men auch hier und dort in den aus körnigen Trachytlaven gebildeten im Thale von Furnas anstehenden Kuppen vor, und wir werden sie später nochmals als Auswürflinge zu erwähnen haben, die in den Umgebungen des Kraters der Lagoa do Fogo in grösser Zahl umherliegen. Dringen wir noch weiter an der Küste nach Westen vor, so sind wieder basaltische Laven an der Oberfläche ausgebreitet, von welchen ich nur den Strom hervorheben w ill, der den ansehnlichen beim Dorfe Agoa do pao emporragenden Schlackenkegel umgiebt und in einer dunkelgrauen dichten Grundmasse zahlreiche frische lauchgrüne Olivinkörner umschliesst. An den Nordabhängen des Gebirgsdomes reichen die Trachytlaven auf der linken Seite Tafel IV. Fig. 2. ebenfalls bis ans Meer herab und bilden die Klippenwände von Porto Formoso bis zum Morro Grande. Die heissen Quellen von Ribeira Grande brechen aus zersetztem Trachyt hervor und die Bruchstücke in den Flussbetten der Schluchten bestehen aus denselben Abänderungen , welche den Gipfel des Domes zusammensetzen. An der erstgenannten Oertlichkeit bei Porto Formoso lagern über den Trachytschichten zunächst Tuffen und dann in mehreren mit Schlacken wechselnden Bänken Basaltlaven, die in einer dunkelgrauen Grundmasse neben zahlreichen frischen, licht ölgrünen Olivinkörnern etwas Augit und einzelne kleine Feldspathkry- ställchen umschliessen. Weiter nach Westen tritt dagegen oberhalb der tra- chytischen Laven eine trachydoleritische auf, deren dunkelgraue, dichte echt basaltische Grundmasse vorherrschend Sanidin, seltener Olivin und Augit umschliesst. Bei Ribeira Grande endlich steht eine Basaltlavenbank zwischen zwei Tuffschichten an der Oberfläche a n , welche letztere nicht weit davon nach landeinwärts wiederum durch die Trachytlavenmassen gebildet wird. Die Augit und Olivin enthaltende Basaltlave zeichnet sich durch eine licht graue gefleckte Grundmasse, durch körnig eckige Structur und durch kugelige Absonderung aus. Die kreis- oder länglichrunden Kerne haben einen halben bis mehrere Fuss im Durchmesser und bilden von zahlreichen concentrischen Schalen umgeben grosse P arthien, zwischen welchen andere aüftreten, die nur unregelmässig zerklüftet sind. Der mit einem See erfüllte Krater der Lagoa do Fogo, der eine Minute lang und kaum etwas mehr als halb so breit ist, entstand gemäss den noch vorhandenen Ueberlieferungen theilweise oder ganz während eines heftigen Ausbruches im Jahre 1563. Das Wichtigste, das der von Fructuoso aufgezeichnete Bericht enthält, ist bereits ausführlicher in der Einleitung in einer Zusammenstellung der Nachrichten mitgetheilt worden. Wir wollen daher hier, ehe wir zur Schilderung der noch wahrnehmbaren Erscheinungen übergehen, nur die Hauptmomente des Ausbruchs, soweit uns dieselben bekannt sind , in wenig Worten wiederholen. Vom 24. Juni an fanden in diesem Theile der Insel Erdbeben statt, die man auch in Terceira gespürt haben soll und denen bald Aschenregen folgten. Am 1. Ju li nahm man zuerst wahr, dass der Gipfel des Trachytdomes, des alten Monte Volcaö, gewichen und dass auf ihm ein Krater im Ausbruc h begriffen war. Am 2. Ju li brach an den Abhängen ein Lavenstrom hervor, der 3 Tage lang nach dem Meere abfloss. Die von Erderschütterungen.begleiteten Explosionen, welche grosse Felsblöcke hoch in die Luft und weit fortschleuderten, dauerten bis zum 4. oder o. Ju li fort, aber während 30 Tagen schien die Sonne nur düster durch dichte dem Vulkan entsteigende Wolken. Ungeheure Massen von Asche und Bimstein wurden empörgeschleudert und in den nächsten Umgebungen so hoch angehäuft, dass die Gebirgsbäche versiegten und erst nach 14 Tagen wieder hervorbrachen. In einer Entfernung von 200 Minuten regnete es Asche und Bimstein auf ein paar Schiffe; die erstere soll sogar in Portugal niedergefallen sein. Der Bericht schliesst mit der Bemerkung, die ich wortgetreu wiedergebe, dass die Stelle des Berges, die in die Luft flog, als Höhlung und tiefer Kessel zurückblieb, und zwar so, dass h i n t e r de n h ö c h s t e n Spitzen, die auf dem Gipfel der Insel emporragten, viel mehr in die Luft flog, als die genannte Höhlung ausfüllen würde. Diese Bemerkung können wir dahin deuten, dass der Krater nicht genau auf der Mitte des Gipfels, sondern etwas nach einer Seite hin ausgeblasen wurde, und damit stimmt die gegenwärtige Oberflächengestaltung des die Lagoa do Fogo umschliessen den Trachytdomes überein. Denn es nimmt die Höhe der Bergmassen, welche den See nach Süden, Osten und Westen um 700 bis 1200 Fuss, in Tafel IV. Fig. 1., überragen, nach Norden allmählich ab, wo, wie der Durchschnitt Tafel IV. Fig. 2. zeigt, nur ein verhältnissmässig niederer Ran d , der hauptsächlich aus Schuttmassen zu bestehen scheint, den Krater schliesst. Dies Verhaltniss ist ebenfalls sehr deutlich in der Ansicht Tafel VI. zu überschauen, wo in der Mitte des Mittelgrundes die Hauptmasse des alten auf seinem Gipfel etwas abgeflachten Trachytberges einporragt, während sich nach rechts der mit Wasser erfüllte Krater ausbreitet, dessen Achse etwas nördlich zu der Achse des ehemaligen Monte Volcaö gelegen is t, und dessen nördlicher vom Regen durchfurchter Rand beinah nur aus Schuttmassen zu bestehen scheint. Die letzteren sind mit Tuffen und mit Bimstein gemischt in Ungeheuern Massen an den Nordabhängen des Gebirges abgelagert, die sie in alle Schluchten hinabreichend vollständig bedecken und wo wir sie an den unzähligen Wasserrunsen, welche das lose aufgehäufte Material durchfurchen, schon aus der Ferne unterscheiden können. Aber auch auf der Südseite liegen'
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