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der südlichen Küste unfern Villa do Porto an dem sogenannten Figueiral wieder, der in Tafel I. Fig. 3. auf der linken Seite angedeutet und in Tafel II. Fig. 3. in vergrössertem Maassstabe dargestellt ist, wo er den folgenden Durchschnitt darbietet. 1. Vom Meere nach aufwärts treten in den in die talusartigen Anhäufungen einschneidenden Wasserrinnen schlackige Agglomerate und Breccien hervor, neben welchen auch Lavabänke Vorkommen mögen. 2. Darauf folgt in einer Höhe von etwa 150 Fuss eine'ähnliche Schicht mit Lavenbruchstücken, die entweder nur leicht oder vollkommen vom W asser abgeschliffen sind und dann Geschiebe von einigen Zoll bis einigen Fuss'im Durchmesser darstellen. 3; Darüber lagert eine Schicht, die das Ansehen eines groben Mörtels hat; . sie besteht aus vulkanischem Sand mit A ugit und OlivinkryStällchen, aus kleinen gerundeten Lavabruchstückchen, sowie aus einem kalkigen Bindemittel und umschliesst hier und dort Bruchstücke von Meeresmuscheln. 4. Darüber steht eine Schicht an wie 2. 5. Auf dieser lagert eine Schicht von etwa 50 FW Mächtigkeit, bestehend aus gröberem vulkanischem Sande; mit-Augit- und Olivinkryställchen, undaus durchschnittlich wallnussgrössen Lavenstücken, die alle durch ein kalkiges Bindemittel zu einem festen Trümmergestein verbunden sind. Dazwischen liegen ein bis zwei Zoll stärke Abtheilungen einer eingesickerten Kalkmasse, die entweder weiss zerreiblich abfärbend, oder opalhart mit splittrigem bis müschligem Bruch erscheint.’ 6. Darauf ruht endlich der die Versteinerungen einschliessende dichte Kalkstein als eine 'gleichmässig ausgebreitete annähernd horizontale Schicht von 10 bis 20 Fuss Mächtigkeit, die sich weithin, an der Küste entlang erstreckt, während sie nach landeinwärts, da man sie in der nur % Minute entfernten Schlucht nicht aufgefunden hat, sehr bald auskeilen muss. 7. Zuletzt stehen oberhalb der genannten untermeefischen Ablagerungen noch a n : die schlackigen und steinigen Laven eines alten Ausbruchskegels, des Pico do Facho und eine mächtige Schicht gelber Tuffe mit vereinzelt dazwischen abgelagerten Lavenbänken. Eine der letzteren ist da, wo sie mit einem 14 Fuss breiten Gang, der durch die Tuffe herauf; setzt, in Verbindung steht, 3 Fuss mächtig, la llt, während der Abhang sich von ONO. nach WSW. senkt, unter einem Winkel von 10 Graden nach N 1 0 p . ab, und keilt 150 Fuss weiter bei einer Mächtigkeit von 1% Fuss aus. Diese'Lavenbank und der Gang sind im 'Vordergründe der Tafel I I . Fig. 3. angedeutet. Da sich der letztere nicht durch die unter der Tuffe anstehenden Schichten verfolgen lässt, so bleibt es unentschieden ob an dieser Stelle die Lave in einer Spalte aus der Tiefe heraufdrang oder ob sie wie bei den im Hintergründe der Tafel I I . Fig. 3. dargestellten Gängen von oben, her eine'Kluft erfüllte, die bis au f die unter- meerischen Ablagerungen heräbreichte. Die beiden so eben angedeuteten Vorgänge scheinen, wie andere, die tieferen Schichten durchsetzende Gänge zeigen, entschieden in- der durch 2 parallele Durchschnitte därge- stellten Klippenwand stattgefunden zu haben. Der Pico do Facho hat die Umrisse eines abgestumpften Kegels und besteht zum grössten Theil aus schlackigen Agglomeraten. Der die fläche kräterförmige Einsenkung umgebende Band ist nach Nordost am niedrigsten und wird nach Südost durch eine mächtige basaltische Felsmasse gebildet, die oben 20.Schritte breit ist und sich an dem SW.-Abhang herabzieht. Wo dort durch Fortwäschen eine Wand biosgelegt ist, schneidet ihr Hangendes unter einem Winkel von 16 Grad gegen den Mittelpunkt des Berges über den schlackigen Agglomeräten> auf denen sie aufruht, ab. An der Oberfläche schlackig ausgezackt, ist diese Masse steiniger compacter Lave mit senkrechten Klüften in ünregelmässigen, 15 bis 20 Fuss hohen Säulen abgesondert. Die ziemlich dunkelbläulich graue Grundmasse, welche an einzelnen Stellen bei körnig-eckiger Structur mehr oder weniger deutlich gefleckt, an anderen einfarbig erscheint, umschliesst neben etwas Augit zahlreiche Körner von Olivin, während hohle Räume mehr oder weniger mit Zeolithsubstanz erfüllt sind. Wir haben es hier entschieden mit einer der plumpen Massen zu th u n , welche nicht selten an den Bändern der Vulkane der Eiffel emporstehen, und von welchen in der Falkenleye, bei Bertrich ein schöner Durchschnitt blosgelegt ist. Die geschichtete feinkörnige gelbe Tuffe enthält zuweilen eine weissliche, leichte fast flockige Substanz wie von zerfallenen Schneckenschalen und wird in unregelmässigen Zwischenräumen von dünnen nur ein paar Linien breiten Massen durchzogen, die aus einer weisslichen erdigen Kalksubstanz bestehen und wahrscheinlich durch das Einsickern eines Kalktheilchen führenden Wassers in Rissen und Spalten entstanden. Diese Tuffen stehen oberhalb der unter- meerischen Ablagerungen in einer Schicht an, die gegenwärtig eine Mächtigkeit von über 200 Fuss erreicht, und die sich wahrscheinlich in verschiedenen Zeitabschnitten ablagerte. Dafür spricht schon die Anwesenheit der einzelnen steinigen Bänke, welche an der hier nach der e in en , dort nach der ändern Seite abgedachten Oberfläche der bereits angeschwemmten Tuffen durch Lavenergüsse entstanden, die Spalten von oben her erfüllten und zuletzt von .anderen Tuffen überdeckt wurden. Obschon die geschichtete gelbe Tuffe ringsum die Abhänge des Pico do Facho bedeckt, so könnte dieser parasitische Kegel dennoch so wie jene basaltischen Lavenbänke theilweise den untersten und ältesten Tuffschichten und theilweise den submarinen Bildungen aufgelagert sein. Wenn man von der soeben beschriebenen Oertlichkeit, von dem Figueiral,


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