
— I 5
Haar zu einer polsterartigen Kappe ungefloehten vereinigt, durch welche wir die lange Holznadel
gesteckt sehen, mit deren Hülfe die langwierige Frisur ausgeführt; zu werden pflegt. Bartwuchs
fehlt nicht, doch lässt man ihn meistens nicht aufkommen.
11. A r a b e r .
(Nach einer Original-Photographie.)
Dieser Sinai-Beduine ist ein Häuptling (ein Schech), unterscheidet sich jedoch auch in seiner'
Tracht kaum von seinen übrigen Stammesgenossen.
Unter dem Turban blickt Uns ein ernstes, hageres, von der Sonne gebräuntes Gesicht entgegen,
welches in . allen seinen Zügen die nahe Verwandtschaft mit uns selbst verrät ; die semitische
Völkergruppe, deren Hauptvertreter die Araber sind, wird also mit . Recht unserer eigenen Rasse
beigezählt. Unser Schech trägt den Vollbart in ganz: europäischer Weise ; derselbe ist schwarz wie
auch der funkelnde Augenstern.
Der weisse hemdartige Rock (der bis über die Knie reicht und. umgürtet getragen wird)
lässt noch einen Teil der Brust entblösst; wir erkennen indessen an der etwas helleren Hautfarbe-
der Brust im Gegensatz zu dem bronzeähnlichen Braun des Halses, dass für gewöhnlich, die Kleidung-
bis an den Hals geschlossen wird, folglich auch die Oberbrust vor der Hitze und dem bräunenden
Licht der Sonnenstrahlen geschirmt bleibt. Aus dem dunkelfarbigen Obergewande, der Aba, welche
einen einfachen, bis zur Erde herabfällenden Umwurf bildet, schaut die rechte Hand hervor. Sie
zeigt durch ihr freiliegendes Geäder die Sehnigkeit und den Fettmangel auch dieser Wüstensöhne
recht deutlich. Dabei ruht sie in dem über die linke Schulter gelegten Bandelier mit den beiden
Patronenhülsen. Ueber die andere Schulter ist das lange Feuerschlossgewehr gehängt, ohne das
der Beduine nicht leicht ausserhalb seines Zeltes getroffen wird.
12. Eskimo.
(Nach einer Abbildung in der „Zeitschrift für Ethnologie“.)
Dieser Labrador-Eskimo in Pelzgewand verrät eine nahe körperliche Verwandtschaft der
Eskimos mit der Indianerrasse. Das Gesicht zeigt männlich kräftige, etwas grobe Züge, stark vortretende
Backenknochen, ;$>raune Augen, massigen Bartwuchs auf der Oberlippe wie am Kinn
(Backenbart fehlt gänzlich); das Haupthaar ist straff und glänzend schwarz, dem der Pferdemähne
vergleichbar, die Hautfarbe rotbraun. Mongolenhaft schräg stehen die Augen, auffallend hoch
schwingen sich die Augenbrauen über ihnen hin; völlig verschieden sowohl von den Mongolen
Asiens als auch von den Indianern ist nur die sehr schmale Schädelgestalt, die sich natürlich bloss
von oben gesehen recht beurteilen lässt, indessen sich auch bei dieser Vorderansicht offenbart
durch den schmaleren Stirntheil im Gegensatz zu dem namentlich in der Mitte so breiten Gesicht.
Druck- von Gebr. Gottlielft, Cassel: