cepha-
lopoden finden sic h dabei n u r sp a rsam v e rtre ten . Die Fisch e b e stehen
mir in Placoidcn und in Gonloicpidoti; an eigenthiimlielicn Geschlechte
rn fehlt cs nicht, doch kommt der reich v e rtre ten e Palaconisciis,
so wie Py g o p tern s, Coelacanihiis und Plaly somu s nuch in d e r Gruppe
der Steinkohlenformation v o r. Im Ganzen beläuft sieh die Zahl der
Species Fisch e a u f 4 5 , un d diese rü h re n g rö s s te n th e ils au s dem
Kiiprerschiefer Deutschland’s her.
Um den Zusaiiiinenhang rich tig e r zu überblicken, w o rin die Reptilien
des Ku pferschiefers s te h en , is t nicht allein eiTorderlicIi h c rv o r-
ziiheben, w elch e Reptilien a u s den Gebilden des Pen n isch cii Sy s tem s
ü b erhaupt v o rliegen, so ndern auch a u f die Natur der Reptilien hinzii-
weiscii, die in der Zeit dem Fe rmischen Sys tem v o rh erg eg a n g en , so
wie a u f je n e die demselben w en ig s ten s u iim ittelbnrgcfolgl sin d , ü e b cr
le tztere oder die Sau rier der T rias liegt vo n mir b e re its ein g rö s s e re s
Werk (Die Saurier des .Muschelkalkes e tc ., mit 7 0 Tafeln Abbildungen,
1 8 4 7 - J 8 5 5 ) v o r, w o ra u s zu e rseh en ist, d a ss die Reptilien d ieser
1‘eriode g rö s s te n th e ils in .M acrotrnchclen und Lab y rin th o d o n ten beste
h en und e rs t g egen Ende, im so g en an n ten Stu b en san d ste in des
Keupe rs , die in der folgenden oder Oolith-Periode häufiger sich d a rstellenden
Paehypoden a iiftre lcn , und zw a r u n te r gleichzeitigem Verschwin
d en d e r L ab y rin th o d o n ten . Was nun die ebenfalls n u r in
Sniirierii b e sleheiulcn Reptilien der dem Pen n isc h cn Sy s tem v o ran -
eegan g cn en Zeit betrifl't, so finden sich diese h a iiptsächlicli in der
Steinkohlenlörmatioii, au s der ich s ie z u e rs t in einem kleinen, A pateon
ped estris g en an n ten G esch ö p f iia ch g ew ies en hab e. Geg enw ärtig zählt
diese Formation s ch o n sieben Species Sau rier, die in s e c h s Genera
g e b ra ch t sin d , und sämmtlich Lab y rin th o d o n ten g ew e s en zu se y n
sch ein en . Davon kommen a u f die Deutsche Steinkohlenform ation der
g en an n te Apateon p e d estris .Myr., fern er A rc h eg o s au ru s Dccheni
Goldf., A. la tiro s lris Jo rd . und Scieroceplialiis liä u se ri Goldf., über
die ich eine a u sführliche Monographie im se ch s ten Bande d e rP a la eo n -
to grap h ica mit 15 Doppeltafeln Abbildungen h e rau szn g eb en im BegrilT
s te h e ; a u f England kommt P a rab a lrach iis Colei üw . und a u f Nord-
Amerika Dendrerpeton Acadianiim Wym. Ow. und Baphcfes planiceps
Ow. Ausserdcm is t durch .Mantell a u s dem Oldred od e r dem Ober-
Devönischen San dstein S d io ttla iu f s u n te r dem Namen Telerpeton
Elgincnsc ein k leines Reptil b ek an n t, d a s iiid ess n ich t zu den L ab y -
rin lliodonten zu g eh ö ren sch ein t.
Die Reptilien au s dem Kiip fersan d ste in R iisslan d 's be rü h ren u n s
n äher, weil s ie Pc rmischen Alters sey n so llen . Der v o n Eichwa id
(Urw elt Riisslan d 's, II. 4. S. 2 4 . t. 2 - 4 ) u n te r Zy g o sn tirtis lueius
b egriffene Schädel v c rrä tli wohl o hne Zweifel einen e igenen L ab y -
i-iiithedontcn.
