
Z A IIL D E R S P E C IE S .
,
Bei Pi iifiing des r nunmehr in n hreibnng
nnd Abbildung vorgelegtcn Materials über die Sau rier an s deiiiKupfer-
sohiefer au f die Species sind v o r e r s t noch die zu Dresden (Taf. VI)
tind in der Jn g ie r'sc lien Sammlung (Taf. V. fig. 1) an fbewalirten
E.xemplare anszuschcideii, und zw a r a u s dem Grunde, weil diese sich
in der Bauch - oder Rückenlage befinden, w äh ren d die übrigen Exemp
lare seilliehe Lage darbieten. Durch diese Verschiedenheit in der
Lage des Sk eletts is t die gen au e Vergleichung der Theile so seh r
e rs c hw e rt, d a ss s e lb s t d a rüber keine Gewissh eit zu erlangen w a r,
ob die Exemplare zu Dresden und Hannover dom Pro to ro sau ru s
üb e rh au p t ang eh o ren , w a s für alle übrige keinem Zweifel u n terliegt.
Uebrigens rü h rt das Ju g le r's c h e Exemplar v on einem Thier h e r, das
die mittlere Grö s se von P ro to ro s a u ru s Speneri einliält, wogegen
das Dresdener sich v o r allen durch Grösse au szeichnef, w iew o h l es
hierin die g rö s s lc n Exemplare vo n P ro to ro sa u riis n u r unbedeutend
überirilTt.
Unter den entschieden dem P ro to ro s a u ru s bciznlegenden Resten
vciTathcn das Stück Schwan z der .Miinsler’sch eu Sammlung (Taf. 1.
Fig. 2 ) und die Platte mit der Hand der Berliner (Taf. VH. Fig. 5) die
g rö s s te n T hiere, dagegen die eine Hand der J en ae r Sammlung (Taf. V.
Fig. 2 ) das k leinste, die übrigen Reste rü h ren alle vo n Th ieren her,
deren Grösse zwisch en die beiden gen an n ten Grenzen fallen ; so dass
liienach die Grösse wenig ge eig n e t sch ein t, einen A n h altspunkt bei
Unlersucluingei) üb e r die Species abziigeben.
Neben der Grösse w a ren e s hau p tsäch lich .Abweichungen in der
Beschaffenheit d e r Hand, w elch e mir die V ermnthung vo n der E x istenz
e iner zweiten Species beibracliten. Es fiel dies in eine Zeit, wo mein
Material üb e r P ro to ro s a u ru s noch n icht zu der Vollständigkeit angew
ach sen w ar, die es g e g enw ä rtig besitzt. Um so mehr w ird e s nöthig
s ey n , alles w a s lumnichr vo n einem so w ichtigen Skelettheil wie die
Iland v o rlieg t, von neuem einer gen au en V ergleichung zu unterziehen.
Es sind b e re its sieb en v o lls tän d ig e Hände anfgefimden. ln der
Zu sammensetzung derselben oder der Zahl ih re r Theile liegen keine
Abweichungen, welche so belangreich wären , d a s s s ie zu r Annahme
v o n meh r a ls e in er Species b e re ch tig ten ; se lb s t n ich t in der Zahl
und Anordnung der Knöchelchen, w o ra u s die Handwurzel besteh t.
E s komiiiLAi dah er n u r die Grösse der v e rschiedenen Hände und die
V erh ältn isse ih re r einzeloen Theile in Be tracht. Von diesen Händen
ist, wie b e re its e rw äh n t, die Berliner (Taf. VII. Fig. 5) die g rö s s te ,
die eine der Jc iuier Sammlung (Taf. V. Fig. 2 die k leinste, letztere
is t se lb st noch kleiner a ls die des Fre iberge r Exemplai's (Taf. 11.
