
über zwei se in er Olieilcr nielli so nuiTallGntl kurz sind a ls in Monitor.
Mil InbcgrifT des Mittelhandkiiochcns iinil des Klauengliedes ergeben
die Zahlen für die (ilieder, w o ra u s die fünf Fin g er be steh en , vom
Daumen au sgehend, folgende Re ih e : 3. 4. 5. 6. 4, w a s mit Monitor
und anderen Liicevlen übcrcinstimml. Die Glieder, w o ra n die Klauen
einleiiken, u n terscheiden sich von denen in Monitor dadurch, d a ss
sie die ihnen vorh erg eh en d en Glieder n icht an Länge übertreffen,
wie dies in Crocodil der Fall ist. Säinmtliche Fin g er waren mit
Klauen bewaffnet. Die Klanen d e r Fin g er w a ren s tä rk e r a ls die der
Zehen, besonders in den g rö s s e re n Exemplaren. Diiich ihre flache
lind krumme Form gleichen sie eb en so s e h r denen in den Lacerten,
a ls sic sich von denen der Crocodile u n terscheiden.
Der F u s s w a r fü nfzehig, iu Crocodil b e s teh t er n u r a u s v ier
Zehen. Die Fu s sw n rz el z ählte h ö c h s ten s sieben Kiioelielchen, vo n
denen v ie r durch Grösse und v o n diesen w ied er zwe i durch ihre
h ohe flache Form sich a u s z e ich n e le n ; in Crocodil b e s teh t die F u s s-
wu rz cl nur au s fünf und in .Monitor ebenfalls a u s e iner geringeren
Zahl von Knöchelchen. Auf die obere Reihe der Wui'zel kommcu drei
Knöchelchen, vo n denen zwei durch Grö s se au sgezeichnet waren ,
doch w a ren s ie melir hoch und flncii, und lagen nicht dicht genug
lieben einander, um wie in .Monitor nur eine feine Naht zwisch en
sich zu la ssen . Das d ritte Knöchelchen w a r ebenfalls g ro s s , dabei
aber g e ru n d e t; es lie sse sich dem A strag a lu s v e rgleichen, weil das
Schienbein darin e inlenkte, d a s a u sserd em noch an einen d e r beiden
flachen Knochen s tie s s . Das Wadenbein sch ein t mit den beiden
flachen Kiioeheii zusammengelegen zu haben. Das g rö s s e re g e rundete
Knöchelchen wird für Monitor (Cuvier, o s s . fo ss., 4° ed. t. 2 4 5 .
f. 5 0 ) eben so wen ig an g egeben, a ls ein nur wen ig kleineres der
zwe iten Reihe z u r Aufnahme der g ro s s en Zehe. So n s t la sse n sieh
in d ieser unte ren Reihe n och zwe i od e r drei Knöchelchen u n te rs ch e iden,
w o ru n te r ein g rö s s e re s , welch e s mit der d ritten , v ie rten und
fünften Zehe in Zusammenhang stan d .
Ohne die Wurzel wird die Länge des F u s s e s der des Oberschenkels
w en ig sten s gleich gekommen se y n , w a s mehr dem in Crocodil
heslehenden Verhältniss e n tsp räch e, ln Monitor hat der F u s s den
Oberschenkel an Länge übertrolfcii. In der sp itze ren Form nähert
s ich der F u s s mehr dem in .Monitor. Der Mittelfussknochen der kleinen
Zehe is t dem in Monitor aiilTalleiKl ähnlich, auch lenkte die kleine
Zehe, wie in diesem Thier, au ssen ein. .Mit Inbegriff des .Mitlelfuss-
knochciis und des Klauengliedes bilden die Glieder der einzelnen
Zehen, mit der g ro s s en beginnend, folgende dem .Monitor und den
Lacerten ü b erhaupt en tsp rechende Re ih e : 3 . 4 . 5 . 6 . 5. Samml-
üche Zehen w aren mit Klauen bewaffnet, welch e e tw a s geringer
w a ren , als die der Finger. Die Glieder, wo ran die Klanen einlenkeii.
u n terscheiden sich vo n denen in .Monitor dadiireii, d a ss sie die ihnen
vorh erg eh en d en Glieder an Grösse n icht übertrelTen.
