1. Oberhalb der Geschiebe des Strandes steht an ein Lager einer trachy- doleritischen Lava von vorwiegend trachytischem Character. Die grauschwarze dichte Grundmasse umschliesst neben vorherrschenden zahlreichen aber kleinen Feldspäthkrystallen, die nur selten glasglänzend, meist undurchsichtig oder weiss erscheinen, Körner von Augit und Blättchen braunen Glimniers. 2. Darüber lagert eine Anhäufung von vorherrschend eckigen an den Kanten abgestossenen Bruchstücken, die den verschiedenen in den Umgebungen anstehenden steinigen Laven entlehnt sind. 3. Eine Trachytlave mit gestreifter Grundmasse, glasglänzenden Sanidin- krystallen und einzelnen Glimmerblättchen, die an verschiedenen Stellen das Ansehen des Piperno annimmt. 4. Eine dünne Lage wie 2.- . 5. Eine Trachytlave wie 3. 6. Die an der Oberfläche des Thalbodens von Povoacaö ausgebreitete Schicht, bestehend aus gelber Tuffe und Bimstein. Die Verbreitung der trachytischen gestreiften Laven und die Lagerungsverhältnisse, unter welchen sie im Grunde des Thaies auftreten, deuten die folgenden Zeitabschnitte oder Vorgänge an : • 1. Der Thalboden von Povoacaö bildete . eine natürliche vom centralen Gebirgskamm und von zwei seitlichen Höhenzügen eingeschlossene muldenförmige Einsenkung, die nach dem Meere offen stand und deren Oberfläche im Laufe der Jahre durch die Erosion Zerstörungen erlitt. 2: An dieser Oberfläche und oberhalb der völlig gerundeten Geschiebe sowie der als Talus, angehäüften Bruchstücke wurden die gestreiften dem Piperno ähnlichen Trachytlaven in Zwischenpausen über der Thalsohle ausgebreitet, deren Boden dadurch in nicht unbeträchtlichem Grade erhöht und wahrscheinlich auch geebnet wurde. • • 3. Die über "den Trachytlaven ausgebreitete Tuff- und Bimsteinschicht, welche theilweise während der Ausbrüche abgelagert sein mag, wurde ausser- dem allmählich durch den - Regen an den Abhängen nach dem Thalboden herabgewaschen. Dann entstanden in Folge der dauernden. Einwirkung der Atmosphärilien jene in Tafel IV. Fig. 1. angedeuteten Spaltenthäler, welche gegenwärtig den Thalboden und die denselben einschliessenden Gebirgsab- .hänge durchfurchen. Am Westabhang des Höhenzuges, A. Tafel IV. Fig. 1., der vom Pico da Vara aus das Thal voii Povoacaö nach Osten begrenzt, stehen in einer Höhe von etwa 500 Fuss oberhalb des Meeres basaltische L aven an und darüber treten Trachytlaven au f, die nicht n ur an der Oberfläche des Passes Passo do Pico da Caldeira, sondern auch in der rechten Wand des Thaies von Faial bis gegen die Thalsohle Vorkommen. Steigt man aber von Faial aus an der linken Ufer" wand desselben Thaies herauf, so trifft man in schlackigen Breccien und Agglomeraten trachydoleritische Gänge und zwar einmal solche von basaltischem Ansehen, ¡die in einer dunkelgrauen dichten Grundmasse neben Augit und Olivin auch zahlreiche Feldspathkrystalle umschliessen, und dann andere von mehr trachytischem Character, die in einer höchst feinkörnigen lichtgrauen Grundmasse neben dem vorherrschenden Feldspath immer noch eine beträchtliche Anzahl von Augit- und Olivinkrystallen enthalten. In einer Höhe von 600—700 Fuss oberhalb des Meeres treten wieder echte dichte Basaltlaven in Lagern auf und auf der Höhe des Passes nach Agoa retorta steht die bereits erwähnte trachydoleritische Lave an, die in einer blasigen dunkelgrauen basaltischen Grundmasse neben Äugitkörnern überaus Zahlreiche in Umwandlung begriffene nur selten glasglänzende Labradoritkrystalle umschliesst. Auf dem Hochgebirge am Fusse der Kuppe des Pico da Vara stehen echte Basaltlaven an , die reich an Augit und Olivin sind, während auf dem Gipfel wieder eine trachydoleritische Lave auftritt, die in einer grauen Grund- masse neben zahlreichen kleinen weisSen undurchsichtigen umgewandelten Feldspäthkrystallen Körner von Augit und Olivin umschliesst. Und ebenso treffen wir an der Ost- und N ordküste dieses Theils der Insel in mannichfachem Wechsel bald echt basaltische bald trachydoleritische Laven, die theils in einer basaltischen Grundmasse neben Augit und Olivin zahlreiche Einschlüsse von Feldspath enthalten, theils in einer lichter gefärbten Grundmasse von doleriti- schem, grausteinartigem oder traehytischem Ansehen neben den vorhin genannten Einmengungen sporadisch Glimmerblättchen umschliessen. 2. D a s T h a l v on F ü r na s. Von der Südküste führt die Ribeira Quente, eine tiefe und wilde Schlucht, nach dem T h a l e v o n F u r n a s , das eine Minute vom Meere nach landeinwärts sich 2% Minuten von Süden nach Norden und ebenso viel von Osten nach Westen ausdehnt. Eine niedere mit dem Pico do Gaspar auf Tafel IV. Fig. 1. angedeutete Hügelkette durchzieht den Thalkessel von Norden nach Süden und theilt ihn in zwei ungleiche H ä lften , von welchen die kleinere westliche ringsum geschlossen und mit einem Landsee erfüllt ist, wahrend die grössere' angebaute östliche Hälfte durch die genannte Schlucht entwässert wird. Bei Betrachtung dieses umfangreichen Kessels müssen wir wohl unterscheiden zwischen denjenigen Lavenmassen, die das Gebirge darstellen, m welchem das Thal eingesenkt is t, und solchen, die im Grunde oder an den Seitenwänden desselben während späterer Phasen der vulkanischen Thätigkeit abgelagert wurden. W ir wollen zunächst damit beginnen, die in den Umfassungswänden des Thaies biosgelegten älteren Lavenschichten zu untersuchen. An der rechten und linken Uferwand der Ribeira quente stehen ober- Har tung, Azoren. 1 .
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