alle außerhalb der Ebene gelegenen LandeStheile zerstreut. Dem Compilator standen offenbar’ Karten
der einzelnen Provinzen, oder auch von Thcilen derselben zu Gebote. Die Ungleichwerthigkeit dieser
Originale läßt sich, besonders in dem Grad der Häufung der Schriftzeichen und. in'vdem größeren oder
geringeren Detail der Flußzcichnung, deutlich erkennen. Diejenigen Positionen,: welche vöh den .Jesuiten
astronomisch bestimmt wurden, sind nach deren Angaben eingesetzt In der Interpolation ; der anderen
Orte aber hat'ein Streben nach Verbesserung gewaltet Dies ist in verschiedenen Provinzen -in tver-
schiedencm Grad gelungen. Wenn die Karte in dieser Beziehung Und in der Menge der Namen erheblich
über die Jesuitenkarte hinausgeht, so gilt dies in noch höherem Maaß von der Sorgfalt m|t>.
welcher das Netz der Flüße ausgefflhrt ist. Zwar ist zu deren Bezeichnung die für alle chinesischen -
Karten typische Doppellinie beibehalten, welche auch den kleinsten Gewässern die Breite von 1 Kilometer
giebt, und es ist auf kleine Krümmungen gar keine Rücksicht genommen. Aber die: Zeichnung
ist insofern durchaus zuverläßig, als keuv.'Fluß angegeben ist, welcher nicht thatsächlich existirt, und
die allgemeine Richtung jeder Linie mit derjenigen des wirklichen Flußlaufes übereinstimmt
Auf die Wutshang-Karte, wie Sie hier genannt werden isgUjS und das Üebersichtsblatt xjSfe
Berghaus war ich auf meinen Reisen angewiesen. Das letztere hatte den Vorzug leichter; Lesbarkeit;
konnte aber nur zur allgemeinsten Orientirung benutzt werden. Die chinesische Karte war erst nach
langer Uebung gut zu verwenden; täglicher Gebrauch machte mich jedoch' mit ihr vertraut Diese
wie jenes waren gänzlich ungenügend für die'-Eintragung: des Reiseweges und die Einzeichnung von
Beobachtungen. Wenn ich mich daher von Anfang an auf eigene Kartenaufnahmen angewiesen sah,
so war doch meine Aufgabe wesentlich verschieden von derjenigen des innerafrikanischen Forschungsreisenden.
Dieser vermag außerhalb seines eigenen ReiSewegcs und der sffüher: :von Anderen
aufgczcichncten, durch dieselbe Gegend führenden Reisewege nur wenig Thatsächliches auf Grund
von Erkundigungen einzutragen. Der Chinawanderer ist schon von vornherein im Besitz eines
Gerippes von Flußläufen und Ortschaften, welches ihn im Allgemeinen orientirt Er hat dasselbe
entlang seinem Weg mit erheblich größerer Präzision auszugestalten -und dadurch oft wesentlich
umzuändem. Ferner hat er durch Einzeichnung der orographischen tuid geologischen Beobachtungen- -
das Gebirgsbild von Grund aus aufzubriuen; denn in dieser Beziehung bietet die .chinesiche Karte
Nichts, während die Copien nach d’Anville fast nur irrige Auffassungen enthalten. Ich fertigte
Lauf der Zeit eine große Anzahl .Aufnahmsblätter..„an; bei’ denen-ich constant-den Maafsstab von
i ; 437,000" (d. i. 6 Seemeilen = 1 Zoll engl.) anwandte; An jedem- Abend wurden die unterwegs
angefertigten Skizzen auf denselben reducirt. Die Gebirgszeichnung trug ich bis zu der durch
Compafspeilungen erreichbaren Entfernung ein, die geologischen Beobachtungen so weit als es der
Ueberblick in jedem einzelnen Fall gestattete. Die außerhalb meiner Reisewege gelegenen Räume
der ziemlich großen Kartenblätter - wurden ausgefüllt, indem ich '-die'., Hauptorte nach-den Positionsbestimmungen
der Jesuiten ansetzte, die gesammte übrige .Situation (Flüße und Ortschaften) nach/
der Wutshang-Karte eintrug und mit den auf dieser gebrauchten oder? anderweitig in Erfahrung
gebrachten Namen versah. An der Hand dieser Elemente war es möglich, zur selben Zeit aß das
Interesse an jeder eingetragenen Linie am regsten war, bei den Bewohnern Erkundigungen über die
jenseits des Gesichtskreises gelegenen Landestheile, insbesondere über den physischen Charakter, über
Vorkommen und Gestalt von Bergen, über Verkehrswege und Entfernungen, über bemerkenswerthe
Producte, welche, wie z. B. Steinkohle, Kalkstein, Gelberde u. s. w., Anhaltspunkte für den geologßchen
Bau gaben, einzuziehen und dadurch -.die Karte schon bei dem Entwurf selbst zu vervolßtändigen.