Das v on F isch e r a u fg e ste llte Geiuis Rhopalodon wü rd e dagegen
n ach Owen (in Murchison, Ru ssia an th e Ural. L p. 6 3 7 ) zu den
Thecodonten geh ö ren und in die Nähe des T heco d o n to sn tm ts zu stellen
s ey n . Rhopalodon Wangenheimi F isch e r (Bull. .Moscou,' 1 8 4 1 . No. 3.
p. 4 6 3 . t. 7 . f. 1) be ru h t a u f einem U n tc rkiererfraginenl mit 9 Zähnen,
lind a n s der an fan g s u n te r Rhopalodon .Murchisoni (F is c h e r, Bull.
Moscou, 1 8 4 5 . p. 4 6 2 . 5 4 0 . t. 8 ) begriffenen Species e rric h te te Fisch e r
sp ä te r (Bull. Moscou, 1 8 4 7 . No. 3 . p. 2 6 3 . t. 7 . — Eichwald, Urwelt
Ku sslaml's, H. 4. S, 7 . t. I . ) d a s Genus Dinosntirtis, d a s dum Süd-
Afrikaiiischcn Genus Dicynodon näh er s te h n soll, eine A n sic h t.zu
der au ch Eichwa ld hinneigt. Ihm zu Folge b e s ä s s c n die kleineren
Zähne des Dinosaurus .Murchisoni n ic h t den Bau der Lab y rin lh o d o n -
te n -Z ä h n e, sie würden mehr iinf die Zähne im Crocodil lieraiiskom-
men, dagegen die o b eren Eekzähne meh r a u f die der L ab y rin th o -
d o n te n ; doch wohl n icht im Ban. Auch w ären die Flü g clfo rtsä tzc
des Keilbeins mit Zilhnen bcwaiTiiet. Von dum Scliädeliiberreat,
w o ra u f d ie se' Species b e ru h t, h abe ich einen A b g u ss n n tc rs iich t,
w o ra u s ich e rseh en k o n n te , d a s s das Th ie r einen nuffallend sta rk
e iitwiekelten o b eren Eckzahii und niisscrdem im Ob cr-iin d Unterkiefer
s ta rk e Backenzähne und in d e r hin te ren Gegend d e r Giumienseite
kleinere Zähne b e s a s s . Die Grö s se und allgemeine Form d e s Scliä-
d cls erin n e rt wo h l e tw a s an den Schädel vo n Dicynodon, der Jedoch
vo n Zähnen n u r den o b e ren Eckzahn au fzuwe iscn h a t. Uctfer die
Striicttir der Zähne k o n n te ich au dem Ab g u ss b eg reifliclierweise
keine Un lcrsuehungen anstcilen.
Ein an d erer S a um s au s dem Ru ss isch en Kiip fersan d ste in wird
v o n Eichwa ld (Urwelt Riisslaiid’s , 4. II. S. 1 6 ) u n te r D cu tero sau -
riis biarmicus begrifl'en. Hievon fanil sic h a u s s e r einigen Fiissk n o -
chen ein Stück vo n der Wirbelsäule, d a s I I Kiickcnwirbel mit dem
durch zwe i v e rw a c h s e n e Wirbel gebildeten Helligcnbein iimrasst.
F ü r Rhopalodon würd en die Wirbel zu g ro s s sey n . Es sind dies
dieselben Reste, welch e Kiitorga Sä iig e th ie ren beigelegt h a lte. Eine
g e n au e re D.arlegung mit Abbildung wird v o n Eichwa ld versp ro ch en .
E s werd en atisse rdem v o n W angenheim v o n Qualen (Bull. Moscou,
1 8 4 7 . No. 2 . p. 5 9 6 . No. 3. p. 2 2 8 ) au s dem Kupfers.mdsteiii und
s chwa rzen Bcrgkalke des w e s tlic h en Urals Knochen und Zähne vo n
Kiesenlliieien an geführt, die je d o ch na ch Eic hwa ld 's Untersuchungen
(Bull. Moscou, 1 8 4 7 . No. 4. p. 5 4 1 ) nur in Kn o ch en - und Z ah n -
ähnlichen Kieselknollen des Bergkalkes be steh en , wie s ie sieh nicht
s e lten im En glischen Bergkalke finden.