Fig. 1 ) , lind v e rräth ü b e rh au p t das k leinste v on P ro to ro s a u ru s an-
g ed cutetc Thier. Die g rö s s te Hand is t g e rade noch einmal so g ro s s
a ls die kleinste. Von den d a zwischen liegenden Händen n ähern sich
die beiden Hände der Fiilda’sch en Sammlung (Taf. VH. Fig. 2 . 3 ) mehr
der g rö sste n , die Hand des Fre iberge r Exemplars (Taf. II. Fig. I )
mehr der kle in sten , wäh ren d die an dere Iland der J en ae r Sammlung
(Taf. V. Fig. 3 ) mid die des Link’sch en Exemplars (Taf. IX) mehr
d a s .Mittel einhalten. Die Hand des Fre iberger Exemplars (Taf. II.
Fig. 1) fällt dadurch g egen die üb rig en Hände e tw a s auf, d a s s die
drei initiieren Mittelhandknoehen sich im V ergleich zum e rs ten Fingerglied
ein wenig län g er h e rau sste llen , w a s in d e ss um so w en ig er von
Bedeutung se y n kann, a ls s e lb s t die kle in ste Hand sich in diesem
Verhältniss allen übrigen ähnlich ve rh ä lt. Hiedurch, so wie durch
die allmählichen Uebergänge in Grö s se, v e rschw in d en auch bei den
Händen die Anhaltspunkte z u r Unterscheidung v o n mehr a ls e iner
Species, und s e lb s t die s tä rk e re En twick elu n g der Klauen in den
g rö s s e re n Händen, die in dem Daumen am auffallendsten h e rv o rtrill,
v e rlie rt ihren W'erth, und kommt lediglich au f Rechnung des w e ite r
fo rtg esch ritten en Wachslhuins des Thiers.
Bei w e ite re r Durchführung der Vergleiehiing is t zu bedauern,
d a s s v on den Fü ssen so wen ig Brauchbares überliefert sich vovfin-
det. Es sind eigentlich n u r zwei F ü s se vo rh an d en , an dem Swedenborg’schen
(Taf. VIII) und dem merklich g rö s s e re n L ink’sch en Exemplar
(Taf. IX). Hier e rgiebt sich nun, d a ss w äh ren d die Grösse dcr
Hände dem zwisch en der Grösse beider Thiere üb e rh au p t b e steh e n den
Verhältniss an g eme ssen ersch ein t, sich in den Fü s sen derselben
kaum eine Grössen v e rsch ied en h c it fierau sste llt, w o ra u f in d e ss um
so w en ig er Gewicht g elegt w erd en kann, a ls in den beiden Thieren
die cinzcluen Theile des F u s s e s und so g a r der Fiisswu rze ! in Zahl
und Beschaffenheit v ö llig ttbercinstimmen. Es machen sieh ab er auch
noch an dere Abweichungen bemerkbar. Im Link’sch en E.xemplar is t
die un te re Hälfte d e s Oberschenkels s tä rk e r geki-ümint und d a s obere
Ende des Oberarms g egen das Swed en b o rg ’s c h e auffallend schmal.
Diese .A bweichmigen werd en haiiptsftclilich d a rau f be ru h en , d a ss in
den beiden Thieren die en tsp rech en d en Tlieile n ich t g en au in d e rse lben
Lage der Vergleichung da rg eb o ten werd en . Auch in den Wirbeln
la ssen sich Abweichmigen hernusfinden. So sind in dem Lin k ’sch en
Exemplar die o b eren S tach eifo rtsä tze e tw a s h olier, in den Schwnnz-
wirb eln werd en sie g egen den M'irbelkörper hin auffallend magerer
und e tw a s mehr h in te rw ä rts g en eig t und der Kö rp e r d e r Sc liwan z-
wivbcl sch ein t e tw a s län g er, freilich mehr in Folge g e rin g e rer Kö rp e rh
öhe, auch wü rd e die Gabelung des o b eren Sta c h e lfo rts a lz e s e tw a s
früher beginnen, a ls in dem Sw e d en b o rg ’sch en Excinplnr, d e ssen
Schwan z dah er le ich t ein wen ig k ü rze r und kräftig e r g ew e s en se y n
konnte als im Lin k ’s c h e n ; w a s in d e ss immer n och n icht h in reichen
würde, au f v e rsch ied en e Species s c h lie s s en zn la s s e n . IVas in sb e so
n d e re die Höhe d e s Stach clfo rtsa tze s betrifft, so sc h e in t d ie se üb e rhaupt
mit dem Waelisthuin e tw a s mehr zugenommen zu h a b e n ; und
w a s den E in tritt der G abelung am ob eren S ta c h e lfo rts a tz der S c hw an z -
wirb el an b elan g l, so wird die ser, w ie sich auch an dem Spener’sclien
E.xemplar e rgeben dürfte, n ich t an einen bestimmten Wirbel gebunden
sey n , so ndern je na ch dem Individuum bald frü h e r bald sp ä te r s ta tt
finden. Es wird dah er keinem Zweifei u n te rliegen, d a s s das Lin k ’sch e
und das Swed en b o rg ’sc h e E.xemplar e iner und derselben Species a n -
gcliören.
