vom Gipfel nach abwärts übereinstimmend mit der Reliefform so allmählich in einander übergehen, dass sich nirgends eine scharfe Grenze ziehen lässt. Eine solche Grenze kann man in unmittelbarer Nähe selbst an denjenigen Seiten des Berges nicht wahrnehmen, an welchen, wie die Ansicht Taf. XV. Fig. 1 • zeigt, die obere spitzere Hälfte sich aus einer gewissen Entfernung betrachtet auffallend von der unteren breiteren Grundlage abhebt. Noch viel weniger kann eine solche Scheidungslinie an denjenigen Abhängen hervortreten, wo, wie namentlich auf der linken Seite des Profil VI. und im Profil V II. auf Tafel XVI. Fig. 2. hervorgehoben is t, selbst der entfernt stehende Beobachter nicht die untere Grenze des grossen Kegels zu unterscheiden vermag. Die an der Oberfläche des Berges angestellten Beobachtungen deuten also d a ra u fh in , dass.die Laven, welche bis zu einer späteren Epoche an den Wänden des oberen Kegels hervortraten, dort schlackige oder sehr blasige Massen anhäuften, während sie, ebenso wie die Ströme, die tiefer unten flössen, an den weniger steilen Gehängen zu steinigen Lagern erkalteten. IJn d schliessen wir dann ferner, dass die vulkanische Thätigkeit in derselben Weise von dem Zeitpunkte an wirkte, wo auf der älteren Gebirgsunterlage von unbestimmter Höhe eine Anschwellung mit steilen Abhängen dadurch entstand, dass die Ausbrüche sich über einem Brennpunkt concentrirten, so ist es klar, dass durch eine in gleichem Verhält- niss fortgesetzte Ablagerung vulkanischer Erzeugnisse im Laufe der Zeit eine Bergmasse wie der Pik entstehen konnte, dessen unterer Theil noch ausserdem durch seitliche vom Mittelpunkte entfernte Lavenergüsse erweitert wurde.- So können wir die Entstehung und Vollendung auch dieser grossartigen Bergform einfach aus denselben Ursachen herleiten, die bis in die spätere Zeit in V irk- samkeit waren, und so gelangen wir durch unmittelbare Beobachtungen zu einer Annahme, deren Zulässigkeit sich aus den Lagerungsverhältnissen von in historischen Zeiten geflossenen Laven nachweisen lässt. F a i a 1. Mit Pico ist diese Insel durch einen untermeerischen Sattel verbunden, der in einer Tiefe von 100 Faden oder 600 Fuss 7 Minuten breit is t, während sein Kamm an der tiefsten Stelle n ur 45 Faden oder 270 Fuss- unterhalb des Meeresspiegels liegt. Es bilden also die beiden In seln , wenn wir ihre Grundfesten bis zu einer Tiefe von 100 Faden berücksichtigen, einen in Tafel XVI. Fig. 5. dargestellten Höhenzug, der sich 42 Minuten von WNW. nach OSO. erstreckt. In der Tiefe von 600 Fuss beträgt die Breite an den schmälsten Stellen, nämlich am südöstlichen Ende von Pico und am nordwestlichen Ende von F aial, nur etwa 3 Minuten; sie erreicht ihre grösste Ausdehnung von 9% Minuten unterhalb des P ik, eine Ausdehnung, welche diejenige der Grundlage, über welcher der Bergdom von Faial emporsteigt, nur um etwa eine halbe Minute übertrifft. Der letztere verräth insofern eine gewisse Aehnlichkeit mit der Gebirgsform des nordwestlichen Drittheils von Pico, als auch hier der obere Theil der Bergmasse steiler über einer sanft geneigten Unterlage emporsteigt, was aus den Ansichten Tafel X V II. Fig. 4. und 5. erhellt. Allein wir erblicken in dem abgestumpften G ipfel, in welchem sich das auf Tafel XVII. Fig. 2. abgebildete Kraterthal etwa 1000 Fuss tief hinabsenkt, gleichsam nur die Anfänge einer Bergform, d ie , während sie hier in ihrem Entstehen unterbrochen ward, drüben am Pik vollendet emporragt. Und ferner bildet die Insel Faial ebenfalls einen schmalen Bergrücken, der sich jedoch nur wie ein spornartiger Fortsatz von etwa 3 Minuten Länge in nordwestlicher Richtung über die Hauptmasse des Gebirges hinaus erstreckt. Den Gesammteindruck der letzteren bedingt zwar entschieden die Domform, deren Regelmässigkeit jedoch durch den Höhenzug bei Ribeirinha, durch die Serra do Caboco (auf der rechten Seite der Ansicht Tafel X V II. Fig. 4.), sowie dadurch wesentlich beeinträchtigt w ird , dass die südöstlichen eigenthümlich gestalteten Gehänge unverhältnissmässig weit gegen Pico hinausreichen. Der ausgeprägteste Trachyt, welcher auf dieser Insel vorkommt, bildet den an der Südküste gelegenen Felsen von Castello branco, der, wie im Durchschnitt Taf. XVI. Fig. 4. angedeutet ist, halbinselartig mit jähen Wänden hart an den steilen Klippen emporragt. Bei einem Durchmesser von etwa 1000 Fuss erreicht der Gipfel eine Höhe von gegen 500 Fuss oberhalb des Meeres und uinschliesst eine-runde schüsselförmige Einsenkung, die, während der flach ausgebreitete Boden 200 Schritte im Durchmesser h a t, bei ungleich hohen Umfassungswänden im Mittel 150 Fuss tief sein mag, ¡ptHj Die unrein gelblich weisse Trachytlave hat für das unbewaffnete Auge ein mehr mattes Ansehen, und doch erscheint die. Grundmasse unter der Loupe betrachtet wie ein feinkörniges Gemenge von kleinen Sanidintheilchen, das einen gewissen Schmelz verräth und einzelne mehrere Linien grosse Krystalle von glasigem Feldspath umschliesst. Es ist eine Masse von domitartigem Ansehen, die sich in kleinen Bröckchen zwischen den Fingern zu Pulver zerreiben lässt und manchen feinkörnigen Trachytlaven ähnlich is t, die auf S. Miguel im Thale von Furnas domförmige, anscheinend in einem Gusse entstandene Kuppen darstellen. Denselben Eindruck macht auch der Trachytfels von Castello branco. Nur auf der einen Seite senkt sich, von schroffen Wänden eingefasst, ein Abhang mit schmaler Oberfläche gegen die Küste und bildet einen Damm, der das Ersteigen der von jähen Abstürzen umgebenen Höhe ermöglicht. In diesem Abhang nimmt man eine Streifung oder Schichtung w ah r, die von der Höhe unter einem Winkel von etwa 20 Graden einfällt, und die wahrscheinlich den Domitfelsen wie ein Mantel umgab, ehe die schroffen Wände unter dem Einfluss der Brandung entstanden. Dort treffen wir häufig in der Domit
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