räumen drei solche Feuerschlünde offen blieben. Der kleinste ist nur 6 Fuss hoch, der grösste, der sogenannt Pieo pequeno, erhebt sich 50 bis 60 Fuss und besteht wie der andere aus losen nur leicht zusammengeschmolzenen Schlacken- massen, die mit einer glänzenden Kruste überrindet sind. Die Seitenwände sind ungemein steil und fallen im Mittel unter einem Winkel von 60 Graden ah. Im Innern öffnen sich trichterförmige Schlünde, die in einer geringen Tiefe mit Schlacken- und Trümmermassen erfüllt sind. Die Lavenrücken bestehen , so weit ich sie untersuchen konnte, aus schlackigen Massen, die mit einer Kruste blasiger Lava bedeckt sind , welche an ihrer Oberfläche die in Tafel X V I. Fig. 3. dargestellten tauartigen Kräuselungen aufzuweisen hat. Den besten D urchschnitt tra f ich an einer Stelle, wo der herabströmende Regen eine Wand von 15 bis 20 Fuss Höhe biosgelegt hatte. Ueber einer Lavenkruste, die das Wasser glatt geschliffen h a tte , erheben sich faust- bis kopfgrosse Schlackenbrocken, d ie , wenn sie auch gesondert erschienen, dennoch so weit mit einander durch die Hitze verschmolzen waren, dass sie fest zusammenhafteten , und darüber legte sich eine aus blasiger Lave gebildete Decke. In ähnlicher Weise entstand, wie mir Augenzeugen versichern, durch den Regen in lose aufgehäuften Schlackenmassen der Absturz, der auf der linken Seite des Gipfels in der Ansicht Tafel XV. Fig. 1. angedeutet ist; denn bei der ungünstigen Witterung gelang es mir selbst nur bis zu 2000 Fuss unterhalb des Gipfels oder 5500 Fuss oberhalb des Meeres vorzudringen. Herabgefallene lose umherliegende Bruchstücke verrathen die Anwesenheit compacter steiniger Laven, die nur hier und dort einzelne kleinere hohle Räume aüfzuweisen ha* ben. Wie dieselben zwischen den Schlackenmassen auft'reten, das konnte ich an einer anderen Stelle beobachten. Wenn man von dem sanft geneigten K ü stenstrich bei S. Matteus an den steilen Abhängen hinaufsteigt (Tafel XVI. Fig. 1. V I I .) , gelangt man in eine Regenrunse, in welcher das Wasser über einer abgeschliffenen Lavendecke abfliesst. Wo der Regen tiefer unten auch diese durchbrochen h a t, sieht man, dass sie aus einer 6 bis 18 Zoll dicken Schicht blasiger Lave besteht, die wie in dem oben beschriebenen Durchschnitt auf mit einander verschmolzenen Schlacken aufruht. Aber in den niederen Uferwänden stehen über der glattgeschliffenen Lavadecke zwischen solchen Schlackenschichten auch Lager steiniger compacter Laven an, von welchen eines für 42 Schritte unter einem Winkel von 12 und dann für weitere 12 Schritte unter einem Winkel von 26 Graden abfiel, während die Mächtigkeit zwischen 4 und 8 Fuss wechselte. Und dann standen weiter abwärts 3 Lavabänke über einander an ; die unterste war bei 1% Fuss Mächtigkeit unter einem Winkel von 16 Grad geneigt, die mittlere fiel bei gleicher Stärke unter einem Winkel von 6 Grad ein und die oberste setzte sich über die auskeilenden Enden der unteren fo rt, indem sie unter einem Winkel von 24 Graden einfiel und eine Mächtigkeit von 8 Fuss erreichte. So mögen auch höher oben an den steilen Gehängen des P ik zwischen den Schlackenmassen Lager compacter steiniger Laven von 20, 50 oder mehreren Schritten Länge entstanden sein, die später jene herabgerollten Bruchstücke lieferten. Indessen scheint doch der nahezu 4000 Fuss hohe Kegelberg, so viel ich aus den von mir angestellten Beobachtungen schliessen kann , wenigstens in den der Oberfläche zunächst liegenden Schichten vorherrschend aus plumpen Schlackenmassen und sehr blasigen porösen Laven zu bestehen. Wenn die Vulkane, welchen das lang ausgedehnte schmale Gebirge von S. Jorge seine Entstehung verdankt, entschieden und vorherrschend auf einer Linie thätig waren, so überragt selbst hier der mittlere Theil der Insel das südöstliche Drittheil um etwa ein Siebentheil, das nordwestlichere aber um mehr als die Hälfte seiner Höhe oberhalb des Meeres. Noch auffallender ist der Unterschied in der Höhe auf Pico. Dort unterscheiden wir erstens dieselbe lineare Richtung, in welcher die Vulkane thätig waren, die einen ähnlichen Höhenzug entstehen Hessen, dessen Längenachse nicht ganz um % kürzer als diejenige von S. Jorge i s t .' Dann erkennen wir aber auch einen in dem nordwestlichen Drittheil dieses Gebirgszuges gelegenen centralen P u n k t, über welchem'in Folge andauernder Ausbrüche die Grundlage und Höhe der Bergmasse in sehr bedeutendem Grade über ihre Umgebungen hinaus wuchsen. W ir habeü früher gesehen , wie der von Südost nach Nordwest verlaufende Gebirgszug der Insel, dessen Grundlage und Kamm allmählich an Breite zunehmen, unter dem Lavenmantel verschwindet, der den Fuss des P ik um- giebt (Tafel XV. Fig. 2. bei S. Roque). Dieser mantelartig ausgebreiteten Ge- sammtmasse, die von verschiedenen über einander abgelagerten Lavenströmen sowie von parasitischen Kegeln gebildet wird, und die vom Meere bis zur halben Höhe des Berges hinaufreicht, entspricht an der oberen kegelförmigen Hälfte diejenige Schicht, deren Oberfläche früher geschildert wurde. Die Gesammt- mächtigkeit dieser oberflächlichen und verhältnissmässig jüngeren Schicht, die sich an der erweiterten Grundlage des Pik deutlich abhebt, läsät sich nirgends mit Sicherheit bestimmen, doch scheint dieselbe von der Höhe nach abwärts in einem ähnlichen Maasse zuzunehmen, als die Masse des Berges sich in die Breite ausdehnt. Und ebenso scheint aus den oben mitgetheilten Beobachtungen hervorzugehen, dass jene Schicht, die überall von der Oberfläche bis zu einer gewissen Tiefe herabreicht, am Zuckerhut vorherrschend von Schlackenmassen und dünnen blasigen Laven gebildet wird, während sie nach abwärts hauptsächlich aus Lagern steiniger Laven besteht, die schon da häufiger auftre- ten, wo das Gehänge einen mittleren Fall von 25 Graden hat. Doch steht fest, dass sich diese verschieden zusammengesetzten Theile nirgends durch eine wag- rechte Linie bestimmt von einander trennen lassen, da sie an den Abhängen
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