erkalten. Dies beweisen, ausser manchen in den tieferen Schichten aufgeschlossenen Felsenwänden die Trachytlavenmasse an der innern .südlichen Umfassungswand der Caldeira das Sete Cidades (Tafel I I I . Fig. 3.), die Tra- chytkuppen im Thale von Furnas wie z. B. der Pico do Gaspar (Taf. IV. Fig. I .) und endlich die mächtigen Trachytströme von Terceira, die auf Tafel V III. Fig. 3. bis 6. und auf Tafel IX . Fig. 3. dargestellt sind. Die letzteren sind gewöhnlich ohne Schlackenhügel zu bilden hervorgetreten und als zähflüssige Massen in mächtigen Rücken erkaltet. Doch entstehen auch, wie die Ansicht Tafel V. zeigt, parasitische Kegel mit Kratern aus trachytischen Agglomeratcn und Tuffen, aus Bimstein und Obsidian, während sich echt trachytische Ströme ebenfalls zu dünnen Lavenbänken ausbreiten. Diesen fehlt zwar am Hangenden und Liegenden eine Sehlaekenbildung und tauartige Kräuselung, die so entschieden ausgesprochen ist, als bei den basaltischen Laven, allein es gehen doch die oberen und unteren Endflächen zuweilen in eine bimsteinartig aufgeblähte trachytische Grundmasse über. Die mächtigen Trachytlaven sind entweder ganz compact oder durchweg porös aufgebläht,' oder endlich theilweise mit feineren oder grösseren hohlen Räumen erfüllt. Eine eigentlich säulenförmige Absonderung kommt nicht vor. Dagegen sind senkrechte Klüfte sehr häufig, die eine ganz ähnliche Erscheinung hervorrufen , indem sie weniger regelmässige Massen abtheilen. 3. D i e t r a c h y d o l e r i t i s c h e n L a v e n v e r e i n i g e n im A l l g e me i n e n d i e h e r v o r t r e t e n d e n Me r kma l e , we l c h e die b a s a l t i s c h e n u n d t r a c h y t i s c h e n E r z e u g n i s s e zwa r v o r h e r r s e h e n d , j e - d o c h n i c h t a u s s c h l i e s s l i c h c h a r a c t e r i s i r e n . So wie sich hinsichtlich der -petrographischen Beschaffenheit nirgends eine scharfe Grenze ziehen lässt, so sind die Laven auch in ihrer äussern Erscheinung durch keine durchgehend specifischen Unterschiede gesondert, während die trachydoleritischen Erzeugnisse in der letzteren Hinsicht ebenfalls die Mitte zwischen den beiden E n d gliedern der ganzen Reihe von Ablagerungen einhalten. Viele trachydoleritische Laven treten sowohl in Gesammtmassen zusammengehäuft, als auch an der Oberfläche vereinzelt ganz so wie die echt basaltischen Laven auf, indem sie die rostrothen Schlacken, die L ap ü len , die schwarzen Aschen, die ziegel- rothen und gelben Tuffen und die ausgebreiteten Lavenströme mit der eigen- thümlichen tauartigen Kräuselung aufzuweisen haben. Andere dagegen, die nichts weniger als ein vorwiegend trachytisches Ansehen haben, sind wie die jüngeren Trachytströme in mächtigen von keinen Ausbruchskegeln begleiteten Massen an Abhängen erkaltet, die unter einem Neigungswinkel von 10 bis 11 Graden abfallen. Ich erinnere nochmals an den Pico de Joaö. Ramos (Taf. IV. Fig. 6.) und an den Lavenstrom am Abhang der Caldeira von Graciosa (Taf. IX. Fig. 3.), der auch in der A nsicht der Taf. X II. deutlich hervortritt. Ausserdem treffen wir bei den trachydoleritischen Laven Bimstein, zwar häufig in grossen Mengen aber selten in grossen Individuen, und, soviel mir bekannt, nirgends mit Obsidian vereint, der den trachytischen Gebilden ausschliesslich eigenthüm- lich zu sein scheint. Bei manchen trachydoleritischen Lavenmassen kommt es dann auch vor, dass der Bimstein in der Grösse von Bohnen, Wallnüssen oder Aepfeln den gelben Tuffschichten in bedeutendem Verhältnisse beigemengt ist, während gleichzeitig mit diesem Erzeugniss trachytischer Ausbrüche jen e rostrothen tauartigen Schlacken und schwarzen Aschen auftreten, welche vorherrschend nur die basaltischen Laven zu begleiten pflegen.' Wenn der innere Bau der Bergmassen auf den Canarien und auf Madeira vollkommener aufgeschlossen ist als auf den Azoren, so haben dafür auf diesen Inseln sowohl die historisch nachgewiesenen, als auch namentlich diejenigen vulkanischen Erzeugnisse, welche sich den letzteren durch einen auffallenden Grad der Frische anschliessen, eine ungemein grosse Verbreitung erlangt. Betrachten wir diese genauer und vergleichen wir sie mit den tiefsten und ältesten Schichten, so tritt die Ansicht entschieden in den Vordergrund, dass Alles, was wir in den Gebirgen der Azoren vor uns sehen, wie Naumann sagt: , , durch ganz ähnliche Ursachen ausgebildet ward, wie sie noch gegenwärtig in „jedem Vulkane in Wirksamkeit sind.“ Und wollen wir dann ferner eine Vorstellung gewinnen, wie die Gebirgsmassen allmählich entstanden, so müssen wir das Ergebniss der Forschungen über die Oberflächengestaltung und über den inneren Bau der Inseln, das sich in folgende Hauptpunkte zusammendrängen lässt, nochmals in Erwägung ziehen. Die Oberflächengestaltung der sämmtlichen Inseln lässt sich auf zwei Hauptfoimen zurückführen. Bei beiden, bei dem Bergdom und dem Bergrücken steigert oder vermindert sich der Grad der Abdachung wiederholt vom Gipfel nach abwärts, so dass wir an allen Gebirgen untereinander mehrere wagrechte Gürtel unterscheiden, die unter verschiedenen Neigungswinkeln abfallen, während die Uebergänge durch ganz allmähliche Abstufungen vermittelt werden. Nur selten treten die Hauptformen vereinzelt auf. In der Mehrzahl der Fälle sind beide in männichfachen Abänderungen so zu einem Gebirgsganzen verschmolzen, dass sich zwischen ihnen keine scharfen Grenzlinien wahrnehmen lassen, da der Unterbau der einen sich theilweise als Grundlage der anderen fortsetzt. Daher kommt es auch vor, dass die Schichtungsverhältnisse bis zu einer gewissen Höhe oberhalb des Meeres zwei an einander grenzenden Bergformen gemeinsam sind, und dass die letzteren erst da wo die ersteren sich ändern in ihren characteristischen Umrissen hervortreten. Als Beispiel erwähne ich das ' 2 1 *
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