
ÜEBERSICIIT .DER ARRILDUNGEN.
Taf. 1. Fig. 1.
„ 2.
Prolorosaiirus Speneri, vollsliindigcs Exemplar der Miinster’scheii Saninihitig. Von Richelsdorf. S. Iß.
— , vordere Scliwaiizwirbel von eiueiii der grösslcn Exemplare. Mönster’sche Sammhing. Von llichclsdorf. S. Iß.
Taf. 2. Fig. 1 . 2 . -
Tnf. 3 . ------
Taf. -1. Fig. 1.
„ 2.
Taf. 5. Fig. I.
„ 2.
g der Bergakademie zu Froibcrg. Von Heidelberg bei Sciuveina am Thririuger Walde. Beide
Exemplar der Sai
Platten. S. 11.
, vollsläniligeres Exemplar der K. Mineralieii-Sail
, älteres Exemplar der R. Mincralicu-Sammlung i
«lung in Berlin. Von Kiebulsdosf. S. 14
. Berlin. Von Rollienbtirg an der Saale.
— , Beckcngegciid desselben Exemplars, der in der Sammlung der naturforsehendcn Frciiude in Berlin boflndlichen üogeiiplattc
— ?, Exemplar in der SamniUing des Herrn Oberbergraths Jiigler in Hannover. Von Riipferberg bei Walkcnried am Harze. S. 23.
— , kleinere Hand mit Vorderarm, in dem Grossherzoglichen Mineralogischen Museum zu Jen a. Von Richelsdorf. S. 19.
— , grössere Hand mit Vorderarm, daselbst. Von Richelsdorf. S. 19.
— ?, Exemplar im K. Mineralien-Kabinet in Dresden. Von .Mansfeld ? S. 21.
— , vormals Spencr’sclies Exemplar, gegenwärtig in der Sammlung des „College of Surgons“ in London. Von Kupfcr-Snhl am
Thüringer Walde. Copie nach Spener. S. 5.
— , Hand tind Oberarm, in der Sommlung des Herrn Bergraths Fulda zu Richelsdorf. Von Richelsdorf. S. 20.
— , Hand, in derselben Sammlung. Von Richelsdorf. S. 20.
— , Exemplar in der Sammlung des Herrn Baumeisters .\hhaus zu Kircliliain. Von Richelsdorf. S. 15
— , üebcrrcste von einem der grossleii Exemplare, in der K. Mineralien-Sanimlung in Berlin. Von Richelsdorf. S. 14.
— , vormals Swedenborg’sches Exemplar, gegenwärtig in dem K. K. Hof-Mineralien-Kabinet zu Wien. Von Glücksbrunii in
der Gegend von .Vltenstein im Sachsen-MeiningeD'scheii. S. 9.
Taf. 9 . — , vormals Link’sches Exemplar, gegenwärtig in der Sammlung des Ffirslcn von Schönbnrg-Wuldenburg in Waldenburg.
Von Suhl. S. 6.
Taf. 6. -------
Taf. 7. Fig. 1.
,. D.
Taf. 8 . ------
A L L G EM E IN E S UND G EO LO G ISC H E S .
D ie Gruppe d e s Kn p re rschiefergebirges, die in der Heilieiifolge
d e r Gestein s sch ich ten zwisch en der der Devonischen Gruppe nn-
g eliörigen Steinkolilenformation und der Trias ihre Stelle eiiiiiiinmt,
liiidet sieh am besten in Deutschland, England un d Russland en tw ickelt.
Zum Kiipferschiefergebirge wurd en auch iipch der bimte Sandste
in , so w ie d e r ö fte r mit jü n g e re n Kalken v e rw e c h se lte Miiseliel-
kalk, tind zw.ar so Lange hitizugenominen (J . C. Fre ieslebeii, geogii.
lle itn ig zur Ken n tn . des Kiipferscliiefergebirges, 1 8 0 7 ) , bis man
dahin g e lan g t w a r, das von Alberti (Monographie des b u nten Sandste
in s e tc., 1 8 3 4 ) u n te r der Henenniing d e rT r ia s begriffene, g u t beg
ren z te Sc liiciitensystem festzu ste llcn , wobei e s sich e rg ab , da ss
der bunte San dstein und der Muschelkalk w ese n tlich e Glieder d ieser
T rias ftusmacheti.