Von diesen beiden Exemplaren das Sp en e r’sch e (Taf. VII. Fig. l )
v e rsch ied en zu ha lten , liegt kein G rund v o r. E s is t nur kleiner, indem
e s in Grö s se auf das Frc ib erg e r (Taf. II) h e ra u s kommt, an dem
man sich überzeugen k an n , d a s s das auffallend schmale Au sseh en
des oberen Endes des Oberai'm s n u r dah er rü h rt, da ss die -Ausbreitu
n g d ie ses Endes g egen den Be schaue r g e ric h te t w a r ; je tz t is t
sie weg g eb ro eh en . An dem e tw a s g rö s s e re n Berliner Exemplar
(Taf. III), d a s in Grö s se a u f das Sw e d en b o rg ’sch c he rau sk o inml,
lä s s t sich deutlich erk en n en , d a s s auch bei den kleineren Exemplaren
das ob e re Ende d e s Oberarms aiisgebi-eitet g ew e s en se y n m u sste.
Zw isch en diesem und dem Link’sch en Exemplar s te h t in Grö s se das
früh e r schon v on mir be sch rieb en e Münster’seh e (Taf. I Fig. 1) in
der Mitte, und man e rk en n t an diesem ebenfalls, d a s s d a s o b e re Ende
des Oberarms s ta rk a u sg eb reitet w a r. Auch is t h ier der un te re
Theil des Oberschenkels d u rch d eutlichere Biegung dem im Link’sch
en Exemplar ähnlicher. Das a lte Berliner Exemplar (Taf. IV.
Fig. 1 ) kommt in Grö s se a u f d a s Link’sc h e h e ra u s , und namentlich
an den v o n den h interen Gliedmaasscn übevliefcrten Theiien e rk en n t
man, d a ss beide d e rselben Species an g ch ö ren . Se lb st die Wirbel der
.A lthaus’sch en Platte würd en in Grö s se un d den V e rh ä ltn is s e n , die
sie zeigen, zu P ro to ro s a n ru s p a s s en . Alle diese Reste werd en daher
nur e iner und d e rselben Species, dem P ro to ro s a u ru s Speneri, bci/.u-
legen seyn.