.Ich vermochte dadurch häufig die Fortsetzung beobachteter Gebirge aufzufinden, die Verbreitung
der am Wege anstehenden Formationen zu verfolgen. Ebenen und Thalböden .auszuscheiden.
Aß ich: hach meiner Rückkehr , den Plan faßte; die Aufnahmsblätter dem von mir in
Aussicht genommenen und seitdem größteniheiß erschienenen Werk über China. zur Erläuterung
beizugeben, befand ich mich vor der Alternative, entweder nur das Gesehene einzuzeichnen, oder die
unterwegs befolgte Methode der Eintragung des Entfernteren auch hier zur Anwendung zu bringen.
Je mehr die Arbeit voranschritt, desto weniger konnte ich zweifelhaft sein, daß es richtiger sei, den
letzteren Weg zu wählen. Denn im ersteren Fall würde -jedes Blatt'lediglich von der durch-Örts-*1
namen, Flulse, Berge und Gesteinsfarben bezeichneten Linie des Reiseweges dùrçHigôgétiy sein, und es
würde dem Beschauer nicht möglich sein; v.daraus/ein Bild des Landes zu construirez Ihm diese
Aufgabe zu erleichtern, erschien-mirals die Pflicht des Reisenden, falls er, wie in China;vdie;Gelegen-
heit ’ dazu hat Ich glaube kaum zu irren, wenn ich dem Geologen diese Pflicht in weit höherem
Maaß zuerkenne, .als-idem. Topographen, Denn die-Erkenntniß des inneren Gebirgsbaues gewährt
vihnv nicht nur den Schlüssel zum. Verständniß der äußeren Formen, sondern giebt ihm auch häufig
einen großen Vortheil in-..der Beurtheilung der Art, wie diê;.ypn ihm selbst beobachteten Elemente
der Plastik nach unbesucht gelaßehen : ■Gegenden hin fortsetzen. Sie?.' kann ihm ..ein Anhalt zu
Erkundungen seih; welche-die aus .der Anschauung hervorgegangenen' Vermuthungen bestätigen ..oder-
modificifen und einer prädseren Fassung fähig sind, als diejenigen, welche der Topograph einzuziehen
vermag. Hat er zum Beispiel, wie im südlichen.Shansi-.(s. Blatt 17 —.,18. des Atlas), die Tafellagerung
der Schichtgesteine undfeiilie Existenz großer, die: äußere Configuration beeinflussender
Verwerfungen erkannt;. so genügen ihm zertreute, den Landesbewohnern, .den; reisenden Missionaren:
und den Berichten vohATbüristeh entnommene Angaben, fi,n?|ein Bild der Gesammtstructur eines
großen Gebietes zu erhalten, welches mit einem hohen Grad der.Wahrscheihlichkeit.-in seinen
allgemeinen Zügen wahr; wenn auch nicht in jeder Einzelheit.. richtig.’?sein -wird'.'. Dieses Bild der .
äußeren;. Plastik und des inneren Baues.wie cs sich -bei mir aus vielfacher Combination gestaltet hat,
habe ich mich ,ih. dem gegebenen Fall graphßch darzustellen bemüht, -Ich wanderte gerade dqrjjk'
meisf-iän engen Erosionsthälem. Hätte ich: mich auf die Eintragung,des: Gesehenen beschränkt; sfipg
würde mancher Beschauer der Karte vermuthlich bemüht sein;? die fragmentarischen Angaben über
’.'die? leer gelassenen Räume hinweg- hypothetisch' zu ergänzen’;, aber in Ermangelung, eigener. An/
schauung; würde er eine äußerst geringe WahrscheinUchkeityfürtisjch haben; die Ergänzung richtig
auszuführen. Ich bin ^us bei der Ausführung des -Bildes der Gefahren des möglichen Irrthüms
vollkommen bewußt gewesen; aberldiese Gefahren schienen mir bei dem, der auf wochenlangen
Wanderungen durch ein derartiges Gebiet unabläfsig „und gewissenhaft bemüht gewesen ist, alle
Anhaltspunkte zu gewinnen u n f c e klare Vorstellung zu erhalten, auf das unter den gegenwärtigen
Verhältnissen möglichst geringste Maaß herabgesetzt Auch 'glaube iicltimeinen Nachfolgern
im südlichen Shansif ’die Aufgabe wesentlich erleichtert zu haben; denn es erfordert’ sehr
viel geringere Mühe, irrthümliche Angaben, wenn sie auch nur alszVermuthungen dargestellt worden
sindy zu berichtigen, aß etwas ganz Neues zum ersten Mal aiifzubauen, wie es., meine,.Aufgabe hinsichtlich
der Orographie und Geologie von China, gewesen ßt
. Dieselben Grundsätze haben mich, bçfealien Kartenblättern geleitet .Die;Versuchung zur. Vert.