Nachdem Murchison gefunden zu h aben glau b te, d a s s die ty p isch e
En twickelniig des Kiipfersnhiefergebirges im Ru ss isch e n Go uvernement
P en n liege, v e rlieh e r ihm den Namen „P c rm isch e s Sy s tem“
(Pe rm ian s y s tem ) . Z u v o r s c h o n w u rd e d ie ses Gestein in Dentsch-
lan d u n te r der Benennung der Z e c h s te in -G iiip p e , un d in England
u n te r der Benennung des dolomitischen Kalkes (m agnesian limes
to n e ) begrilTen, zwe i Namen, de ren Anwen d u n g sich je tz t mehr
a u f die obere .\b th e iliin g des S y s tem s beschriinkt.
Dem C h a rak te r s e in e r Verste in e ru n g en nach bildet das Permis
c h e Sy s tem den Sch luss od e r die o b e re Abtheilung der Palaeo-
zo ischen G esteine, w o ra u s die e rs te od e r ä ltes te der mit Hülfe der
Versteinerungen festzu ste llen d en g eo lo g isch en Pe rioden b e s teh t; und
da d a s Pen n isc lie System in d e r Lag e ru n g sfo lg e üb e r der Steinkoh-
lenformatiou e rsch ein t, so kamt e s n icht aulTalien, d a s s d a sselbe
mit d ie ser die n ä ch s te V e rw an d tsch a ft z e ig t; in un se rem Alpengebirgc
sind s e lb s t beide so innig miteinander v e rb u n d en , d a ss cs unmöglich
s e y n so ll eine Grenze zwisclien d e r Stein kohlenfonnntion und
der Zeehsteinformatioii zu ziehen (v . Ro sth o rn im Ja h rb . f. Mineral.,
1 8 5 5 . S. 8117).
Da diese Schrift sich nur übe r die im Kiiiiferschiefer ge fundenen
Reptilien v e rb re ite t, so is t e s eigentlich auch n u r diese Formation,
w elch e vom 1‘ermischen System h ier in Hetra ch l kommt. Das Auftreten
des Ku pferschiefers in Deu tsch lan d lä s s t sich n ich t b e s s e r bezeichn
en, als es lloffmann ge tlian , indem er s a g te : „Ueberall an den Rändern
der alten Gebirge umgiirtct er die jü n g e re n w ie eine Einfassuiig.
so am Harze, am T h ü rin g er Walde, am Kiffliänser, bei Bottendorf,
im .Magdcburgischen, im Sna lkreise, bei Riebelsdorf und Rollienburg
in Hes.sun, bei Eso hweg e und Allendorf, cudlicli auch bei Üsnabrück
und Ib b en b ü ren .“ In Ku rb e ssen is t sein Auftreten mclir in selarlig.
Crediier, Geinitz, Ricliter, v . Gutbicr und andere Hessen c s sich
beso n d ers angelegen se y n , die L a g e ru n g sv e rh sltn isse tiiul Verste i-
ncrnngen der Gebilde d e s Pe rmischen Sy s tem s in Deutschland zu
e rmitteln. Zu den Geologen, die friilier sch o n ihre Aufmerksamkeit
au f diese Gegend g e ric h te t ha llen , g e liö rt Murchison, der sich freute,
iiamenilich in Deutschland eine Bestniigmig für das vo n ihm eiiige-
führtc Pcrmische System zu finden. Dieser Geolog b e su ch te in letzter
Zeit mit Müiris nochmals den Th ü rin g er Wald und den ifarz und
Ilunii. V. Mojer, Kiiiiforsoliierersimricr.i
lieferte d a rü be r, g e stü tz t au f se in eVo rg än g e r, den neuesten Heberblick
von der BeschaiTenheit d e s Permischen Sy s tem s in diesen Gegenden.
