G e b ä u d e i n d em an d e r ö s t l i c h e n Kü s t e v on T e r e e i r a g e l e g e n e n O r t e Vi l l a d a P r a i a n i e d e r . 7. Am 2. S e p t em b e r 1 630 erfolgten in Ponta delgada a u f S. M i g u e l von 10 Uhr Abends bis 4 Uhr in der Nacht wiederholte Erdstösse. Die grosse Glocke auf dem Thurme der Kathedrale läutete von selbst S tu rm ; die Gebäude blieben unversehrt.’ Fast gleichzeitig fand in einer Entfernung von 18 Minuten e in A u s b r u c h i n d e r L a g o a s e c a im T h a l e vo n F u r n a s s t a t t . In den Dörfern Ponta Garca und Povoacaö, die von der Stelle nach entgegengesetzten Richtungen 6 Minuten entfernt liegen, wirkte die Erschütterung so sta rk, dass sämmtliche Häuser und die Kirchen dem Boden gleich gemacht wurden. — Die Gehölze in dem betroifenen Theile des Thaies wurden beinah gänzlich verbrannt, wobei 191 Personen ums Leben kamen. Am 4. September ward die Insel mit Asche überschüttet, die sich an den meisten Orten 10 bis 12, an vielen sogar 20 bis 30 Spannen hoch anhäufte, und noch Tags darauf war die L uft vom Morgen bis zum Abend durch'Aschenmassen verdunkelt. Dann hörte der Ausbruch allmählich auf, aber vom 7: September bis Anfang October verspürte man noch von Zeit zu Zeit Erderschütterungen. A uf den Inseln Santa Maria und Terceira, die 45 und über 100 Minuten von der Stelle des Ausbruchs entfernt sind, fiel die Asche in grösser Menge nieder, ja dieselbe erreichte sogar das Eiland Corvo, das volle 5 Grade weiter nordwestlich liegt. Ergüsse von feuerflüssigen Gesteinsmassen sind in dem Berichte nicht erwähnt; auch findet sich in dem Thale von Furnas kein Strom, der diesem Ausbruch zugeschrieben werden könnte. Der letztere .stimmt in mancher Hinsicht mit demjenigen überein, der im Jahre 1563 am alten Monte Volcaö stattfand. Explosionen und namentlich ungeheure Massen ausgeworfener Asche und Bimstein bildeten diesmal die einzigen Erscheinungen,, gegen welche auch damals die geringe Menge geflossener Lava entschieden in den Hintergrund trat. Ebenso sehen w ir, dass die Erderschütterungen nicht wie im Jahre 1522 die Ortschaften von zwei Drittheilen der Insel heimsuchten, sondern nur auf eine beschränktere Entfernung verheerend einwirkten. Zwischen den Ausbrüchen von 1563 und 1630 fand keiner auf S. Miguel statt. 8. In Buch V., CapitelVI. von Cordeyro’s Historia insulana finden sich folgende Angaben ü b e r e i n e n u n t e rm e e r i s c h e n A u s b r u c h , der 1 638 an d e r w e s t l i c h s t e n S p i t z e v o n S. M i g u e l s t a t t f a n d . Eine Viertellegoa (etwa 4500 Fuss) vom Ufer und nach Süden vom Pico das Cama- rinhas brach am 3. Ju li aus dem Grunde des Meeres Feuer hervor, wobei eine grosse Menge schwarzer Asche bis zu einer Höhe von drei über einander gestellten Thürmen emporgeschleudert ward, während Rauch und Dunst bis zu den Wolken emporstiegen. Innerhalb drei Wochen ward in dieser Weise um die Ausbruchsstelle ein Eiland aufgeschüttet, welches schon beim Beginn der ersten Winterstürme zu schwinden begann und später nur eine Untiefe hin- terliess. ■- 9. Ue b e r den A u s b r u c h , d er im J a h r e 1652 a u f S. Mi g u e l s t a t t f a n d , hat der Vicar von Alagoa einen Bericht erstattet, den wir in Cordeyro’s Werk ausgenommen finden. Vom 12. bis 19. October wurden in dem Bezirk von Alagöa die Kirchen und sämmtliche Gebäude heftig erschüttert, wobei jedoch nur 70 zusammenbrachen. Alagoa liegt an der Südküste, gerade da wo der östliche Gebirgszug in den niederen mit einer Kette von Ausbruchskegeln bedeckten Bergrücken übergeht, der sich von dort bis zu dem im Westen der Insel emporragenden Sete Cidades - G ebirge erstreckt. Nachdem die Erdstqsse eine Woche angedauert hatten, öffneten sich am 19. October zwei neben einander gelegene Hügel dieser Kette und warfen während der Nacht und am folgenden Tage unter furchtbarem donnerähnlichem Getöse glühende Lävamassen und sengende Asche aus, d ie, da der Wind aus Norden wehte, über das näher gelegene südliche Ufer ins Meer getrieben ward. Sechzehn Tage nach diesem Ereigniss wagten sich einige Männer in die Nähe cler Vulkane und fanden, dass in dem einen Hügel ein tiefer Krater ausgehöhlt war, und dass der andere nichts von seiner Höhe verloren h a tte , während an seiner Seite als Anhängsel ein zweiter Hügel durch die ausgeschleuderten Massen, entstanden war. Die letzteren fielen zum Glück für die benachbarten Orte beinah senkrecht herab und bildeten deshalb in der unmittelbaren Nähe der Ausbruchsstelle hügelichte Anhäufungen. Diese Angaben bezeichnen unzweideutig den in Taf. IV. Fig. 6. dargestellten Doppelberg, der heute Pico do Fogo genannt wird, und der damals als Pico de Joaö Ramos und Pico do Payo im Ausbruch begriffen war. Der westlichere bestand aus einer trachydoleritischen Lave, in welcher ein kleiner Krater ausgesprengt ward, während ein grösserer seitlich durch Anhäufung von Schlacken und Lapillmassen entstand. Dadurch ward der nach Osten erweiterte Berg mit dem benachbarten Hügel so verbun: den, .Ndass beide gegenwärtig zusammen ein kleines mit Einem Namen bezeich- netes.Gebirge d a rste lle nA u ch die durch Schlackenanhäufungen entstandenen hügelichten Massen findet der Beobachter sogleich zwischen den flach ausgebreiteten Lavenströmen heraus. Die letzteren, welche nicht ausdrücklich im Berichte erwähnt wurden, sind wohl mit inbegriffen, wo von den durch Feuer und schwarze heisse Asche angerichteten Verwüstungen gesprochen wird, was um so wahrscheinlicher is t, da unser Gewährsmann an anderen Stellen Lavenströme durch die Worte hervorbrechendes oder fliessendes Feuer bezeichnete. 10. Im J a h r e 1 656 em p f a n d ma n a u f S. M i g u e l am 18. Oc to be r E r d e r s c h ü t t e r u n g e n , die sich am folgenden Tage gegen 1 Uhr Abends wiederholten. Die Häuser schwankten und die erschreckten Insassen flohen ins Freie.
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