Sc hw e re r is t e s jed o ch sich d a rü b e r a tiszuspvechcn, ob das
Dresdener (Taf. VI) und das Ju g le r’s c h e Exemplar (Taf. V. Fig. l )
dem Genus P ro to ro s a u ru s ü b e rh au p t an g ch ö ren . Die Grö s se des
Dresdener Exemplars wü rd e kein Grund sey n , d a sselb e davon au szu -
sch lie sseii, da es nur s e h r w en ig d a s Maximum der Grö s se ü lie rsleig t,
welch e s an Exemplaren gefunden w u rd e , die o hne allen Zweifel zu
P ro to ro s a u ru s Speneri g e h ö ren . Es liegen ab er an dere Gründe vor,
welche davon ab h altcn , diese Exemplare je tz t schon d e rselben Species
beiziilegen. Es is t nämlich eigen, d a ss beide sich n icht w ie fast
alle en tschieden zu P ro to ro s a u ru s Speneri geh ö rig en Exemplare in
se itlich e r Lage, so ndern vo n der Bauchseite e n tb lö s s t diirslclien. In
so lch en Abweiohiingen lieg t bisweilen s ch o n eine AiKleiitiing vo n
einem v e rsch ied en en Genus. Fälle der A rt kommen bei den fossilen
Fischen v o r , vo n denen einige kaum in e in er an d eren Lage a ls der
R ü c k en -o d e r Bauchlage g ek an n t sin d , und sich dadurch s c h o n als
versch ied en von den übrigen, mei.st nur die se itlich e Lage cinlialtcn-
den Fischen h e rau sste llen . Weniger sind d ie se Fälle bei den fossilen
Reptilien gek an n t. Doch e rsch ein t z. B. der Arch eg o sau ru s der
Steinkohleuforinallon eigentlich nur in der Bauch- oder Rückenlage,
und e tw a n u r die Theile %'on den g rö s s te n Individuen machen davon
eine Ausnahme. Auch hin ich u n te r den v ie len v o n mir u n te rsu ch ten
fo ssilen Fröschen keinem beg eg n e t, der eine seitliche I.age ein g e nommen
h ä tte. Dies alles sch ein t wirklich dafür zu sprech en , dass
die Lage, welch e das Tliier im G estein einnimmt, in einem g ewissen
Zusammenhang mit der Beschaffenheit des Th ie rs, namentlich mit
d e ssen Korperform ste h en wird. E s feh lt in d e ss auch nicht an Fällen,
a u s denen sieh e rg ie b t, d a ss dieselbe Species in den v e rsc h ie den
sten Lagen Vorkommen k an n . So is t mir u n te r den Reptilien der
Myslrio sau ru s des Lias in se itlich e r wie in der Bauch - od e r Rückenlage
b ekannt. Dem P ro to ro sa u ru s se lb st' s te h t die sc itliclie Lage
n icht ausch liesslich zu, w ie sich au s dem Exemplar d e r l'ulda’schen
SaimnUing (S. 2 1 ) e rg ieb t, d a s icii zwa r n icht se lb s t u n te rsu ch t habe,
vo n dem ich aber nicht an d ers glauben kann, a ls d a ss es dem P ro lo ro -
s a iu u s Speneri an gehürt. Dieses Exemplar kommt in Grö s se mit
dem Ju g le r’schcii überein. Um so mehr h a tte ich cs zu bedauern,
da ss ich eine geuauvc Veigleicluing beider, th e ils weg en dev Maiigel-
ha ftig k eit der Skizze, die ich vom Fulda’sohen Exemplar b e sa s s . dann
ab er auch a u s dein Griiude nicht vornchineii koiuile, weil lelzlcrem
die Beckcngcgciid fehlt, au f deren Vergleichung e s liauptsächlicli
angekomineii wäre.
Was eine g enaue Vergleichung mit den ü b rigen.Exemplaren von
P ro to ro s a u ru s immögücli macht, isl, d a s s die en tsp rcchendeu Theile
in den ve rsch ied en en Exemplaren nicht vo n derselben Seite ent-
h lö sst sieh d a rstelien . und d a s s g e rade die Brokciigegcnd, welche
den sic h e rs te n .Aufschluss g eben wü rd e , noch überdies mit anderen
Knochen so se h r zusamincngcdrüekl sich Vürfimlet, d a s s eine genaue
Unterscheidung der eiiizeineii Theile n icht im Bereiche der .Möglichkeit
liegt. Es lä s s t sich d aher aueh nicht sa g en , ob die Beckengegend
des Pro lo ro sa iiru s bei der Bau ch - oder Rückenlage »ich aus-
nclimen wü rd e wie in dem Dresdener oder dem Ju g le r'sch cn Exemplar.
