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zulassen würden. Obgleich in der Wirklichkeit an den Klippen und in den Schluchten der Insel Santa Maria oft grössere Strecken frei von Gängen sind, to treten dieselben dafür an ändern Oertlichkeiten gruppenweise in um so grösserer Zahl auf und sind zumTheil von so bedeutender Breite, dass sich das Yerhältniss der Gänge zu den Zwischenräumen entschieden höher als 1:50 heraussteilen würde. Aber selbst wenn auch in den der Beobachtung zugänglichen Schichten weniger Gänge Vorkommen sollten, so w ürde dieser Umstand an und für sich noch keineswegs die Möglichkeit ausschliessen, dass eine Hebung in der oben angedeuteten Weise stattgefunden haben könnte, da wir nicht im Stande sind zu ermessen, in welchem Maasse Injectionen nur in den tieferen Schichten stattgefunden haben mögen. Heftige E rdbeben, die ohne äussere Ausbrüche und Lavenergüsse vorüber gingen, könnten von Gewaltäusserungen herrühren, welche nur in den tieferen Schichten solche Spalten erzeugten, die nach der Art jener im sichtbaren Theile des Gebirges nach seitwärts auskeilenden Gänge nach aufwärts ausspitzten, ehe sie die während ihrer Entstehung erschütterte Oberfläche erreichten.’ Und ebenso mögen bei den Ausbrüchen ausser jenen Gängen, durch welche die Laven an die Oberfläche gelangten, in der Tiefe noch andere Risse entstanden s e in , die ebenfalls erfüllt wurden und dazu beitrugen, die älteren über dem Meeresgründe anstehenden Massen so allmählich auszudehnen, dass sich erst im Verlauf längerer Zeitabschnitte ein Unterschied währnehmen liess. Der oben mitgetheilte Anschlag führt uns deshalb bei aller Unbestimmtheit wenigstens die Möglichkeit vor, dass die an dem Gehirge beobachteten Gänge, die sich nach der Tiefe fortsetzen müssen, sammt den Verzweigungen, die nicht bis zur Oberfläche hinaufreichen, jenen Grad der Auftreibung und Ausdehnung hervorrufen können, der durch das Auftreten submariner Ablagerungen nachgewiesen ist, wobei es sich von selbst versteht, dass der P u n k t f. in Taf. I. Fig. 4. in einer grössern oder geringem Tiefe angenommen werden k a n n , ohne das Verhältniss im Allgemeinen abzuändern. Die Annahme, dass die späteren Vulkanischen Erzeugnisse durch Injec- tion eine Auftreibung der vorhandenen Massen hervorrufen müssen , hat das Dunkel, welches die Hebung geheimnissvoll umgab, gelichtet. Die Lagerungsverhältnisse submariner organischer Reste, die ausser auf Santa Maria auch auf ändern Inseln der zunächst gelegenen Archipele zwischen vulkanischen Erzeugnissen gefunden wurden, sowie die Ueberreste einer Vegetation, die auf Madeira in einer Höhe von etwas über 1000 Fuss oberhalb des Meeres unter Laven von über 1000 Fuss Gesammtmächtigkeit anstehen und die Prof. Heer zum Gegenstand einer besondern Arbeit machte*) ; alle diese Thatsachen *) Heber die fossilen Pflanzen von S. Jorge in Madeira,von Dr. Oswald Heer. Aus dem XV. Bande der neuen Denkschriften der allgemeinen schweizerischen Gesellschaft für die gehaben uns über das Auftreten von submarinen und supramarinen Schichten aufgeklärt und dadurch die Einwirkungen der Hebung auf ein bestimmteres Maass zurückgeführt. Die zur Anfertigung der vortrefflichen Seekarten vorgenommenen Peilungen, die theilweise bis 350Faden (2100Fuss)herabreichen, haben uns die Formen der Inseln bis zu einer nicht unbeträchtlichen Tiefe unterhalb des Meeresspiegels erkennen lassen, während die Angaben Maury’s zu dem Schlüsse berechtigen, dass dieselben über dem Meeresgründe, der hier eine mittlere Tiefe von 2000 bis 3000 Faden (12000 bis 18000 Fuss) h a t, als die Gipfel majestätischer Bergmassen emporragen. Wenn nun überhaupt eines- theils Niveauveränderungen durch das Auftreten fossiler submariner Reste nachgewiesen sind, und wenn anderntheils die Oberflächengestaltung mit dem innern Bau in innigem Zusammenhang steht, oder durch die A rt und Weise, in welcher die Ablagerung der vulkanischen Erzeugnisse erfolgte, hervorgerufen ward, und wenn dann endlich, wie wir sehen werden, kühn emporsteigende Bergmassen weder auf dem Gipfel noch an den Seiten von tieferen Spalten zerrissen sind, so steht es bei solchen Thatsachen wenigstens fest, dass Hebungen stattgefunden haben müssen, welche das Gebirge, ohne seine Form wesentlich zu .verändern und ohne klaffende Spalten zurückzulassen , als ein Ganzes emporschoben. Um aber einen solchen Grad der Hebung zu d euten, ertheilt uns das Ergebniss der Peilungen insofern einen beachtenswerthen Fingerzeig, als es darauf hinweist, die untermeerischen Theile der Inseln und in ihnen die Gänge mit ihren Verzweigungen ebenfalls zu berücksichtigen. Und betrachten wir dann die Injection von Laven in S p a lte n ,■ die nicht nur an der sichtbaren Oberfläche, sondern auch tief unten von einem gemeinsamen Brennpunkte aus einbarsten, als die Ursache des Emporsteigen s der Gebirgsmasse, so erklärt diese Annahme eine Hebung, die ebenso allmählich und von Pausen unterbrochen wie die Ueberströmung und A nhäufung an der Oberfläche vor sich geht. Solche Vorgänge würden natürlich die Voraussetzung bedingen, dass die zuletzt erzeugten Schichten an einer stark geneigten Oberfläche abgelagert wurden und zu steinigen Lavabänken erkalteten. Diese Voraussetzung, welche auf den ersten Blick gewagt erscheinen mag, gewinnt schon an Wahrscheinlichkeit durch die Thatsache, dass die Lavabänke in den Durchschnitten, deren Schichtung im Allgemeinen übereinstimmend m it der Abdachung des Gebirges abfallt, unter so verschiedenen Winkeln geneigt sind; sie wird aber ausserdem durch zahlreiche Erscheinungen bestätigt, die in der Beschreibung der übrigen Inseln zum Gegenstand ausführlicherer Erörterungen gemacht werden sollen. sammten Naturwissenschaften. Seitdem hat Hr. W. Reiss aus Mannheim etwa 200 F. über dem See von Furnas auf S. Miguel (Taf. IV. Fig. 1.) 2 dünne Schichten Braunkohle mit undeutlichen Pflanzenabdrücken entdeckt, welche beim Pico do Ferro unter Lavenschichten von bedeutender Gesammtmächtigkeit Vorkommen.


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