Es w a ren so n a ch vo n S au riern v ie r Species, eben so viel Genera
a n g eh ö rig , im K iip fersandstein Riissland’s e rk an n t. Wenn diese auch
n icht sämmtlich v o n Laby rin th o d o n ten h e rrü h ren , so is t doch je d en falls
d ie se Familie im Kup fc rsan d stcin v o rh e rrs ch e n d v e rtr e te n :
w o ra u s in d e ss a u f d a s Pc rmische System iiberliaiipt w en ig s ten s so
lan g e n ich t g e s ch lo s s en w erd en kann, a ls üb e r d a s w a h re A lte r der
in Ktissland lin ier dem Kiipfersandstein begriffenen Gebilde noch
U n g ew issh eit b e steh t. Das vo n mir niieh g ewie sen e (S au rier des
.Muschelkalkes e tc., S. 1 3 8 . t, 6 4 . f. 16) Vorkommen vo n L abyrin-
th o d o n lcn imVo g e sen -S n n d stcin is t n ich t ge eig n e t einen Beweis ab zugeben,
d a s s das Permische System Th ie re an s d ie ser Familie iim-
8chlies.se, da der Vogcsen-Sanclstein wo h l vo n einigen Geologen dem
Permischeii Svsiem ein v erlc ib t wird , ab er docli wo h l unzweifelhaft
T riasisch en A lte rs ist. Ueberdies en th ält, wie w ir se h en w erd en , der
Pe rm isch e Ku p ferschiefer keine L ab y rin th o d o n ten ; w o g eg en sich
n icht längnen lä s s t, d a s s dieselben, w en n sie au ch e r s t in der Trias
zu v o lle r En twick elu n g ge lan g en , doch schon in d e r Devonischen
Steinkohle, die n u r eine e tw a s ä ltere Fo rma tio n derse lb en Periode
d a rs te llt, zu der das Permisclie Sy s tem g e h ö rt, zahlreicli v e rtre ten
sind, lind e s d a h er auch w o h l möglich w ä re , d a s s sie dem e ig e n tlichen
Pe rmischen System zn.stiinden.
England w erd en drei Species Bcptilien, zweien Genera angeliörig,
ziicrk an n t. Diese sind durch Kiley und Stiich b iiiy (London geol.
T ran s. 2. Se r. V. p, 3 4 9 . t. 2 9 . 3 0 ) u n te r den Namen Th ecodonto-
s a u n is a n tiq u u s, Pa la co s a iiru s cylindrodon und P. pla ty o d o n v e rö ffen
tlicht, und rü h ren au s einem dolomitischen Conglomeral zu Redland
b ei Bristol h e r, das für Permisch gelialteii w u rd e , w äh ren d sp ä ter
sich h e ra iisg c s te llt h a t (San d er, Brif. Asso c . 1 8 4 9 ) , d a s s das Permi-
sc h e Sy s tem in d ie ser Gegend g a r n icht v e rtre ten is t, und d a s Gebilde
eh er d a s jü n g s te Glied des neu ro lh en San d ste in s da rstellf, daher
O b e r-T ria s is c li se y n w ü rd e , eine Ansicht, die durch die Aehiilich-
keit der Saurier-Re ste mit dem Belodon des oberen Keupers in Schwaben
Besliitigiing erh ä lt. Diese Sau rici-Kc ste werden dah er rich tig er in
die zu n äch st jü n g e re Pe riode der Trias zu bringen se y n , wie ich
dies b e re its au ch g c th an h abe (S a u rier d e s Mtisclielkalkes, S. 1 5 8 ) .
F ü r die Zechsteinforiiintion bleiben d a h er eigentlich n u r die von
mir imlcr P ro to ro s a n ru s begriffenen Re ste ü b rig , welch e sich sämint-
lich im bitumiöscn K u p fe rsch ie fer ü e iilsc h la iid 's gefunden haben. Dies
e s Th ie r g e h ö rte zu den Daclylopodcii od e r zu den San rien i, deren
Zehen und Gliedmaasscn ü b e rh au p t, w ie in den lebenden, wo h l ans-
g ebildct w a r e n ; zudem w a r der P ro to ro sa n ru s , w ie w ir se h en w e rden,
rünfzehig. Nach Owen w ü rd e d a s Genus in die Familie der
Tlu-codoiitcn z« v e rleg en sey n , bei denen die Zähne in g e tren n ten
Alveolen stecken.
