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anderes Lager hervor, und nimmt in derselben Höhe oberhalb des Meeres die Stelle des vorigen ein. Es ist eine eigenthümliche Lave von trachytischem Ansehen. Die Grundmasse, welche stark gefrittet und äusserst dicht erscheint, ist in dünnen mehrere Linien bis einen halben Zoll breiten Bändern unregelmässig grau und schwarz gestreift. An Einmengungen kommen neben kleinen Krystallen von glasigem Feldspath Körner von Augit und Olivm vor. Unter dem auskeilenden E nde dieser Schicht wird noch eine andere sichtbar, die so wie die oben geschilderten in einer dunkelgrauen basaltischen Grundmasse neben sehr zahlreichen Einmengungen von Labradorit etwas Augit und O livm umschliesst. In ähnlicher Weise gestalten sich die Schichtungsverhältnisse überall, soweit man dieselben rings um die Insel verfolgen kann. Die unteren und älteren Schichten bestehen durchweg aus trachydoleritischen Laven, die sich durch einen grossen Reichthum von'Einmengungen auszeichnen, während darüber m geringerer Gesammtmächtigkeit andere trachydoleritische Laven abgelagert sin d , die nur sparsame oder gar keine Einmengungen aufzuweisen haben und im letzteren Falle das Gepräge von Grausteinen tragen. Die erste grosse Abtheilung umfasst eine Menge Abänderungen, die man früher zum Theil für Leucitophyre ansah; wenigstens ward mir diese Ansicht mitgetheilt, deren Urheber ich jedoch nicht anzugeben vermag. Und in der That machen viele dieser schönen Trachydoleritlaven denselben Gesammteindruck, den die mit überaus zahlreichen Leuciten erfüllten Abänderungen der vesuvischen Laven hervorbringen. Doch besteht der Feldspath hier gewöhnlich aus Labradorit, dessen Streifung sich in den meisten Fällen deutlich erkennen lässt, während es zuweilen bei der. Undurchsichtigkeit oder Undeutlichkeit der Krystalle unentschieden bleibt, ob es Labradorit oder glasiger Feldspath sei. Denn der letztere kommt ebenfalls hier und dort, jedoch nur seltener vor, während entschieden so viel feststeht, dass der Labradorit im Allgemeinen m den Trachydoleritlaven Faials eine Hauptrolle spielt und im Vergleich zum Sanidin eine weite Verbreitung erlangt hat. Die Feldspathkrystalle sind in den für Leucitophyre gehaltenen Abänderungen oft so klein wie Hirsekörner, erreichen aber gewöhnlich eine Grösse von % bis % ™d nur ausnahmsweise von % Zoll im Durchmesser, während sie dabei seltener länglich tafelartig, häufiger in viereckigen Umrissen auftreten, ein Umstand, der mit dazu beigetragen haben mag, den oben erwähnten Irrthum zu veranlassen. Ihre Z ah l, die immer beträchtlich is t, vermehrt sich mitunter in solchem Grade, dass die Grundmasse n ur wie ein K itt erscheint, der die Feldspathkrystalle zusammenhält, neben welchen überall, jedoch durchweg in untergeordnetem Verhältnisse der Augit und der Olivin auftreten. Die Grundmasse ist einmal dunkel schwarzgrau von echt basaltischem Ansehen, dann erscheint sie aber auch wie bei Traehytlaven matt und rauh oder lichtgrau mit jenem durch die Frittung hervorgeru enen Email, während zwischen diesen äussersten Fällen mannichfaltige Abstufungen Vorkommen, in welchen zuweilen, was jedoch in höherem Grade die andere Gruppe trachydoleritischer Laven auszeichnet, durch mikroskopisch kleine eingestreute- Feldspaththeilchen ein feinkörniges Ansehen erzeugt wird. In dem einen Falle erscheint die Lave wie die mancher früher beschriebenen basaltischen Ströme, in welchen neben dem Augit und Olivin auch Labradorit- krystalle auftreten, jedoch mit dem beachtenswerthen Unterschiede, dass die letzteren hier in ungemein grösser Zahl vorhanden sind und die ersteren vollständig in den Hintergrund drängen. Diejenige Abänderung, welche, ausser der bereits angeführten gestreiften, trachytischen Laven am ähnlichsten erschien, umschloss in einer lichtbläulich grauen stark gefritteten Grundmasse neben zahlreichen deutlich gestreiften Labradoritkrystallen eine zwar nur kleine aber nicht zu übersehende Anzahl von Augit- und Olivinkörnern. Ohne die letzteren müsste man die Lave entschieden trachytisch n ennen; mit ihnen und im Hinblick auf die Reihe von A bänderungen, die sich ihr anschliessen, kann man sie füglich als ein trachydoleritisches Erzeugniss betrachten, das in seiner Zusammensetzung nur erst wenig von den echt trachytischen Bildungen abweicht. Entsprechend dem bald mehr basaltischen bald mehr trachytischen Gesammteindruck, den die Lavenbänke hervorbringen, stellen sich auch die sie begleitenden vulkanischen Massen dar. Denn einmal sind es Schlacken mit gekräuselter Oberfläche oder Lapillen, die alle mit zahlreichen Feldspathkry- stallen erfüllt, in Schichten ausgebreitet oder in aufgehäuften Geschütten ganz •nach der A rt von echt basaltischen Gebilden Vorkommen, und dann treten auch wiederum echter Bimstein und bimsteinartig aufgeblähte leichte trachy tische Schlackenmassen auf. Die andere Abtheilung trachydoleritischer auf Faial anstehender Laven enthält ebenfalls solche Abänderungen, die man für sich allein betrachtet für trachytische Erzeugnisse halten könnte. Dahin -gehören ein paar Laven mit aschgrauer feinkörniger Grundmasse, mit sparsamen kleinen Feldspaththeilchen und noch selteneren Augit- und Olivinkörnchen. In ändern dagegen sind Augit und Olivin vorherrschend neben dem Feldspath, jedoch immer nur in sparsamen und kleinen Krystallen ausgeschieden, während die feinkörnige, schwarzgraue Grundmasse sich so darstellt wie diejenige der L ave, von welcher in der Einleitung bei I eine Analyse gegeben ist. Dazwischen unterscheidet man zahlreiche Abstufungen, .die bei sehr sparsamen oder fehlenden Einmen- gungen oft wie Grausteine erscheinen. Innerhalb-der beiden Gruppen, sowohl in der soeben erwähnten als auch in derjenigen, die man fälschlich für Leucitophyre n a hm w e c h s e ln , was die Ueberlagerung betrifft, die mehr basalt- und die, mehr trachytähnlichen Abänderungen mannichfaltig mit einander ab. Doch sind die beiden Gruppen, als'solche betrachtet, verschiedenen Alters,


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