(Quart, geoi. J o iirn ., XI. 4. No. 4 4 . 18.>;>. p. 4 0 9 ) . Die Glieder
oder Formationen sin d dort in aiifsfeigendcr Reihenfolge : l )K o lli-
liegendes (Rothe s To d lie g en d c s), 2 ) Weissliegendes, 3) Kupfersch
iefe r, 4 ) Zechsteil) und 5 ) Sandschieler. Letzte re s Gebilde, den
Sandschiefer, h allen die Deutschen Geologen f ü r . unte ren bunten
Sandstein und nehmen ihn d aher zur Trias, wogegen Murchison noch
zuletzt (a. a. 0 ., p. 4 2 6 ) da rau f b e steh t, d a s s er dem Zechstein v e rbunden
se y , und dah er d a s Endglied vom Petmisclicn System bilde.
Wenn nun auch in vorliegendem Falle die A nsicht der Deut.schcn
Geologen die richtigere zu se y n sch ein t, so e rg ieh l sich doch aus
so lch en Abweichungen in den Ansichten au sg ez eic lin e te r Geologen
über die Stellung v on an den Grenzen zwe ie r Systeme oder se lb st
zwe ie r geo lo g isch en Perioden aufti-etendeo Gebilden nur zu deutlich,
d a s s die Abschnitte, welch e w ir zu leichterem Verständniss g enö-
Ih ig t sind in der Reihenfolge dev Gesteinsschieliten anzubringen,
iu Wirklichkeit, w en ig sten s sc h a rf b egrenzt nicht b e steh e n ; wie dies
ja auch b e re its für die na ch der Steinkohlenformalion hin liegende
Grenze des Perinisclien Sy s tem s he rv o rg eh o b en wurde.
Die a u s Conglomérat oder Sandstein be steh en d e untere Abtheilung
des Perjnisclien Sy s tem s oder das Kolliliegende en th ält fast
mir ü c b e rre s te v on LandpHanzen, die obere Abfheiinng, welch e von
k alkiger N atur ist, oder der Zech ste in , vo n dem die g anze Gruppe
in Deutschland ihren Namen en tleh n t h a t, und der in England einen
gu ten Vertreter in dem dolomitischen Kalk (m agnesian limestone)
b e sitzt, is t die reic h ste Quelle für Versteinerungen. .AuiTallend is t es
jed o ch , d a ss d ieser Reichtluim sich fa s t n u r auf wirb ello se Thiere
und zw a r des Meeres aiisileh n t; die Ueberreste v o n Fischen sind
d arin se lir unbedeutend und vo n Reptilien fand sich noch g a r n ichts.
Dafür werden die Reptilien mit e iner Menge F is c h e , die meist
hetcrocei'ken Ganoiden angeliören, in dem zwisch en dem Weissiiegen-
dcn un d dem eigcnllichen Zechsfein au ftrelenden, wohl letzterem
z u nächst v e rbundenen Kupferschiefei', einem sc hw a rz e n , bituminösen
, Kiipfci'crze führenden Mergel, angetroffen, d e ssen Mächtigkeit
im Th üringer Walde zu iiiigefähr fünf, im Harze mir zu zwe i Fiiss
angegeben wird, w a s gegen die Mächtigkeit der übrigen Glieder
allerdings ge rin g e rsch ein t. Demiingeaclitet besitzen Fauna und Flora
d ie ses schwa rzen Schiefers ihre Eigenthiimlichkeiten.
Auch in England findet sich der Ku p ferschiefer a ls ein bituminöser,
.Mergelschiefcr v o r, der dem Deutschen in den Lag e ru n g sv erh
ä ltn issen und dem Gehalt an Fischen ähnlich sieb t, dabei aber frei
v o n Erzen befunden w ird ; die Versteinerungen sind d arin überhaupt
wen ig er zahlreich, und u n te r ihnen die Reptilien n icht v ertreten,
llieh e r wird namentlich ein in Durham a n steh e n d er ,,M a rl-s la le “
{.Miii'chison und .Morris, a. a. D., p. 4 4 8 , Tabelle) g e iechnet.
Die vo n Muichison dem Pcrmischen System einverleibteu Gebilde,
welch e sich üb e r die Ru ss isch en Gouvernements Perm, Orenburg,
Kasan etc. an sdchnen, können schon ans dem Grunde v on diesen
Betrachliingen nicht g anz au sg esc h lo sse n bleiben, weil s ie Reptilien
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