Die Sk e letlheiie vo n Sauriern ste llen sich im K u p fe rscliiefe r mehr
oder wen ig er p la tt od e r fliuh g ed rückt d a r, w a s w en ig e r dem Gew
ic h t lies au fiicgcnden G estein s beizuinessen se y n , a ls vielmehr
d avon h e rrü h re ii w ird , d a s s die G csfe in sin n sse beim E rh ä rten sich
allmählicli fe ster zusammeiizog, bis sie v öllig e rh ä rte t w a r , wobei
s icherlich e in e g ro s s e Kraft en tw ick e lt w ard .
Diese Reptilien finden sic h e n tw ed e r als v o lls tän d ig e Skelette
oder doch in einem so lchen Zu stan d überliefert, d a s s man Grund hat
zu v c rm iith en , d a s s sie vo lls tän d ig z u r Ablagerung g e lan g t se y en .
Es liegen ab er auch Stücke v o r , die zur Zeit ih re r .A blagerung vom
übrigen Skelett g e tre n n t w a r e n , w o b ei g leichwohl die einzelnen
T h e ile , w o ra u s diese Stücke b e s te h e n , n och ihre u rsprüngliche
g eg en se itig e Lage bclianpleii. Hieraus lä s s t sich tinläugbar der
Z u stan d erk en n en , w orin diese Geschöpfe zu r Zeit ih re r Ablagerung
s ich b e fan d en ; die Fäiilniss w a r bei ihnen noch nicht so w e il v o rg
e sch ritte n , d a s s ein g än zlich es Zerfallen des Sk e le tts in die einzelncn
Theile v o r dem Versteinern h ätte en tsteh en können. Hass
die Thiere to d t zur Ablagerung g e lan g ten , geht auch da rau s h e rv o r,
d a s s ihre Skelette meist in se illieh e r Lage a u f der Spaltungsebene
d e s Schiefers angelrolTen w e rd en , und d a s s der Hals, xvo er v o rh
a n d en , iDiiiier k rampfhaft rü ekw ä rts gekriitiinit sieh da rstclit, wie
ich d ies auch an dem in d e r Sammlung des Grafen. .Mandelsloh befindlichen
Exemplar von .Myslriosaurus au s dem Lins Würlcmberg's
wahrgenomnien habe. Die Bauch- oder Rückenlage d e s Skeletts
k oiiiml, wie wir sehen w e rd en , n u r selten v o r. Die überlieferten
Theile sind nuch g ewö h n lich mit d e r einen Ablösiingsfläche des
G esteins fester verbunden a ls mit der ä n d e rn ; w o ra u s man glaubt
en tnehmen zu k ö nnen, d a s s die Theile, eh e sie v on Gesteinsmasse
überdeckt w urden, einige Zeit a u f dem Grund des W a s se rs , w orin
das Th ie r lebte, gelegen haben. Se lten , und n u r bei vercinzcHen
Knochen kommt c s v o r , d a s s s ie auch nach an deren a ls den angegebenen
Kichtimgen hin in dem Gesteine liegen. Aehnliche Ergebn
isse in Betreff der Lage liefern die Fisch e d ie ses Schiefers, die d a h
e r aiieli to d t z u r Ablagerung g e lan g t se y n werden.
Die M a sse, cvoraiis die Knochen b e s te llen , is t der schwa rzen
k o h lenartigcn .Masse des G estein s se h r ähnlich. Kurtze (Commen-
ta tio de petre fac lis qtiae in sc h is to b ilnminoso .Mansfeldeiisi rcpe-
rimitiir. Halae. 1 8 3 9 ) fand darin durch Analyse alle Bestandtheile
des Ku p fe rsch ie fers, vo n dem sic sich n u r ilnrch einen g rö s sc rn Geh
a lt an Kohle und m e tallischen Sub s tan z en u n terschied.
