um Mittag und gegen Abend. Die Stelle, an welcher der Berg (Hügel) mehrere hundert Fuss über dem Meere und etwa 500.0 Fuss von dem Orte entfernt gestanden h a tte , war ganz in seifenartigen Brei (Polme de sabaö) und Bimstein umgewandelt worden. E in mächtiger Felsblock und unzählige kleinere stürzten wie Kugeln mit wüthender Eile Alles vor sich niederschmetternd am Abhang herab bis ins Meer, wo sie indessen den ankernden.Fahrzeugen keinen Schaden zufügten. Die schreckliche'Katastrophe des Erdbebens und der Ueberschwem- mung mit E rd - , Schlamm- und Schuttmassen war in derselben Nacht beendet, so dass man am folgenden Morgen nichts mehr von Villa franca, dem damaligen Hauptorte der Insel, erblickte, in welchem 5000 Menschen in ihren Wohnungen vergraben wurden. Eine Legoa (3 Minuten) weiter östlich erhob sich (hum grande montaö) ein Erdhaufen und-bewegte sich mit solcher Gewalt, dass er ein paar Weiler einriss, 30 Personen und einiges Vieh tödtete. Noch etwas weiter in derselben Richtung erhob sich ebenfalls ein Erdhaufen und schob einen Weiler sammt den Insassen fort. Im Thale von Furnas barst die E r de ; eine Menge Bäume, unter ihnen eine hervorragende Faya fand man weit von ihrem ehemaligen Standort aufrecht und in derselben Stellung, in der sie gewachsen waren. Dass diese Bäume mit der Faya als General voran durch die Luft geschleudert und in derselben Rangordnung aufrecht niedergesetzt wurden, ist eine ungeschickte Ausschmückung des Berichterstatters, die um so ungereimter erscheint ■, da er gleich darauf hinzufügt: , ,Keine Erde brach aus dem Innern hervor und keine , ,Vertiefung oder irgend ein anderes Kennzeichen blieb an der Stelle zurück, ,,denn es bewegte sich nur die Kruste der E rd e , die in verschiedner Mächtigk e i t auf deii felsichten Grundfesten der Thäler und Berge aufruht. “ Westlich von Villa franca fielen an der Südküste bis zu dem 4 Legoas (12 Minuten) entfernten Orte Ponta delgada an verschiedenen Stellen Häuser e in , und an der Nordküste bildete Ribeira grande den westlichsten von den Erdbeben heimgesuchten Punkt. Von da nach Osten litt auf der Nordseite des Gebirges namentlich das hart am Meere gelegene Kirchspiel Maya. Dort glitten nämlich die Kronen von vier Erhöhungen oder Hügeln mit einer etwa acht Fuss mächtigen Erdschicht herab, die Hürden und Vieh, zwei Mühlen /.mehrere Häuser und in diesen vierzig Personen verschüttete. Gesträuche und blühende Felder wurden mit der unfruchtbaren Erde bedeckt; am Meere barsten die Felsenwände. Selbst an der östlichen Spitze der Insel stürzten Häuser und Gebäude ein, worunter die Kirche des heiligen Georg in dem an der Ostküste gelegenen Dorfe Nordeste. Aus diesen Angaben geht h e rvor, dass Erderschütterungen und damit verbundene Verschiebungen der Erdkruste die Haupterscheinungen bildeten. Dass das Meer gegen die Ufer vorgedrungen sei, ist nirgends erwähnt. Mit Sicherheit lassen sich die folgenden Punkte feststellen; erstens es wurden weder feuerflüssige Massen ergossen noch Feuererseheinungen beobachtet, zweitens die mit den Erdbeben verbundenen Ueberführungen durch losgelöste E rd oder heraufgeschobene Schlammmassen fanden nur an den Abhängen des Gebirges statt und richteten bedeutende Verheerungen an den Küstenstrichen von zwei Drittheilen der Insel a n , und endlich drittens diese Katastrophen traten wie die Erschütterungen plötzlich ein und waren schnell beendet. 3. Im J a h r e 1 568 f a n d d e r A u s b r u c h a u f d e r S e r r a da A g o a d e P a o s t a t t , de r d e n Gi p f e l des a l t e n Mo n t e Vo l c a ö z e r t r üm m e r t e u n d d e n K r a t e r d e r La g o a do f og o e r z e u g t e . Das dem Ausbruche nicht lange voraüsgehende Erdbeben war am stärksten in dem am nördlichen Fussä des Berges gelegenen Orte Ribeira grande fühlbar. Die Erschütterungen waren dort so häufig und so heftig, dass die meisten Häuser zusammen brachen,. während in. solchen, die stehen blieben, Spalten einbarsten. In Villa franca, das am Südabhang des Berges am Meer wieder erbaut war', verspürte man in- der Nacht des 25. Ju n i von 1 Uhr bis gegen 4 Uhr mehr denn 40 Er-dstösse und auch in den folgenden Tagen dauerten die Erschütterungen fort, jedoch ohne Schaden zu verursachen. In Ponta delgada, in geringer Entfernung von der westlichen Abdachung des Bergdomes, erfolgten vom 24. bis 28, leichtere Erdstösse, die. sich von da bis zum ersten Juli in erschreckender Weise steigerten. An diesem Tage -aber nahm man zuerst wahr.,- dass- der Gipfel des ehemaligen Monte Volcaö gewichen und dass an seiner Stelle, e in schauerlicher'Krater im Ausbruch begriffen war, während schon vorher Asche die Spitze des Berges in düstre Wolken gehüllt hatte. Am 2. Ju li brach in der Nähe'der Ribeira do Salto Feuer hervor aus dem Pico do Sapateiro, auf einem unbekannten Aschenkegel, und ergoss sich als Lavastrom während drei'Tagen und drei Nächten nach dem Meere. Ausserdem ist keine Lava, erwähnt, deren Volumen überhaupt neben den furchtbaren Explosionen und Ungeheuern Aschen - und Bimsteinmassen nur unbedeutend gewesen zu sein scheint. Hausgrosse Felsblöcke; heisst es in dem Berichte weiter, wurden 2 Legoas? (6 Minuten) weit fortgeschleudert und selbst in der 90 Minuten von-dem thätigen Vulkan entfernten Insel Terceira nahm man Erschütterungen wahr. Die Explosionen, welche einen beträchtlichen Theil des aus steinigen Trachytlaven bestehenden Gipfels-fortsprengten, müssen in d e rT h a t ausserordentliche Kraftäusserungen entwickelt haben. Ebenso bedeutend waren die Aschen- und Bimsteinmassen, die ausgestossen wurden und zum Theil in sehr beträchtlichen Entfernungen niederfielen. In einer E ntfernung von 80 Legoas regnete es. Asche auf ein paar .Caravellen, die Mühe hatten durch die aut dem Meere schwimmenden Bimsteinmassen hindurchzukommen. Selbst m Portugal, namentlich in Braya soll Asche niedergefallen sein. E in kleiner
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