der Porphyre und Dioritc auf Bl. io ist cs zweifelhaft, ob sie mit jenen gleichalterig sind. Wahrscheinlicher
ist es, dafs sie, gleich denen der Gegend von Peking '(BL n), der Juraperiode angehören.
Ebenso sind die bedeutenden Porphyrmassen im Norden des Fu-niu-shan, von denen nur ein kleiner
Theil auf Bl. ao dnrgestellt'ist, von kaum mit Sicherheit zu bestimmendem Alter; da^sie! das Carbon
durchbrochen, jüngere Gebilde aber nicht vorhanden sind;
Mtsotoischt Gruppe. Im Allgemeinen schließen .die Schichtgebildc. des nördlichen Chimij;
mit dem Uebercarbon ab. Das mesozoische Zeitalter ist nur in den SüßwaSserSchichten der Gegend
von Peking und von dort gegen die Mongolei'hui (auf Bl. 12 und 14) vertreten, um sich dann erst
südlich vom Tsin-ling-shan (Bl, 26) in mächtigen Ablagerungen geltend zu machen; aber auch hier
fehlt cs an marinen Versteinerungen.
Auf Blatt 12 ist die reiche Entwickelung der Schichtfolgc von Tschai-tang (S. 301—304) nicht»
dargestellt worden. Der ganze über dein eben genannten Taingan-Schichten lagernde obere Cömplex
ist auf Grund der Bestimmung der im Hangenden gefundenen Pflanzen durch jHerrn Schenk als Unterer
Jura angegeben. Die Farbe desselben wurde auch über- die Tempelhügel bei Peking ausgedehnt
Die Analogie der Filanzenreste leitete zu der gleichen Bezeichnung für die isolirten Vorkommnisse
jüngerer Schichtgebilde mit Steinkohlenflözen, welche im Norden des Nanköu-Gebirges zerstreut sind.
In der Provinz Sz'-tshwan (Bl/26) nehmen die mesozoischen Schichtgebilde einen großen
Raum ein und stellen der Zeit nach eine noch nicht im Einzelnen zu gliedernde Reihe von geologischen
Epochen dar. V:
Sichere mesozoische Eruptivgesteine sind nur. die Porphyre.auf BL»i2äund 14'. Vielleicht
gehören auch dieser Acra, wie erwähnt, die Porphyre auf Blatt 10 und 20 an.
Getilde der jüngsten Epochen! ■'Mntßr diesen nimmt weitaus den größten - Raum im
nördlichen China der Löß ein, und zwar der typische, an Mächtigkeit sehr wechselnde, labyrinthisch
von Schluchten durchrißene Landlöß der bergigen Regionen. Er fehlt fast auf dem ganzen Raum
von Bl. 4, ferner auf Bl. 6 und 8. Dagegen . nimmt; er eine hervorragende Stellung' ein'n.afiiffftjiJ,
14, 16, 18, 20, 22, 24. Auf; Bl.. 26 findet er sich nicht. Es ist nicht möglich, der Verbreitung, des
Löfs auf dem Raum der genannten sieben Blätter volle Rechnung zu tragen. Große Landstriche
müßten mit der gelben Farbe bedeckt werden; nur tief eingegrabene Thäler, steile Wände und eine
Anzahl von Berggipfeln würden als völlig frei von der gelben Erdbedeckung zu zeichnen sein. Ich
habe mich daher im Wesentlichen darauf beschränken müssen, die großen, von Löß in bedeutender
Mächtigkeit erfüllten Mulden und Weitungen mit der ¡ifjirji die Bodenart angewendeten Farbe zu
bezeichnen. Dies kann bei dem Beschauer die irrige Vorstellung erwecken, als beschränke sich der
Löß auf die Thäler und lasse die Höhen frei Es. ist daher ausdrücklich zu bemerken, daß zwar
der Löß wahrscheinlich an keiner der Stellen, wo er angegeben ist, fehlt, daß aber die Methode
seiner Einzeichnung schematisch ist und' auf der Voraussetzung der Abdeckung der gebirgigen
Theile beruht
In der Gegend von Peking ist (auf Bl. 12 und 10) eine „Diluviälstufe der Ebene“ ausgeschieden.
Es ist damit das aus Löß bestehende, über das Alluvium hervorragende und gegen
die Gebirgsumrandungen sanft ansteigende Flachland gemeint, welches an den Grenzen der letzteren
von „Gebirgsschutt" erfüllt ist Die, Hauptgrenzlinie gegen das Alluvium Ist willkürlich*).
Als „Salzige Beckenablagerungen und See-Löß“ 'sind auf Bl. 14, 16» iöf 22,. .24 die aus den
Bestandtheilen des Löfs und Fluß-Sand gebildeten, an verschiedenen Salzen reichen Ablagerungen
bezeichnet, welche den Boden der weiten Binnenbecken in Shansi und dem nördlichen Shensi bilden.