allgemeinerung auf .der Grundlage der geologischen . Erforschung: liegt besonders nahe bei solchen
Gebirgen, deren innerer Bau eine deutlich ausgesprochene, der..Gesammtrichtung parallele, zonale
Anordnung hat, wie es bei dem die Blätter 19—20;. :.?2i:e*22!iund 23—24 durchziehenden „Gebirge
des gewaltigen Tsin-ling-shan der Fall ßt Die Verquening desselben an zwei verschiedenen Stellen,
die Heranziehung sporadischer Notizen über einen dritten Uebergang und einige ’andere Theile desselben,
endlich zahlreiche Erkundungen über den. Gebirgschärakfef;, haben mir den Muth gegeben,
die gewonnene Vorstellung;,graphisch wiederzugeben. In anderen Fällen sind mir chmeSische Itinerare,
die Herr Karl Himly freundlichst für mich übersetzte, von Nutzen gewesen; ferner einheimische Specialkarten,
die zwar meist sehr mangelhaft sind,’.aber für den Kenner der betreffenden Gegend doch?
beachtenswerthe Winke enthalten. Ein nicht zu unterschätzendes Mittel für die Combmation sind die
chinesischen Namen von Ortschaften, Bergen und Flüssen; sie drücken nicht selten denlandschaftlichen
Charakter, des Vorkommen einer Gesteinsart, oder das Auftreten irgend eines nutzbaren Mineraß an.
In dieser Art ist es gekommen, daß meine Karten in einem' anspruchsvollen Gewand in die
Welt treten. Muß ich auch fürchten, daß ich der Versuchung zur Verallgemeinerung oft innerhalb
zu weiter Grenzen nachgegeben habe, so hoffe ich'•;,-dochv-auf*-nachsichtige- Würdigung der -
angeführten Beweggründe. uEs? wird kaum verkannt werden, daß meine Mühe und Arbeit durch
das Streben, möglichst vollkommene Bilder der Plastik zu geben, außerordentlich vergrößert worden
ßt, und daß es mif 'eine wesentliche Erleichterung gewesen wäre, die, Karten durch bequeme Beschränkung
auf das selbst Gesehene einer geringeren KritikSuhdi Verbesserungsfähigkeit auszusetzen;
aber auch das dürften zukünftige Erforscher dSr \on mir dargestellten Gegenden anerkennen, daß
das ernste Bestreben nach .Durchdringung des. Unbekannten, und’nach- richtiger Erkenntniß, sowie, nach'
Mittheilung' des ais am meisten wahrschemlich Erkannten niichgeleitet hat
Es kommt hierzu-’noch ein Beweggrund. Wer nicht selbst im -Inneren, von, China gew.ari.dert
ist, der ahnt angesichts unserer mitfOrßchaften angefüllten Uebersichtskarten des -Lances nicht,Ena
welchem Grad die Gegend vor ihm .undbüm, ihn gleich einem Bogen weißen Papieres ausgebreitet
liegt Die chmesische Karte, die er allein zu Rathe ziehen kann, zeigt ihm cm Gewirr gp« Namen,
in- .welchem selbst der Schriftkrindige hui* Schwer und nach langer Uebung sich, zurechtzufinden yermag.
