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5%, von Osten nach Westen 4% Minuten beträgt. Die Insel Flores dehnt sich von Norden nach Süden zu einem. Höhenzuge aus, dessen abgeflachter Gipfel ein Hochgebirgstafelland darstellt, welches die Ansicht Tafel X \ I I I . Fig. 2. im Querdurchschnitt vorführt. Die Insel S. Jorge besteht aus einem langen und schmalen Bergrücken, dessen Kamm, wie die Profile auf Taf. XIV. Fig. 4. und 5.: zeigen, bald scharf zuläuft, bald abgeflacht erscheint,,während ein seitlicher Höhenzug, der neben der centralen Gebirgskette auftritt, sehi bald wieder verschwindet. Endlich ist das Gebirge von Santa Maria auch gewisser- niaassen als ein Bergrücken zu betrachten, dessen südwestliche Gehänge sich weit zu einem flachen Küstenstrich ausbreiten. H ä u f i g e r s i n d j e d o c h di e b e i d e n G r u n d f o rm e n in man- n i c h f a l t i g a b g e ä n d e r t e n G e s t a l t u n g e n zu G e b i r g e n a n e i n a n d e r g e r e i h t , d e r e n g r ö s s t e r D u r c hm e s s e r in d e r E i c h t l i n g de r L ä n g e n a c h s e de s A r c h i p e l s l i e g t . Hieher gehören die Inseln Graciosa, Terceira, Faial, Pico und S. Miguel, von welehen die letztere, die auf Taf. H I. Fig. 1. im Längendurchschnitt dargestellt ist, die mannichfaltigste Zusammenstellung b ietet, weshalb ich , um ein Beispiel anzuführen, ihre Oberflächen-, gestaltung nochmals in aller Kürze durchgehen will. Am Nordwestende erhebt sich ein Bergdom, dessen abgestumpfter Gipfel ein kreisrundes Kraterthäl, die Caldeira das Sete Cidades umschliesst. Die eine Seite dieses Bergdomes verlängert sich zu einem Höhenzug mit steileren Gehängen, dessen abgeplatteter Kamm in geringer Entfernung zu einem flach gewölbten sanft abgedachten Bergrücken herabsinkt. Aus diesem erhebt sich, den Krater derLagoa do Fogo einschliessend, ein anderer Bergdom, dessen Unterbau an der entgegengesetzten Seite unmerklich in einen breiten Gebirgszug übergeht, der an seiner Oberfläche ein sanft geneigtes Tafelland bildet. Die Wasserscheide des letzteren erstreckt sich, während der Unterbau in einer gewissen Höhe oberhalb des Meeres an Breite verlieft, als ein verschmälerter Höhenzug mit äbgeflachtem Kamm bis an die Ostspitze der In se l, wo der Pico da Vara mit steilen Gehängen über denselben hinausragt. Von diesem centralen Bergrücken erstrecken sich unter rechtem Winkel seitliche HöBenzüge nach der südlichen Meeresküste und umschliessen mit dem ersteren Einsenkungen oder T h äler, die mit ihnen gleichzeitig gebildet wu rd en , aber erst später im Laufe der Zeit durch die Fallthätigkeit des Wassers vertieft oder mit Spaltenthälern durchfurcht wurden. Solche Thäler sind in der Beschreibung dieser Insel als intercolline eingeführt worden. D i e s e i t l i c h e n v o m c e n t r a l e n G e b i r g e a b g e zw e i g t e n H ö h e n z ü g e b i l d e n e i n e e b e n s o a u f f a l l e n d e wi e h ä u f i g w i e d e r k e h r e n d e E r s c h e i n u n g , d i e b e i B e t r a c h t u n g d e r Ob e r f l ä c h e n - g e s t a l t u n g d e r I n s e l n b e s o n d e r s h Ö e r v o r g e h o b e n zu w e r d e n v e r d i e n t . Zu.,den--hervorragendsten gehören diejenigen, welche, wie in Tafel IV. Fig. I. bei A. und B. angedeutet ist, das Thal von Povoafad seitlich begienzen. Nächst ihnen kommen sowohl auf S. ü 1 lgue 1 als auch auf den übrigen Inseln alle denkbaren Abstufungen vor, his wir zuletzt an den Abhängen des Gebirges nur leichte Anschwellungen des Bodens wahrnehmen, die vereinzelt oder paarweise auftreten und dann vom Hochgebirge nach der Küste verlaufend eine muldenförmige in derselben Richtung abgedachte am Meere ofienstehende Vertiefung begrenzen. Wie diese Anschwellungen des Bodens und mit ihnen die intercollinen Zwischenräume ursprünglich entstanden, das können wir auf S. Jorge sehen, wo zwischen Villa Vellas und Ladeira das Ma- nadas (Tafel XIV. Fig. 1.) solche Erhöhungen und Vertiefungen in kleinem Maassstabe-durch Ablagerung der j üngsten vulkanischen Erzeugnisse hervorgerufen würden. Doch werden die seitlichen Höhenzüge und namentlich die bedeutenderen auch dadurch gebildet, dass die Vulkane hinter einander in Reihen ausbrechen, die den Haupt - Gebirgszug unter verschiedenen Winkeln schneiden, Die Anfänge einer solchen seitlichen Kette sind auf Tafel V III. Firn 6 auf dem östlichen Tafellande von Terceira im Querdurchschnitt& als „parasiti- sehe Kegel V angedeutet. In dieser Weise entstand auf Lanzarote während der Jahre 1730 bis 1736 eine Schlackenhügelkette, die inmitten der nach beiden Seiten abgeflossenen Lavenströme beinah parallel mit dem die Wasserscheide bildenden älteren Höhenzuge der Insel verläuft. Wenn die Ausbrüche und die Lavenergüsse wiederholt über der einmal geöffneten Spalte stattfinden, so entstehen im Laufe der Zeit, ebenso wie im Mittelpunkt des Gebirges, Höhen züge, die sich nach seitwärts abzweigen. We d e r da, wo difese s e i t l i c h e n H ö h e n z ü g e mi t dem c e n t r a l e n Ge b i r g e v e r e i n i g t s i n d , n o c h da, wo e i n s c hm a l e r B e r g - l ü c k e n mi t e i n em a u s g e d e h n t e n H o c h g e b i r g s t a f e l l a n d o d e r mi t e i n em B' e rgdom z u s amme n t r i f f t , l a s s e n s i c h zwi s c h e n d e n e i n z e l n e n T h e i l e n s c h a r f e B e g r e n z u n g s l i n i e n z i e h e n . Ue b e r - a l l we r d e n di e I l e b e r g ä n g e d u r c h l e i c h t g e s c hw u n g e n e F l ä c h e n , n i r g e n d s d u r c h s c h a r f e E c k e n o de r K a n t e n v e rmi t t e l t . Natürlich ist der Unterschied in der Oberflächengestaltung nicht nur an den Abhängen äusserlich durch allmähliche Uebergänge ausgeglichen, sondern es sind die verschiedenen neben einander emporragenden Bergformen auch in ihrer Gesammtmasse so zu einem Ganzen verschmolzen. dass man keine von ihnen herausschneiden könnte, ohne gleichzeitig ein Stück von der anderen mit fortzunehmen. Oder mit ändern W"orten: es -haben die verschiedenen zu einem Gebirgszuge an einander gereihten Bergformen einen gemeinsamen Unterbau von gleicher oder wechselnder Breite, aus welchem sie je nach den Umständen in grösserer oder geringerer Höhe oberhalb des Meeres durch allmäh


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