Es will b e re its Riess (in Köliter’s bergmännischem Jo u rn al,
3. Ja h rg . 2, Bd. 1 7 9 0 . S. 2 8 7 ) gefniHlen h a b en , d a ss der Kupfersch
iefe r mit Versteinerungen b e inahe noch einmal so reich an .Meta
llg eh alt s e y , a ls o hne dieselben. Bekannt is t , d a s s in der Nähe
lind a u f der Oberfläche der Versteinerungen .Aiis.scheidiiDgen von
Kiipfererztm wahrgenom men werd en . Diese Ersch e in u n g wird mehr
e iner sogenaniitei) k a taly tisch en K ra ft a ls der o rganiseheii Natur des
Körpers beiznmcssen s e y n , da fremdartige Körper ü b e rh a u p t, abgeseh
en davon ob sie vo n o rg an is ch e r od e r n icht o rg an isch e r Beschaffenheit
sin d , dieselbe Ersch e in n n g lie rv o rru fen . Die Erze scheinen
ab er au ch b isweilen die Stelle der org an isch en Substanz einzimeh-
men und diese alsd an n wirklich zu v e rtr e te n , w a s eine A rt von
P seiidomorphose w äre.
Der Kupferscliiefer iim sehliesst bisweilen auch Coprolithcn, von
denen in d e ss schw'er anzugelien se y n d ü rfte , ob sie vo n Fischen
oder v o n Reptilien lierrnhreii. Schon weg en d ieser Un g ewissh eit
werd en auch diese Körper n ich t g anz mit Stillschweigen zu übergehen
se y n . Germar (Diu Versteinerungen des .Mausfelder Kupfersch
iefe rs, S. 3 1 ) , der Gelegenheit fan d , eine g rö s se re Anzahl von
diesen Körpern a n s dem .Mansfelder Kupfersehiefer zu unte rsu ch en ,
sa g t d a rübe r F o lg en d e s : ,,Diese Coporlitiien oder Exerementballen
h aben im Allgemeinen einen spindelfürmigen U m riss, 5 — 10 Zoll
Länge und 1— 1'/^ Zoll B re ite, dabei auch ganz en tg eg en g ese tz t
allen übrigen Versteinerungen eine Dicke v on 1— 3 Linien. Die
.Mas.se, ans d e r sie b e s te h e n , hat die glänzend sc hwa rz e Farbe
der übrigen F iscliv crste in e rn n g en , und e rsch ein t wie au s dünnen,
g la tte n ; übe re in an d e r liegenden Schaalen zusammengesetzt, welche
a b er sich beim Zersch lag en seluippig von einander tren n en . Dabei
w ird die Masse von e in er .Menge k le in er, paralleler, gewöhnlich
mit Kupfcrglas od e r Kupferkies ausg efü llte r Quersprünge d u rchs
e tz t, auch bemerkt man mitu n ter noch eine vollkommene Absond
e ru n g . fast ree litwin k cü g gegen die Klüfte g eh en d , so d a ss man
rliombisclic Schuppen zu entdeckeu glau b t, welche ab er bei schärfe rer
Beobachtimg sich durch Dicke, Unregelmässigkeit der Umrisse und
schuppigen Bruch als eine S tru c tu r d e s .Minerals un d nicht a ls organ
isch e Strn c tu r e rkennen la sse n . Reich sind alle diese Massen an
Ku p fe rk ies, d e r sich zwisch en die Schaalen und a ls Ueberzug auf
den Klüften a n leg t.“
Bei dem g e ringen Unterschied, der in Fa rbe und .\Iasse zwischen
dem Schiefer und den A'erstcinerungen b e s teh t, würden letztere vielleicht
noch iaiige u n b e ach tet geblieben se y n , w ä re n icht der Schiefer
um se in e r Erze willen ein Gegenstand eifrig e r Naehforscliiing g e w
e s e n ; auch w erd en die g e rade in der Nähe der Versteinerungen
ilentlicher lierv o rtre tcn d en .Metallausscheidimgen dazu beigetragen
h aben, d a ss man a u f die org an isch en Reste aufmerksam g eworden ist.
AuiTallend is t es in d e ss, d a s s die Auffindung nicht aflein der F isch e ,
so n d e rn so g a r der sc h ätz b arste n Ueberreste von Reptilien in eine