Auch dann „gewährt ihm. die unbeholfene und rohe Zeichnung nur unbefriedigenden Aufschlufs über
Flüsse und Ortsòhaften. Allenthalben bietet die Karte einen. beinaKe£gleichén„AnMck; nur die Flufs-
linien und die schwankende Häufung der Namen bringen ein geringes Maaß von Abwechselung. Nun
sind gerade Diejenigen, welche zum Zweck wissenschaftlich-geographischer und .geologischer Forschung
reßen, der chinesischen Schrift in’ der Regel wenig, kundig Und vermögen daher'selbst das, was die
einheimische Karte thatsächlich bietet, nur in • dürftiger ’ Weise zu benutzen. Ich Selbst’ habe die
Schwierigkeiten, welche daraus u^d'Caus- tien Mängeln der Situationszeichnung erwachsen, völlig durchgekostet
FastUbliridlings-mufste ich’meine Wege wählen. jSg S den .meisten Fällen wären ’sie ganz
andere gewesen, wenn mir Karten wie die meinigen, trotz aller ihrer Unvollkommenheiten; zu Gebote
gestanden hätten. Ich würde mit', viel' größerem Nutzen gereßt sem. Es war ein Zufall, wenn ich
einen für Beobachtungen günstigen Weg'traf. Diese Noth wünschte ich meinen Nachfolgern wenigstens
ÄM||die von mir berührten Gebiete zu ersparen, zugleich aber auch Länderstrecken, für die ich Interesse
gewonnen hatte, der Forschung leichter zugänglich zu machen. Dies hoffe ich durch die Herausgabe
der Karten in der Gestalt welche sie allmählich gewonnen haben, zu erreichen. Es genüge, um ern
Beispiel zu nennen, auf das ßolirte Hochgipfelgebirge des Sung/shan im Süden des Hwarig-hö (auf
'TafeljS^^fp)' hmzuweisen. Der Name war mir aß deijenige eines der heiligen Berge .Ghma’s;
bekannt; über seine Lage ;?und Umgebung würde igieni umsonst gesucht haben in der erreichbaren
Literatur Genaueres zu erfahren. Mern Weg führte mich vorbei; und vergeblich blickte ich nach dem
geolögßch überaus interessanten Gebirge empor, zu dessen Besuch ich einer anderen Richtung hätte
folgen müssen. • Em 'Forschungsreisender, der es iáíZúkunft- auf einer genaueren Karte klar gezeichnet
erblickt; dürfte kaum seine-Untersuchung unterlassen. Es würden .sich-.leicht viele ähnliche Beispiele
anföhren lassen.
Um dem Beschauer der Karten dasjenige, was ich genauer aufgenommen habe, im Gegensatz
zu dem, was auf Erkundung-und Schlußfolgerung beruht, vorzuführen, habe ich den Weg
meiner-Reisen idurch aneinandergereihte Kreuzchen bezeichnetysDies wird zugleich den
Gebrauch des Textes erleichtern.
Diesen allgememen Bemerkungen über die allmählich angewachsenen Ziele und Zwecke der
Art der Ausführung der Karten lasse ich noch einige Worte zur Erklärung ihrer Herstellung folgen.
EmtheilUBg und Projeotion. Das dem Atlas vorgedruckte kleine Üebersichtsblatt zeigt
die Anordnung der Kartenblätter. Sie sind an dem Faden des Reiseweges aneinandergereiht, und es
ßt so viel aß möglich .darauf gesehen, daß derselbe mitten durch jedes einzelne Blatt hindurchzieht.
Da meine Aufnahmen im Maafsstab 1:437000 gemacht wurden und auf das Verhältniß 1: KÖIoiääi
reducirt werden mußten, so decken sich die Karten des Atlas nicht mit den Originalen,, sirid ihnen
aber einigermaaßen angepaßt. Der bescheidene Plan der graphischen Wiedergabe, wie er im Anfang
bestand, Yeranlaßte mich; „auch-die unterwegs angewandte Methode der Einzeichnung in das Gradnetz
beizubehalten. Zu derselben hatte ich Blätter benutzt, deren eine größere Anzahl vor Beginn jeder
einzelnen Reise mit -einem quadrirten Liniennetz von mir bedeckt worden waren. Der Abstand der
Linien betrug je 1 Zoll englisch und war in dem von mir angewandten Maafsstab acquivalent 6 nautischen
Meilen. Zehn Abstände in der Höhe umfaßten mithin einen Breitengrad. Die Längengrade
wurdenf nacli' dem Werth eingetragen, welchen „sie in der mittleren geographischen Breite der betreffenden
Blätter in Seemeilen hatten. Zur Bequemlichkeit, und wegen der geringen Differenz des
Abstandes, welchen- die/Längcngradlinien am oberen und unteren Rand eines Blattes bei richtiger
Projection. haben würden, zeichnete ich sie einander parallel. Ich erreichte durch diese kleine Ungenauigkeit
den Vortheil, die Compafspeilungen, wie bei Mcrcators Projection, leicht eintragen zu
können.; [Die Methode hat sich für die Aufnahmsblätter gut bewährt.
