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bald dort bersten, erfüllt die Spalten und lässt in denselben erstarrend ein nach unten convergirendes Netz von Gängen zurück, das wie ein allmählich eingetriebener Keil wirkt und die ganze theils untergetauchte theils über dem Meere hervortretende Gebirgsmasse emportreibt. Nur d a , wo solche Injectio- nen so häufig und so örtlich sin d , dass die in der Nähe gelegenen Stellen des Gebirges dem von unten oder nach seitwärts wirkenden Druck durch Verschiebung ihrer einzelnen Theile nicht mehr nachgeben können, nur da bersten Risse ein, die offen bleiben oder Verschiebungen der Schichten zurücklassen. I I . D e r i n n e r e Ba u de r v u l k a n i s c h e n Be r gma s s e n ist in den Azoren bei weitem nicht so vollkommen aufgeschlossen wie auf Madeira und in den Canarien, wo die Abhänge in kurzen Zwischenräumen in tiefen Thalspalten (Ribeira’s, Barranco’s) geöffnet sind, während der Mittelpunkt des Gebirges bis zu einer bedeutenden Tiefe in majestätischen Schluchtenthälern biosgelegt ist, die, wie z. B. in Madeira und Palma, dem Beobachter senkrechte Durchschnitte von 4000 bis 6000 Fuss Höhe darbieten. Auf den Azoren fehlen, wie wir gesehen haben, die Thalspalten vielen Gebirgsgliedern gänzlich, oder sie schneiden, wo sie vorhanden sind, nicht so tie f e in , ebenso wie die Kraterkessel, in welchen gewöhnlich nur die oberen Schichten der Bergdome enthüllt sind. Doch genügen die Einblicke, um zu zeigen, dass der innere Bau vieler Gebirgsmassen so beschaffen is t, wie ihn Sir Charles Lyell zuerst in seinem Handbuch der Geologie auf der Insel Madeira beschreibt*). Dort ist nämlich in tiefen Thälern, die nur durch schmale oben zugeschärfte Bergmassen getrennt sind, ein Längendurchschnitt der ganzen Insel biosgelegt. Dann ist ferner in derselben Weise in tiefen Schluchten und in dem gewaltigen Thal des Curral quer durch die ganze Insel der innere Bau derselben in einem Durchschnitte aufgeschlossen, der im Mittelpunkte eine senkrechte Höhe von 400Q Fuss erreicht und daher zwei Drittheile der über dem Meere emporragen- den Gebirgsmasseenthüllt. Diese Durchschnitte zeigen, dass der centrale Theil des Gebirges vorherrschend aus Tuffen, schlackigen Breccien und Agglomera- ten besteht, die von zahlreichen Gängen durchsetzt im centralen Kamm am höchsten emporragen, während nach beiden Seiten die mit Tuff- und Schlackenschichten abwechselnden Lavabänke immer zahlreicher auftreten und zuletzt beinah ausschliesslich die Abhänge des Gebirges zusammensetzen. Eine solche Anordnung oder Vertheilung der vulkanischen Massen beobachtete ich ebenfalls bei den aus älteren Basaltlaven gebildeten und durch die Erosion des Meeres theilweise zerstörten Bergmassen von Lanzarote und Fuertaventura, die ich mit Hülfe der auf den Seekarten angegebenen Peilungen in ihrer ursprüng- *) Manual of Geology, by Sir Charles Lyell. 5. edition. Chap. XXIX. fig. 653. p. 517. liehen Form in einem idealen Durchschnitt darzustellen versuchte*). Und auch auf den Azoren wiederholen sich, wie früher angedeutet w urde, dieselben Lagerungsverhältnisse am östlichen Theile von S. Miguel (Tafel IV. Fig. 3), am Gebirge von Sete Cidades (Tafel H I. Fig. 2. und 3.) und am Gebirge von Faial (Taf. XVI. Fig. 4.), während wir sie bei manchen anderen, wie z. B. bei der Caldeira von Corvo (Tafel X V III. Fig. 5.) und bei dem Bergrücken von S. Jorge (Taf. XIV. Fig. 5. C.) mit einiger Bestimmtheit voraus§etzen dürfen. Wir können nun natürlich auch hier so wie in dem idealen Durchschnitte von Fuertaventura annehmen, dass diese im centralen Theile des Gebirges anstehenden Tuffen, schlackigen Agglomerate und Breccien, zwischen welchen seltener einzelne Lavabänke auftreten, dass mit anderen Worten diese aus festgewordenen Geschütten von Schlacken, Lapillen, Tuffen und Lavenbruchstücken gebildeten Massen von Ausbruchskegeln h e rrü h ren , die n ur hier und dort an den Abhängen, aber zahlreicher und in eine Kette vereinigt auf der Wasserscheide etwa so entstanden, wie jene Hügelreihen zwischen dem östlichen und nordwestlichen Hochgebirge von S. Miguel (Tafel I I I . Fig. 1.). Dächten wir uns an diesem sanft ansteigenden und flach gewölbten Bergrücken die vulkanische. Thätigkeit in derselben Weise fortgesetzt, in der sie stattfand, als die Lavenmassen abgelagert wurden, die gegenwärtig an der Oberfläche anstehen, so müssten erst zwischen, dann auf den Schlackenhügeln jen er auf der Wasserscheide emporragenden Reihen neue Ausbruchskegel entstehen, während die Lavenströme zu beiden Seiten abfliessend die über die Abhänge zerstreuten parasitischen Hügel erst umgehen und dann allmählich bedecken oder vergraben würden. Und fänden die Ausbrüche in derselben Weise anhaltend sta tt, so müsste der ursprünglich niedere Bergrücken je nach der Zeitdauer der Thätigkeit und der Masse der zu Tage tretenden Laven durch alle diese vulkanischen Erzeugnisse , gleichsam um zwei, drei oder mehrere Stockwerke, erhöht werden. Da die Ausbrüche aber nicht immer genau in derselben Weise erfolgen, so käme es a u f die A rt ihrer Vertheilung a n , ob über der ursprünglich niederen und leicht gewölbten Anschwellung des Bodens ein scharfer Bergrücken oder ein Höhenzug mit einem abgeplatteten Kamm entstehen würde, dessen Wasserscheide in der Mitte oder auf der einen Seite liegen könnte. Jedenfalls aber müsste ein so entstandenes Gebirge später Durchschnitte darstellen, die im Mittelpunkte hauptsächlich aus schlackigen Brec e ien , Agglomeraten und Tuffen, auf beiden Seiten aber vorherrschend aus geschichteten Lavabänken zusammengesetzt sind. Es bleibt dem Leser über' lassen zu beurtheilen, inwieweit diese Annahme durch die in der Beschreibung *) Die geologischen Verhältnisse der Inseln Lanzarote und Fuertaventura. Denkschriften der schweizerischen Gesellschaft etc. Band XV. Zürich 1S57. Tafel II.


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