H a u t .
Durch den Mangel an Hautknochen n eigt der P ro to ro s a u ru s e n tsch
iedener zu den L acerten hin.
G r ö s s e .
Da vom P ro to ro s a u ru s der hin te re Theil des S chw an z es nicht
überliefert is t, so habe ich früher schon (Beiträge z u r P e trefak ten -
knnde, V. 1 8 4 2 . S. 1 4 ) v e rsu c h t, die Länge des ganzen Thieres
durch Berechnung herauszufinden. Die dazu b en utzten Materialien
sind inzwischen v e rmeh rt und v e rvollkommnet w o rd en , und e s wird
d a h er auch die nunmehr zu gebende n eue Aufstellung der Berechnu
n g ein rich tig eres E rgebniss zur Folge haben. Die vo lls tän d ig sten
Exemplare sind das Spener’sch e (Taf. VII, Fig, 1) und das Link’sche
(Taf. IX) . Vom l.in k ’sch en Exemplar is t eine Länge vo n 1,0.30 .Mtr.
vo rh an d en . Nach dem Spener’schen maass der Schädel
gegen ach t R ückenwirhellängen, a u f das Liiik’sc h e Exemplar
üb e rtrag en ........................................................................ 0 ,1 2 4 „
U ebertiag 1 ,1 5 4 .Mir.
0 ,4 8 5 „
Uebertrag
Der Atlas wird s e in e r Kürze weg en kaum in Belraclit
zu ziehen se y n . wohl ab er d a s vom S chw än z e fehlende
Stück. Bei der .-Vnnahme d a s s vom Lin k ’schen Exemplar
die Hälfte des S c hw an z es ü b e ilie fe rt is t, w a s a u s der
G rö s se und Stärk e der letzten v o rh an d en en Sclnvanz-
wirb el w ah rsc h ein lich wird , kommt liiefür noch in
Rechnung . . . . . . .
E s e rgiebt dies eine Länge v o n 1 ,6 3 9 Mtr.
Der Hals w a r lä n g er a ls der Kopf, der e tw a s w en ig e r a ls die
Hälfte der vo n den Rü ckenwiibeln eingenommenen Länge m a a s s und
vielleicht v ie r mal iu der Länge des S chw an z es e n th alten w a r, so
d a ss die Grö s se des ganzen Th ie rs siclierlich nicht u n te r a cht Kopflän
g en betrug.
Die g rö s s te n E.xeinplare v o n P ro to ro s a n ru s werd en a u s dem
Schwanzfragment Taf. I. Fig. 2 und au s den au f d e r l’la tte Taf. VII.
Fig. 5 vorh an d en en Resten e rk an n t. Das Lin k 'sch e Exemplar (Taf. IX)
v e rh ä lt sich zu ersterem w ie 4 ; 5, w a s 2 ,0 4 9 für die Grö s se des
Thiers e rgeben w ü rd e ; dieselbe Grösse lä s s t sich auch au s den
Wirbeln der Platte Taf. VII. Fig. 4 lierleiten. Das Link’sc h e Exemplar
ve rh ie lt sich zu dem der Platte Taf. VH. Fig. 5 wie 2 : 3, w o ra u s
sich fiir das Thier eine Lauge vo n 2 ,4 5 8 b e re ch n e t. Das Dresdener
E.xemp!ar (Taf. VI) w a r noch e tw a s g rö s s e r und wü rd e ein Thier
d a rg e sle llt haben, d a s n icht wohl u n te r 2 '/, .Meter, w a s gegen acht
Rheinische F u s s w äre, lang g ew e s en sey n konnte.
