
Iiorelraiclil. In der llf.ho des iinlcrn Rundes des Knorpels der iweilcn
Rippe gelnngl der Ner\’o zwischen den Ileribeotel und dns denselben sciUieb
libcraiebeiide lllnll des nmslfellcs. und verlnuil duselbst, in Begleilong von
Zweigen, der Art. und Von. ninniiii. int, von blnsspölblicbein Felle umgeben,
bis ... Einlritlo In dns Zwcrebrell.
Der Zwercbrellsnervo zcigl niclit durclinns nuf beiden Seilen eine gioiello
An seines Vcrlinllens. Der rodilo l'hronieus uiilerselieidel sieb von dem
linboii dureli eine geringere Länge, sowie durch einen geslrecklcren Verluiir.
Es Slelil dies im Einkinngc mil seinem Zuge über den nur wenig naeb der
reehlen Seile hin nusgedeliiilcn Ahsehnill des Hetiens- Bis nnni iinlern Rande
des Knorpels der zweiten Rippe InuR er zivischen dem binlerii L'nifnngo der
oben, Iloiilnder und dem bezüglichen Theile des rcclilen, durch nur lockeres
Bindegcwohe an jenes Gefäss gcheBclen Millcircllos. \'on dort ob loliiidel
er Sick zwischen dem Herzbeutel und dessen Plenrnöberziig. Während
seines Zuges über den Herzbeutel liegt er eniinng der schwachen Coneiivihil.
welche am binlern ürafniig des rechten Vorkofos, durch den Zusammenllnss
der liinlern Wand, der obern nnd untern Hohioder eiilslehu and onll.ing dem
äussern Umfange des Iclzlern Gefässos, nni rcehU nm Foramen nuadrilnlerura
in das Zwerchfell in Ircleii.
Der linke Zwercbfellsnervo liegl im Ilpustranme. Anfangs zwischen
linkem Millcifell und Ursprung der An. suhclavin sinislra und Ende des
Aorlabogeos, gelangt jetzt iwisciieii Herzbeutel und dessen Plcuroäberiiig iinil
folgt dem linken Uinfango des Herzens, viel weiter nnch vorn liegend, nls
der rechto Phrcnicus. und im Wesentlichen einer Linie folgend, welche
Inirl Idiiler der llerzspilzo noch aufwärts gezogen wird. Er geinngl Iiinter
dom der Herzspitze entspreclioiiden Thcilo dos Pericarilium in dns Zwerehfoll.
V. DIE LAGE DER SPEISERÖHRE.
Der Oesophagus erslreckl sich vom Kiir|ier des füuflcn Herawirbels
bis bornb zum neunten Brustwirbel, nnd stelli heim erwachsenen Menschen
railtleror Grösse einen 6 Zoll langen ICenal von nicht fibernll gloiclior Breiie
dar. indem er an seinem Anfänge, d. i. Iiinlor dem Ringknorpel des Keld-
kopfes, und an seinem Ende, hnrt über der Stelle seines Durclilrillcs durch
dns Zwerclifell merklich enger ist Im Zustande der Leerheit isl dns Bohr
von vorn nnch binicii abgeplaltcL Durch das Aulblascn gewinnt es eine
cjlindepiscIicGestalL mil einer scbwnchcnEinschnürung am obern und untern
Endo- Eine mil dem Magen in Verbindung belassene frische Speiseröhre bol,
mässig aiifgeblasen, in der Mille eine Breiie von 2,8Cenlim., am nnlern Ende
eine Breite von 2 Centim. d.nr.
Als eine selir merkwürdige Abweichung von den normalen Wcilcnver-
liidtnisseii des Oesophagus erscheint in seltenen Fällen die Existenz eines
sog.Aiilrura cordiaoum, einer Art von Vormagen, weicher sich am unlcrn
Ende der Speiseröhre, hart nlier dem Zwerclifclle lieOndcl. An einem solchen,
der hiesigen Sammlung nngehörigen Präpariilc aus der Leiche eines Weibes, isl
das untere Ende der Speiseröhre glockenfüriuig erweilerL Die Erweiterung
bat eine Hölio von 4 Centim. und eine grösstc Breiie von 3,5 Centim. Dos
obere, dea Uehcrgang in dio gewöhnliche Weite dos Oesopliegus bildende
Ende isl nulfulieiid eingcsclinürl, wülirend dns untere, an den fast kreisförmigen
Hiatus ocsopliogeus anslossende Ende eine kaum merkliche Fiirclic zu erkennen
gibt Drei Fiillc dieser Art sind von Fr. Arnold (L'ntcrsucliungen im Ge-
biole der Analoinic eie. I. I!d. Zürich 1838, S. 2 !tj milgcllieiil und von
itiiu in Erfufirong gcbraclil worden, dnss sie wiederkäuende Menschen betrolTcn
Lnben. ln einem dieser Fälle, bei einem Sljiihpigen .Mumie lint Arnold die
intcressunlc Wnliriielimung gemacht, dnss der innere Ast des Willis'schcii
Nervei, viel släpkcr war als gewöliidicb, so dass er an Dicke fast dem äussern
Asio gleich kam, ein VerhälUiiss, wie es bei den wiederkäiieiiden Tliieren
dio Regel isl.
