2. E s d a u e r t e n die E r g ü s s e v on b a s a l t i s c h e n , t r a c h y t i - s c h e n u n d t r a c h y d o l e r i t i s c h e n L a v e n j e d e sma l wä h r e n d l ä n g e r e r Z e i t r ä ume a n , w u r d e n a b e r O % s t e t s a n v e r s c h i e d e n e n T h e i - l e n de r I n s e l a b g e l a g e r t , w o d u r c h G e s ammtma s s e n e n t s t a n d e n , we l c h e , w e n n sie s p ä t e r in S c h l u c h t e n o d e r a n K l i p p e n a u f g e s c h l o s s e n w u r d e n , d i e obe n g e n a n n t e n L a v e n i n ma n n i c h f a l - t i g em We c h s e l h e r v o r t r e t e n He s s en. F ü r diese Annahme spricht die Thatsache, dass die sechs Ausbrüche, welche seit Entdeckung des Archipels an verschiedenen Stellen auf den drei benachbarten Inseln S. Jorge, Pico und Faial stattfanden, Laven hervorbrachten, die bei vollkommen übereinstimmendem Typus nur durch geringfügige Abänderungen von einander ab weichen. 3. E s e r f o l g t e n a u f e i n e r I n s e l an d e n s e l b e n o d e r an v e r s c h i e d e n e n S t e l l e n u nm i t t e l b a r n a c h e i n a n d e r Au s b r ü c h e , die j e d e sm a l v u l k a n i s c h e E r z e u g n i s s e v o n ganz v e r s c h i e d e n e r Z u s amme n s e t z u n g an di e O b e r f l ä c h e g e l a n g e n Hes s en. Auf S. Miguel gehört der Pico das Gamarinhas mit den aus Hornblende und Anorthit bestehenden krystallinischen Aggregaten und mit der trachydoleritischen, Augit, Olivin und Sanidin einschliessenden Lave entschieden zu den jüngeren vulkanischen Massen, die nicht lange vor Entdeckung des Archipels entstanden sein können. Der Ausbruch, welcher im Jahre 1563 an dem Bergdome der Lagoa do Fogo stattfand, war, wie bereits mehrfach erwähnt wurde, trächyti- scher Natur. Der Ausbruch von 1652 warf einen aus rostrothen Schlacken und schwarzen Lapillen gebildeten Kegel auf und ergoss eine basaltische Lave mit Einschlüssen von Augit und Olivin. Wenn auch zwischen den angeführten Katastrophen in den Jahren 1444, 1630 und 1638, in Sete Cidades, in Furnas und im Meere Ausbrüche stattfanden, deren Ströme wir nicht kennen, so geht doch aus den obigen Angaben hervor, dass auf S. Miguel bei sechs Ausbrüchen, die nach einander erfolgten, trachydoleritische, trachytische und basaltische Erzeugnisse hervorgebracht wurden. Wenn die Bezeichnung , , trachydoleritische Laven“ sehr wohl passt für eine Reihe von vulkanischen Erzeugnissen, die sich bald den Trachyten an- schliessen, bald ein doleritisches Gepräge tragen, bald den Grausteinen ähnlich sind, oder durch Verschwinden des feldspathigen Gemengtheils in basaltische Laven übergehen, so dürfen wir derselben noch keineswegs eine specifische Bedeutung beimessen. Mögen wir den trachytischen und basaltischen Laven alle diejenigen zuzählen, die sich ihnen möglicherweise beigesellen lassen, und mögen wir die übrigen als doleritische oder Grausteinlaven betrachten, so bleibt doch die Thatsache unbestreitbar, dass die verschieden zusammengesetzten vulkanischen Erzeugnisse in den Gebirgsmassen des Archipels in man- nichfachem Wechsel über einander abgelagert sind. IV. E s b l e i b t n u n n o c h zu e r ö r t e r n , in w i e w e i t di e b a s a l t i s c h e n , t r a c h y t i s c h e n u n d t r a c h y d o l e r i t i s c h e n L a v e n in i h r e r ä u s s e r e n E r s c h e i n u n g v o n e i n a n d e r abw e i c h e n . 1. Die b a s a l t i s c h e n Ausbrüche bildeten gewöhnlich aus Geschütten von rostroth, bräunlich oder schwärzlich gefärbten, .tauartig gekräuselten Schlacken, von Lapillen und Aschen einen Kegelberg mit einem oder mehreren Kratern.' An den Abhängen und in den Umgebungen solcher Hügel trifft man ziegelroth oder gelb gefärbte Tuffen. Die letzteren sind oft geschichtet und dann gewöhnlich in. Lagen ausgebreitet, die mit feinen schwarzen Lapillen oder mit sogenannter vulkanischer Asche abwechseln, während ihnen Bimstein fehlt, oder nur hier und dort in kleinen gelben Stückchen auftritt und zwar im Verein mit solchen Laven, die schon ein etwas trachydoleritisehes Ansehen haben. Die Lavenströme verrathen die entschiedene Neigung, sich in dünnen Schichten auszubreiten. Wo sie zu mächtigen Lagern steiniger Laven erkalteten, da wurden sie gewöhnlich angestaut, entweder durch den Mangel an F all oder in Vertiefungen, die sie erfüllten, oder durch Hindernisse, die sie in der Fortbewegung hemmten. Die Oberfläche der Ströme ist characteristisch tauartig gekräuselt oder mit wild über einander liegenden Schlackenmassen bedeckt, während ebenso die untere Seife in verschlackte Zacken übergeht und auf Schlackenbildungen aufruht. Die Neigung, während des Erkaltens säulenförmige Absonderungen zu bilden1, ist bei den basaltischen Laven am meisten ausgesprochen. Doch kommt auf den Azoren eine Säulenbildung von bemer- kenswerther Regelmässigkeit oder Schönheit nicht vor. Selten ist hier und dort eine kugelige Absonderung und undeutliche eckig körnige Structur bei basaltischen Laven, beobachtet worden. Unterirdische Gallerien oder Tunnel sind von basaltischen und ausserdem von solchen trachydoleritischen Laven gebildet worden, die ein vorwiegend pyroxenisehes Gepräge tragen. Wenngleich die dünnen Lavenbänke vorzugsweise blasig oder porös, die mächtigeren compact sind, so erleidet diese Regel insofern manche Ausnahmen, als auch Lager von bedeutender Mächtigkeit durch feine Blasenräume aufgebläht erscheinen. Dieselben characteristischen Merkmale, welche den an der Oberfläche anstehenden Schlackenkegeln und Strömen eigenthümlich sind, finden wir auch an den aus basaltischen Laven zusammengesetzten Theilen der vulkanischen Gebirge zwar unter etwas abgeänderten Verhältnissen, aber doch so unverkennbar ausgeprägt wieder, dass hinsichtlich der Uebereinstimmung kein Zweifel obwalten kann. 2. Bei den t r a c h y t i s c h e n Ausbrüchen sind die tauartigen Schlacken, die Lapillen und Aschen durch gelbe oder weisse Tuffen, durch Bimstein und Obsidian vertreten. Die Laven verrathen eine entschiedene Neigung, unfern des Punktes, an welchem sie austraten, in gewaltigen unförmlichen Massen zu H a r t u n g , Azoren. 21
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