Hienacli wü rd e die Diagnose la u ten :
P r o t o r o s a u r u s S p e n e r i . Fimfzehiger Dnctylopode, mit in
-Alveolen eingekeilten Zäh n en , o hne Haiitknochen, g egen acht Fu s s
Länge e rreich e n d ; Hals län g er a ls Kopf, der e tw a s w en ig e r als
die Hälfte der die Rückenwirbel umfassenden Stre ck e m a a s s und v ier
mal in der Länge des S c hw an z es en th alten se y n w ird ; 1 4 ? Zähne
in der U n te r-, 1 8 ? in der Ob erk ie fe rh ä lfte ; Kö rp e r und Bogen der
Wirbel v e rsc hm o lz en , beide Gelenkflächen d e s Kö rp e rs co n c a v ;
7 Halswirbel, .Atlas kurz und klein, die übrigen länger als die Wirbel
so n s t, der v ie rte Halswirbel der lä n g s te ; Ilalsrippen dünn, lang,
fad enförmig; Kückenwirbel 1 6—1-8, ob e re r S tach elfo rtsa tz vo n mittle
re r Höhe, Q u erforts atz k u r z ; Hüekenrippen einköpfig, s ch lan k , mit
e iner Kinne v e rs e h e n ; Verbindungsrippen und Bauchrippen knöcehrn,
dünn und z ah lre ich ; Len denwirbel k e in e ; Be ekenwirbel n ich t u n te r
drei, fe s te r v e re in ig t; o b e re r S tach elfo rtsa tz vom 1 4 .S chwan zwirb c l
an oder sp ä te r g eg ab e lt, u n te re r Bogen zwisch en je zwe ien AVirbeln
e in lenkcnd; Oberarm an den Enden s ta rk au sg eb reitet, Vorderarm
kaum kürzer als Oberarm, Oberarm zu Oberschenkel wie 2 : 3 ; Unlerschenkel
kaum kürze r a ls Ob ersch en k e l; a ch t? Ilan dwu rze lk n ö ch cl-
c h e n ; Hand o hne Wurzel e tw a s k ü rze r als Oberarm, d e r v ie rte
Finger der lä n g s te ; mit der Mittelhand «nd den Klaucnglicdern bilden
die Fingerglicder folgende R e ib e : 3 . 4 . 5 . 6 . 4 ; sieb en Fiiss-
wiirzc lk n ö ch elch en , w o ru n te r v ie r g r ö s s e r e ; Fu s s ohne Wurzel
w en ig sten s so lang als Ob ersch en k e l, mit dem .Mitlelfuss und den
Klauengliederii bilden die Zehengliedcr folgende R e ih e : 3 . 4 .5 . 6 . 5 ;
sämmtliehu Finger und Zehen mit krummen, flachen Klanen v e rs e h
en ; die Glieder, wo ran die Klanen eiiilenken, übertreffen die ihnen
vorh erg eh en d en Glieder n icht an Länge. Dem Ku pferscliiefer der
Zec h ste in-Formation in Deutschland zu steh en d .
Die eigenthümliche Uombination vo n Cha rak te ren , die im Pro fo ro -
saui'iis ausg ed rü ck t lieg t, liefert somit aueh h ie r wied er den deutlichsten
Beweis von der Triiglichkeit der Sch lü sse au s v ereinzelten
Theiien a u f die BeschaiTenheit des ganzen Th ie re s, vo n d e r ich mich
ge rade beim Studium d ieser a lten Saurier im .lahr 1 8 2 9 z u e rs t überzeugte,
und die ich v o r 2 2 Jah ren (1 8 3 4 ) ofTcnflich der Lehre
Ciivier’s , d a ss das g anze Th ie r sieh unlrüglich a u s einem v e re in zelten
Theil e rkennen la sse , g e genübe r g e s te llt h abe. (Vrgl. meiue
kleine S c h r if t: Ueber die Reptilien und Sängclhiere d e r v e rschiedenen
Zeiten der Erde. 1 8 5 2 . S, 1 3 5 .)
Ilrrin. von Mcycr ¿c».'