Wüliroiid ihres Laufes dureli die BrusÜiOhlo hai die Spciserf.hrc ihre Lage
im liinlern .MilleKellrnume, weciisolt Jedoch ihr Verhsllniss zu nochbnriiehea
Tlieilen uusserordenilicli. Vom Iliilse aus, in welchem sie so zu der liinlern
bVoiid der LuRrOhre liegt, dass sie ölier deren linker Rand clwus liinnusnigl, Irin
sie. unter allen Hulseingeiveidcn nm weitesten nncti liinlen, durch den Brustcin-
giing herah, uud gidangl jetzt an dio hintere Seile der innern HälBe des linken
Bronchus, mit Ihrem innern Rnud bis zur Tliciliingsstrilo der LuilrObrc reichend.
Sie liegl ferner (mit ilirer linken Scilenliämej Iiinter demjeingen Abscliiiille des
ogcns, aus welchem die linke SeldOsselbeinarterie enispriiigl. zi
auf der reehlen Seile der Brustaorla lierab, jedoch ir
Innern Umfang etwas Oheriagcrl, indessen sie reebls an dns reclile liinlere
Millelfcllblalt anslössL Gegen ilir iinlcrcs Ende hin läufl die Speiserölirc
schief Ober die vordere Seile der Aorla, um jetzt an dio linke Seile derselben
tretend, zum Hiulus oesophngcus zn gelnngen. Dabei eiiLTernl sic sieh nllmälig
um soviel von der Wirbelsäule, als dio Dicke der Aorla und der zwischen
ihr und dem binlern Ende des Foramen oesopliagcum liegenden Fleisebbrücke
betragen. Unter dem linken LuflrOhrcnosl slössl die Speiseröhre in der Richtung
nnch vorn an den Herzbeutel on, und ist dureli ein lockeres Zellgewebe an
diesen geheflcl. Die beiden Lungenmagennerven ziehen von der Lungenwurzel
an so auf die Speiseröhre herab, dass der eine rcclits und hinten,
der andere links und vom gclroffen wird. Der blilchhriistgang lindet sicli
nach links nnd hinten, die unpaarige Vene, in einem Tlieilc ihres Vcrlaiifes,
noch rcchls und hinten vom Oesophagus. AA’olil muss man es berOeksiclitigen,
dass der Oesophagus an der Bifurcalion der Luflröliro mil ßronchiiildrdsen in
Berührung kömmU und dnss an dessen Wandung, zumal der kinlerii, eine Anzuhl
bis bohnengrosse Glandulae lyophalicoe medinslinalcs so anlicgcn, dass sie bei
Vcrgpösscrung einen die Dcgiiitilion leiclil slörcndon Druck ausüben ond, im Gefolge
vcrscliiedcner Erkrankungen, auch wohl die Ocsophaguswnnd üurclihrcclien
können. Die Nacliharsclian der Speiseröhre kann nichl allem den Luftwegen, an
welchen sie anlicgl, durch in sie gelangte frciiido Körper, durch Goschwflisle
und dgl. gefährlich tverden, sondern auch einzelne lllulgerosse. die zweite
llüino des Aortuhogens, die Aorüi descendens Ihoraciea in ilirem ganzen
Verlaufe, den Ursprung der Arleria suhclavin nnii Carolis sinistra, durch
eben Jene Momente in hohem Grade gerälirdcii. So wurde, um sialL vieler
nur eines von Duncnn beriehtelon Falles zu gedenhoii, dio Aorla V,"
iinlerholh des Ursprunges der Arterio suhclavin sinislra durch zwei vorsdiliicklc,
in der Spciseröbro stecken goliliebcno künstliche Schneidezüliiie ¡lerforirt, und
eiiiD lödilicho Blutung in sio voraiilnsst.