Nur so vie l sc lie in t g ew iss, d a ss in P ro to ro sa u ru s mehr als
zwe i Beekenwirbel sich vorfanden, d a ss die Bcckenwirbel fester
unte re in an d er v e rbunden w a r e n , d a ss sic s tä rk ere Fo rtsä tz e zur
Aufnahme des Beckens b e sa sse n und d a ss d a s Becken sta rk entwickelt
w a r und g ro s se p la tte Knochen en th ielt. Allein alle.s d ieses
reic lit noch nicht hin, um mit Sicherheit sieh d a rüher auszu sp re-
clien, ob das Becken beschaffen w a r wie es in den Exemplaren
zn Dresden und der Jn g lc r’sch en Sammhing v o rlieg t. Zu dem gkiubt
man in diesen beiden Exemplaren noch andere Abweichungen zu erkennen,
wozu namentlieh geliört, d a s s die Kippen kürzer, s tä rk e r und
ge rad er a ls in Pro lo ro siiurn s Speneri zu se y n s c h e in e n ; und auch
hierin würden das Dresdener und das Ju g le r'sc h e Exemplar b e s se r
ziisaminen p a s sen , als zu den übrigen Exeinpiaren. Es is t sonach,
v o r e r s t w en ig sten s , n icht mögiich anzugebun, ob diese beiden Excm-
pliire zu P ro to ro sa n ru s Speneri geh ö ren , oder ob sie davon g e tre n n t
zu h allen sind.
Nieiits b e re ch tig t, einer E ntscheidung liieriiber vorzugreifen. Diese
mag nun durch Aufrindmig geeigiiolcr Stücke aiisfallen wie sie wolle,
so g eh t au s den. gepflogenen Untersuchungen doch je tz t schon so
viel mit Gew issh eit lie rv o r, d a s s der Kupferschiefer an Reptilien
arm und einförmig w a r ; w a s er aber von solclien Tliieren enltiielt,
w a r gleicliwoii! von eigenlhümlicher Beschaffenheit.
CHARAKTERISTIK DES PROTOROSAURUS.
K o p f .
Wenn Kundmann s a g t, in se in e r Sammlung befinde sich eine
„gi'Ossköpfichte inctallisirte l-a c e rte ,“ so so llte man g lauben, da ss
an diesem Exemplar der Kopf ü b e rliefert w ä re . Es is t in d e ss noch
nich t g elungen die Kundniaiin’sch e Lac crte wieder atifzufinden; und
da au ch a u s dem w a s übe r dieselbe g e s a g t wird n icht mit Siehev-
heil zn entnehmen ist, oh d ieser wich tig e Skeletfheil an ih r wirklich
s ich v orfindet und wie derselbe beschaffen ist, so is t es eigentlich
immer n u r das Spene r'selie Exemplar, durch d a s es möglich wird,
eine Vorstellung vom Kopfe d ie ses Th ie re s zu e rlangen, bis je tz t
freilich nur nach der mangelliafleii Abbildung bei Spener (Taf. VII.
Fig. 1 ) , vou der zu w ü n sch en w ä re , d a s s sie durch eine b e ssere
e rs e tz t würde.
Hienach is t die ge ring e re Länge des Kopfes im Vergleich zur
Länge des ganzen Th ie rs mehr e in er Lac crte a ls einem Crocodil ang
em e s s en ; am wen ig sten lä s s t sich helianplcn. da ss die Schnantzc
v e rlä n g e rt g ew e sen w ä re , wie im Gavial, w o fü r Faujiis das Thier
v e rk a n n t h a lte. Die Augenhöhlen sch ein en in der ungefähren Mitte
der K o pflänge gelegen zu haben. Die Zähne sto ck en mit Wurzeln in
g e tren n ten Alveolen oder Zellen, w a s schon allein genügen würde,
den .Monitor und die Laeertcn überhaupt v on der Vergleichung an s-
z n sch liessen . Diese Be feslig n n g swcisc der Zälme is t ein Kennzeichen
dev Crocodile, da.s zugleich aber auch den me isten älteren Sauriern
z n s teh t, o hne d a s s anznuehmen w äre, d a ss s ie dcslialb Crocodile
g ew e s en sey n m ü ssten , vo n denen sie sich vielmehr so n s t aiifTaliend
un te rs ch e id en . In der Unterkiefevhälftc sind 14, in der Oberkiefer-
liälftc 1 8 Zähne bcobaclilel, welche länger, sch lan k e r und eylin-
d risch er w aren a ls in Thecodontosauvus. Lst in d ieser Angabe die
w irkliche Zahl der Zähne für den P ro to ro sa u ru s enthallcii, so b e sa s s
d ie ses Thier w e il w en ig er Zähne al.s der Gavial, der über hundert
z ählt, aueh w en ig er a ls die Caimane, für die in der L'nterkieferhälftc
1 9 - 2 2 , in der Oberkiefcrhälfte 1 9 - 2 0 angenomnicii w e rd en ; d agegen
kommt die Zahl mehr a u f die in den eigentlichen Croeodiien.