Bei der Anlage; des Atlas erschien cs von: vornherein rathsam, irgend eine Methode
richtigerer Projection anzuwenden. Ich nahm jedoch davon Abstand, zunächst schon um den prä-
tentiösencAnschein-zu-vermeiden, aß solle eine in Sectionen getheilte Specialkarte von China geliefert
werden. Dazu sind die Karten in Anbetracht des großen Maaßstabes bei weitem nicht genau
genug, dieiOrtsbestimmungcn nicht hinreichend zuverlässig. Ich wünschte vielmehr, den einzelnen
Blättern 'den .Charakter „von; flüchtig und mit unvollkommenen Mitteln aufgenommenen Reßewcgkarten
zu lassen. Jedes Blatt ist eine Karte für sich. Die einzelnen Blätter berühren sich nur,
weil sie entlang der Linie des Reßewegcs angeordnet sind. Hierin lag ein weiteres Motiv, die
angegebene Ungenauigkeit der Projection, obgleich sie sich wegen des kleineren Maaßstabes
noch etwas steigerte, beßubehalten. Sie erschien, auch nach der Erweiterung des Ausfübrungsplanes,
bei denl gegenwärtigen Stand der Längen- und Breiten-Bestimmungen von verschwindender Bedeutung
(deriS Vortheilen gegenüber, welche füridic besonderen Zwecke der Karten durch die Verewigung
eines rechtwinkligen Gradnetzes mit einem für den mittleren Parallel jedes Blattes gleichbleibenden
Maaßstab geboten werden. Der letztere Umstand ßt von Nutzen für den Reisenden, da
für den praktischen Gebrauch der Längenmaaßstab aß allenthalben gleich angenommen werden kann.
Das rechtwinklige Gradnetz aber ist deßhalb vortheilhaft, weil dadurch die Orientirung nach den
Gömpaßrichtungen-überall - die: -gleiche bleibt, und dies die Uebersichtlichkeit von Kartenblättern
erleichtert, deren Hauptzweck die Darstellung der orographischen und geologischen Verhältnßse ßt,
während die Situationszeichnung lediglich das Mittel zu deren Eintragung zu geben bestimmt ß t Bei
der Durchsicht des Atlas, oder bei dem Aneinanderhalten der Karten, fällt das gegenseitige Verhältniß'
: der: Streichrichtungen von'Gebirgen und Formationsgrenzen sofort in die Augen, was bei
krummliniger Projection nicht der Fall sein würde. Insbesondere treten die für China charakteristischen
parallelen Richtungen iril weit von einander getrennten Gegenden hervor. Da die Karten in der
Richtung von West nach Ost einen Raum von 25 Längengraden umfassen, so würde der Ueberblick
nach demselben Gesichtspunkt bei der einheitlichen Durchführung irgend einer der für größere
Continentalräume gebräuchlichen Projectiorismethoden wegfallen, natürlich mit Ausnahme der
Mercatorßchen, welche wegen der ungleichen Längenmaaßstäbe nicht zulässig war.
Wenn die angegebenen Vortheile -mich veranlaßt haben, bei den Blättern des Atlas eine
sonst nicht gebräuchliche Methode’ für den Entwurf des Gradnetzes anzuwenden, so wird selbstverständlich
die Generalkarte von Chrna, welche im Anschluß an den Atlas im Maaßstab von 1:3000000
erscheinen soll und zum Theil schon ..vorbereitet ßt, von den-angedeuteten Nachtheilen frei sein.
Areal der einzelnen Kartenblätter. Die Mehrzahl der Karten sind von gleicher Größe.
Bei 25 derselben stellen die Seiten des Rechtecks im Mittel Längsausdehnungen von 312 und 250km
■äajv; so dafs das Areal eines Blattes y8ö&oinkm, oder etwas mehr aß dasjenige des Königreichs
Bayern (76 000 [Dkm) beträgt. Jedes der beiden größeren Blätter umfaßt ein Areal von 104000 0km,
also soviel wie Bayern, Tyrol und Vorarlberg zusammen (105 000 Dkm). Von dem durch Addition