Die für den Durchlrill der Speiserölirc bestiinmln Ocffnung dos Zwercli-
fellcs - der II intus oesophngcus — liegt in der Regel ganz in dessen
flciscliigein Theile, links von der Miltellinic und du wenig nach links und
vorn vom Aorlcnsclililz, mit ihrem vordem Endo im den hintern Hand des
linken Lappens der sehnigen Alille anslosseiid. Die ovale I.üehn kniiiiiil
dadurch zu Slnnde, dass die Qher dem Aorlenschlilz divergireiidcn Zwcrch-
fellsschonkel von neuem coiivcrgiren, und durch eine Iheilweiso Kpciiziing
Mittclfollraiiiocs. Sio kommen vom llerzhculel und Zwcrekrelle, von den
Bldllorn dos sog liinlorn Mediaslinuni und von der Speiseröhre her. Dio mil
ihnen im Zusammonliniige stehenilen Ly mphilrascn liegen zu 10—14 oiiUang dem
Oesophagus und der Bruslaopl.n. e) Die Sn n gn il ern des vord crn Millol-
rellrnumoä, weiche Lymphe ans der vordern Bauchwand imd dem Zworehfclt.
aus den vordem Ahschnilton der Zwisclieiirippcnpäiime, vom Herzbeulei, Herzen
nnd der Tliymiisdrüse, vom inaom Umfange der MilelidrOse. von dor obem
FläcIic der Leber aufnehmcn. jetloch nicht ausschliesslich in den Milciibruslgang.
solidem zum Tlieil aucli in den rcclilen Saugnderslanim gelungen. Die mit
der Sciienhälfle einer kleineroii Bohne dnrbioleu, und ihren Silz an der innern
Seile der Knorpel der sieben ohern Rippen, in der Nähe der Vasa niaminnria
haben, i) Die vordem Mi Hel fei Idrflson - Glandula c mcd iasliiinles
und ohern Ahscliiiille des sog. vordom Jllllelfellmiimcs. Vor dem nnlcrn Ende
der vordoni Wand des Herzbeutels, da. wo dio vordem Enden der Rippenfelle
um meisten divorgircn, liegen auf dem hier eines serösen Ucbcrzuges entbehrenden
Theile des Zwerchfelles 5—8 grössere und kleinere Lymphdrüscr. Die
ineislon jedoch, 8—10, hefindon sich vor und über dem Bogen der Aorta
imd vor ilcn beiden unscnannlen Venen, hinter dem HandgrilTu des Brustbeines.
Die Localiläl der lelzlercn Lymphdrilsen dem Ante desshnlli genau bekannt
sein, weil die durch irgend wciclicn Umstand in hOlienu Grade vcrgrösserlen
DrOscn. einen die Circulalion boeinlrächtigendeii Druck auf jene Cefisse wohl
iinsühen können. In einem zu meiner Wnhriieliiiiung gelanglen Folio waren
bei einem 25 Jahre allen Manne nllc diese Drüsen von Tuberkelmnsse durchsetzt,
und zum Tlieil so vergrflsserl, dnss sio dos Lumen der ungcnimnteii Venen
selir beeinlräcliligel iintlen.
IV. DIE LAGE DER NERVES DES BRUSTRAUMES.
Indem wir die Inlercosiulnerveii als der Tbornvwnnd ungehörige, mil
der ßruslhölile in keiner direeleii Beziehung slelieiide Gebilde hier niclil in
lielrncliluag ziehen, crüherigel nur. die Lngenmgsvcrhällnisso des ßrnslllieiies
des SympoUiicus, der Lungcmnagennervcii und der Zwerclifcllsiicrven zu erörtern.
aj Der Bnistlbeil des Syrapathicus. Auf jeder Seile der lirusl-
Wirbelsaulo zieht vom Köpfchen der ersten Hippe an, der liier eine Rcilio von 11
Knoten enilinllenile Greiizsiraiig bis zum Zworehfcll herab, um daselbsl zwiscbcn
dem milUern und äussem Sehenkei der Pars lunibalis iu Hni Biiuclipaum
zu gelangen. Die Lage der nicisl dreieckigen Knolen enisprichl den hinlem
Enden der Zwisclienrip|ienriiume, während die sie verhindeiideii Stränge auf
dem vordem Umfange der Rippeiiköpfchen liegen. Unler denKnolcn zeichnet
sich durch Grösse, aber uiieh dardi wechselndes Verhüllen, dns Ganglion
liiorucieum primiini aus. Man findet es zwischen der Arleria suhchivia
und dem Köpfchen dor ersten Rippe, und nichl seilen durch Vcrschmclzmig
mil dem unicrsicn Hulsknolen iimfOnglicli und höckerig gcuördcii.
Gedeckt wird der Briistllieil des Syiiipnlhieus durch denjenigen Ahsehnill
der Pleura, welcher am soitlichen Umfange der Wirhelköpper vorheiziehend,
im Uehergange zu dem Mitloifclle begrilTeii ist. Die Membran lagert liier
lockerer auf, und lässt sich so leicht üblichen, dnss man sidi oline irgend
eine weitere Präparalion hei Leichenöirnnngcn, wenn man nur dio Hippen
lief genug nbirilgl und die Lnngc einwärts drängl, dadurch in kürzester Zeit
Ober dns Aussehen des Nerven uiilcrrichleii kann.