die 1;') und 19 Zähne b e sitz en , licraiis. Allein s e lb s t bei völliger
l'eb e rc in sliinmu n g in der Zaiil, Vertlicnung, Be festigu ng sweise nnd
I den Croco-
übriger Ban
Beschaffenheit der Zähne xviu-dc das Thier doch nicht z
dilen hinzugcnoniraen werd en k ö n n en , weil damit seii
nicht übereinslimmt.
H a l s .
Zu den anflallendslen Eigenlhüinlichkeiten de.s Pro to ro sau ru s
gehört un stre itig die Bildung se in es Halses, der n icht allein durcli
l.änge, .sondern auch noch dadurch sich aiiszeichiict, d a ss an den
Wirbeln lange fadenförmige Knochen cinicnkten. Während in den
erio.sclieiien .Macrolraclielen, wozu der P lcsiosau ru s, No th o san ru s und
andere Genera geh ö ren , der noch längere Hals auf e iner u n g ewö h n lich
g ro s sen A nzahl vo n Halswirbeln, welche die g ewöhnlichen Wirbel
an Länge n icht übertreffen, be ru h t, b e sa s s Pro to ro sau ru s doch n icht
über sieben Halswirb e l, die d aher länger w a ren , als die Wirbel
so n s t in diesem Thier. Es e rinnert dies an die innghalsigen Ptero -
dactyln, die jed o ch fliegende Saurier w a ren , und der O o lith -u n d
Kre id e -P erio d e a n g eh ö rten ; auch epiniicrt es an die vo n mir unter
der Benennung Tan y s lro p h c tis begriffenen Wirbel a u s dem Muschelkalke
(Sau rier des Muscheikalkes, S. 42- I. 3 0 . t, 46 . f. 1 —4 ) , die
ab er nocli viel län g er und auch g anz an d ers g ebildet w a r e n ; und
dann e rinne rt es noch an den Hals der lebenden Giraffe. Der lauge
Hals der Vögel be steh t au s e iner w e it g rö s se re n Anzahl vo n Wirbeln,
und kommt daher hier n ich t w e ite r in Betraclil. In den lebenden
Sauriern sind die gewö h n lich en Halswirbel v on den Rückenwirbeln
in Grösse kaum versch ied en , wenig.stens nicht länger.
Die Z.iilil der Halswirbel wird sieben be trag en haben. Der e rste
Halswirbel oder A tlas (Taf. 1. Fig. l . Taf. VHI) sclieint, wie in Crocodil
und den Laccrleii, aiilTaHend klein und kurz g ew e sen zu sey u und
au s mehreren le ich t tren n b a ren Stücken b e standen zu haben. Es war
alsd an n d e r v ie rte der län g ste Halswirbel und zugleich der längste
linier den Wirbeln ü berhaupt, w a s so n s t v o n keinem Thier bekannt
ist. Sieben Halswirbel kommen normal bei den Säugelliiereii und auch
bei den Crocodilen und Alligatoren v o r ; u n te r den Lacerten liaben
.Monitor und Draco die m e isle n , iiäiulicli sech s, die übrigen nocli
M cniger. An den Halswirbeln des l’io to ro sa iirn s waren beide Gelenk