ihrer Laven Anschwellungen der Abhänge oder seitliche Höhenzüge gebildet wurden, die vom centralen Hochgebirge gegen das Meer verlaufen. Seit E n tdeckung des Archipels haben, wie bereits in der Einleitung erwähnt wurde, auf Flores keine Ausbrüche stattgefunden, wo wir ausserdem Laven von frischerem Ansehen vermissen, da selbst diejenigen, die sich durch ihre Lagerungs - Verhältnisse als die jüngsten Erzeugnisse erkennen lassen, bereits mit einer mächtigen Schicht Dammerde bedeckt und von Einschnitten durchfurcht sind. Noch tiefer und zahlreicher sind indessen die Schluchten in der älteren Hauptmasse des Gebirges, wo sie von Gebirgsbächen durchströmt in kurzen Zwischenräumen hinter einander folgen. Dieselben beginnen, wie in Taf. X V III. Fig. 2. angedeutet is t, gewöhnlich am Ausgang des sanft geneigten Hochgebirgstafel- landes, wo das Wasser über steile Felswände in die durch seine Fallthätigkeit im Laufe der Zeit ausgehöhlten Erosionsthäler herabstürzt, die in vielen Fällen am Meeresspiegel, zuweilen aber auch oberhalb desselben ausmünden. Obschon ich während des kurzen Aufenthaltes auf Flores nur einen Theil des Hochgebirges, der südlichen und der östlichen K üste sehen konnte, so genügen die an den güten Durchschnitten daselbst angestellten Beobachtungen vollkommen, um nachzuweisen, dass sich das Gebirge in seinem innern Bau und durch den Wechsel verschieden zusammengesetzter Laven im Allgemeinen den bereits beschriebenen Gliedern der Gruppe und unter diesen, was den letzteren P unkt betrifft, namentlich den Inseln S. Miguel und Terceira anreihe. Denn so wie dort stehen auch hier oberhalb trachytischer trachydo- leritische und basaltische Laven a n , die wiederum von trachytischen Erzeugnissen bedeckt s in d , während die jüngeren bei Santa Cruz geflossenen Ströme von basaltischer-oder trachydoleritischer Natur sind. Wenn man in der tiefen Schlucht der Ribeira da Cruz, die, unmittelbar südlich von Santa Cruz am Meere ausmündet, nach landeinwärts vordringt, so gelangt man an eine Stelle, wo sich dieselbe in zwei Arme spaltet, deren Thalsöhlen oberhalb des Grundes der gemeinsamen unteren Thalfalte liegen, in welche die Bäche in kleinen Wasserfällen herabstürzen. Von diesen Verzweigungen endigt die südlichere eher als die nördliche in 'e in e r jähen Felswand, über welche sich das vom Hochlande abfliessende Regenwasser ergiesst. An dieser Stelle steht ein trachytischer, weisser zerreiblicher Tuff a n , der sich fett an fü h lt, Stückchen von Feldspath und Augitkryställen enthält und in dünnen feingeschlämmten thoni- gen Lagen geschichtet ist. Demselben sind an- und aufgelagert die äuskeilen- den Enden mächtiger L ag e r, die eine roh säulenförmige Absonderung, aber keine hohlen Räume aufzuweisen haben. Das eine besteht aus einer dunkeln schwarzgrauen trachydoleritischen Lave m it feinkörniger Grundmasse und sparsamen kleinen Krystallen von Feldspath, Augit und Olivin. Das andere bildet eine dichte schwarzgraue basaltische Lave mit einzelnen Augitkörnchen, denen sich jedoch, während die Grundmasse hier und dort ein feinkörniges Ansehen annimmt, ganz sporadisch kleine Feldspaththeilchen beigesellen. Darüber steht dann eine andere Lavabänk an mit dunkler schwarzgrauer feinkörniger Grundmasse und mit einzelnen kleinen Krystallen von Feldspath, Augit und Olivin, eine Lave, die ungeachtet der Feldspaththeilchen ein entschieden basaltisches Gepräge trägt oder vielen Anamesiten sehr ähnlich ist. Während man schon hier aus den herabgestürzten Bruchstücken die Anwesenheit trachytischer Laven vermuthen muss, liefern die auf der Höhe des Gebirges angestellten Beobachtungen den Beweis, dass die oberen Schichten zum grbssen Theil aus solchen vulkanischen Erzeugnissen bestehen. Es sind trachytische Laven von licht aschgrauer deutlich oder undeutlich feinkörniger Grundmasse mit sparsamen und kleinen Feldspathkryställchen, denen sich hier und dort ein Körnchen Augit oder ein Glimmertäfelchen beigesellt. Dann treten aber auch Laven au f, die bei zwar anscheinend trachytischem Ansehen dennoch mehr den Grausteinen ähneln und frei von Einmengungen sind, oder nur Feldspath- und Augittheilchen von der Grösse eines Stecknadelknopfes einschliessen. In dem auf dem Hochgebirgstafellande emporragenden Schlackenkegel, der mit seinem Kraterrande den kleinen See, die Lagoa da Lomba, umgiebt, steht eine trachy- doleritische Lave von ganz anderem und keineswegs trachytischem Ansehen an. Man unterscheidet eine röthlich graue dichte basaltische Grundmasse, die überaus zahlreiche Einmengungen enthält, unter welchen der Augit entschieden vorherrscht, während der Labradorit und Olivin zwar auch noch häufig aber doch nur in mehr untergeordnetem Verhältniss auftreten. Es liefert also diese Oertlichkeit den Beweis, dass nach Ablagerung der oberen trachytischen und trachytähnliehen Laven solche trachydoleritische Erzeugnisse entstanden, die sich in ihrer Zusammensetzung schon m ehr den normal pyroxenischen Gebilden anschliessen. Ganz ähnliche Lagerungsverhältnisse beobachtet man an der südwestlichen, südlichen und südöstlichen Küste von Flores. Bei dem an der Südseite der Insel gelegenen Orte Lagedo durchschneiden tiefe Schluchten ein aus trachytischen Laven gebildetes Gebirge, unter welchen ich die folgenden Abänderungen auffand. 1. Eine Trachytlave mit unrein weisser , feinkörniger bis dichter Grundmasse , mit zerstreuten mikroskopisch kleinen schwarzen Pünktchen und mit ein paar Linien grossen Krystallen von glasigem Feldspath. 2. Eine Trachytlave mit schuppigkörniger Grundmasse von licht bräunlich grauer Färbung, die ebenfalls die kleinen grünschwarzen Pünktchen und zwar oft so zusammengehäuft enthält, dass dadurch ein geflecktes Ansehen hervorgerufen wird. Diese Abänderung, welche ausser kleinen Blättchen braunen Glimmers Krystalle glasigen Feldspathes umschliesst, vergleicht Prof. IlliPl illfj 111 M H i
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