Unter dem Namen „Aeolischer Boden der Salzsteppen“ erscheinen die lockeren Bodengebilde
der abflußlosen Steppen der Mongolei* auff Bl;-12-und 14. Von Flüfsen durchschnitten,
würde ihr Inneres die Natur des typischen Löfs zeigen.
: Zu den., jüngerem Bildungen gehören die,.,;Lacustrmen Schotter“ auf Bl. 20, die „hohe
Schotterterrafse“ auf: Bl. io,§aie'?,,Lacustrinen Schuttkegel“ auf Bl. 2 und die- Terrafsenbildungen des
Liäu-Thales auf Bl. 8. Für letztere wurde aus technischen Rücksichten eine den Bezeichnungen auf
anderen Blättern, wenig entsprechende röthliche Färbung* angewendet
Eine dem nördlichen Chinafremde.jüngere Bildung ist auf .Bl. 24, 26die. hohe, als,,Thal-
Lehm und Schutt“ bezeichnete hohe Terrafse im Thal des-oberen Han (s./S;i'S9P)-r -’f,
Mit dem Namen „Alluvium“' sollten die ebenen Schwemmlandbildungen der Flüfse bezeichnet
werden. Genauere Aufnahmen in der Großen Ebene werden das auf den Karten ersichtliche Gebiet
derselben vermuthlich wesentlich einschränken. Auf Bl. 2, loatiy -werdenfdieaDünen .von Meeressand
anzugeben sein, welche sich weit landeinwärts . erstrecken, aber nicht abgegrenzt werden konnten, ölh
den Randgebieten der Ebene, wie sie auf Bl! 16, 18,'20 vertreten sindfr-mufste.idie Eintragung der
Schuttkegel' unterbleiben.
Jüngere Eruptivgesteinei Mit Ausnahme der Trachyte und Rhyolithe von Kalgan
(Bl. 12) sind alle vulcanischen Gesteine mit dergleichen Farbe bezeichnet worden, da eine Sonderung
derselben sich nur. für einzelne Fälle, wie die Basalte von Shantungundudie-Dolerite der Mongolei,
mit einiger Sicherheit hätte durchführen laßen.
In vollkommenem Bewußtsein der 'zahlreichen Mängel, welche meinen Karten selbst-'
verständlich anhaften müssen, übergebe jengidie erste Abtheilung des mit großer Mühe zu. Stande
gebrachten Werkes der Ocflentlichkeit. Nur wer selbst in Ländern, , von welchen benutzbare Karten
noch nicht Vorlagen, Aehnliches unternommen hat, vermag es zu würdigen, mit welcher Liebe zur'-;
Sache, mit welchem Verlangen nach richtiger Erkenntniß zum Behuf richtiger Darstellung, und mit
welchem Aufwand von Arbeit ein derartiges Werk aus kleinen Keimen zu wachsender Ausdehnung
und Ausgestaltung, gebracht wird, um dem Verfafser d'pch!gschlieTslic^ain''V.erster Linie das
unbefriedigende Gefühl des Fragmentarischen und.. Lückenhaften zu gewähren. Die Blätter, auf
welchen gejadie wissenschaftlichen Ergebniße meiner Reisen. y Enalich: ' darzustellen gesucht habe,
sollen nur Bausteine sein. Sie würden, ihren; Zweck .erfüllen, wenn sie dazu' beitragen- sollten, die\
Episode in unserer Kenntniß eines Theiles der Erdoberfläche, als' welche sie sich darstellen, in
kurzer Zeit zu einer überwundenen zu- machen. Ich darf hoffen, dafs sie künftigen Reisenden einen
bequemen Anhalt für weiteres Forschen geben werden. Vielleicht vergessen diejenigen, welche das
Werk fortsetzen werden, nicht ganz, daß es (um dies nochmals zu betonen): sehr >viel> leichter und
müheloser ist, eine vorhandene Darstellung zu berichtigen und-.zu verbeßern, als sie selbst zu
schaffen, wo vorher Nichts vorhanden war.
Schließlich kann ich. nicht'unterlaßen, auch; an dieser Stelle meinen Herren Verlegern, welche
außer den Textbänden die Herausgabe dieses Atlas unternommen haben, für die auf die Herstellung
desselben verwendete Sorgfalt, für die Opferwilliglceit, mit welcher sie stets auf die Erweiterung
meiner Pläne eingegangen sind, und für die Liebenswürdigkeit, mit' welcher 'sie sich in -oftmaliger
Wiederholung in die Verzögerung der Ausführung gefügt haben, meinen verbindlichsten Dank
auszusprechen.
Leipzig, November -1884'.:'
F. V. RlGIiTHOFEN.