Ans dem Bnislllicile des Sy nipatliicus gehen Vcrhiiiduiigsüslo zu den Inlcr-
cuslaliierveii, Fäden zur Brnslacrla, zur Speiseröhre, zu Herz und Lungen hervor.
Die stärksten und wicliligslen Zweige aber sind die beiden Eingeweidc-
iioi veii. Der Nerv, splnnebn icus major nimmt aus dem 6«"—fl"» oder
nolun sciucR Ursprung mit 3 — 4 Zweigen,
im Slärainchen znsnaimeiitrelen. welches
OS hintern Milleirdlnnimes schief lierohlrill. und bald durch den
Aorlciisdililz, bald zwischen dem niilllern und iiinem, bald zwisciien dem niilllerii
und äussern Schenkel des ZwercliWIes hiudurchzicbl, um in die Bildung des
grossenBnnehknoteiis cinzugchcn. Der Servus spioncliuicns iiiinor gehl
ans dem 10"» ntid 11"» llnislknotcn hervor, zieht zwischen äusserem und
inilllerem Schenkel dos Zwerelirolles hindurch, und spaltet sicli in einen kleinern,
Iiiin PloMis eoelincus, und in eioeii grössern, in den Plc.xus rcnalL« trelcn-
10 Die renncrvon. Beim Eintrillo in den Bnislnnim
;r der iingcnimnlen Vene seiner Seite, nach aussen
im 8"», 9 - , 10"“ 1
;r spitzen
liegt der Nervus vngus Ii
vom Truncus anonymus, vor der Art. subclavia dc.vlrn hinweg ohor dem
Bronchus dexter in den liinlern Mitielfcllrnum; jener der linken nimmt seinen
Aorliihogciis, nm über dem linken Bronchus eben dnliin zu gelangen. Vor dem
Einlrilto in den hintern Miltclfollrnuni entsendet jeder Liingcnmagciiiicrv einen
starken Zweig inieh ruekwärls aufwärts - - den Ramus recurrens. — Auf
der reclileii Seite schlägl sicli dieser iiiiilenvärts um tlie Schlösselboinopleric
herum und steigt Iiinter der roelileii Carotis und unieren Sehilütlrüsennrtcrie
in der Furche zwisciien Speise- und Liiflröhro aufwärts, nm diese Organe
zu versorgen und im Kelilkopf als Nervus Inryiigeos inferior zu endigen.
Der Ncrviis rcciirrcus der linken Seile gehl 2—3 Conlini. tiefer vom Slaninie
des Vngus ab. und schlägl sich um den törderii und untern Umfang des
Endes vom Aorleiibogcn liepuni, nm in einer der pechlcn Seile onlsprechciiden
kVcise aufwärls zn lieficn und sielt zu xerbreilen.
Im hilllern Millcitellruume angelaiigl kommen dio beiden Lungenmngcn-
Iierven mil der Speisorölipo In die iiäelisto räiimlicho Beziehung, wobei sich
der reclite Vagus, jo weiter er abwärts zieht, um so mehr an deren hinlern
Umfang hält, während der linke mehr mi ilirer vordem Seite licgL Zwisciien
heideii Ncrvenslämmcn linden ziihlreichc, ijuerc und sciiiefc, Verhiniliingcn stall,
welche den Oesophagus gencclilorlig umstricken uud satutiil deti Vngusslämiiieii
mil ihm ditrch den Speiseröhrensclilili des Zwerchfelles in den Bauchraum
herab Ipelen.
Dio während ihres Zuges dureli dun Hruslrnum von den Liingenmngen-
iiervcn nblrelenden Zweige sind ausser den KN. reciirrenlos, zahlreielie, den
Plexus pulmo,lal. posL bildende Fäden, dann sparsamere, zum Herzen,
zur Speiseröhre, zum vordern Umfang der Lungenivufzel, in dio obere
Holilndcr. zum IliTzlieutel gelangende Ncrvckcn.
e) Die ZworchfcllsnorvDn. In übereinstimmender Weise Irill der
Nervus plirenicns beider Seilen an dem innern Rande des untern Endes vom
Muse, scalcniis anlicus zwischen Arteria und Vena subeiavia itt ilen Ilrnstraum.
indem er in sanfter Bogciilinie Ober Jen vordem innern Umfang dor Spitze
des Pleunisackes unter dem ürspruiigo der Art. mammnriu iiileriia. mit ihm
sicii kreuzend, einwärts und in die Tiefe trill unil vor der Lungoiiwnrzol