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einen kühnen der stumpfen Grundlage aufgesetzten Kegelberg von etwa 4000 Fuss Höhe, dessen Gipfel 7613 Fuss über dem Meeresspiegel emporragt. Denn im Allgemeinen erhebt sich das Hochgebirge in den 9 Inseln nur zwischen 1500 und 3000 Fuss, während selbst die höchsten Kuppen mit Ausnahme des erwähnten Berges kaum etwas über 3500 Fuss hinausragen. In Uebereinstim- mung mit der geringen Erhebung der Gebirgsmassen, fallen die Abhänge und mit ihnen die Schichten zwar oft weniger steil gegen den Horizont ein als an den majestätischen Gebirgsmassen von Madeira und von den meisten canari- schen Inseln; allein das Verhältniss erleidet nicht nur in dem über 7000 Fuss hoch emporsteigenden P ik von Pico sondern auch bei vielen ändern Gebirgs- gliedem mannichfache Ausnahmen, da domförmige Massen oder Höhenzüge von nur 1500 bis 3000 Fuss Erhebung Abhänge von 20 bis 30 Grad Neigung aufzuweisen haben. Und ebenso gilt auch die bei den beiden südlicher gelegenen Archipelen gemachte Beobachtung, dass die Abhänge nicht gleich- mässig vom Gipfel bis zum Meere abfallen, sondern dass sie vielmehr in bestimmt zu unterscheidenden Absätzen unter verschiednen Winkeln geneigt sind und zwar so, dass sie vom Meere sanft ansteigend nach oben immer steiler werden. Mit einem Worte , es herrscht in den drei Archipelen eine grosse Uebereinstimmung in den Gebirgsformen, die auf den Azoren im Allgemeinen nur in einem kleineren Maassstabe auftreten. Einen beachtenswerthen Unterschied in der Oberflächengestaltung be- . dingen bei dem zu beschreibenden Archipel die zahlreichen länglich- oder kreisrunden Kraterthäler, die so wie hier nirgends auf den Canarien oder in Madeira beobachtet wurden. Wir treffen auf den Inseln S. Miguel, Terceira, Graciosa, Faial und Corvo sieben grössere Kraterkessel, von welchen nur das Thal von Furnas durch eine Schlucht entwässert wird. Ausserdem steht auch noch die Lagoa do Fogo mit einer seitlichen Thalspalte in Verbindung, die indessen vor dem K rater, der nach den Ueberlieferüngen im Jahre 1563 entstand, durch die Erosion hervorgerufen sein muss. Die übrigen Kesselthäler werden von den Umfassungsmauern, die von keinen Spalten zerrissen sind, so vollkommen eingeschlossen wie die kleineren K ra te r, die an mehreren Stellen in den vulkanischen Gebirgsmassen ausgesprengt wurden. E in anderer auffallender Unterschied zwischen Madeira und den Canarien einerseits und den Azoren andrerseits besteht d a rin , dass die tiefen, Ki- beiras und Barrancos genannten, Schluchten oder Spaltenthäler, welche jene Inselgruppen auszeichnen, den Gebirgsmassen dieses Archipels theilweise ganz fehlen. Denn während einzelne Inseln oder besondere Theile von Inseln solche Schluchten aufzuweisen haben, erhfeben sich andere Gebirgsglieder, die wohl der Hälfte der gesammten oberhalb des Meeres emporragenden vulkanischen Massen gleichkommen mögen, mit Abhängen, die von keinen tiefem E in schnitten zerrissen, sondern nur von unbedeutenden oberflächlichen Erosionsspalten durchfurcht sind. E in flüchtiger Blick auf die Oberflächengestaltung der Gebirge beweist, dass diese Verschiedenheit nicht durch den Unterschied in dem Abfall der Gehänge hervorgerufen sein kann. Während der scharfe Bergrücken von S. Jorge (Tafel X IV. Fig. 1 und 2) und der kühne zuckerhutförmige Berg von Pico (Tafel XV. Fig. 1 und 2) mit steilen Abhängen emporsteigen, die n ur von ganz oberflächlichen Regenrunsen durchfurcht sind, ist das sanfte Gebirge von Flores (Tafel X V III. Fig. 2) auf allen Seiten von tie f einschneidenden Schluchten zerrissen. Die Ursache, welche diese ebenso auffallende wie beachtenswerthe Verschiedenheit hervorrief, ist vielmehr, wie wir später sehen werden, in dem Alter der vulkanischen Erzeugnisse zu suchen. Und in dieser letzteren Hinsicht stellt sich ein anderer Unterschied zwischen den Azoren und den beiden südlicher gelegenen Inselgruppen insofern heraus, als auf dem erstgenannten Archipel die seit der Entdeckung des Archipels geflossenen Laven und ausser diesen namentlich solche, die sich denselben durch einen auffallenden Grad der Frische anschliessen, eine viel grössere Verbreitung als in Madeira, Porto Santo und in den Canarien erlangten. Denn wir können auf den Azoren die vulkanischen Erzeugnisse nach ihrem Alter in den folgenden Abstufungen unterscheiden. E s sind erstens am Schlüsse dieser allgemeinen E rörterungen zahlreiche Ausbrüche erwähnt, die innerhalb der letzten vier Jahrhunderte stattfanden. Den durch dieselben erzeugten Lavenmassen schliessen sich zweitens noch viel zahlreichere vulkanische Ablagerungen a n , die nicht sehr lange vorher stattgefunden haben können. Dann haben wir drittens Bergmassen vor u n s , deren Oberfläche nicht von Einschnitten zerrissen is t, Bergmassen, welche, da die Atmosphärilien bisher nur in ganz unbedeutendem Grade auf sie einwirken k o n n te n , über einer vielleicht sehr alten Grundlage durch Ablagerungen gebildet sein müssen, die mit geringen Unterbrechungen bis in die neueste Zeit andauerten. . ^ Und endlich kommen viertens Gebirgsmassen vor, welche, da selbst die Oberfläche aus älteren Ablagerungen besteht, von mehr oder weniger tief einschneidenden Schluchten oder Spaltenthälern durchfurcht sind. Auf den Canarien können wir die oben angeführten Abstufungen zwar ebenfalls unterscheiden, allein wenn schon innerhalb der letzten vier Jah rhunderte seltner Ausbrüche stattfanden, so sind die Ablagerungen, welche sich den durch die letzteren erzeugten anreihen, in noch untergeordneterem Verhältnisse vorhanden, während die von tiefen Schluchten zerrissenen älteren vulkanischen Massen vollkommen überwiegend auftreten u n d auf den Madeira- Inseln nur ausschliesslich angetroffen werden. Aus diesen Betrachtungen geht


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