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Azoren Madeira-Gruppe Canarien Die Region des Pinien- Hochwaldes . sind nur auf den 1 Canarien vertreten Die Region des Hochgebirges Die Region des Gipfels Es wurden also mit ändern Worten die Azoren beinah ausschliesslich durch die Sempervirente bedeckt, die hier nur in ihrer schlichtesten Form auftrat, und die weiter nach Süden die Insel Madeira beinah in demselben Umfang jedoch mit majestätischerem Hochwalde einnahm. Auf den Canarien aber theilten sich die Sempervirente und der Pinien-Hochwald in bei weitem die grösste Hälfte des Areals, während neben ihnen eigenthümliche Küsten-Hoch- gebirgs-und Gipfelregionen eine bedeutendere A usdehnung gewannen. Wenn es gleich einestheils gewiss ist, dass ursprünglich die echt mdigenen den Inselgruppen eigenthümlichen Gewächse hauptsächlich die Pflanzenwelt jener Archipele characterisirten und dass sie es gerade waren, die durch ihre Standorte die verschiednen verticalen Zonen andeuteten, so steht es anderntheils ebenso fest, dass sich ihnen manche Arten anschlossen, die auch in Europa, Nordafrika oder an 'än d e rn Orten Vorkommen, als es sicher is t, dass die Ge- sammtsumme der Arten in Folge der Colonisation durch Einschleppung vermehrt wurde. Denn darauf, dass die ursprüngliche Flora in dieser Weise zusammengesetzt war, verweist schon• einfach d ie Thatsache, dass die Gipfelregion des Pik von Pico nur durch europäische Arten gebildet wird. Dann ist auch nicht zu übersehen, dass auf Madeira der Taxus baccata, eine europäische Art , in den ursprünglichen Waldungen neben den indigenen Bäumen auftrat, welche vielleicht damals schon ebenso wie heute der Epheu umrankte. Die Cultur ward später über alle die Oertlichkeiten ausgebreitet, die ihr günstig waren, wodurch eine Zone der europäischen Cultur entstand, dieSeubert für die Azoren vom Meere bis 1500 Fuss annimmt. In Folge der Bodenverhältnisse bilden gegenwärtig die Felder auf allen 9 Inseln dieser Gruppe von den Küsten nach aufwärts einen zusammenhängenden nur selten unterbrochenen Gürtel, der nicht überall die oberste Grenze dieser Zone erreicht und sie nur in den seltensten Fällen überschreitet wie am südlichen Abhang des P ik , wo die letzten Mais- und Yamsfelder in einer Höhe von 1600 bis 1700 Fuss Vorkommen, während die Weinberge bis 800 F. hinaufreichen. Für die Canarien giebt v.' Buch die obere Grenze der. europäischen Cultur im Mittel auf 2500 F. an , eine Höhe, die zwar an manchen Stellen nicht erreicht, an ändern aber bedeutend überschritten wird. Denn in manchen T hälern werden die Abhänge bis über 3000 Fuss angebaut und auf der Cumbre von Grande Canaria sah ich auf abgetheilten Stücken die Stoppeln abgemähter Getreidefelder in einer Höhe von beinah 5000 Fuss. Doch ist der letztere entschieden als ein Ausnahmefall zu betrachten. In Madeira reicht die Cultur im Durchschnitt wie auf den Canarien bis 2500 Fuss hinauf, während die höchste Ansiedelung im Ribeiro frio in einer Höhe von 3000 Fuss oberhalb des Meeres liegt. Auf dieser Insel erstrecken sieh die Weinberge bis an die obere in den Azoren beobachtete Grenze der europäischen Cultur. Denn sie erheben sich an den nördlichen und südlichen Abhängen bis 1500 Fuss und treten im.Grunde des mächtigen, Curral benannten, Kesselthales sogar noch in einer Höhe von über 1800 Fuss auf. Bis etwa 2000 Fuss erstreckt sich die Cultur des Weizens und anderer in Europa allgemein angebauter Feldfrüchte. Dann herrschen Roggen und Gerste vor und zuletzt werden an den Abhängen zwischen 2500 und 3000 Fuss, da wo die Bodenverhältnisse es zulassen, fünfjährige Bestände von Sarothamnus sco- parius im sechsten Jahre abgehauen, eingeäschert und mit Roggen besät. Innerhalb der Zone der Weincultur sind auf Madeira ausser den Orangen auch die Palmen und namentlich die Bananen (Musa paradisiaca) allgemein verbreitet, denen sich in der untern Hälfte die Guaven (Psidium pyriferum) beigesellen. Ausserdem treten hier von den europäischen Fruchtbäumen hauptsächlich die Feigen, Pfirsiche, Mandeln und Aprikosen au f, während die Zwetschgen, Aepfel und Birnen bis 2000 Fuss, die Kirschen aber bis über 2500, im Ribeiro frio sogar bis 3000 Fuss hinaufreichen. Hier muss denn auch die Castanea vesca erwähnt werden, an welcher sich auf der Nordseite der Weinstock hinaufrankt, während sie auf der Südseite zwischen .1500 und 2500 Fuss in ausgebreiteten Gruppen oder weitläufigen Waldungen vorkommt. Derselben gesellt sich hier und dort der Wallnussbaum (Juglans regia) b e i, jedoch nur selten und in vereinzelten Individuen. Am mannichfaltigsten ist auf der Südseite ein Gürtel, der vom Meere bis kaum über 500 F. hinaufreicht, mit fremden Culturgewächsen ausgestattet. In diesem Gürtel wurde schon früher und wird je tzt abermals das Zuckerrohr in grösserem Maassstabe und mit Erfolg angebaut. Ausserdem treffen w ir namentlich in Funchal und in den Umgebungen ziemlich zahlreiche Kaffeepflanzungen, während die Ananas, sowie der Spargel in Deutschland, in den Gärten im Freien gezogen werden und die Anonen (Anona squamosa seltener A. cheirimolia) etwa in dem Verhältnisse wie die feineren Kern- und Steinobstarten in Mittel- und Nordeuropa verbreitet sind. Es würde zu weit führen, wenn ich hier die zahlreichen der wärmeren Zone der Erde angehörenden Gewächse nennen wollte, die in den Gärten von Funchal und seinen Umgebungen neben den Blumen, Ziersträuchen und Bäumen der gemässigten Zone gedeihen. Ich erwähne deshalb, um den Contrast mit den Azoren nachzuweisen, nur noch die Carica papaya, die ziemlich häufig, und den H a rtu n g , Azoren.


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