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Tafel X VI. Fig. 1. Profil I I. an dem Gipfel, der 3500 Fuss oberhalb des Meeres emporragt. Auf diesen Tafelländern ragen Schlackenkegel zerstreut empor und krönen ausserdem nicht selten die Wasserscheide in lose zusammenhängenden Hügelketten. Es kommt nicht vor, dass ein Gebirgszug von irgendwelcher beträchtlic h e r e n Längenausdehnung von einem Ende bis zum ändern dieselbe abgeänderte Form des Bergrückens beibehält. Dies beweist namentlich die auf Tafel XIV. dargestellte Insel S. Jorge. Mitunter beginnt , der Höhenzug als ein zugeschärfter Bergrücken und nimmt dann allmählich an Ausdehnung in die Breite zu, während sein Kamm in ein Tafelland übergeht, dessen Querdurchschnitt bedeutend, mitunter bis zu mehreren M inuten, anwächst. Dies ist unter anderen der F all in dem auf Tafel XVI. Fig. 1. und 2. durch die Profile I. bis V. dargestellten Theile von Pico und auch in dem östlichen Theile von S. Miguel, wo der in Tafel IV. Fig. 3. am Pico da Vara gezeichnete B ergrücken nach Westen breiter wird und zuletzt in das ausgedehnte Tafelland übergeht, das auf Tafel FV. Fig. 4. im Querdurchschnitt dargestellt ist. V on a l l e n den v e r s c h i e d e n g e s t a l t e t e n B e r g r ü c k e n b i l d e t d e r z u g e s c h a r f t e n a c h d em V e r h ä l t n i s s d e r H ö h e zur Br e i t e di e ä u s s e r s t e F o rm, während der Maassstab natürlich zwischen mehreren hundert und vielen tausend Fuss schwanken kann. B. B e i d e n Be r g d ome n u n t e r s c h e i d e n wi r zwe i F o rme n . a. Die Bergmasse erhebt sich über einer annähernd kreisrunden Grundlage anfangs allmählich, dann immer steiler und läuft nach oben kegelförmig aus, oder ist doch nur auf dem Gipfel unmittelbar unter der Spitze abgestumpft. So wie die früher bei a. beschriebene abgeänderte Gestaltung des Bergrückens, s o i s t a u c h d i e s e F o rm n a c h d e m V e r h ä l t n i s s d e r H ö h e z u r B r e i t e , die ä u s s e r s t e , d i e e i n B e r g d om b e i j e d em b e l i e b i g e n Ma a s s s t a b e e r l a n g e n k a n n . S ie tr itt in dem Archipel nur an dem Pik von Pico ausgeprägt auf, dessen zuckerhutförmiger Gipfel über einer breiten Grundlage 7613 Fuss oberhalb des Meeres emporragt. b. Sehr häufig kommen dagegen B e r g d ome vor, die ebenso wie der grossartige Kegelberg von Fico über einer annähernd kreisrunden oder auch über einer mehr länglich runden Grundlage emporsteigen, und dapn, gleichsam wie unvollendet, in e i n e r g ew i s s e n 'Hö h e a b g e s c h n i t t e n s i n d , w ä h r e n d in d em abge - N i r g e n d s t r i f f t ma n Ge b i r g sma s s e n , d e r e n A b h ä n g e vom G i p f e l bis zum Me e r e s s p i e g e l u n t e r d em s e l b e nN e i g u n g sw i n k e l ab f a l l en. Es ist vielmehr eine durchgehende Regel, dass der Abfall der Gehänge vom Gipfel der Bergdome, von dem scharfen Kamm der Bergrücken, oder von der Grenze der sanft geneigten Tafelländer, nach abwärts allmählich geringer wird. U n d in d i e s e r H i n s i c h t h e r r s c h t b e i a l l e n i n d e n Az o r e n b e o b a c h t e t e n B e r g f o rme n e i n e e n t s c h i e d e n e Ueb e r - ems t immu n g . Als Beispiel führe ich zunächst den Pik von Pico an, dessen, Gehänge selbst in der gleichen Höhe oberhalb des Meeres nicht auf allen Seiten unter demselben Neigungswinkel abfallen, was aus den Angaben auf Tafel XV. Fig. 1. und 2 ., sowie auf Tafel XVI. Fig. 2. hervorgeht. Doch können wir ungeachtet solcher Schwankungen vom Gipfel bis zum Meere wag- rechte Gurtei unterscheiden, innerhalb welcher die Neigung der Gehänge im Allgemeinen 35, 20, 12, 6 und zuletzt 3 Grade beträgt. Ausser diesem zucker- hutförmigen Berge sind der Dom im Westen von Terceira (Tafel IX . Fig. 3.), das Gebirge von Corvo (Tafel X V III. Fig. 1.) und viele andere in derselben Weise vom Gipfel nach abwärts abgedacht. Dann erwähne ich als eine verschiedene Gebirgsform den zugeschärften Bergrücken im mittleren Theil der Insel S. Jorge, dessen Seiten nach Tafel XIV.' Fig. 5. bei C. zuerst unter W inkeln von 20, dann von 10 und zuletzt von 5 Graden geneigt sind. Ebenso erblicken wir in Pico auf Tafel X V I. Fig. 1. und 2. sowie auch noch auf mehreren anderen Inseln Gebirgszüge, deren abgeplatteter Kamm von der Wasserscheide entweder nur nach der einen oder nach beiden Seiten unter Winkeln von 2 bis 5 Graden abfällt, während darunter die Abhänge von oben nach abwärts zuerst unter Winkeln von 15 bis 20 und dann von 5 bis 10 Graden geneigt sind. E i n e a n d e r e d u r c h g e h e n d e Regel i st f e r n e r die, d a s s s i c h n i r g e n d s e i n e b e s t imm t e G r e n z e da f e s t s t e l l e n l ä s s t , wo d e r N e i g u n g s w i n k e l d e r G e h ä n g e s i c h ä n d e r t . Oder mit anderen Worten: e s g e h e n b e i a l l e n d e n g e s c h i l d e r t e n B e r g f o rme n d i e v e r s c h i e d e n e n d u r c h e i n e s t e i l e r e o d e r s a n f t e r e A b d a c h u n g a u s g e z e i c h n e t e n w a g r e c h t e n G ü r t e l so a l lmä h l i c h i n e i n a n d e r ü b e r , daSs s i c h zw i s c h e n i h n e n n i r g e n d s e i n e s c h a r f e S c h e i - d u n g s l i n i e z i e h e n l äs s t . Z uw e i l e n b e s t e h t das g a n z e G e b i r g e e i n e r I n s e l n u r aus e i n e r d e r in de r Z u s am m e n s t e l l u n g a u f g e f ü h r t e n G r u n d f o r me n , di e a l s d a n n v e r s c h i e d e n e A b ä n d e r u n g e n a u f z uw e i s e n hat . So erhebt sich z. B. die Insel Corvo, wie auf Tafel X V III. Fig. 1. gezeigt ist, als ein Bruchstück eines Bergdomes über einer länglich runden Grundlage, deren Durchmesser in einer Meerestiefe von 600 Fuss von Norden nach Süden


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